Wechselfehler mit Folgen

  • Wie wäre es mit einem - auch regelkonformen - Kompromiss:


    Die Mannschaft wird auf den potenziellen Fehler hingewiesen, die "verbotene" Auswechslung aber dennoch zugelassen.


    Das war übrigens in einer früheren Diskussion schon einmal Konsens.

  • Zitat von Falkao;42713

    Der Unterschied ist bloss, dass bei einer Auswechslung das Spiel bereits unterbrochen ist. Ich bin der Meinung, dass man in einem solchen Fall präventiv eingreifen sollte. Welcher Zacken fällt Dir aus der Krone, die Mannschaft/Trainer kurz darauf hinzuweisen, dass bereits 3x gewechselt wurde? Wenn die dann trotzdem wechseln wollen, dann kann man das natürlich nicht verweigern. Sportgerichtsverhandlungen können auch verhindert werden ...


    Wie bereits geschrieben - gibbet gar keine SG-Verhandlung!


    Der Staffelleiteiter wertet nach Spielordnung - Einsatz eines nicht spielberechtigtigen Spielers. Da reicht ein Telefonanruf, er möge sich mal de SB genau ansehen - und gut ist.


    Jetzt versuche ich mich mal in die Lage des gegnerischen Trainers zu versetzen:
    Spiel steht unentschieden, oder zu Ungunsten der Mannschaft diesesTrainers.
    Jetzt bereitet die andere Manschaft die 4. Auswechselung vor - und der andere Trainer muss sich schon das Lachen verkneifen, freut sich schon über 3 leicht verdiente Punkte.


    Die nächste Spielunterbrechung kommt - der verhängnisvolle Wechsel soll vollzogen werden - und der SR läßt dieses durch sein Handeln nicht zu!
    Hierbei ist es doch unerheblich, ob durch einen Hinweis, oder durch bewußtes nicht zulassen des Wechsels.


    Hier handelt der Schiedsrichter ohne jegliche Rechtsgrundlage - ein bloßer Hinweis auf das bereits erschöpfte Auswechselkontingent, reicht als Handlung in diesem Fall bereits aus. Der SR nimmt direkt und unmittelbar Einfluss auf die Wertung eines Spiels - und das ist defintiv nicht zulässig.


    Ich würde mir weiß Gott keine Zacken aus der Krone brechen, auf diesen Wechselfehler hinzuweisen - aber warum sollte ich das tun?
    Ich bin nicht für die Blödheit anderer verantwortlich zu machen!
    Warum soll ich mich auf so dünnes Eis begeben, wenn ich es nicht muss?


    Imho schaffe ich durch ein solches Handeln erst die Möglichkeit der anderen Mannschaft ein SG-Verfahren einzuleiten.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Ich bilde mir ein, in jedem Spiel Einfluss auf die Wertung des Spiels zu nehmen. Ob ich Rot zeige oder nicht, ist meine Entscheidung. Da wird sich der gegnerische Trainer immer ärgern, wenn es dann doch "nur" Gelb ist. Hätte es nicht auch was mit sportlicher Fairness zu tun, den Trainer darauf hinzuweisen.


    Ich komme nicht in diese Situation, da unser KSO, nachdem 4 Wechsel in einem Spiel vorgekommen sind, ganz klar die Anweisung gegeben hat, den Wechsel nicht zu zu lassen. Aber ich würde es auch dem Trainer sagen.

  • Zitat von chaotix;42720

    Die nächste Spielunterbrechung kommt - der verhängnisvolle Wechsel soll vollzogen werden - und der SR läßt dieses durch sein Handeln nicht zu!


    Davon war nicht die Rede. Er muss den Wechsel (Ausnahme Udos Kreis) zulassen.


    Zitat von chaotix;42720

    Hier handelt der Schiedsrichter ohne jegliche Rechtsgrundlage - ein bloßer Hinweis auf das bereits erschöpfte Auswechselkontingent, reicht als Handlung in diesem Fall bereits aus.


