Erste Ballberührung nach Schiedsrichterball

  • Da Team A den Ball vor der Unterbrechung zuletzt berührt hat, wirft der SR den Ball bei der Ausführung des SR-Balls vor einem Spieler von A auf den Boden. Der nächste Spieler von B befindet sich in dem Moment 4 Meter vom Ball entfernt. Der Spieler von A verhält sich anschließend sehr zögerlich und spielt weder den Ball noch berührt er ihn. Der Spieler von B sprintet nach der Bodenberührung des Balls schnell zum Ball, berührt diesen als erstes und läuft an Spieler A vorbei, der ihn daraufhin festhält. Ohne das Halten wäre der Spieler von B frei aufs Tor zugelaufen ohne dass ein weiterer Verteidiger hätte eingreifen können.

    Wie ist zu entscheiden?

  • Der Ball ist im Spiel, sobald er den Boden berührt, mithin darf B eingreifen und A begeht mit dem Halten ein Foul, mithin direkter Freistoß und Gelb oder Rot, da die Beschreibung nicht eindeutig ist, ob es sich nur im einen aussichtsreichen Angriff oder doch schon um eine klare Torchance handelt.

  • Ohne das Halten wäre der Spieler von B frei aufs Tor zugelaufen ohne dass ein weiterer Verteidiger hätte eingreifen können.

    Wie ist zu entscheiden?

    Also das klingt schon leicht nach der Zone zwischen dunkelgelb und hellrot

  • Ich hätte gedacht, dass die Beschreibung ziemlich eindeutig für die Verhinderung einer klaren Torchance spricht, aber egal:

    Der Hauptpunkt dabei ist, dass der Spieler B hier wegen Regel 8 kein (direktes) Tor erzielen kann - und somit denke ich auch, dass Rot hier wohl nicht möglich ist.

    Wobei er natürlich schon die klare Chance hat ein reguläres Tor zu erzielen, wenn es ihm gelingt, den TW so anzuschießen, dass dieser den Ball ins Tor abfälscht...


    Der andere Aspekt der Frage scheint für euch ja unstrittig zu sein, nämlich, ob der Spieler von B den Ball überhaupt als Erstes berühren darf.

    Ich denke eigentlich auch, dass dies so ist, halte aber den Regeltext dort nicht für eindeutig, weil nicht näher definiert ist, was "erfolgt der Schiedsrichterball mit einem Spieler" bedeutet. Könnte damit nicht auch gemeint sein, dass dieser Spieler dann auch den Ballbesitz übernehmen muss?

    Könnte man nicht zumindest sagen, dass es Sinn und Geist dieser Regel ist, dass Mannschaft A hier ihren Ballbesitz zurückbekommt?


  • Könnte man nicht zumindest sagen, dass es Sinn und Geist dieser Regel ist, dass Mannschaft A hier ihren Ballbesitz zurückbekommt?

    Daher bekommt der eine Spieler der Mannschaft A ja 4 m Vorsprung, nachdem der Ball im Spiel ist.

  • Könnte man nicht zumindest sagen, dass es Sinn und Geist dieser Regel ist, dass Mannschaft A hier ihren Ballbesitz zurückbekommt?

    Nein, dann müsste es so definiert werden, dass der Ball erst im Spiel ist, wenn der Spieler ihn berührt - man will hier offenkundig keine Möglichkeit der Spielverzögerung schaffen und geht davon aus, dass 4 Meter "Vorsprung" ausreichen.