Handspiel von Schweinsteiger, was letztendlich zum Elfmeter führte

  • Guten Morgen :)


    da das Thema in unserer letzten Fortbildung zu den neuen Regeln heiß diskutiert wurde, wollte ich hier mal nach fragen:


    Viele andere und ich sind der Meinung, dass die Verwarnung nach den neuen Regeln für Bastian Schweinsteiger eine Fehlentscheidung war.
    Natürlich war es Absicht und der Elfmeter vollkommen korrekt, aber das spielt in dieser Hinsicht keine Rolle.
    Was meint ihr? Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre. :thumbup:


    Liebe Grüße
    ombie

  • Und mit welcher Begründung wäre es nach den "neuen" Regeln falsch?

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

  • Eine Verwarnung bei absichtlichem Handspiel gibt es nur, wenn dadurch ein vielversprechender Angriff verhindert wird, wenn man mit der Hand ein Tor erzielt (unabhängig davon, ob es gelingt oder nicht) und zuletzt noch, wenn man versucht, ein Tor zu verhindern (es gibt keine weiteren Möglichkeiten einer Verwarnung).


    Jetzt kann man wieder diskutieren, dass der Kopfball sowieso aufs Tor gerichtet war und der auch dort hingeflogen wäre, aber sowas geht uns als Schiedsrichter nichts an -> dieses 'hätte oder wäre', weil alles passieren hätte können. Und eine klare Torchance ist es, wenn der Gegenspieler alleine aufs Tor zuläuft und nicht nach solch einer Situation zum Kopfball bekommt.


    Ich bin der Meinung, dass man Gelb geben kann und es auch nachvollziehbar ist, aber rein regeltechnisch finde ich, dass es nicht stimmt. Aber Theorie und Praxis als Schiedsrichter....ihr wisst schon :clown: :clown:




    Nun eure Meinungen bitte. :) :) :)

  • Moment: Aussichtsreicher Angriff ist nicht gleich klare Torchance. Ob das ein aussichtsreicher Angriff war - Ansichtssache, aber da ist schon das hätte, wäre, könnte, was uns in diesem Fall interessieren muss.

  • Ich würde sie geben, denn ein Ball, der im Strafraum in Richtung Tor fliegt, ist für mich ein aussichtreicher Angriff.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt.

  • Insbesondere ist ja das Blocken eines Torschusses durch ein absichtliches Handspiel immer gelb (da ein Torschuss einen aussichtsreichen Angriff darstellt).



    Zitat

    Jetzt kann man wieder diskutieren, dass
    der Kopfball sowieso aufs Tor gerichtet war und der auch dort
    hingeflogen wäre, aber sowas geht uns als Schiedsrichter nichts an ->
    dieses 'hätte oder wäre', weil alles passieren hätte können.

    Bei Schweinsteiger kann man argumentieren, dass der Ball Richtung Tor geköpft wurde, er hat den Kopf ja an der richtigen Stelle berührt.
    Ansonsten kann man immer noch argumentieren, dass der Stürmer sich bereits in aussichtsreicher Position befindet, nämlich vorm Tor!

  • Ich würde sie geben, denn ein Ball, der im Strafraum in Richtung Tor fliegt, ist für mich ein aussichtreicher Angriff.

    Die Auslegung ist so richtig, Schuss bzw. Kopfball in Richtung Tor werden als aussichtsreicher Angriff bewertet.

  • Aussichtsreicher Angriff ist nicht gleich klare Torchance.

    Stimmt
    Hummels stoppte einen aussichtsreichen Angriff im Spiel gegen Italien an der Mittellinie und bekam dafür seine zweite gelbe Karte im Turnier. Bei Schweinsteigers Handball konnte man auch von einen aussichtsreichen Angriff ausgehen, da ein hinter ihn stehender Gegenspieler nicht an den Ball kommen konnte.


    ... wenn man mit der Hand ein Tor erzielt (unabhängig davon, ob es gelingt oder nicht) und zuletzt noch, wenn man versucht, ein Tor zu verhindern (es gibt keine weiteren Möglichkeiten einer Verwarnung).

    Wenn man mit der Hand ein Tor verhindert, gibt es automatisch eine rote Karte.

  • Ich glaube es wäre niemanden aufgefallen, wenn die gelbe Karte , wie bei Boateng gegen Italien, weggelassen geworden wäre. Ich finde sie überzogen, weil für mich nicht eindeutig zu erkenn ist, ob der Kopfball überhaupt Richtung Tor gegangen wäre.

  • Ich glaube es wäre niemanden aufgefallen, wenn die gelbe Karte , wie bei Boateng gegen Italien, weggelassen geworden wäre. Ich finde sie überzogen, weil für mich nicht eindeutig zu erkenn ist, ob der Kopfball überhaupt Richtung Tor gegangen wäre.

    Genau der Meinung bin ich auch, aber das liegt dann wirklich im Ermessen des SR.

    Nein, ich will jetzt nicht lügen, aber wenn man mit der Hand ein Tor macht, oder erfolglos versucht, ein Tor zu verhindern, gibt es nur eine Verwarnung. Wie bei den Notbremsen am letzten Mann, gibt es nach den neuen Regeln nicht immer einen FAD, sondern viel öfters eine Verwarnung..bis auf ein paar Fälle.

  • Hier werden zwei Dinge vermischt.
    1. Der Versuch (mit Berührung) ein Tor mit einem Handspiel zu verhindern wurde immer schon mit VW bestraft.
    Dies bleibt auch so.
    Es bleibt aber auch dabei, dass das klassische "Handspiel auf der Torlinie" weiterhin mit Rot zu bestrafen ist.


