Wieso wollt/wolltet ihr Schiedsrichter werden?

  • Hallo Leute,


    ich hab mal eine Frage:
    Wieso wollt oder wolltet ihr Schiedsrichter werden? Wie kamt ihr auf die Idee und wie alt wart ihr damals?



    Einen schönen Sonntag Abend noch!

  • Guten Tag,


    also für mich war es schon mit 10 Jahren klar, dass ich mal Schiedsrichter werden will. Mit 13 hab ich dann die Ausbildung begonnen und mit 14 meine ersten Spiele geleitet.
    Ich war als 10-jähriger davon begeistert, dass so viele Leute auf 1 bzw 3 Schiedsrichter hören, zudem war ich auch manchmal mit Entscheidungen nicht zufrieden und wollte einfach das Regelwerk sehr gut kennen.
    Nun bin ich schon seit 5 Jahren Schiedsrichter und es macht mir noch immer rießig Spaß.

  • Habe mich immer wieder über die leistungen anderer SR aufgeregt. Sei es im TV oder in den unteren Ligen in denen ich selbst spiele. Habe mir dann mal Gedanken darüber gemacht ob ich es besser könnte und ob ich überhaupt das Recht habe, über SR zu urteilen ohne selbst in der lage gewesen zu sein. Bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich es selbst als SR versuchen möchte und habe darauf hin viel mit der Theorie eines SRs verbracht. Letztendlich war es ein Gespräch mit einem langjährigen SR aus dem verband, welches mich dazu bewegt hat es wirklich ernsthaft anzugehen. Habe dann letzten Jan. den Lehrgang ohne fehlerpunkte bestanden und bin seitdem sehr glücklich darüber, dass ich SR wurde.


    Leider ertappe ich mich immer mehr dabei, dass ich in der Theorie jede Situation richtig lese und auch sofort weiß wie zu reagieren wäre. In der Praxis allerdings pfeiffe ich nicht so, wie ich mir das im Vorfeld vornehme. Ich hoffe, dass es einfach daran liegt, dass ich noch recht unerfahren bin und sich das mit der Zeit legt. Zufrieden bin ich mit meinem jahr bisher allerdings nicht. Die SR aus meinem Verein nehmen ihr Amt nicht wirklich ernst, sodass ich mir bei denen keine Tipps abholen möchte, wie ich souveräner und sicherer in meinen Aktionen reagieren kann. Letztendlich ist es mein Wunsch mich stetig zu verbessern und Spiele so zu leiten, dass die Spieler das Fussballspielen genießen können. Deshalb wollte ich SR werden.

  • Ich war schon lange fußballbegeistert, aber nur als Fan. Ein aktives Eingreifen ins Geschehen habe ich eigentlich nie ernsthaft in Betracht gezogen. (von ein paar Jahren im d- und c-Juniorenbereich mal abgesehen) Eine schwere Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt hat dann dazu geführt, dass ich mich wieder bewusster für meinen Körper einsetzen wollte. Das aktive Spielen kam für mich aufgrund benötigter Flexibilität im Beruf nicht in Frage. Das Schiedsrichtern war also für mich das Naheliegenste um trotzdem 'mein' Spiel für meine körperliche Fitness zu benutzen.

  • Ich bin ja noch kein SR.


    Aber bei mir gibt's 2 Gründe warum ich das in Zukunft vermutlich angehen werde:
    1: Ist es bei mir auch das Gefühl, dass es besser gehen muss als bei einigen der SR die uns zugewiesen werden.
    Wobei der Großteil einen guten Job macht aber grob geschätzt sind es ~25% bei denen ich mich Frage warum sie das tun, wenn sie es gar nicht können ;)
    2: Ich liebe Fußball,spiele mittlerweile seit 25 Jahren, bin aber aber jetzt auch schon 30 und langsam merke ich auch, das ich das bin :(
    Mir ist durchaus bewusst, das ich auch als SR fit sein muss, allerdings denk ich das man als SR etwas weniger Probleme hat
    wenn man mal ein "Meter langsamer" ist. (im Zweifel kann ich ja auch vom Mittelkreis aus pfeifen ;))
    Aber ganz ohne Fußball wird's so schnell nicht gehen.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler  Irgendjemand Alt-Herren Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Ich wollte schon mit 11 Jahren Schiedsrichter werden und bin es auch einen Monat nach meinem 14. Geburtstag geworden. Ich habe schon mit 12 angefangen alles auswendig zu lernen und dann waren die Prüfungen auch ziemlich einfach (0 Fehler). Ich bin Schiedsrichter geworden, da Fussball meine Leidenschaft ist und meine Familie zur Hälfte aus Schiedsrichtern besteht.

