Spielen ohne Schuh - wie lange?

  • Und noch eine Situation aus meinem gestrigen Spiel:
    Ein Spieler verliert im Lauf eines Zweikampfes einen Schuh, allerdings noch relativ nah an der Mittellinie. Er bleibt im Ballbesitz, spielt weiter in Richtung gegnerisches Tor und ist so ca. 5 Meter unterwegs, als es zum nächsten Zweikampf kommt. Bevor ich verrate, wie ich entschieden habe - und ich bin sehr im Zweifel, ob das richtig war -, möchte ich Eure Meinungen hören.

  • Er hätte nach dem gewonnenen Zweikampf den Ball abgeben müssen zu einem anderen Spieler. Da er aber weiter selbst spielt gibt es einen ind. Freistoß wo Ball bei pfiff.

  • Auszug aus dem Regelheft: "Verliert ein Spieler aus Versehen und unmittelbar vor dem Spielen des Balls und/oder dem Erzielen eines Treffers einen Schuh, gilt dies nicht als Vergehen. Der Treffer zählt, da der Spieler den Schuh ungewollt verloren hat."


    Unmittelbar heißt: Gegner tritt ihm in Ferse, er verliert den Schuh, kann aber in der Bewegung/Aktion (das können auch 2-3 Schritte sein) den Ball spielen. Dann geht es weiter. Manfred: Nächster Zweikampf bedeutet Spielunterbrechung, Schuh anziehen & ind. Freistoß für den Gegner.


    Die Situation aus Österreich ist ein glattes No-Go !!!

  • Per se nicht erlaubt-lediglich mit der von mfs sehr gut erläuterten Ausnahme.


    In Manfreds Beispiel wäre noch zu prüfen, wie denn der Schuh vom Fuß gelöst wurde. Meist hat der Gegenspieler draufgetreten und somit würde ich 2, 3 Schritte Vorteil abwarten und dann mit dFs am Ort des Kontaktes Gegenspieler/verlorener Schuh für den Ballführenden fortsetzen.

  • Okay. Spieler verliert den Schuh, spielt aber weiter - kein Gegenspieler ist in der Nähe. Auf welcher Regelgrundlage gebe ich einen idF? Wenn es zu einem Zweikampf kommt - klar, ebenso darf er bei der ersten Unterbrechung Schuh anziehen oder runtergehen. Aber ein Ausrüstungsmangel alleine ist doch eigentlich kein Grund für eine Unterbrechung...


    Edit: Habe das gerade unter den "zusätzlichen Erläuterungen des DFB" gefunden. Also muss der Ösi nichts falsch gemacht haben...

  • Zur Auflösung:
    In dem Zweikampf, in dem der Spieler seinen Schuh verloren hat, war ein Foul für mich nicht erkennbar. In dem Moment, wo es zum nächsten Zweikampf kam, war dann auch mit indirektem Freistoß gegen den schuhlosen Spieler Schluss.


    Bevor jetzt jemand meine (vermeintliche) Blindheit geißelt: Ich habe auch schon Schuhe fliegen sehen, bei denen es definitiv keine "Feindberührung" gegeben hatte und wer weiß, wie - insbesondere im Jugendbereich - manche Schuhe "gebunden" werden, wundert sich darüber auch nicht und schon gar nicht mehr, wenn der Schuh, so "geschnürt" wie er ist, gerade wieder angezogen wird.


    Allerdings könnte ich jetzt zur Vorteilsauslegung eine spannende Frage anfügen:
    Stellen wir uns vor, es hätte ein Foul vorgelegen. Durch den Umstand, dass der Spieler einige Meter kontrolliert weiter läuft und klar den Ball kontrolliert, ist definitiv eine neue Spielsituation entstanden, ergo ein Nachpfiff (und damit Vorteil) gar nicht mehr möglich. Im konkreten Fall heißt das doch, dass nur auf Vorteil entschieden werden kann (und darf), wenn der Spieler den Ball sofort abgibt und der SR sicher sein kann, dass dies wirklich zu einer vorteilhaften Situation führt, da auch sonst eine neue Spielsituation vorläge. Oder habe ich da etwas übersehen?

  • Wenn der Stürmer ein paar Meter weiterläuft und Du dann einen idF gegen ihn pfeifen müsstest, ist der Vorteil eindeutig nicht eingetreten und ein Nachpfeifen noch möglich, solange der zeitliche Abstand nicht zu groß ist (ca. fünf Sekunden darf die Beurteilung nicht überschreiten). Mit einer neuen Spielsituation hat die Vorteilsauslegung nichts zu tun.

  • Sobald deiner Meinung nach die neue Spielsituation eintritt, musst du ja eh abpfeifen, wenn der Spieler ohne Schuh spielt. Dann kannst du auch den Freistoß für das Foulspiel noch geben.