    2. Die Neuerung bei der "Notbremse" bezieht sich auf Foulspiele (kein Halten, Stoßen), welche den Versuch erkennen lassen, den Ball spielen zu wollen.
    Sollte eine solche "Notbremse" im Strafraum erfolgen, ist jetzt nur noch auf VW zu entscheiden.
    Wenn das Foulspiel im Sinne eines brutalen Spielens erfolgt, ist es egal, wo es stattfindet; dann gibt`s auch im Strafraum weiterhin Rot.

  • Es geht speziell um um das Verhindern eines Tores mit Handspiel.
    Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte. Man braucht dabei nicht unbedingt auf der Torlinie zu stehen.
    Regel 12 beschreibt es.


    "a player is sent off, however, if he prevents a goal or an obvious goalscoring opportunity by deliberately handling the ball. This punishment arises not from the act of the player deliberately handling the ball but from the unacceptable and unfair intervention that prevent a goal being scored."


    Wenn der Ball nach Handspiel jedoch ins Tor geht, gibt es die gelbe Karte.


    Auch das Handspiel, einen aussichtsreifen Angriff zu unterbrechen, wird mit gelb bestraft.

  • Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte. Man braucht dabei nicht unbedingt auf der Torlinie zu stehen.

    Das ist falsch. Der Versuch wird mit gelb bestraft. Rot gibt's, wenn ein Tor verhindert wird.

  • @ DieMacke: Sven erklärt in seinem Posting sauber den Unterschied. Warum um alles in der Welt antwortest Du unmittelbar auf sein Posting mit einer verwirrenden und in Teilen falschen Antwort? Es ist mir ein Rätsel.


    Also nochmal: Die Verhinderung eines Tores per Handspiel ist rot. Der Versuch, ein Tor per Handspiel zu verhindern (Hand berührt den Ball, Ball geht dennoch ins Tor) gibt gelb.

  • @ DieMacke: Sven erklärt in seinem Posting sauber den Unterschied. Warum um alles in der Welt antwortest Du unmittelbar auf sein Posting mit einer verwirrenden und in Teilen falschen Antwort? Es ist mir ein Rätsel.


    Also nochmal: Die Verhinderung eines Tores per Handspiel ist rot. Der Versuch, ein Tor per Handspiel zu verhindern (Hand berührt den Ball, Ball geht dennoch ins Tor) gibt gelb.

    Dann sage mir bitte, was an meiner Antwort falsch war. Ausserdem zweifelst du mit deiner Aussage die Erklärung von FIFA an, die direkt aus der Original Ausgabe kopiert wurde.
    Ein Spieler braucht NICHT auf der Torlinie zu stehen, um rot zu sehen. Beispiel: Torwart ausserhalb Strafraum. Stürmer schiesst aufs Tor. Tor stoppt Ball mit der Hand. Das gibt rot! Klarer kann es nicht beantwortet werden.


    Dies passierte letzte Saison entweder in CL, EL oder englische PL. Direkter Freistoss etwa 20 m vom Tor. Mauer am 11m Punkt. Schuss aufs Tor in Oberarmhöhe links vom Torwart. Der aussenstehende Verteidiger bewegte seinen linken Arm auswärts und änderte die Richtung des Balles am Torpfosten vorbei. SR gab Elfmeter und rote Karte.


    Denke daran, als SR soll man neutral und sachlich bleiben.

  • Das ist falsch. Der Versuch wird mit gelb bestraft. Rot gibt's, wenn ein Tor verhindert wird.

    Haarspalterei. Du weisst genau, was gemeint ist. Wenn ich nun auch Haare spalten will, kann geschrieben werden: es gibt gar nichts, denn wenn es nur ein Versuch ist, bedeutet es noch lange nicht, dass der Ball mit der Hand berührt wurde. Es blieb beim Versuch, also keine gelbe Karte.

  • Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte.


    Dieser Teil Deiner Antwort war falsch (oder zumindest sehr missverständlich ausgedrückt).
    Dass es nicht nur rot für das Handspiel auf der Torlinie gibt, sondern für die generelle Torverhinderung sollte jedem klar sein und wird auch von niemandem bestritten.
    Zur besseren Darstellung für die fragenden Kollegen in diesem Thema habe ich das als klassisches Beispiel gewählt und sogar in Anführungszeichen gesetzt.

  • Dann sage mir bitte, was an meiner Antwort falsch war.


    Die Aussage, dass es für versuchtes Handspiel rot gibt:


    Es geht speziell um um das Verhindern eines Tores mit Handspiel.
    Wenn man versucht mit der Hand ein Tor zu verhindern, gibt es die rote Karte.


    Der neue Regeltext untescheidet in Torverhinderung durch Handspiel (rot) und versuchte Torverhinderung durch Handspiel (gelb). Letzteres kommt nur zum Tragen, wenn Ersteres nicht greift, d.h.: Es liegt ein Handspiel vor, der Ball geht aber dennoch ins Tor. Die Entscheidung lautet dann: gelb, Tor, Anstoß. Somit ist Deine Antwort einfach falsch gewesen. Ist ja nicht schlimm, nur hat Sven just im Posting gerade über Deinem die Situation genau richtig und gut verständlich dargestellt. Da verstehe ich die Motivation Deiner Antwort einfach nicht.


    Bei einer Torverhinderung per Hand gab und gibt es rot, daran hat sich nichts geändert.