Mittlerweile sind alle Emotionen auf Normalnull, sodass wir weitestgehend objektiv über die Schiedsrichterentscheidungen diskutieren können.
Positiv ist die Abweisung bezüglich der Kapitäne und „Nachfragen“, gleichwohl es Situationen gab, bei denen beide Augen zugedrückt wurden. Wenn, dann muss man es auch konsequent durchziehen.
Negativ ist die intransparente und nicht praxisfreundliche Handspielregel. Hier besteht akuter Handlungsbedarf beim IFAB bzw. den wichtigsten Verbänden.
Negativ war auch die teils fragwürdige Auslegung von strafstoßwürdigen vergehen insbesondere der fehlenden Intervention durch den VAR.
Alle Eingriffe in Verbindung Deutschlands waren m. E. korrekt. Nicht erklärlich waren klare strafstoßwürdige Foulspiele wegen Haltens gegen Beier (Schweiz) und Füllkrug (Spanien), wo kein Eingriff erfolgte. Unerklärlich auch die Kritik gegen den Strafstoß für Kane.
Katastrophal war die Ermittlung der Nachspielzeit. Die UEFA wollte sie reduzieren, was allerdings dazu führte, dass sich Spielverzögerungen wieder rentieren. Der Höhepunkt war das Finale. 4 Minuten waren schon zu wenig. Aber nach zwei Verletzungsunterbrechungen und Spielverzögerungen nach exakt 4 Minuten abzupfeifen war an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Hier besteht ebenfalls extremer Handlungsbedarf.