Streit um Bilder und Videos aus den unteren Ligen

  • Man sieht aber mal wieder sehr schön, was für die Funktionäre wirklich wichtig ist. Alleine schon der Umstand, dass man den Anspruch erhebt, lässt den Amaterufussball schon in kommerzielle Nähe rücken. Hatten wir es nicht erst kürzlich mit einer Betriebsprüfung der Finanzämter bei den großen Profi-Vereinen? Mit solchen Verhaltensweisen nährt ein Fußballverband aber nachhaltig den Eindruck, als ginge es nicht um gemeinnützigen Breitensport, sondern eher um wirtschaftliche Tätigkeit - das könnte im Sinne des Fußballs ganz schnell nach hinten losgehen! :flop:

  • Scheinbar haben die in Würtemberg nichts zu tun, sonst würden die nicht so einen Unsinn erzählen. Wenn der DFB auch so eine Seite erstellen möchte, warum hat er es noch nicht getan...?? Oder wollte man doch lieber warten wie es bei den Hartplatzhelden aussieht, ob sich das lohnt...?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich denke wenn das Finanzamt alle Vereine auch in den Amateurklassen durchprüfen würde, dann würde es einigen Vereinen sehr schlecht gehen. Da werden doch massenweise Gelder an Trainer, Funktionäre und Spieler schwarz ausgezahlt. Von daher wird da sowieso schon viel verdeckt. Ich finde es aber total lächerlich wenn ein Verband gegen solch ein Portal klagt, schließlich ist es eine tolle Sache und Idee.

  • Nach meinen Informationen befürchtet der Verband, dass sich zu viele "Unternehmen" am Fußball bereichern wollen und somit dieses Geld den Vereinen verloren geht. Darum versucht der Verband dies schon im Keim zu ersticken bzw. mit fussball.de eine eigene Plattform zu bieten.

  • Jetzt geht der DFB mit fussball.de zum Gegenangriff über:
    =13034"]http://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1[showUid]=13034

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Genau, Nils, Du sagst es :D


    Noch dazu ist die Aussage auf "Bild"-Niveau zur Stimmungsmache. Meines Wissens nach ist die "Rechte-Frage" noch gar nicht abschließend geklärt. Auch die kommerzielle Absicht ist noch nicht bewiesen. Im Artikel wird dies aber so dargestellt.


    Im übrigen werden die Werbepartner von Fussball.de auch ihre Banner und Popups nicht kostenfrei bekommen. ;)

  • Immerhin scheint der Vorgang von beiden Seiten mit Verbissenheit betrieben zu werden, schließlich hat man mittlerweile 2 Instanzen durchlaufen - und bisher hat in beiden Fällen der Fußballverband gewonnen: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,614337,00.html


    Fraglich ist vor allem, ob und welche Auswirkungen das für private Filme haben kann.

  • Es geht ja sicher um viel Geld und eine Grunsatzfrage, da ist doch logisch, das alle Rechtsmittel bestritten werden und bis zum Ende gekämpft wird.

  • Und glaubt hier irgendjemand, dass die Vereine Geld sehen würden, wenn der Verband gewinnt? Das sacken die sich selber ein.

  • Das ist eine Schweinerei, was dort passiert! Ein Fußballverband tut so, als würde ihm der Fußball gehören (wie dämlich das schon klingt...), der unter seiner Leitung gespielt wird. Wer spielt denn den Fußball? Der Verband selbst? Die Leute, die beim Verband arbeiten, aber selbst nicht wissen, wie man "Fußball" schreibt? Die Leute, die im Sportgericht sitzen, selbst aber nie aktiv waren? Oder sind es am Ende dann doch die "kleinen" Spieler? Man sollte endlich mal aufhören, das Spiel "Fußball" an sich, als Produkt darzustellen. Fußball ist ein Sport, eine Freizeitbeschäftigung, ein Hobby. Für uns Schiedsrichter genauso, wie für die Spieler. Und eben für die Zuschauer und vor allem die Fans. Die sind es nämlich, die den Fußball am Leben halten, nicht irgendwelche VIP-Gäste in den Logen. Und nun sollen die Fans eingeschränkt werden, dadurch, dass ein Hobby als "Produkt" fehlgedeutet wird. Was erhofft man sich denn davon? Dass mehr Leute in die Stadien kommen, weil sie mal wieder ein schönes Tor sehen wollen, und wissen: "Hier fällt ein schönes Tor!"? Inwieweit geht es bei dem Wort "Fußball" denn noch um das Spiel, als viel mehr um die Vermarktung? Und selbst die wird durch diesen Quatsch nicht besser! Für mich stellt sich hierbei nur eine Frage: Was erhofft man sich davon?


