Aktuell ist der Spielbetrieb ja in allen Ligen eingestellt und vor Ende April ist wohl auch nicht damit zu rechnen, dass dieser wieder aufgenommen werden könnte. Der Profifußball sucht ja unterdessen Lösungen, wie ggf. die Saison zu Ende gespielt werden könnte, bei den Amateuren sieht das aber weitaus problematischer aus:
Eine Beschleunigung durch "englische Wochen" ist für viele Vereine nicht darstellbar, weil man dafür nicht die Platzkapazitäten hat (Training oder Spiel) und es eben nicht nur eine sondern (fast) alle Mannschaften betrifft; zudem ist fraglich, ob es ausreichend Schiris gäbe, denn unter der Woche ist deren Einsatzmöglichkeit auch beschränkt (von den Mehrkosten ganz abgesehen, hier darf ein Schiri für ein solches Spiel außerhalb seines Kreises 50 % mehr Spesen abrechnen). Endlos in den Sommer kann man auch nicht spielen, da die Saison wegen der Wechselfristen zwingend am 30. Juni abgeschlossen sein muss. Ich halte es daher für nahezu unmöglich, die Saison bei den Amateuren noch regulär beenden zu können.
Letztlich gibt es also wohl nur drei Möglichkeiten:
1. Wir haben eine verlorene Saison, d.h. die Saison wird abgebrochen und es gibt weder Auf- noch Abstiege.
2. Wir streichen alle Spiele der Rückrunde, d.h. die Tabelle zum Ende der Hinrunde zählt, allenfalls noch ausstehende Spiele der Hinrunde müssten noch nachgeholt werden.
3. Wir veranstalten Quali-Turniere, in denen um Auf- und Abstieg gespielt wird - teilnahmeberechtigt/-verpflichtet wären alle Mannschaften, die rechnerisch noch auf- bzw. absteigen könnten. Vorteil: Wir hätten einen Saisonabschluss und könnten das auf ein Wochenende komprimieren. Nachteil: Je nach Tabellensituation kann das fast eine ganze Liga betreffen.
Jede Variante ist nicht unbedingt gerecht, aber unter den gegebenen Umständen die gerechteste verfügbare Variante. Persönlich favorisiere ich die Variante 2, da deren Unrechtspotenzial sich auf das Heimrecht reduziert (und das dürfte bei den Amateuren eher unbedeutend sein).