Strafstoß und persönliche Strafe

  • Anlässlich meines heutigen Spieles bin ich in der Rückbetrachtung auf die Frage gestoßen, ob bei einem Strafstoß nicht (fast) immer auch eine persönliche Strafe auszusprechen wäre. Klar gibt es einige Situationen, in denen der Anlass des Strafstoßes nicht zugleich die Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs oder eine klaren Torchance bzw. ein unsportliches Handspiel darstellt (von groben Fouls ganz abgesehen), aber sind die nicht eigentlich die Ausnahme? Ich habe mich dabei ertappt, dass ich das vielleicht nicht stringent genug umsetze - oder liege ich doch richtig, wenn für mich nicht jeder Angriff, der den Strafraum erreicht, nicht gleich ein aussichtsreicher Angriff ist?

  • Hängt doch von der Situation genau ab. Häufig Gelb, manchmal nichts, manchmal Rot.
    Und in Grenzfällen verzichte ich im Strafraum eher auf die Karte als davor, aber wenn es eben ein guter Angriff war dann kommt die Karte. Bloß den Strafraum erreichen reicht aber definitiv nicht dafür, da muss ihm schon der Weg zum Tor oder eine gute Schussposition o.ä. genommen werden.

  • Früher war die Anweisung "Strafstoß = Gelb" (bzw. eben Rot). Das hat man aber um 2006 (zumindest in Bayern) aufgegeben und klargestellt, dass ein Strafstoß nicht zwingend eine persönliche Strafe erfordert.


    Einzig (möglicherweise) verpflichtend ist seit dieser Saison die wegen des Handspieles in Tornähe.


    Ansonsten wird eher nach Härte des Vergehens bemessen. War das Foul ziemlich heftig, gibts gelb — bei kleinen Fouls reicht der Strafstoß.


    Grobes Foul und Notbremse sind natürlich klar ;)

  • Ganz klar nicht jedes Foul im Straufraum ist eine gelbe Karte.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Genau. Z.B. wenn es nach einem Eckball mit dem Gerangel übertrieben wird, und der Stürmer, der da zu Boden gerissen oder gedrückt wird, nie im Leben an den Ball gekommen wäre. Oder wenn einem schon nach außen abgedrängten Stürmer von so einem Verteidigergenie beim Tackling die Beine weggezogen werden.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Früher war die Anweisung "Strafstoß = Gelb" (bzw. eben Rot). Das hat man aber um 2006 (zumindest in Bayern) aufgegeben und klargestellt, dass ein Strafstoß nicht zwingend eine persönliche Strafe erfordert.


    In Bayern ist ja vieles anderst, aber davon habe ich noch nie gehört und ich bin seit über 40 Jahren SR und BEO!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Diese Anweisung gibt es in Bayern und wurde vor 2-3 Jahren in der VSA-Info im Rahmen der Übernahme des Beobachtungswesen durch Josef Maier nochmals ausdrücklich erwähnt.


    Ist eigentlich auch logisch, sonst wäre es ja eine Pflichtverwarnung und bei Beobachtung und Unterlassung gäbe es Punktabzug.

  • Eigentlich sollen die SR mir möglichst wenig :gelbe_karte: über die Runden kommen, eine solche Anweisung wäre kontraproduktiv. Hatte in meiner BEO am Samstag eine Situation, der Stürmer hat den Ball am Fuss, bewegt sich aber vom Tor weg und kommt durch ein Beinstellen zu Fall - da ist der Strafstoß Strafe genug.


    Die einzige Präzisierung ist ja dieses Jahr erfolgt: Wenn bei einem Schuss in Richtung Tor auf strafbares Handspiel entschieden wird, ist die :gelbe_karte: Pflicht !