    Vielen Dank für das Durchlesen dieses Textes,
    Gute Nacht

  • Natürlich sehen die Vereine keinen Cent davon, wenn dann vielleicht indirekt durch die Einnahmen des Verbandes, der dadurch die Beiträge senkt oder sonstige Gebühren. Aber auch das bezweifel ich stark.
    Der bayerische Fußball-Verband hat z.B. schon sein eigenes Videoportal und pusht dieses an jeder Stelle stark nach vorne und denke da werden auch zumindest einige Werbeeinnahmen fließen.

  • Man merkt wieder, wie sich der Fußball wandelt. Am Anfang war er ein Sport, dann wurde er mehr und mehr zum Show- und Unterhaltungsgeschäft gemacht; und mittlerweile haben wir einen Wirtschaftszweig. Klar werden eine ganze Menge Gelder dafür in Bewegung gesetzt (in beide Richtungen wohlgemerkt), aber was solche Fan-Portale angeht, finde ich das Verhalten des Verbands absolut lächerlich.
    Fußball sollte eigentlich für alle Fans zugänglich sein. Ich würde es irgendwo verstehen, wenn viele Spiele ohne finanziellen Erfolg für die Mannschaften übertragen und somit die Eintrittspreise umgangen werden, aber schöne Tore online zu stellen ist doch keine Sache, mit der man einem Fußballverband in irgendeiner Weise Schaden zufügt...
    So wie es der BFV macht, finde ich es richtig, denn man bietet den Fans ganz offiziell Fußball an und die Vereine/Verbände verdienen was an Werbeeinnahmen.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Hier wird zwischen Verband und den wahren Fussballern unterschieden. Dazu ist zu bemerken, dass wir alle der Verband sind.
    Der Verband währt hier nur den Anfängen. Ein Portal ist kein Problem, die Ausweitung schon. Dann fliesst nämlich Geld an den Vereinen vorbei an die Wirtschaft.

  • Zitat

    Natürlich sehen die Vereine keinen Cent davon, wenn dann vielleicht indirekt durch die Einnahmen des Verbandes, der dadurch die Beiträge senkt oder sonstige Gebühren.


    Das kann ich nicht glauben. Unser Verband (FLVW) hat im letzten Jahr die Abgaben um 100% erhöht.

  • Nun hat der Bundesgerichtshof ein verbindliches Urteil gefällt und stellt fest, dass es kein ausschließliches Recht an Fussballspielen gibt. Eine Schlappe für den WFV. Oliver Fritsch, Gründer von "Hartplatzhelden", freut sich über das Urteil: "Heute ist ein Stück Freiheit für das Internet erkämpft worden, aber auch für Vereine und Spieler".


    Ich finde das Urteil in Ordnung. Den Verbänden steht es natürlich frei, ebenfalls entsprechende Plattformen zur Verfügung zu stellen und den Vereinen damit die Wahl zu lassen, wo sie ihre Videos präsentieren möchten.

  • Der BGH hat noch mehr dazu gesagt: Den Verbänden stehe es frei, durch ein Verbot von Video-Aufzeichnungen derartigen Dingen vorzubeugen. (Artikel zum Urteil siehe hier).


    Allerdings würde dies ein Problem für die offiziell geförderte Plattform fussball.de bedeuten, wo Bilder und Videos ausdrücklich erwünscht sind. :rolleyes: