Regeländerungen zur Saison 2025/26

  • Das IFAB hat heute die Regeländerungen zur kommenden Saison beschlossen. Eine Änderung sticht dann doch deutlich heraus. Die 6-Sekunden-Regel für den TW wird auf 8 verlängert und die letzten 5 Sekunden offen durch den SR heruntergezählt. Bei Verstößen wird das ganze nicht mehr durch idF sanktioniert sondern es gibt einen Eckball für die gegnerische Mannschaft.


    Ich persönlich finde die Änderung gut. Durchs offen zählen hat man auch als SR gar keine Möglichkeit mehr das übermäßig zu strapazieren. Ein bisschen überraschend kommt das ja schon, da vor allem über irgendwelche anderen Dinge im Vorfeld berichtet und diskutiert wurde.


    Hier die (englische) Pressemeldung dazu und zu den anderen Änderungen:


    The IFAB tackles goalkeeper time wasting | IFAB

  • Peinlich für uns Schiedsrichter- wird uns damit doch offiziell attestiert dass die alte (vollkommen ausreichende) Regelung nicht umgesetzt wurde.


    Ähnlich Kapitänsregel oder Stopp-Konzept; braucht keiner- wir SR haben genug Befugnisse.

  • :guckst_du: :evil: Die Änderungen sind so überflüssig wie ein Kropf; denn auch ohne diese sinnbefreiten Änderungen hätten die Schiedsrichter die Möglichkeit ein Fehlverhalten zu unterbinden. Sie tun es aber nicht und da wird sich auch mit anderen Regulierungsmitteln nichts ändern. Denn merke: Schiedsrichter sind nun mal konsequent inkonsequent. Und da wird sich auch nichts ändern.

  • Ich stimme da gigi zu, weil der Schiri halt erst nach 10 Sekunden anfängt die 5 Sekunden runter zu zählen. Und was die Änderung wert ist. sieht man ja auch an der Schwächung der Spielfortsetzung: ein idF führt eher zu einer Tormöglichkeit als der Eckstoß.

  • Jetzt wartet es doch erst einmal ab, bevor eine Änderung wieder kritisiert wird. Wahrscheinlich wird es so gut wie keinen „Eckstoß“ geben und kein Schiedsrichter wird sich trauen erst nach 10 Sekunden zu zählen. Dass sich hier etwas ändern muss und wird, war doch jedem klar und den meisten hier auch was genau.

  • Ich stimme den Vorsprechern grundsätzlich zu. Die Regeln sind jetzt schon vorhanden. Man muss sie nur durchsetzen. Das hätte man einfach so kommunizieren sollen.

  • Beim Ball-Halten sehe ich das Problem auch eher darin, dass bisher eine bestehende Regel einfach nicht umgesetzt wurde.

    Warum sich das ändern sollte, nur weil die Regel jetzt komplexer gemacht wurde (längere Zeit, aber dann mit der Hand runterzählen...ja...der Countdown ist VISUELL!), dürfte die Umsetzung der Regel nicht fördern.


    Ein technisches Vergehen mit einer Spielfortsetzung zu bestrafen, die bisher eigentlich nur für "Ball aus dem Spiel" vorgesehen war, ist dann wieder ein anderer Punkt. Ich will da jetzt nicht bewerten, ob das gut oder schlecht ist, aber das ist erstmal eine Zäsur, die ich zumindest bedenklich finde.

    Man muss sich dann durchaus auch die Frage stellen, was auf Ebene des Spielablaufs eigentlich der Unterschied ist zwischen einem "zu lange Festhalten" und der "Aufnahme eines unerlaubten Rückpasses" oder der "Doppelaufnahme". Für die wird es nämlich weiterhin den idF geben, und das obwohl sie genauso technische Vergehen des Torwarts sind.


    Das erlaubt auch wieder taktisches Spielen mit dieser Regel. Beispielsweise kann der Torwart in der Schlussphase des Spiels einfach einen weiten Abschlag antäuschen, alle Spieler laufen Richtung Spielfeldmitte und dann hält er den Ball einfach fest. Die grundsätzliche Zeit für Spieler sich für diese Spielfortsetzung aufzustellen und diese dann auszuführen wäre dann bestenfalls vergeudete Zeit der ausführenden Mannschaft, aber meiner Meinung nach keine vergeudete Zeit.


