Mannschaft A steht ein Eckstoß zu. Spieler A von Mannschaft A holt den weit verschossenen Ball und spielt diesem Spieler B zu, der an der Eckfahne wartet. Dieser legt den Ball im Teilkreis ab (Ball ruht), nimmt Anlauf und führt den Eckstoß aus, ohne darauf zu warten, dass A wieder auf dem Spielfeld ist. Unmittelbar nach der Ausführung rücken alle verteidigenden Spieler "raus" und stehen mindestens drei Meter von der Torlinie entfernt. Der scharf geschossene Ball prallt aber gegen den Außenpfosten und von dort gegen den Schiedsrichter, der am Schnittpunkt Torraum-Torlinie steht. Der Ball, der das Spielfeld sonst verlassen hätte, rollt auf der Torlinie Richtung Eckfahne. Etwa auf der Hälfte zwischen Strafraumgrenze und Eckfahne betritt A, der nunmehr zurück ist, das Spielfeld, stoppt den Ball und zieht nach dem Zuruf "Lass" von B seinen Fuß wieder weg. B dribbelt in Richtung Tor, während einige Spieler der verteidigenden Mannschaft "Abseits" und andere das "Lass" reklamieren.
Frage zum 4. Dezember
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SR-Ball für den Torwart von B in dessen Strafraum, keine persönlichen Strafen.
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SR-Ball mit Torwart B in dessem Strafraum.
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SR-Ball für den Torwart der verteidigenden Mannschaft in dessen Strafraum, keine persönlichen Strafen.
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Mein erster Impuls war "Mann sind das viele rote Heringe"...weiterspielen.
Regeldurchsicht hat dann aber zu einer tatsächlich zu treffenden Entscheidung geführt:
1. Der SR entscheidet das Wiederbetreten des Spielfelds von Spieler A von Mannschaft A zu gestatten.
2. Im Übrigen weiterspielen.
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SR Ball im Torraum für den Torwart, da der SR nicht mehr Luft ist
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nach Durchsicht der Regeln:
SR-Ball mit TW im Strafraum
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SR Ball im Strafraum für den entsprechenden Torhüter.
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Manfred hat geschrieben, dass ausschließlich die Lösung geantwortet werden soll. Wir sollten daher unsere Antwort auf auch nicht begründen. Das können wir dann immer noch nach der Auflösung diskutieren.
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Okay, dann mal ohne Begründung, SR Ball im Strafraum mit dem TW
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idf Mannschaft B am Ort des Vergehens
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Ort der Doppelberührung
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idF bei der 2. Berührung von B (Doppelberührung)
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Weiterspielen lassen.
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Zweimal FaD für Spieler A und B und Spielabbruch, weil zuwenig Spieler von Mannschaft A da ich schon voher einige vom Acker gejagt habe!
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....weiterspielen...
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Eine Schilderung mit vielen Irrwegen, lösen wir das also der Reihe nach auf:
ZitatMannschaft A steht ein Eckstoß zu. Spieler A von Mannschaft A holt den weit verschossenen Ball und spielt diesem Spieler B zu, der an der Eckfahne wartet.
A darf von der impliziten Zustimmung ausgehen, das Spielfeld zu verlassen, um den Ball zu holen - und B ist hier ohnehin irrelevant.
ZitatDieser legt den Ball im Teilkreis ab (Ball ruht), nimmt Anlauf und führt den Eckstoß aus, ohne darauf zu warten, dass A wieder auf dem Spielfeld ist.
Entscheidend ist hier, dass der Ball korrekt platziert ist und ruht, die Ausführung des Eckstoßes war also regelkonform - es muss nicht gewartet werden, dass der den Ball holende Spieler wieder auf dem Feld ist.
ZitatUnmittelbar nach der Ausführung rücken alle verteidigenden Spieler "raus" und stehen mindestens drei Meter von der Torlinie entfernt.
Erster Ablenkungsversuch, sollte der doch den Blick in Richtung "Abseits" lenken - aber wir behalten im Hinterkopf, dass es beim Eckstoß kein Abseits gibt, obwohl das rein raumtechnisch (der Ausführungsort kann ja durchaus bis ca. 1 m jenseits der Torlinie liegen) möglich wäre.
ZitatDer scharf geschossene Ball prallt aber gegen den Außenpfosten und von dort gegen den Schiedsrichter, der am Schnittpunkt Torraum-Torlinie steht. Der Ball, der das Spielfeld sonst verlassen hätte, rollt auf der Torlinie Richtung Eckfahne.
Der zweite Ablenkungsversuch, denn der reine Ballkontakt des Schiedsrichters führt nicht unmittelbar zur Spielunterbrechung, sondern ist letztlich nur ein Merkposten. Der Umstand, dass der Ball ist Aus gegangen wäre, ist ein klassischer Ablenkungsversuch - ist er nicht, ergo unbeachtlich.