  • Als ich noch jung war und selbst gespielt habe (also anno Achtzehnhundertdickmilch), nun, da war der SR-Mangel auch schon ein Dauerthema und wir wurden mehr als einmal von einem pfeifenden Trainer des Gegners mehr als nur verpfiffen. Daraus entstand mein Entschluss, meinen Beitrag zur Behebung dieses Mangels leisten zu wollen, meinen Schein habe ich mit 15 gemacht. Nach einigen Jahren waren dann aber auswärtiges Studium, Freundin und die Vorstellungen des Ansetzers nicht mehr kompatibel, es schloss sich eine lange Pause an. Erst als meine Kinder größer waren, habe ich mit 44 den Wiedereinstieg vollzogen - ich wusste, was auf mich zukommt, mir war klar, dass dies einige der wenigen Sportarten sein wird, in die ich in der Altersklasse noch (wieder)einsteigen kann, aber auch, dass ich keinen Karrieredruck mehr haben werde, es ist vollkommen befriedigend, wenn man seine Klasse halten kann.

  • Ich bin zum einen, durch Bekannte drauf gekommen, zum andere war ich es leid (fast) jeden Samstag verpfiffen zu werden :flop: . Ich dachte mir dann immer, du kannst das besser, als der auf dem Platz .
    MfG
    Maurice

  • Ein halbes Jahr, nach dem mein Sohn in der unteren F-Jugend anfing, wurde ich zum Not-Co-Trainer - und zu demjenigen, der als einziger bereit war, bei Auswärtsspielen zu pfeifen. Nachdem ich einen Regelkundeschulung gemacht hatte, habe ich in den folgenden 5 Jahren alle Heim- und Auswärtsspiele gepfiffen. Irgendwann kam dann die Frage, warum ich denn nicht einen richtigen Anfängerlehrgang machen möchte, wenn ich schon die Schiedsrichterei so ernst nehme.


    P.S.: Ich war damals 39 Jahre alt ...

  • Ich war 16 Jahre und CO- Trainer der C- Jugend. Damals (1970) kam oft kein SR und plötzlich stand ich mit der Pfeife am Platz. Das sprach sich im Verein schnell herum und wenn kein SR kam, durfte ich ran. Scheinbar habe ich mich in den über 20 Spielen nicht so dumm angestellt und schon war der Vorstand da, um zu fragen, ob ich nicht einen SR- Kurs machen möchte! Das war dann 1971! Heuer habe ich dann nach 40 Jahren die Pfeife an den Nagel gehängt.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich hatte nie vor Schiedsrichter zu werden....nicht mal im Ansatz. Hab mich auch nie für Schiedsrichterleistungen großartig interessiert, hab mir nicht mal Fußballspiele hier in der Gegend angeschaut. Hatte außer mit Fußball im TV, nichts mit der Materie am Hut. Ende 2008 hatte ich einfach Lust was in nem Fußballverein zu machen. Ich habe via E-Mail beim Verein um die Ecke angefragt ob eventuell Stellen als Jugendbetreuer zu besetzen sind. Man lud mich zu einem Gespräch ein und offenbarte mir, dass zwar eine Stelle als Jugendbetreuer frei wäre, sie aber auch Schiedsrichter suchen. Das Gespräch lud mich zum nachdenken ein und nach ein paar Tagen dachte ich "Hey, warum eigentlich nicht? Versuch es und wenn es schief geht, kannst du immer noch im Jugendbereich was machen." April 2009 legte ich dann meine Prüfung ab und seither pfeife ich, mittlerweile in der Bezirksliga. In dieser Saison hatte ich 2-3 Wochen in denen ich ernsthaft an mir gezweifelt habe, aber das ist Schnee von gestern, Leistungen stimmen wieder ;)


    Nichts desto trotz möchte ich langfristig trotzdem etwas im Jugendbereich machen. Werde aber noch 1-2 Jahre um den Aufstieg in die Verbandsliga kämpfen und mich dann evtl. mehr auf diese Tätigkeit konzentrieren.

  • Hallo,
    ich bin wie auch amfa noch kein ausgebildeter SR (s. Signatur ;)), habe aber schon ein paar F-Jugend und Bambini/G-Jugend Spiele/Tuniere (Halle und Feld) gepfiffen.
    Mein "Hauptgrund" für meine Begeisterung am Pfeifen ist meine Neugierde die mich schon immer in irgendwelche Regularien "getrieben hat". Irgendwann (Ich glaube vor ca. 3 Jahren) hab ich mich einfach mal nach dem Regelheft umgeschaut und es mir besorgt. Seither beobachte ich immer die SR bei meinen Spielen und denke immer öfter über die Entscheidungen "unserer" nach, was ihn zu dieser Entscheidung gebracht hat und ob diese richtig ist. Da ich Ersatztorspieler bin, werde ich immer wieder auch als nichtneutraler SRA eingesetzt und finde sehr viel Gefallen dran. Der dritte und letzte Grund ist die Bewunderung der Ausstrahlung der v. a. höherklassigen SR. Wie man 22 Spieler auch strittige Entscheidungen erklären und zwei Hitzköpfe beruhigen kann fasziniert mich.
    Letztendlich fragte ich aus den folgenden Gründen diesen Monat bei unserem Obmann nach, doch dieser verwies auf das Mindestalter von 14 Jahren und da bin ich noch ein knappes Jahr drunter :(. Demnach werde ich diese Aufgabe erst übernächstes Jahr im Januar bei der übernächsten Ausbildung angehen.

