Strafstoß oder Vorteil ?

  • Zitat von Christoph;25342

    DER VORTEIL IST ABER NICHT DER ERFOLGREICHE ABSCHLUSS (TORERFOLG), SONDERN LEDIGLICH DIE TORCHANCE!!!!!


    Du brauchst nicht schreien, bin ja nicht taub (Nettiquette).


    Zitat von Christoph;25340

    Mach das t-borg und dir wird jeder Beobachter (vollkommen zurecht) deine Beobachtung um die Ohren hauen!


    Beobachter sind auch nicht der Weisheit letzter Schluß.


    Zitat von Christoph;25340

    Wenn du nachträglich noch den Strafstoß pfeifst, nur weil der zweite Angreifer zu doof ist, den Ball über die Linie zu drücken, dann machst du aus 1 Vorteil gleich 2 Vorteile (frei nach dem Motto "wer will nochmal, wer hat noch nicht?"). Du bevorteilst die angreifende Mannschaft und das sogar noch mit einer wahrscheinlich spielentscheidenden Wirkung!


    A_Kappi hat mehrere Fragen gestellt. Unter anderem, ob wir eher pfeifen würden oder nicht. Und ich würde eben eher pfeifen, als zu hoffen, das der Vorteil die richtige Entscheidung ist.
    Denn ich halte eben einen direkten Schuss auf Tor nicht für gleichwertig wie einen Strafstoß. Dafür sind die Rahmenbedingungen in beiden Situationen zu unterschiedlich. Über 80% der Strafstösse haben einen Torerfolg, diese Quote habe ich bei direkten Schüssen auf Tor noch nicht erlebt. Wenn ich also entscheiden müßte, ob ich einen Strafstoß gebe oder einen Vorteil abwarte, dann bin ich eher für einen Strafstoß.


    Außerdem habe ich gesagt, dass die Zeit für mich der entscheidene Faktor ist. Wenn ich innerhalb der Zeitspanne von 3-4 Sek. den Vorteil nicht sehe, dann kommt der Pfiff. Mein erstes Posting klang da evtl. zu interpretierbar, was die Fähigkeiten des 2. Mannes betrifft.


    Auch wurde gefragt, ob wir die Wirkung des Vorteils abwarten und dann auf Strafstoss entscheiden würden, wenn der Ball nicht ins Tor geht.
    Hier halte ich mich ebenfalls an der Konstante Zeit fest und wie die einzelne Situation ist. Ein Patentweg gibt es hier nicht. Manchmal kann die Spielabfolge so schnell sein, dass wir nicht rechtzeitig zu einer Entscheidung kommen können (Der berühmte Weg Auge-Gehirn-Entscheidung). Deswegen halte ich die Aussage "Pech gehabt" für ziemlich unpassend, wenn nicht sogar zu einfach.


    Und seine letzte Frage (A_Kappi: Gebt ihr bei eindeutigen Torchancen den (offensichtlichen) Vorteil, wenn der Schütze nicht trifft - Pech gehabt?) ist für mich eben nicht einfach mit "Pech gehabt" zu beantworten. Auch hier gilt für mich, das jede Spielsituation anders ist und ich dann doch lieber den Pfiff mache.


    In diesem Sinne.

  • Und noch einmal:
    Der Vorteil tritt in dem Moment ein, wo ein anderer Spieler den Ball kontrolliert spielen kann. Wenn Du dies zulässt und er dann vorbei schiesst, kannst Du nicht mehr zurück-unabhängig von den 2-3 Sekunden, die es offiziel auch nicht mehr gibt.

  • Und das Argument "Pech gehabt" ist nicht "zu einfach" sondern das einzig richtige!!!


    Denn das setzt voraus, dass der Spieler die Chance hatte, den Ball kontrolliert zu spielen. Und nochmal: wir sprechen hier nicht von einer Situation, wo der Mitspieler die Chance hat, aus 25 Metern raufzuhämmern. Er steht direkt vor der Hütte im Strafraum (schließlich war der gefoulte Angreifer im Strafraum gelegt worden).


    Ich gebe den Vorteil schließlich auch nur, wenn der Spieler freie Schussbahn hat.


    Und wenn er dann nicht in der Lage ist, den Ball im Tor unterzubringen, dann ist es sein Problem und er hat dann in der Tat einfach "PECH GEHABT".


    Jetzt kannst du wieder deinen Spruch mit der Nettiquette aufsagen. :D

  • Als erstes möchte ich mich bei allen Beitragsschreibern bedanken :top:


    Zitat von A_Kappi;25317

    Er fragte mich dann, ob ich Strafstoß gegeben hätte, wenn der Ball statt an den Rücken des Torwartes wieder ins Feld gesprungen wäre.


    Meine Antwort darauf möchte ich Euch -vorerst- vorenthalten, da sie eine (sachliche) Diskussion auslöste.


    Meine Antwort darauf: "Nein, der Vorteil ist eingetreten, wenn Dein Kamerad aus 6 Metern nicht trifft, hat er Pech gehabt"


    Daraufhin entstand die -bereits erwähnte- sehr sachliche und ruhige Diskussion (zu der sich dann mehrere Spieler zugesellten), und die mich zum Nachdenken anregte und letztendlich dazu veranlasste, Eure Meinung zu erfragen.