ZitatEtwa auf der Hälfte zwischen Strafraumgrenze und Eckfahne betritt A, der nunmehr zurück ist, das Spielfeld,
Hier wird es jetzt wichtig: Der Spieler A, der ja den Ball geholt hatte, darf das Spielfeld wieder betreten - und von Merkmalen, die das ausgeschlossen hätte, wie etwa "wartet auch eine günstige Gelegenheit", ist nicht die Rede.
Zitatstoppt den Ball
Und hier habe ich jetzt einige Teilnehmer erfolgreich auf's Glatteis geführt. "Stoppt" den Ball bedeutet zwingend einen Ballkontakt, eine Doppelberührung scheidet damit aus.
Zitatund zieht nach dem Zuruf "Lass" von B seinen Fuß wieder weg.
Wir halten fest: Der Ball war bereits berührt, ergo keine Doppelberührung. Der Zuruf "Lass" ist hier nicht relevant, weil das Spiel nicht unsportlich beeinflussend.
ZitatB dribbelt in Richtung Tor, während einige Spieler der verteidigenden Mannschaft "Abseits" und andere das "Lass" reklamieren.
Fangen wir mit den einfachen Dingen an: "Lass" wurde bereits geklärt, auch Abseits scheidet aus, denn beim Eckstoß gibt es kein Abseits und A gilt als auf der Torlinie stehend. Auch B kann nicht im Abseits stehen, da A den Ball auf der Torlinie annimmt, A also keinesfalls "hinter" dem Ball stehen kann, auf die Position der Abwehrspieler kommt es also gar nicht an. Die Reklamationen sind sicher unschön, aber die als Unsportlichkeit zu werten, ja kann man machen, aber solange die nicht übermäßig laut oder intensiv sind, nehmen wir das hin. Wirklich spannend ist jetzt "D dribbelt in Richtung Tor" - und dafür gibt es zwei gültige Lösungen: Wer davon ausgeht, dass sich die Situation aus der Ballberührung des SR ergeben hat und ein Ball auf der Torlinie etwa auf der Hälfte zwischen Seitenlinie und Strafraum bereits einen aussichtsreichen Angriff darstellt, der muss auf SR-Ball entscheiden (mit wem und wo dazu gleich noch mehr), wer das anders sieht, kann nur auf "weiterspielen" entscheiden. Für beide Lösungen gibt es den Punkt.
Exkurs zum Schiedsrichterball:
Die Regellage ist etwas vertrackter. Was sagt Regel 9.2?
ZitatDer Schiedsrichterball erfolgt mit dem Torhüter des verteidigenden Teams in dessen Strafraum, wenn zum Zeitpunkt der Unterbrechung:
der Ball im Strafraum war oder
die letzte Ballberührung im Strafraum erfolgte.
In allen anderen Fällen erfolgt der Schiedsrichterball mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, an der Stelle, an der der Ball zuletzt von einem Spieler, einer Drittperson oder gemäß Regel 9.1 von einem Spieloffiziellen berührt wurde.
Der erste Abschnitt scheidet aus, denn wenn ich zu der Einschätzung komme, dass ein aussichtsreicher Angriff vorliegt, befand sich zum Zeitpunkt der diesbezüglichen Feststellung der Ball nicht im Strafraum und wurde auch nicht zuletzt im Strafraum berührt (wir erinnern uns: A stoppte den Ball). Und jetzt wird es eben schwierig: Die letzte Ballberührung war von Spieler A von Mannschaft A, ergo müsste der SR-Ball dann auch mit Mannschaft A ausgeführt werden. Und die letzte Ballberührung vor dem Kontakt mit dem Spieloffiziellen war die Ausführung des Eckstoßes durch Spieler B von Mannschaft A. Mithin müsste es SR-Ball für die angreifende Mannschaft geben - und zwar am Eckstoßteilkreis.
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Zählt meine Antwort denn auch noch zu "weiterspielen" oder wurde die disqualifiziert wegen der zusätzlichen Entscheidung das Wiederbetreten zuzulassen?
Bezüglich Gelb für die Verteidiger habe ich übrigens auch nachgedacht, aber das habe ich verworfen als ich mein Kopfkino gegen die Schilerung verglichen habe.
Geschildert ist wörtlich lediglich ein Reklamieren. Gelb gäbe es aber erst bei einem Protestieren.
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Der Ball wurde aber im Strafraum von einem Spieloffiziellen, nämlich dem Schiedsrichter, berührt. Somit wäre der Ort des SRB der Schnittpunkt Torraum-Torlinie - letzter Fall der Regel und dann wieder der der zweite. Ergo SRB für den TW im SR.