    Die Änderung bei 9.2 ist die Klarstellung eines Grenzfalles wenn beispielsweise ein sich aufwärmender Auswechselspieler den Ball, der noch im Spielfeld ist, außerhalb des Spielfeldes an den Fuß geschossen bekommt. Bisher war das (wenn auch unbeabsichtigt) ein Eingriff ins Spiel mit allen daraus entstehenden Konsequenzen. Jetzt kommt beim Eingriff ins Spiel noch die Intention dazu. Mich stört, dass hier wieder eine neue Definition für "Absicht" beschrieben wird. Das wird beispielsweise einen Trainer, der in der guten Absicht den Ball zu stoppen bevor er den Hang runterrollt, den ins Aus rollenden Ball mit dem Fuß auf der Linie stoppt vor einer gelben Karte bewahren.


    Beim SR-Ball hat man eine eindeutige und klare Regel jetzt wieder schwammig geklopft...jetzt muss man als SR nicht mehr nur objektiv wissen, wer als letztes dran war, sondern man muss wieder subjektiv bewerten, wer danach möglciherweise drangekommen wäre...das halte ich für bestimmt gut gemeint, aber es schafft eben wieder neue Unklarheiten und Streitpunkte.

  • Das Problem an der bisherigen Regel ist doch, dass ein relativ einfaches und übliches Vergehen vom konsequenten Schiedsrichter mit einer sehr harten Spielstrafe bestraft werden musste, die mit einer hohen Torwahrscheinlichkeit einherging, vermutlich nicht viel geringer als ein Strafstoß.


    Der Eckstoß passt meiner Meinung nach viel Besser zur Schwere des Vergehens.


    Das offene, visuelle Herunterzählen finde ich unnötig und peinlich, aber einen Versuch ist es gern wert. Das kann man aber vielleicht am ehesten weglassen, einfach Eckstoß pfeifen wenn die 8 Sekunden überschritten wurden, das fände ich eine wirklich gute Verbesserung.

  • Über die Spielstrafe kann man durchaus diskutieren und auch ob es auf 8 Sekunden verlängert werden musste. Das sind beides Dinge, die wir nicht beeinflussen können.


    Den entscheidenden Punkt sehe ich im offenen Zählen. Wenn du mal im Countdown bist, hast du als SR auch nur noch sehr eingeschränkte Möglichkeiten "Fingerspitzengefühl" zu zeigen und die Regel wie bisher (nicht) umzusetzen.


    Selbst in der Betonklasse gibts mindestens einen, der kapiert was passiert wenn der SR irgendwann mal bei 3, 2, 1... angekommen ist und seinen TW "aufweckt". Höherklassig begreift es der TW vielleicht sogar ohne wecken. Ich bin auch hier im Futsal-Ligabetrieb als SR aktiv. Verstöße gegen die 4-Sekunden-Regel sind da so extrem selten weil eben jeder weiß auf was er sich einstellen muss. Deswegen gehe ich auch davon aus, dass Eckbälle der absolute Ausnahmefall sein werden.

  • (...) Ich bin auch hier im Futsal-Ligabetrieb als SR aktiv. Verstöße gegen die 4-Sekunden-Regel sind da so extrem selten weil eben jeder weiß auf was er sich einstellen muss. Deswegen gehe ich auch davon aus, dass Eckbälle der absolute Ausnahmefall sein werden.

    Daran habe ich auch gleich gedacht. Ich pfeife seit mittlerweile über zehn Jahren Futsal, das Anzählen ist also zumindest für die Futsal-SR nichts neues.

    Und wie hacklberry richtig sagt, da wissen die Spieler ziemlich genau was Phase ist und man hat bei Turnieren vielleicht in jedem 4. oder 5. Spiel mal einen Fall, wo die Zeit überschritten wird.

