VORTEIL oder ELFMETER

  • Folgende Frage: Bei Ligaspiel der Kreisliga in Sachsen ereignete sich folgende Begebenheit und ich weiß nicht, ob der Schiedsrichter richtig entschieden hat:


    Foul vor dem Strafraum des Gegners - Vorteil wird von Schiedsrichter gegeben - gleich drauf erfolgte im Strafraum ein weiteres Foul am gleichen Spieler, was eindeutig als Elfmeter hätte gepfiffen werden müssen, Schiedsrichter gibt jedoch Freistoß außerhalb des Strafraumes, wo der Spieler zuerst gefoult wurde und der Schiedsrichter auf Vorteil entschied.
    Meiner Meinung nach hätte hier der Elfmeter gegeben werden müssen. ODER???

  • kann nur Strafstoß geben, weil das härtere Vergehen geahndet wird.

  • Zitat von Christoph;26969

    kann nur Strafstoß geben, weil das härtere Vergehen geahndet wird.


    Da kann ich mich nur anschließen.

  • Strafstoß. Chrstoph hat Recht.

  • Die ganze Sache ist eine eher philosophische Frage:


    Da geschieht ein Foul, welches nur deshalb nicht zu einem Freistoß führt, weil der Schiedsrichter auf Vorteil eintscheidet. Nur: Hat er wirklich schon auf Vorteil entschieden oder befindet er sich noch in der Phase des Abwartens (wenige Sekunden), ob der von ihm erwartete Vorteil wirklich eintritt? Mit dem zweiten Foul ist der Vorteil nicht eingetreten, so dass rein formal tatsächlich auf Freistoß entschieden werden kann; sicher ist dies nicht im originären Sinn der Vorteilsbestimmung.


    Mit dem "schwereren Vergehen" ist das nicht ganz unkritisch, da zunächst einmal ein identischer Verstoß gegen Regel 12 vorliegt, der ebenso rein formal gleiche Folgen hat, denn unterschiedliche Folgen wären es nur, wenn beispielsweise eine persönliche Strafe hinzu käme. Aber zweifelsfrei entspricht es der Lebenserfahrung (und wohl auch dem Willen des Regelungsgebers), dass ein Strafstoß eine andere Qualität hat als ein Freistoß, ob das allerdings ein schwereres Vergehen im rechtlichen Sinne ist, bleibt eine andere Frage, die ich nicht beantworten kann.


    Dies ändert nichts an der Tatsache, dass man sehr wohl vertreten könnte, dass tatsächlich auf Vorteil entschieden wurde und nunmehr ein erneutes Foul vorliegt, so dass ein Strafstoß die Folge hätte sein müssen.


    Fazit: Ohne Stellungnahme des Schiedsrichters, warum er so entschieden hat, wäre ich mit einer abschließenden Beurteilung zurückhaltend.

  • Warum? Der SR hat hier definitiv falsch entschieden!


    Es sind zwei gleiche Vergehen. Als schwereres Vergehen versteht man nicht, welches Foul schlimmer war, sondern welches Vergehen die schwerere Konsequenz für die regelüberschreitende Mannschaft zur Folge hat.


    Und das ist definitiv der Strafstoß! Da gibt es in meinen Augen keine zwei Meinungen: Fehlentscheidung!

  • Vorab: Mit der vorliegenden Fallbeschreibung stimme ich mit Euch überein, dass der Strafstoß fällig gewesen wäre.


    Mit dem Absolutheitsanspruch bin ich nicht einverstanden. Denn dafür fehlen uns maßgebliche Informationen:


    Hat denn der SR tatsächlich auf Vorteil entschieden? Das kann wohl nur der Kollege beantworten.
    Unabhängig vom Vorteil: Wann erfolgte der pfiff? Wenn dieser vor dem zweiten Foul erfolgte, ist die von ihm gewählte Spielfortsetzung absolut korrekt.



    Was mich bei den Aussagen stört ist das Wörtchen : "müssen"
    Einen Regelverstoß hat der amt. SR hier sicherlich nicht begangen.

  • Also zunächst einmal halten wir uns daran, was uns in der Ausgangsfrage geschildert wird. Und da ist die Rede davon, dass der SR auf Vorteil entschieden hat.


    Das nehme ich mal so hin und baue darauf auch folglich meine Argumentation auf.


    Die Rede war auch nicht von einem Regelverstoß, sondern von einer Fehlentscheidung. Und wenn die Situation so war, wie sie geschildert wurde (1. Foul -> Vorteil -> 2. Foul im Strafraum -> dann Pfiff), dann hätte es Strafstoß geben müssen.


    Letztendlich ist es aber eine Tatsachenentscheidung. Ein Protest gegen die Spielwertung beim Sportgericht hätte dadurch eh keinen Erfolg.

  • Beispiel, Verteidiger läuft mit dem Ball in der Hand.
    Zunächst außerhalb, dann aber innerhalb.


    Wenn ihr nicht sofort nach dem ersten Kontakt gepfiifen habt, dann gebt ihr den Strafstoß.


    Genau so ist auch der oben geschilderte Fall.


    Wer wurde gefoult??? Heim- oder Gastspieler.
    Wie war der Spielstand.


    Es kann sein, dass der Kollege mit "Fingerspitzengefühl" auf den Freistoß (und nicht auf den Strafstoß) entschieden hat.


    PS: Fingerspitzengefühl ist Beschiss gegenüber den Anderen

    "Ich entscheide über die wichtigen Dinge und meine Frau über die unwichtigen.:cool:
    Was aber wichtig bzw. unwichtig ist, entscheidet meine Frau.":p


    Zitat: Uwe Seeler

  • Zitat von Christoph;27033

    Also zunächst einmal halten wir uns daran, was uns in der Ausgangsfrage geschildert wird. Und da ist die Rede davon, dass der SR auf Vorteil entschieden hat.


    Das nehme ich mal so hin und baue darauf auch folglich meine Argumentation auf.


    Ist ja auch richtig so. Habe ich ja auch gemacht.

    Zitat von A_Kappi;27016

    Vorab: Mit der vorliegenden Fallbeschreibung stimme ich mit Euch überein, dass der Strafstoß fällig gewesen wäre.


    Zitat von Christoph;27033


    Und wenn die Situation so war, wie sie geschildert wurde (1. Foul -> Vorteil -> 2. Foul im Strafraum -> dann Pfiff), dann hätte es Strafstoß geben müssen.


    Es mag eine Korinthe sein, die ich ausscheide (:D), aber in der Fallbeschreibung ist der Pfiff nicht erwähnt. Wir sind aber schon grundsätzlich einer Meinung ;)


    Zitat von Christoph;27033


    Letztendlich ist es aber eine Tatsachenentscheidung. Ein Protest gegen die Spielwertung beim Sportgericht hätte dadurch eh keinen Erfolg.


    Und dass wollte ich damit herausstellen.