Probleme mit Spielrichtungsanzeige

  • Hallo,


    letztens hatte ich mein erstes Spiel als SRA und mir fiel die Spielrichtungsanzeige bei Einwürfen etc. etwas schwer. Ich konnte mir die Seiten gar nicht einprägen; ich meinte zwar das Richtige, aber ich habe ein paar Male in die falsche Richtung gezeigt :hammer:
    Deswegen wollte ich mal wissen, ob es Euch am Anfang auch so erging und wie ihr dem entgegengewirkt habt :S

  • Mir ging es am Anfang genau so. Ich habe versucht das anzugehen, indem ich mich besonders am Anfang eines Spiels innerlich sehr darauf konzentriert habe, welche Mannschaft gerade angreift. Aber das hat letztlich eher was mit Nervosität und fehlender Erfahrung zu tun. Nach einem Jahr oder so hat man das drin. Wobei auch mir noch falsche Anzeigen passieren, besonders wenn ich mal ein "Konzentrations-Loch" habe.

  • Mir passiert das gelegentlich nach dem Seitenwechsel zur Halbzeit. Ich behelfe mir dann durchaus mit rufen wie "Gelb wirft" - ist genau so möglich, vermeidet aber Fehlentscheidungen durch schlicht falsche Richtungsanzeige. Wobei: Klare Sachen muss man nicht unbedingt anzeigen, dann weiß sowieso jeder, wie es weiter geht.

  • Mir passiert das gelegentlich nach dem Seitenwechsel zur Halbzeit. Ich behelfe mir dann durchaus mit rufen wie "Gelb wirft" - ist genau so möglich, vermeidet aber Fehlentscheidungen durch schlicht falsche Richtungsanzeige. Wobei: Klare Sachen muss man nicht unbedingt anzeigen, dann weiß sowieso jeder, wie es weiter geht.

    Als Assistent muss ich aber alles anzeigen.

  • Natürlich ist das suboptimal - aber immer noch besser als eine falsche Richtung anzuzeigen. Außerdem gewinnst du damit im Zweifelsfall wertvolle Sekunden(bruchteile) und ggf. hilft Dir Dein SR (der den Ruf hoffentlich hört), in dem er die Richtung anzeigt, die Du dann nur noch übernehmen musst.

  • Kennt ihr denn irgendwas (z.B. online), wo ich das üben kann? Kreisliga habe ich heute ja schon verpasst.

  • Die beste Möglichkeit zum Üben sind ganz einach weitere Einsätze als Assistent. Wie oben schon angeklungen ist, ist es ganz einfach nur eine Sache der Erfahrung.
    Mach Dir keinen Stress, niemand erwartet von dir eine blitzschnelle (Einwurf)Entscheidung, schon gar nicht im Kreis.
    2-3 Sekunden Zeit hast Du immer ;) In diesem Zeitraum gibt es viele Möglichkeiten, die richtige Entscheidung zu finden.
    Bespreche dich vor dem Spiel mit "deinem" Schiedsrichter, wie ihr das Anzeigen von Einwürfen und anderen Spielfortsetzungen handhabt.


    Blickkontakt zum SR vor jeder Entscheidung ist hier immens wichtig.
    Der Schiedsrichter kann dir Zeichen geben, in welche Richtung es weitergeht (Körperdrehung,Fingerzeichen) und du kannst diese Seite übernehmen, indem du "offen" mit der Fahne anzeigst.
    Doch auch du kannst hier die Initiative ergreifen.
    Solltest du dir einmal nicht sicher sein, wie es weitergeht, kannst du dem SR per "Fingerzeig" die Richtung, in die es deiner Meinung nach weitergeht anzeigen. Entweder er bestätigt dies durch Nicken, oder er widerspricht dir halt und du zeigst in die andere Richtung ;) Auch hier ist ständiger Blickkontakt mit dem SR unabdingbar.
    Außerdem verhindern diese Zeichen, dass du und der SR im gleichen Moment in unterschiedliche Richtungen zeigen, denn das sieht auf Deutsch gesagt einfach nur scheiße aus ;)
    Das sind nur einige Möglichkeiten, dein Problem zu beheben, doch mir haben sie in meiner Anwärterzeit immens weiter geholfen und ich setze sie so immer noch sowohl als SR als auch als SRA ein

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

    Einmal editiert, zuletzt von RobinFeddersen ()

  • Hallo,


    in meinem ersten Spiel als SRA hatte ich genau das gleiche Problem.
    Ich wusste einfach nicht so schnell, wie es andere gerne hätten, welche Mannschaft wo ist und wo ich denn jetzt genau hinzeigen muss, obwohl ich genau wusste, welche Farbe einwirft.
    Ich habe mir nach dem Spiel also Gedanken gemacht und kam zu einer ganz einfachen Lösung, die mir heute auch als SR und ebenfalls als Assistent sehr weiterhilft.