    Was aber im Futsal auffällt, dass die einen SR wirklich echte Sekunden zählen, andere wiederum zählen zwar auch 1-2-3-4, der Blick auf die Uhr zeigt aber, dass sie viel zu schnell zählen. Denke da wird es eher Unstimmigkeiten geben, weil der SR eben nicht nach 8 Sekunden abpfeiftm sondern schon nach 6 Sekunden (oder andere erst nach 10). Aber damit wird man leben müssen, auch wenn ein gleichzeitiger Blick auf die Uhr helfen könnte.

  • Das war doch das Problem der 6-Sekunden-Regel. Kein Torwart weiß exakt, wann diese Zeit genau vorbei ist und ohne eine klare Ermahnung den Ball freizugeben, ist der idF eine unverhältnismäßig große Strafe, da er ja logischerweise immer im Strafraum stattfindet.


    Man hätte auch ohne explizite Regeländerung das Prozedere in ähnlicher Art und Weise schon seit Jahren so handhaben können.

  • Ich würde noch ergänzen: Kein Torwart ist sich wirklich bewusst, wann diese Zeit eigentlich anfängt zu laufen...möglicherweise viele SR noch nichtmal.


    Bei einem Ball, den der Torwart im Hechtsprung fängt, beginnt die Zeit nämlich mit der Ballkontrolle. Die ist mit dem Einklemmen des Balles zwischen den beiden Handflächen gegeben. In den 6 Sekunden muss der Torwart dann: Erstmal den Hechtsprung beenden, sich aufrappeln, seine Abwehr rausjagen, sich einen Überblick verschaffen und den Ball wegdreschen. Das alles in nur 6 Sekunden.

    Die meisten Torhüter bleiben stattdessen erstmal noch 10 Sekunden auf dem Ball liegen.

  • Das ist ja auch das zweite Problem. Von echter Kontrolle kann man m. E. erst sprechen, wenn der Torhüter mit dem Ball ruhig am Boden liegt und jetzt die Möglichkeit hat aufzustehen.


    Was nervt und hoffentlich auch zeitlich eingeschränkt wird ist, wenn der Torhüter einen Ball stehend sicher fängt und dann meint, dass er sich jetzt erst einmal mit ihm hinlegen muss. Da würde ich dann sehr zeitnah mit dem Zählen beginnen.

  • Von echter Kontrolle kann man m. E. erst sprechen, wenn der Torhüter mit dem Ball ruhig am Boden liegt und jetzt die Möglichkeit hat aufzustehen.

    Nein.

    Wann der Torhüter den Ball mit den Händen kontrolliert ist ausdrücklich ein paar Zeilen weiter beschrieben.


    Die Zeit, in der er den Ball im Flug in beiden Händen hält ist unmissverständlich Teil der "Ballkontrolle mit den Händen".

    Übrigens:

    Wenn Du die Ballkontrolle während des "Fluges" verneinst, dann bedeutet das automatisch, dass dem Torwart während des Fluges der Ball zwischen den Händen weggeköpft werden dürfte. Der Schutz vor ballorientierten Angriffen ist nämlich an die gleiche "Ballkontrolle mit den Händen" gekoppelt wie die 6-Sekunden-Regel.

  • Die Zeit, in der er den Ball im Flug in beiden Händen hält ist unmissverständlich Teil der "Ballkontrolle mit den Händen".

    Deswegen meine ich auch „echte Kontrolle“ und nicht die, die du markiert hast. Solange er in der Luft ist und nach der Landung noch rollt (nicht theatralisch) kann man wohl kaum davon ausgehen, dass er schon derart Kontrolle hat, um zu wissen, in welche Richtung er den Ball freigeben kann.


    Daher bedarf es noch einer Auslegung, ab wann der Schiedsrichter in der Praxis dann die 5 Sekunden anzeigt.

  • Aber genau das ist doch in den Regeln festgelegt.


    Es ist geregelt, dass er den Ball 6 (künftig 8) Sekunden mit den Händen kontrollieren darf und es ist genauso festgelegt, dass diese Kontrolle in dem Moment beginnt, in dem er den Ball zwischen seinen Händen hat.

