E-Jugend-Spiel, vorzeitiger Abpfiff

  • Hallo,


    in einem E-Jugendspiel beim Stand von 0:17 in der Mitte der zweiten Halbzeit bat der Trainer der hinten liegenden Mannschaft den Schiedsrichter, das Spiel vorzeitig abzupfeifen, was dieser dann auch tat.

    Diese "Regel" kannte ich noch nicht, was hat es damit auf sich?

  • OK, danke! Der gegnerische Trainer hat auch nicht protestiert.
    Der Sinn dahinter war, dass das Spiel entschieden war, die hinten liegende Mannschaft keinen Auswechselspieler hatte und zwei Spieler schon angeschlagen waren, und das Potenzial von Frustfouls absehbar war.

  • Also Leute beim besten Willen. Klar darf (zumindest ich im FVRZ) das Spiel nicht vor Ablauf der regulären Spielzeit abpfeifen.


    Aber: Das sind E-Junioren... die Spieler sind 12? Und ich lese irgendwas von Frustfouls... Leute, das sind Kinder. Und ich musste als Kind eben auch verlieren lernen! Können es ja als Trainingsspiel ansehen. Und einige der angeschlagenen Spieler kann der Trainer ja vermutlich auch noch auswechseln bevor es zu einem Abbruch kommt. Und wenn der Verein eben keine Mannschaft stellen kann, dann einfach keine anmelden. Ich sehe das ganze recht emotionslos.

  • Vor allem:

    Das könnte durchaus eine Finte des zurückliegenden Trainers gewesen sein.


    Der kann nämlich jetzt zum Sportgericht rennen und sagen "Der Schiri hat aber viel zu früh abgepfiffen, wir hätten in der restlichen Spielzeit noch 18 Tore machen können, das Spiel gehört neu angesetzt".

  • Vor allem:

    Das könnte durchaus eine Finte des zurückliegenden Trainers gewesen sein.


    .... wir hätten in der restlichen Spielzeit noch 18 Tore machen können, das Spiel gehört neu angesetzt".

    In etwa 12 Minuten?

  • Der Trainer hätte ja auch einfach seine Spieler vom Feld nehmen können.

    Dann wäre es am Verband zu entscheiden, ob sie dafür Verständnis haben, oder diesen verschuldeten Spielabbruch bestrafen wollen.

    Wobei es im vorliegenden Fall eigentlich das gleiche ist, solange der SR dies nicht verschweigt, sondern wirklich als Spielabbruch meldet.

  • Danke für eure Kommentare, ich nehme für mich mit, dass dieser Vorgang nicht regelkonform war. Ich hatte noch gedacht, dass jeder Kreisverband so eine "Sonderregel" in seine Jugendspielordnung aufnehmen kann, hatte aber nichts gefunden.


    Die Mannschaft, die 17:0 führte, ist praktisch schon aufgestiegen (1.Halbjahr Vorrunde, die drei besten Teams steigen in die Hauptrunde mit anderen 3 besten Teams auf usw). Das Torverhältnis spielte also keine Rolle.


    Die Mannschaft, die hinten lag, hatte keine Auswechselspieler in diesem Spiel.


    Verlieren lernen gehört ja dazu, aber die Staffeln mit so großen Leistungsunterschieden einzuteilen, ist natürlich auch fragwürdig, wobei man das bei Jugendmannschaften schwer einschätzen kann vor Saisonbeginn. Aus Norwegen kenne ich das so, wenn eine Mannschaft mit 4 oder 5 Tore führt, nimmt der Trainer einen eigenen Spieler vom Feld, um den Leistungsunterschied etwas auszugleichen. Das finde ich fair.

  • Es geht ja nicht darum ob die oder die (hier vermutlich die Quali Runde) aufsteigen oder nicht , es geht um die Regel und wann ein Abbruch gerechtfertigt ist oder nicht. Und hier augenscheinlich nicht, normalweise müssten bei 17 Toren ja auch nochmal mind 8 Minuten nachgespielt werden, wenn nicht gar länger, was da gerade in diesem Alter an Torjubel abgeht. Auch wenn das dann immer noch nicht richtig ist, kann man doch bei der Nachspielzeit ein Auge zudrücken.