    Sagen wir mal, die gelbe Mannschaft foult die rote Mannschaft bzw. der gelbe Spieler haut den Ball ins aus - somit weißt du, dass es gegen gelb geht, also zeigst du in die Richtung von gelb.
    Das hört sich jetzt vielleicht logisch an und zu einfach, aber genau das ist der Punkt - einfaches Denken.
    Im ersten Spiel war ich sehr konzentriert, um keine falsche Entscheidung zu treffen. Somit hab ich angefangen, viel zu kompliziert zu denken. Als der Ball ins aus ging, hab ich erstmal überlegt, was ich jetzt mit der Fahne zeige. Aber heute weiß ich´, dass gelb hat den Ball ins Aus gespielt, also zeige ich sofort auf die Seite von gelb. Versuch dir das mal etwas einzuprägen und zeig immer in die Richtung der Mannschaft, die das "Vergehen" begangen hat. Somit musst du nicht mehr Denken und Überlegen, sondern dir nur diesen einen Schritt merken.


    Ich hoffe, es klappt bei dir genauso wie bei mir.



    Liebe Grüße :thumbup:

  • Ich kann ja nicht bei jeder Entscheidung den SR angucken, wozu bin ich denn Assistent :D

    Versuche ich nächstes Mal, darf dann Landesliga assistieren :S . Aber wird schon...

  • Warte man ab, bis Du mal höherklassig oder bei höherklassigen Schiedsrichtern mitfährst, dann wirst du merken, wie wichtig ständiger Blickkontakt (und auch vor jeder Entscheidung) ist.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

  • Du kannst nicht nur bei jeder Entscheidung den SR anschauen, du musst das sogar. Es gibt kaum schlimmeres, als einen SR der in die eine und der SRA der in die andere Richtung deutet. Hier ist eine "stille" Absprache notwendig.


    Es ist hauptsächlich eine Konzentrationssache. Kläre für dich kurz vor dem jeweiligen Anstoß ganz bewusst, wer in welche Richtung spielt. Wenn du dich in den ersten Minuten darauf konzentrierst, ist es in der restlichen Spielzeit meist kein Problem mehr.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Es kommt immer drauf an, bei welchem Kollegen du mitfährst und welche Ansprache er trifft.


    Der erste Kollege bei dem ich bei einem Junioren Freundschaftsspiel mitgefahren bin, hat von mir als Assistent erwartet, dass ich die Fahne ohne zu zögern in die Richtung zeige, in die es weitergeht. Kein Blickkontakt, selber entscheiden.. ( Ohne Funkfahne) Also musst du dich voll konzentrieren und dann in die hoffentlich richtige Richtung zeigen, da du nicht lang überlegen kannst.


    Dann gibt es paar Kollegen, die sagen dir dann, entscheide du selbst, ich vertraue dir. Ist die Entscheidung offensichtlich falsch, da du in die falsche Richtung gewunken hast, gibst du per Funkfahne Bescheid, entschuldigst dich und zeigst in die andere Richtung. ( Ist aber noch nie passiert). Das ist die Variante, die mir als Assistent bzw. im Team am Besten entgegen kommt.


    Dann gibt es einen Kollegen, der mittlerweile Regionalliga pfeift, der sich, wenn der Ball die Seitenlinie überquert hat, in die Richtung dreht, in die es weitergeht. Du hast diese Entscheidung zu übernehmen, ob sie dir passt oder nicht. Solltest du paar Alleingänge machen und selber entscheiden, wirst du bei diesem Kollegen eine ordentliche Standpauke zur Halbzeit oder nach der Partie hören. Hier würde die Entscheidung, in welche Richtung du winken musst, also abgenommen.

  • Hm, das mit dem in die entsprechende Spielrichtung drehen kenne ich sehr gut, praktiziere es auch selber, allerdings nicht so dogmatisch. Die Ausbälle auf "seiner" Linie sind das Ding des Assistenten. Mit meiner Körperdrehung mache ich ihm einen Vorschlag, wie ich es gesehen hab. Wenn er sicher und überzeugt in die andere Richtung zeigt, dann bekommt er von mir maximal einen Dank, aber bestimmt keine Standpauke. Ich find so eine rechthaberische Tour gelinde gesagt albern. Man steht als Team auf dem Platz und wenn Situationen eintreten, die der Assistent aufgrund der Nähe und des Blickwinkels besser gesehen haben könnte, dann interpretiere ich gegensätzliche Meinungen nicht als "Reinwürgen", sondern als Hilfe.