Auswechslung - immer verloren oder ggf. auch vergeudet

  • Zitat

    Niemand kann die Nachspielzeit auf die Sekunde genau abschätzen. Nichtmal die Stoppuhrleute, denn die korrekte Nachspielzeit ist auch nicht die Summe aller Spielunterbrechungen aufaddiert.


    Deswegen sind die Stoppuhrleute trotzdem genauer, da sie immerhin die Gesamtzeit aller Spielunterbrechungen exakt kennen.


    Zitat

    Das brauchen wir auch gar nicht, wir runden nämlich eh auf volle Spielminuten


    Falsch, wir runden nur die angezeigte Nachspielzeit auf volle Minuten ab und sagen somit nur an, wie viel Minuten mindestens nachgespielt werden. Dass im Fernsehen fast immer exakt auf volle Minuten abgepfiffen wird, heißt nicht, dass das auch immer so sein muss.


    Zitat

    Wir müssen nur abschätzen A: Wieviel Zeit für Wechselvorgänge insgesamt drauf ging und B: wieviel davon vergeudete Zeit war.


    B ist in der Tat die Schwierigkeit, insbesondere weil wir ja auch noch abschätzen müssen, wie sich die vergeudete Zeit auf beide Mannschaften aufzuteilt. Deswegen bin ich als Stoppuhrbenutzer trotzdem im Vorteil, siehe oben.

  • Zur Erinnerung: Es geht hier ausdrücklich nicht darum, wie man die Dauer der Nachspielzeit festlegt!


    Zum Thema:
    Ich habe noch einmal intensiv über das Problem nachgedacht und bin zu einem weiteren Gedanken gekommen: Ist es möglich, dass die Auswechslung spielzeittechnisch in 2 Teile zerfällt? Da wäre die Auswechslung selber, die - zügig durchgeführt - keine bzw. nur (bei zulässigem Rückwechsel) wenig Nachspielzeit generiert, diese ist aber "verloren" und daher zwingend. Und dann gibt es den Teil, den wir ja auch bei Abstößen etc. nur unter Beachtung der Vorteilsbestimmung nachspielen lassen, wenn der auszuwechselnde Spieler "Zeit" hat (oder genauer: schindet). Wenn ich das so betrachte, löst sich auch der (scheinbare) Widerspruch in der Regel 7 auf.

  • Die Festlegung der Nachspielzeit liegt einzig und alleinein meinem Ermessen ( Tatsachenentscheidung ).


    Die Auswechselung gehört zum normalen Spielverlauf dazu.
    Somit fällt diese mMn nicht in die nähere Betrachtung.


    Verletzungsunterbrechungen hingegen sind nicht vorhersehbare Unterbrechungen des normalen Spielverlaufs
    und werden auch nachgespielt.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Die Auswechselung gehört zum normalen Spielverlauf dazu.

    Das wird in jedem Anwärterlehrgang anders gelehrt und steht auch- wie hier schon zig mal zitiert- anders in der Regel. Auch ist es eine gern genommene Regelfrage, welche Dinge zwingend nachgespielt werden müssen und welche nicht.

  • Zitat

    Die Festlegung der Nachspielzeit liegt einzig und alleinein meinem Ermessen ( Tatsachenentscheidung ).


    Mit der Aussage kann ich jedes Thema bzw. jede Entscheidung begründen. Dann können wir uns alle Diskussionen hier sparen.


    Ich gebe Manfred recht, dass bei jeder Auswechslung Zeit verloren geht und somit zwingend nachzuspielen ist. Ich sage einfach mal 15 bis 20 Sekunden im Idealfall Das heißt, dass wir bei 6 Wechsel mindestens 1,5 bis 2 Minuten nachspielen lassen müssen. Alles weitere ist durch Trödeln vergeudete Zeit, die wir nur dann nachspielen lassen, wenn die "Trödler" führen. Und diese Zeit können wir natürlich nur schätzen.


  • Mit der Aussage kann ich jedes Thema bzw. jede Entscheidung begründen. Dann können wir uns alle Diskussionen hier sparen.


    Ich gebe Manfred recht, dass bei jeder Auswechslung Zeit verloren geht und somit zwingend nachzuspielen ist. Ich sage einfach mal 15 bis 20 Sekunden im Idealfall Das heißt, dass wir bei 6 Wechsel mindestens 1,5 bis 2 Minuten nachspielen lassen müssen. Alles weitere ist durch Trödeln vergeudete Zeit, die wir nur dann nachspielen lassen, wenn die "Trödler" führen. Und diese Zeit können wir natürlich nur schätzen.


    ...und genau so steht es in der Regel und in den DFB-Anweisungen.


    Ich zitiere hier den Post von Stefan:

    Zitat

    Regel 7 sagt: "Die nachzuspielende Zeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters."
    Außerdem die DFB-Anweisung: "Mit der Festlegung der Nachspielzeit trifft der Schiedsrichter eine Tatsachen-Entscheidung."


