Neue Abseitsregel - Tor korrekt oder nicht?

Wenn es mit Anstoß weiterging, ja

Theorie nach neuer Auslegung: Versuchte Abwehraktion des Verteidigers- Angreifer zieht keinen Vorteil aus seiner Abseitsstellung- Tor.

Praxis nach neuer Auslegung: Abwehraktion des Verteidigers wird als unkontrolliert bewertet und deshalb zieht der Angreifer einen Vorteil aus seiner Abseitsposition- Abseits.

Hört sich blöd an- ist aber so. Sieh es positiv- hier kannst Du machen, was Du willst- immer richtig.

Theorie nach neuer Auslegung: Versuchte Abwehraktion des Verteidigers- Tor.

Praxis nach neuer Auslegung: Versuchte Abwehraktion des Verteidigers- Tor.

Wenn der Verteidiger den Ball spielt und kein Torschuss vorlag ist es eine neue Spielsituation.

Theorie und Praxis zu dieser Situation siehe Schiedsrichterzeitung 5/2013 Regel-Test-Fragen Situation 8.

In der Praxis kannst Du beide Entscheidungen vertreten - und beide wären richtig. Nach neuem Regeltext ist die Situation kein Abseits. Aber nach der Beschreibung der Szene kann ich schon alleine deshalb - ebenso regelkonform - auf Abseits entscheiden, wenn dieser Spieler der einzige Spieler ist, der nach Einschätzung des SR den Ball erreichen kann. Je höherklassig das Spiel, desto eher wird nach Variante 1 zu entscheiden sein, in der Betonliga liegst Du mit Variante 2 meist besser.

Ich weiß nicht, was hier so schwierig ist, Abwehrspieler spielt bewusst den Ball,neue Spielsituation also geht es weiter,auch in der Betonliga.Wer hier Abseits pfeift,erweisst den Schiedsrichtern,welche solche Szenen korrekt bewerten einen Bärendienst.

Den Bärendienst erweisen uns unsere Regelpäpste, die uns zunächst FIFA Beispielvideos zeigen (klar Abseits) und jetzt den Begriff der "absichtlichen Abwehraktion" immer weiter aufweichen, so dass hier leider eine große Grauzone entstanden ist.

Wenn SR selbst solche klaren Situationen falsch bewerten,hat das nichts mit Grauzone zu tun,weil hier ist die Regel eindeutig.Wenn das manche nicht begreifen,können auch die bösen Regelpäpste nichts dafür.

Zitat

ber nach der Beschreibung der Szene kann ich schon alleine deshalb - ebenso regelkonform - auf Abseits entscheiden, wenn dieser Spieler der einzige Spieler ist, der nach Einschätzung des SR den Ball erreichen kann.

Das verstehe ich nicht. Natürlich muss der Pfiff nun später kommen als bei der alten Auslegung, nämlich solange, wie klar ist, dass kein Abwehrspieler mehr an den Ball kann. Wenn der SR zu früh pfeift, macht es den Pfiff dadurch doch nicht legal?!

Zitat von Kaef

Wenn das manche nicht begreifen

Ich begreife das sehr wohl- muss aber (wie bei anderen Regeln auch) bei der Abseitsregel erleben, dass die ursprünglichen Anweisungen immer weiter aufgeweicht werden. Aus einem "im Zweifel eine Abwehraktion als unabsichtlich bewerten" ist mittlerweile eine unausgesprochene Forderung nach einer kontrollierten Berührung geworden. Für das Herumdoktern und Ändern von Anweisungen in laufenden Wettbewerben können die Regelpäpste sehr wohl etwas.

Aber macht man wie Ihr wollt- ich komme zurecht und bestelle mir auf dem nächsten Lehrabend einfach das nächste Bier.

Die Auslegung im Zweifel Abwehraktion bzw angeschossen gab es von Anfang an, das Problem ist eher ein anderes, es gibt einfach viele SR gerade in den unteren Klassen die nach der alten Regel pfeifen. Das hat verschiedenste Gründe von Unwissenheit über Reflexe bis hin zu pragmatischem Verhalten wie bei BRiT. Ich denke das ist auch im Sinne des Fussballs dort so zu agieren und nach dem Motto triff keine Entscheidung die keiner will vorzugehen.

Ich habe Lutz Wagner im Juli und im September als Referent gehabt. Beide Male ging er auf die neue Abseitsregel ein und seine Aussagen waren 100% identisch. Woher da eine Aufweichung kommen soll erschließt sich mir nicht. Ich habe bisher auch keine Mitteilung diesbezüglich bekommen.

Ich glaube eher es geht hierum verzweifelte Versuche einiger Lehrwarte die Unterscheidung zwischen bewusster Abwehraktion und Abpraller zu erklären. Da werden unterschiedliche Wortwahlen schnell mit anderer Auslegung verwechselt.

Zitat von Pfeifekopp

Ich glaube eher es geht hierum verzweifelte Versuche einiger Lehrwarte die Unterscheidung zwischen bewusster Abwehraktion und Abpraller zu erklären. Da werden unterschiedliche Wortwahlen schnell mit anderer Auslegung verwechselt.

Das ist sicher ein Hauptteil des Problems.

Aber: Anfänglich hieß es nur "absichtliche Abwehraktion" - jetzt in der Schiedsrichterzeitung 5/2013 Regel-Test-Fragen Situation 8 wird von "bewusster, geplanter Aktion" gesprochen. Das ist ein Unterschied.

Wo soll der sein?

Es ist doch eigentlich auch überhaupt nicht so schwer und unverständlich. Viele machen es sich nur einfach unnötig kompliziert.

Ganz grob gesagt kann man sagen, dass es kein Abseits ist, wenn der Abwehrspieler bei einem Pass oder einer Flanke versucht den Ball zu spielen und diesen berührt. Und dann ist egal ob der Ball die Richtung gravierend ändert oder nur um wenige Zentimeter.

Abseits ist es (ganz plump erklärt), wenn der Abwehrspieler einfach rumsteht (also keine Bemühungen macht den Ball zu spielen), bei einer Flanke oder einem Pass angeschossen wird und von dort der Ball zu einem zuvor im abseitsstehenden Spieler gelangt.

Und es ist auch Abseits, wenn der Abwehrspieler einen Torschuss blockt und der Ball von dort zum zuvor im abseitsstehenden Spieler gelangt.

Ein Bier bitte!

Und was ist mit der Situtation, dass der Abwehrspieler versucht aus kurzer Distanz eine Flanke zu blocken und dabei den Ball berührt?

Quasi aus Reflex noch das Bein austreckt.
angeschossen oder absichtliche Abwehraktion?