  • bei mir wars grösstenteils deshalb, weil bei unseren Jugendspielen gern mal kein SR auftaucht. Da dacht ich mir, ich kann was dazu beitragen, diesen Zustand zu ändern.


    Ich pfeife mittlerweise B- und C-Jugend in der Landesliga und Verbandsliga und als Assistent winke ich in der Kreisliga, und ich hör ich auch auswärts bei meinen Jugendspielen immer wieder, "wir hätten gar nicht gedacht, dass ein Schiedsrichter kommt". Das gibt dann allein schon ein gutes Gefühl, und wenn die Spielleitung gut läuft natürlich noch ein besseres!

  • Gute Frage :thumbup:



    ... ich wurde nach 4 :rote_karte: (FaD) im Nachwuchs im Bereich C & B-jugend verdonntert vom Präsidenten im Verein "solltest du noch einmal eine :rote_karte: bekommen, melde ich dich zur Schiedsrichterschule an" ... ja leider hat es nicht lange gedauert bis zum nächsten Karton und so wurde ich wirklich angemeldet und hab es kanpp 7 Jahre dann durchgezogen...



    ... nach einer Pause von 8 Jahren hab ich anfang des jahres wieder angefangen

    SRA zum SR auf dem weg zur Kabine in der Halbzeit "Sag mal, was pfeifst du den hier für ein Scheiß" xD

  • Zum Job als Schiedsrichter bin ich durch den damaligen 2. Liga Schiedsrichter Markus Kuhl gekommen.
    Mit 14 Jahren, wurde ich vom Heimverein zur Prüfung angemeldet, und seitdem pfeife ich.
    :)

  • "Mein Lebensweg vist manchmal krumm und manchmal eben", ist eine Liedzeile, die zu der Frage passt.
    Nach meinem Abitur (wenn ich Manfred richtig vertehe, dann schon siebzenhnhundertungrad) bin ich nach Westfalen gezogen und die Handballmannschaft in der ich spielen sollte, fiel vor allem (neben vielen Niedelagen) durch die vielen Zeitstrafen auf. Also schickte der Vorstand die gesamte Mannschaft zum Schiedsichterlehrgang. So war ich dann mit gerade 19 damals Handballschiedsrichter.
    Meine Handballkarriere endete dann mit 21 und mit Studienbeginn im Frankenland war auch mein Handballkontakt beendet.
    Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrunderts meinte dann mein Sohn, Fussball spielen zu müssen. Als im Herzen "Noch-Hnadballer" ging mir das zwar gegen den Strich, aber als professioneller Pädagoge habe ich ihn in seinem Unterfangen unterstützt. Sein Trainer bekam dann recht schnell mit, dass ich Torhüter war (wenn auch branchenfremd) und wurde dann als Torwartrainer verpflichtet. Dann kamen die ersten Trainerlehrgänge und auch die erste "eigene" Mannschaft. Was wir da an Schiedsrichtern zum Teil erleben durften ......
    Und ich war ja immer noch professioneller Pädagoge, also hieß es nicht meckern, sondern versuchen es besser zu machen.
    Im zarten Alter von 47 Jahren habe ich dann die SR-Prüfung gemacht.
    Und heute? Da gibt es genügend Jugendtrainer, die das denken, was ich vor Jahrzehnten gedacht habe .....

    ob Optimist oder Pessimist, der Mist ist immer der gleiche

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  • Ich war damals zarte 23 und Spieler in unserer 2. Herren und dort eher in der 4. Kreisklasse als in der 3. unterwegs ;) Wie einige andere hier auch, hatte ich eine große Klappe und war der Meinung, dass ich das eh besser kann. Als der Verband dann unsere 2. Mannschaft zwangsabgemeldet hat, weil wir über Jahre null SR gestellt hatten, hat mich mein damaliger Vereins-Fussballobmann beim Wort gepackt und mich zum Lehrgang mitgenommen. Das Erwachen kam dann auf dem Platz, dort sieht bekanntlich alles anders aus - die ersten Spiele waren fürchterlich, für alle Beteiligten. Dies hat aber meinen Ehrgeiz geweckt, an Aufgabe habe ich nie gedacht. Heute bin ich als Einziger aus meinem damaligen Lehrgang noch aktiv als SR unterwegs.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Ich wollte einfach auch mal 90 Minuten auf dem Platz stehen :)
    Das fußballerische Talent war überschaubar und auch wenn ichs nicht zwingend besser machen wolllte als die Schiris die jede Woche gekommen sind, da waren zumindest genug die nicht fitter wirkten als ich und die den Eindruck vermittelt haben als ob ichs wenigstens gleich gut schaffen könne.