    Somit kann dir eh keiner an die Karre pissen, wie lange auch immer du die Nachspielzeit bemisst. Ich möchte behaupten, dass die weit überwiegende Zahl der SR die Nachspielzeit "schätzt" und dabei die in diesem Thread bereits vielfach genannten Für und Wider einfließen lässt.


    Frage: Warum deckt sich die von BRiT angesprochene Lehrmeinung nicht mit dem Regelwerk ?


    Mir hat bis jetzt noch nie einer an den Karren gepisst, denn nach meiner Uhr wird gespielt ! Gestern, heute und morgen !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Natürlich liegt das Festlegen der Nachspielzeit im Ermessen des Schiedsrichters. Jede andere Anweisung würde das Vorhandensein einer offiziellen Uhr oder gar eines "Zeitrichters" erfordern wie z. B. beim Hallenfußball.


    Das Beurteilen eines Zweikampfes liegt letztendlich auch im Ermessen des Schiedsrichters und trotzdem gibt es Anweisungen was als Foulspiel bewertet wird und was nicht.


    Trotzdem benötigt man eine genaue Vorgabe, wie die Nachspielzeit zu ermitteln ist, also was muss und was kann nachgespielt werden. Und da ist unzweifelhaft das Bedienen einer geeigneten Uhr eine besserere Hilfe als das Schätzen und Benutzen eines mechanischen Erbstücks.


    Natürlich lasse ich Nachspielzeit auch mal Nachspielzeit sein, wenn ein Spiel entschieden ist. Das ist für mich die sogenannte Ermessenssache.

  • Bist du Vertreter einer Stoppuhrenfirma? Langsam ist auch gut. Es mag für dich funktionieren, ist ja völlig okay, aber man braucht definitiv keine Stoppuhr um eine angemessene Nachspielzeit abzuschätzen.
    Mechanische Uhren würde ich auch nicht empfehlen, digitale sind einfach genauer abzulesen. Aber rauf/runterzählen (je nach Vorliebe) lassen reicht vollkommen.

  • Mir hat bis jetzt noch nie einer an den Karren gepisst, denn nach meiner Uhr wird gespielt ! Gestern, heute und morgen !

    Ich nenne das Pfeifen nach Gutsherrenart. Schlimm genug, dass SR in der Praxis ihre eigenen Reglen basteln. Aber das auch noch so herauszustellen ist peinlich und dem Ansehen der SR nicht förderlich.

    Natürlich lasse ich Nachspielzeit auch mal Nachspielzeit sein, wenn ein Spiel entschieden ist. Das ist für mich die sogenannte Ermessenssache.

    Wieder einer der die Regeln nicht beachtet. Tja liebe SR- langsam wird klar, dass viele Probleme, die SR haben, von den SR selber gemacht werden. Bei den einen Regeln wird auf wenige cm genau hingeschaut und bei anderen wird einfach gemacht was gefällt. Dass SR so oft Zirkus haben wundert mich gar nicht.

  • Also BRiT, jetzt lass mal die Kirche im Dorf. In einem Spiel, was entschieden ist und es 90 Minuten nur Theater gab, pfeife ich pünktlich nach 90 Minuten in meine Pfeife, packe meine sieben Sachen und fahre nach Hause, egal ob ich in der zweiten HZ sechs Auswechslungen, drei Verletzungen, sieben Rückwechsel hatte oder alle noch 3, 4 oder 5 Minuten spielen wollten.
    Manchmal ist's halt besser das Regelbuch in der Kabine zu lassen.

  • In meinem Regelheft ist Zeitschinden vergeudete Zeit

    Oh wie peinlich- da habe ich einen Fehler gemacht: Auch Zeitschinden ist definitionsgemäß verlorene Zeit ( zettelbox: Aufzählung Seite 61 vierter Spiegelstrich). Ich habe dort den Ermessensspielraum als SR, was ich als Zeitschinden bewerte und was nicht - aber nach der Regel ist Zeitschinden verlorene Zeit und ist deshalb zwingend nachzuspielen ( zettelbox: Seite 63 oben: "2. Verloren gegangene Zeit (z. B. Unterbrechung wegen eines Gewitters) muss nachgespielt werden. Vergeudete Zeit (z. B. Spielverzögerungen) wird unter Beachtung der Vorteilbestimmung nachgespielt."

  • Moment, ich pfeife sicherlich nach Gutsherrenart und stelle auch nicht meine eigenen Regeln auf, Ole.
    Im Gegenteil:
    Wenn mir das Regelwerk die Möglichkeit gibt, die Nachspielzeit nach meinem Ermessen festzulegen, dann werde ich es auch tun.
    Ich habe diese Zeit immer geschätzt und eine Mannschaft, die 80min in Führung auf Zeit gespielt hat, dann widererwartend ab der 81.min. in Rückstand gefallen ist,
    sicherlich nicht noch mit 3 oder 4min. Nachspielzeit "belohnt".


    Ich denke, die alten Hasen wissen was ich meine...... :!:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Mir hat bis jetzt noch nie einer an den Karren gepisst, denn nach meiner Uhr wird gespielt ! Gestern, heute und morgen !


    Ahlenfelder *husthust* :muhaha:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.