    Diese Ansicht kann ich nicht teilen. Dann dürftest Du auch keine Ermahnungen aussprechen etc., denn das sind ebenfalls keine formalen Strafen, die das Spiel aber ebenso beeinflussen (können). Eine Rechtsgrundlage für den Hinweis gibt es übrigens sehr wohl, schließlich ist es DIE Aufgabe des Schiedsrichters, den Regeln Geltung zu verschaffen - und die Bestimmungen über Auswechslungen gehören zu den Regeln. Ebenso wie beim Foulspiel etc. kann der Schiedsrichter dies nicht verhindern, er soll aber durch Ermahnungen oder persönliche Strafen durchaus auch hier möglichst präventiv wirken.

  • Zitat von chaotix;42720

    Jetzt bereitet die andere Manschaft die 4. Auswechselung vor - und der andere Trainer muss sich schon das Lachen verkneifen, freut sich schon über 3 leicht verdiente Punkte.



    Das ist meiner Meinung nach mehr kein Fair Play. Als fairer Trainer / Spieler usw. muss man doch Interesse daran haben, dass das Spiel wirklich durch Spielen entschieden wird. Ich weiß, das macht kaum ein Trainer, aber das ist ja kein Hindernis.

    Es gehört doch eigentlich auch zum Fairplay, dass ein Spieler zum SR geht und zugibt, dass er zuletzt den Ball berührt hat o.ä.
    Dass die meisten Spieler / Trainer / Offizielle anders handeln, ist ein anderes Blatt!

    Aber unsere Aufgabe als Schiedsrichter ist es, das Fair Play zu fördern und auch mit gutem Beispiel voran zu gehen. Demnach ist es keine Bevorteilung einer Mannschaft, sondern nur fair!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Zitat von Graf Björn;42810



    Es gehört doch eigentlich auch zum Fairplay, dass ein Spieler zum SR geht und zugibt, dass er zuletzt den Ball berührt hat o.ä.


    ... und dabei glaubt er noch an den Weihnachtsmann.


    Also dieses Wunschdenken habe ich ( leider ) schon eingestellt.
    Jeder ( ob im Sport oder Privatleben ) ist nur auf sein Profit und Wohlergehen fixiert. Die Gesellschaft macht es uns ja vor, die Kleinen nagen weiter am Hungertuch, die großen gehen in den "Selbstbedienungsladen" und gründen zum Eigenschutz eine Stiftung in Lichtenstein.


    Kann man in der heutigen Gesellschaft eine Fair-Play-Moral erkennen ? :(
    Ich leider nur noch selten !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Und dennoch haben wir als Schiedsrichter den Fair Play Gedanken umzusetzen, ungeachtet dessen, was andere machen!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Wahrscheinlich auf Grund der räumlichen Nähe zu Udo tauschen sich unsere Lehrwarte / Obleute anscheinend (sinnvollerweise) aus; auch wir sollen den Wechsel nicht zulassen.

  • Auch bei uns in Hessen soll der Wechsel nicht zugelassen werden, bzw. es muss einen Hinweis an die Mannschaft geben.


    Wenn der Verein allerdings darauf besteht, können wir es nicht verwehren.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von chaotix;42720


    Jetzt versuche ich mich mal in die Lage des gegnerischen Trainers zu versetzen:
    Spiel steht unentschieden, oder zu Ungunsten der Mannschaft diesesTrainers.
    Jetzt bereitet die andere Manschaft die 4. Auswechselung vor - und der andere Trainer muss sich schon das Lachen verkneifen, freut sich schon über 3 leicht verdiente Punkte.


    Wenn es mal soweit ist und so die Trainer und Spieler ticken, dann sollten wir alle gemeinsam unsere Pfeifen an den Nagel hängen !!!


    In unseren Klassen geht um Sport und Fair Play und nicht um das große Geld. Natürlich ist es die Aufgabe eines Schiris, präventiv zu agieren. Und dazu gehört auch ein sportsmännischer Hinweis bei einer eventuellen 4ten Auswechslung. Was danach passiert, ist dann den Akteuren überlassen.


    chaotix: Im SWFV zählen 'am grünen Tisch' erworbene Punkte beim Auf- und Abstieg übrigens nicht. Es gibt dann immer ein Entscheidungsspiel, aber wir haben glücklicherweise kaum Urteile dieser Art. Da lohnen sich diese taktischen Plänkeleien auch nicht.