    Folgende Argumente kamen von Seiten der Spieler für einen sofortigen Elfmeterpfiff:
    - zusätzlich zum Strafstoß wäre ein Feldverweis ausgesprochen worden, da eine klare Torchance verhindert wurde
    - der ruhende Ball vom Elfmeterpunkt ist die größere Chance
    - wenn der Spieler den Vorteil versemmelt, wird es (auch von Außen) für den SR hektisch, da der Strafstoß gefordert wird - wird der Strafstoß verschossen, ist der SR außen vor


    Folgende Argumente kamen (ebenfalls von Spielern) für den Vorteil:
    - aus 6 Metern trifft man einfacher als aus 11
    - aus dem Spiel heraus denkt man nicht nach, beim Elfmeter hat man eine mentale Belastung
    - man spart sich den Feldverweis bei einem unabsichtlichen, eher leichten Foulspiel
    - wenn der Spieler vorbeischießt ist nicht er der Depp, sondern der Schiri (das kam von dem Stürmer, der das Tor geschossen hat und löste allgemeines Gelächter aus :D)


    Fazit für mich:
    In diesem Fall habe ich aus meiner Sicht richtig entschieden, da der Stürmer freie Schussbahn aus 6 Metern hatte. Ich muss mir aber bewusst sein, dass es zu Problemen kommen kann, wenn der Schuss vorbeigeht - denn einen "nachträglichen Elfmeter" würde ich nicht pfeifen. Pfeife ich aber grundsätzlich den Strafstoß und dieser wird verschossen, wird mir der verwehrte Vorteil zum Vorwurf gemacht. Also alles wie gehabt: Pfeifen nach Gefühl und hoffen, dass es passt :D


    Zur Vollständigkeit: Der foulende Spieler hat keine persönliche Strafe erhalten. Aus meiner Sicht war sein Foulspiel unabsichtlich, ein "Allerweltsfoul". Beim Strafstoßpfiff hätte ich wegen der Verhinderung der klaren Torchance aber nicht gezögert, "Rot" zu zeigen.

  • Bei einem Spiel letztes Wochenende in der Bundesliga oder Zweite Liga gab es doch ein Foul im Strafraum, der SR ließ weiterspielen und der Mitspieler semmelte den Ball aus ca. 18 Metern ins Tor. Hätte aber auch schief gehen können. Weiß leider nicht mehr welches Spiel es war, aber vielleicht erinnert sich jemand von euch daran.
    Aber denke auch, dass man im Strafraum durchaus Vorteil geben kann, habe dies selbst auch schon zweimal getan und war eine gute Lösung der Sache.


    Meine Frage dazu ist aber noch, ob der foulende Spieler nicht doch die gelbe Karte sehen müßte. Denke daran an das CL-Finale, bei dem Jens Lehmann die rote Karte bekommt, aber das Spiel hätte weiter laufen können und der Mitspieler das Tor locker hätte machen könnte und dann hätte ja laut einhelliger Meinung Jens Lehmann nur noch die gelbe Karte bekommen.

  • Zitat von BFC_Dynamo_Kevin;25321

    Also in der von dir geschilderten Situation bekommt der Heimverein einen klaren Vorteil, indem der mitgelaufene Spieler zum Schuss kommt.


    Nun geht der Ball an den Pfosten. Spring der Ball danach ins Feld zurück und es kann geklärt werden, würde ich auf weiter entscheiden. Wenn sie es nicht schaffen, den Ball ins Tor zu kriegen, sind sie selbst schuld!


    Dummheit kann durch den SR nicht bestraft werden, die vorhergehenden Antworten sind schon ok: nach einer kurzen Zeitspanne kann noch nachgepfiffen werden, wenn der Vorteil nicht eintritt. Auf jeden Fall muss noch die persönliche Strafe folgen, wenn notwendig.

  • Zitat von Juenne;25541

    Dummheit kann durch den SR nicht bestraft werden, die vorhergehenden Antworten sind schon ok: nach einer kurzen Zeitspanne kann noch nachgepfiffen werden, wenn der Vorteil nicht eintritt. Auf jeden Fall muss noch die persönliche Strafe folgen, wenn notwendig.


    Nochmal zum Mitschreiben:


    Der Vorteil IST eingetreten! Und zwar in dem Moment, wo der zweite Stürmer alleine vor dem Tor steht und den Ball kontrolliert spielen kann. Es ist in dieser Situation vollkommen unerheblich, ob er ins Tor trifft oder nicht!


    Es kann folglich NICHT nachträglich noch der Strafstoß gepfiffen werden!

  • Zitat von Christoph;25546

    Nochmal zum Mitschreiben:


    Der Vorteil IST eingetreten! Und zwar in dem Moment, wo der zweite Stürmer alleine vor dem Tor steht und den Ball kontrolliert spielen kann. Es ist in dieser Situation vollkommen unerheblich, ob er ins Tor trifft oder nicht!


    Es kann folglich NICHT nachträglich noch der Strafstoß gepfiffen werden!


    Das oben makierte Wort ist aber entscheidet, kann er den ball also nicht kontrolliert spielen, dann pfeife ich (bei Misserfolg) nachträglich noch Strafstoss!!!

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Zitat von Christoph;25546

    Nochmal zum Mitschreiben:


    Der Vorteil IST eingetreten! Und zwar in dem Moment, wo der zweite Stürmer alleine vor dem Tor steht und den Ball kontrolliert spielen kann. Es ist in dieser Situation vollkommen unerheblich, ob er ins Tor trifft oder nicht!


    Es kann folglich NICHT nachträglich noch der Strafstoß gepfiffen werden!


    Darf ichs auch noch mal sagen???:D:D:D:D

  • Zitat von Christoph;25566

    Korrekt! :top:


    Juhu, dann sind wir uns ja doch noch einig geworden!!!:D

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.