Frage zum 13. Dezember

  • Übrigens steht in der Schilderung nirgends, dass der *Spieler* auf dem Feld bzw. der Linie steht

    Doch.

    von einem Ball auf der Linie am Fuß getroffen wird, wobei der Treffer im gegnerischen Strafraum stattfindet

    Wenn der Treffer im Strafraum stattfindet, muss der Fuß im Strafraum sein, wenn der Fuß im Strafraum ist, ist er im Spielfeld, wenn der Fuß im Spielfeld ist, ist der Spieler im Spielfeld.

    Wäre der Spieler außerhalb, könnte der Treffer nicht im Strafraum stattfinden.


    Meine ursprüngliche Lösung ist (schon selbst festgestellt) in der persönlichen Strafe falsch und vom Kopfkino her habe ich den Spieler ohne näheren Grund (aber auch ohne näheren Hinweis) der Verteidigermannschaft zugeordnet.


    Zu meinen Gründen:Zur Person:

    Der Spieler, der hier beim Aufwärmen den Ball berührt, ist ein ausgewechselter Spieler der auf der Teamliste steht.

    Das ändert sich auch nicht dadurch, dass er ein anderes Trikot angezogen hat.

    Er hat bis zum Ende des Spiels weiterhin den Status "ausgewechselter Spieler".

    Was tatsächlich aus dem Sachverhalt nicht hervorgeht ist, ob es sich beim ausgeweselten Spieler um einen Angreifer oder um einen Verteidiger handelt, mein erstes Bauchgefühl hat hier Verteidiger gesagt. Den "gegnerische Strafraum" habe ich nur aus Sicht des Begriffs des Angriffes bewertet.


    Dann zur Spielstrafe:

    Es handelt sich hierbei um einen "Eingriff von außen" (S. 23), verursacht durch einen ausgewechselten Spieler, somit ist ein direkter Freistoß für den Gegner zu verhängen (S. 35).

    Wenn der ausgewechselte Spieler ein Angreifer ist, dann gibt es direkten Freistoß auf der Torlinie für die Verteidiger. Hierbei ist aber auch eine Vorteilsanwendung denkbar (wenn auch unwahrscheinlich), wenn sich daraus ein größerer Vorteil für die Verteidiger ergibt als es ein direkter Freistoß wäre.

    Wenn der ausgewechselte Spieler ein Verteidiger ist, dann gibt es Strafstoß.


    Und jetzt zur persönlichen Strafe (anders als ich ursprünglich geurteilt hatte):

    Der ausgewechselte Spieler ist zu verwarnen.

    Der "Eingriff von außen" selbst ist überraschenderweise kein verwarnungswürdiges Vergehen.

    Was aber verwarnungswürdig ist, ist das Betreten des Spielfeldes durch den ausgewechselten Spieler. Manfreds Sachverhalt beschreibt (anders als von gebi vermutet) eindeutig, dass der Treffer im Strafraum stattfindet, somit muss sich auch mindestens ein Teil des Fußes des ausgewechselten Spielers im Spielfeld befunden haben.

    Für den Fall, dass Kontaktpunkt außerhalb des Spielfeldes geschieht, gibt es keine Regel, die eine Verwarnung vorschreibt. Da ist bestenfalls eine verbandsspezifische Regelbeugung als "erweitertes Betreten" denkbar.

  • (...) Wenn der Treffer im Strafraum stattfindet, muss der Fuß im Strafraum sein, wenn der Fuß im Strafraum ist, ist er im Spielfeld, wenn der Fuß im Spielfeld ist, ist der Spieler im Spielfeld.

    Wäre der Spieler außerhalb, könnte der Treffer nicht im Strafraum stattfinden.(...)

    Die Linien gehören zu den Räumen, welche sie begrenzen. Wenn also der Ball auf der Linie liegt (und somit im Strafraum), kann der berührende Spieler durchaus außerhalb des Spielfeldes stehen.

    Im vorliegenden Fall jedoch nicht relevant, denn die Formulierung "von einem Ball auf der Linie am Fuß getroffen wird" impliziert für mich, dass der Fuß auf der Linie steht. Somit hat der Spieler das Spiel unerlaubt betreten. Das heißt für die Spielfortsetzung direkter Freistoß und als persönliche Strafe die Verwarnung, da er wie vorgehend erläutert das Spielfeld betreten hat.


    In der Praxis würde ich ihn wahrscheinlich wie eine Drittperson behandeln, da ich mir nicht die Gesichter von 22+x Spielern merke und nicht davon ausgehen würde, dass er eigentlich zur 2. Mannschaft gehört.

  • Dann solltest Du aber spätestens dann sämtliche Drittpersonen vom Ordnungsdienst aus dem Innenraum entfernen lassen.

    Das würde sich daraus ergeben, ja.