    Wie weit er danach noch rollt und wie lang er braucht zum aufstehen ist irrelevant. Das ist alles Teil der 6 (8) Sekunden, weil es nunmal so klipp und klar in den Regeln steht. Warum muss man diese klaren Regeln in Frage stellen?

  • Daran habe ich auch gleich gedacht. Ich pfeife seit mittlerweile über zehn Jahren Futsal, das Anzählen ist also zumindest für die Futsal-SR nichts neues.

    Und wie hacklberry richtig sagt, da wissen die Spieler ziemlich genau was Phase ist und man hat bei Turnieren vielleicht in jedem 4. oder 5. Spiel mal einen Fall, wo die Zeit überschritten wird.

    Was aber im Futsal auffällt, dass die einen SR wirklich echte Sekunden zählen, andere wiederum zählen zwar auch 1-2-3-4, der Blick auf die Uhr zeigt aber, dass sie viel zu schnell zählen. Denke da wird es eher Unstimmigkeiten geben, weil der SR eben nicht nach 8 Sekunden abpfeiftm sondern schon nach 6 Sekunden (oder andere erst nach 10). Aber damit wird man leben müssen, auch wenn ein gleichzeitiger Blick auf die Uhr helfen könnte.

    Die halbwegs einheitliche Zählgeschwindigkeit bekommen wir hier ganz gut hin, das ist unserem Futsal-Lehrwart auch wichtig. Gerade beim Futsal ists ja noch blöder wenn die beiden SR unterschiedlich schnell zählen.

    Zumindest auf Gruppen-/Kreisebene sollte man da schauen dass man da den Leuten eine Hilfestellung an die Hand gibt, an die sich bestenfalls alle halten und die Abweichungen nicht ganz so groß sind. Im Endeffekt ists ja auch egal obs jetzt mal ne Sekunde länger dauert. Das schöne ist ja, dass wir hier sagen was 8 Sekunden sind, auch wenns vielleicht tatsächlich 10 oder selbst nur 7 Sekunden waren.

  • Ich habe hier noch einen Knoten:


    Zitat
    • Law 8.2 (Dropped ball): If the ball is outside the penalty area when play is stopped, it is dropped for the team that had or would have gained possession if this is clear to the referee; otherwise, it is dropped for the team that last touched it. The ball is dropped at its position when play was stopped.

    Wenn der Schiedsrichter den Ball, gespielt von A, berührt und es kommt zum Ballbesitzwechsel für B. Mit wem wird der SRB ausgeführt? Zum Zeitpunkt der Unterbrechung hat dann ja unzweifelhaft Team B Ballbesitz und wenn schon kurz vorher abgepfiffen wird, hätte es Ballbesitz gehabt.

  • Die halbwegs einheitliche Zählgeschwindigkeit bekommen wir hier ganz gut hin, das ist unserem Futsal-Lehrwart auch wichtig. Gerade beim Futsal ists ja noch blöder wenn die beiden SR unterschiedlich schnell zählen.

    Zumindest auf Gruppen-/Kreisebene sollte man da schauen dass man da den Leuten eine Hilfestellung an die Hand gibt, an die sich bestenfalls alle halten und die Abweichungen nicht ganz so groß sind. Im Endeffekt ists ja auch egal obs jetzt mal ne Sekunde länger dauert. Das schöne ist ja, dass wir hier sagen was 8 Sekunden sind, auch wenns vielleicht tatsächlich 10 oder selbst nur 7 Sekunden waren.

    Beim Runterzählen kann man doch ganz unkompliziert auf die Uhr gucken, oder?

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Beim Runterzählen kann man doch ganz unkompliziert auf die Uhr gucken, oder?

    Naja, so unkompliziert finde ich das persönlich jetzt nicht. Du musst ja parallel noch den TW und die sich in der Nähe befindlichen Akteure im Auge behalten (Fängt der TW bspw den Ball nach einer Ecke, können das ja auch recht viele sein). Wenn ich als Alleinpfeifer da jedes mal runter schaue auf meine Uhr, sehe ich die Gefahr das ich irgendetwas übersehe