    Als (Jugend)trainer halte ich das erwähnte Modell aus Norwegen auch ein wenig verkehrt. Das sind Kinder und die wollen spielen, bei solchen Ergebnissen ( 17:0 geht noch, ich hab schon höher verloren, oder die Kids spielen gegen den Trainer :D ) , stelle ich die Positionen um und die Spieler bekommen noch extra Aufgaben


    Viel schlimmer wenn jetzt eine andere Mannschaft aufgrund eines mehr erzielten Tores (in)offizieller Herbstmeister wird, jahrelange Arbeit dann kurz vor dem großen Erfolg und Erfüllung des großen Traumes wird das Spiel abgepfiffen, zu zeitig...

  • Wobei es durchaus überlegenswert wäre, eine allgemeine Regel einzuführen, dass bei einem Vorsprung von z.B. 10 Toren das Spiel abzubrechen und mit dem aktuellen Ergebnis zu werten ist.

    Verhindert zum einen noch extremere Negativerlebnisse, zum anderen aber auch, dass ein einzelnes Spiel zu viel Einfluss auf die Tordifferenz (und die Torjägerliste) nehmen kann.

  • Wobei es durchaus überlegenswert wäre, eine allgemeine Regel einzuführen, dass bei einem Vorsprung von z.B. 10 Toren das Spiel abzubrechen und mit dem aktuellen Ergebnis zu werten ist.

    Eher Offtopc: Ähnliches habe ich auch schon überlegt. Ein Spiel sollte maximal mit z. B. 4:0 gewertet werden. Dann gibt es kaum Wettbewerbsverzerrung durch seltsame Ergebnisse und einzelne Hochtor-Spiele haben weniger Einfluss als konstant sichere Siege bzw. knappe Niederlagen.

  • einzelne Hochtor-Spiele haben weniger Einfluss

    Also bei uns in den unteren Herren-Kreisligen zählt die Tordifference (aus diesem Grund) so wieso nicht. Die ist volkommen egal. Bei Punktegleicheit wird sofort auf den direkten Vergleich geschaut.

    Erst ab der Kreisliga A zählt dann die Tordifferenz, da man hier davon ausgeht, dass die Mannschaften regelmäßig das gleiche Niveau haben.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler  Irgendjemand Alt-Herren Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Also mich wundert, wie wenig Wissen und wie viel Meinung hier vertreten ist.


    Das geht damit los, dass man schon wissen sollte, dass aktuell in der E-Jugend die Kinder im Jahr 2013 oder später geboren sein sollten. Die sind also maximal 10 Jahre alt, und wer da 12-jährige mitspielen lässt, der verursacht eine Spielwertung und dann kann der Abbruch auch egal sein.


    Zweitens sollte man wissen, dass die Tabelle verbandsspezifisch ist. In Berlin ist die Tordifferenz im Jugendbereich beispielsweise komplett irrelevant. Da zählt der direkte Vergleich nach Punkten und bei aufstiegsrelevanten Entscheidungen gibt es ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz.


    Drittens ist nicht gesagt, dass der Abbruch regeltechnisch ein Abbruch war. Das kann auch ein sogenanntes vorzeitiges Spielende gewesen sein. Wenn ein Trainer in dem Altersbereich zu mir kommt und um ein solches bittet, dann hole ich mir den anderen Trainer dazu und dann wird im Spielbericht protokolliert, ob das Spiel einvernehmlich oder auf Wunsch eines Trainers beendet wird. (Es kann auch vorkommen, dass sich beide Mannschaften auf eine Fortsetzung einigen, dann geht es selbstverständlich normal weiter.) Unerfahrene Schiedsrichter klicken dann im Spielbericht schon mal "Abbruch" an.


    Meine persönliche Meinung, ob ein Spiel fortgesetzt werden soll, hat in so einem Fall übrigens nichts auf dem Platz verloren, und ich kann selbstverständlich auch keine rechtsverbindliche Auskunft über Wertungen und Folgen geben. Ich mache die notwendigen Eintragungen und fertig.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Also bei uns in den unteren Herren-Kreisligen zählt die Tordifference (aus diesem Grund) so wieso nicht. Die ist volkommen egal. Bei Punktegleicheit wird sofort auf den direkten Vergleich geschaut.

    Erst ab der Kreisliga A zählt dann die Tordifferenz, da man hier davon ausgeht, dass die Mannschaften regelmäßig das gleiche Niveau haben.

    Auch ein Ansatz. Bei uns zählen nach den Punkten die Strafpunkte. Finde ich auch gut so.