Spielabbruch in der LL- Südwest in Bayern!

  • In der LL- Südwest in Bayern gab es gestern einen Spielabruch. Ein Zuschauer brach mit einem Herzinfarkt zusammen und wurde von Schiedsrichterin Iris Spitaler mit Herzdruckmassage und Beatmung am Leben gehalten, bis der Rettungswagen kam! Daraufhin wurde das Spiel nicht mehr fortgesetzt.
    http://www.merkur-online.de/sp…-abgebrochen-2865167.html

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von kanarien3 ()

  • Eben wurde gemeldet, dass der Mann nicht gerettet werden konnte und noch am Fußballplatz verstarb. Deshalb wurde das Spiel abgebrochen.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Erstmal mein Herzliches Beileid an alle Beteiligten...


    Ich möchte was zum Abbruch sagen.
    Ich persönlich finde es vollkommen richtig das wegen der genannten Situation das Spiel abgebrochen wurde. Bei uns im Kreis gab es den fall aber schon das ein Zuschauer ebenfalls an Herzinfarkt noch am Platz verstarb und der SR das Spiel abgebrochen hatte. Die zurückliegende Mannschaft legte Protest gegen den Spielabbruch ein und hat vor dem Sportgericht recht bekommen.
    Das Spiel wurde für die zurückliegende Mannschaft gewertet. Uns wurde dann gesagt wir sollten wenn ein Zuschauer stirbt das Spiel zwar unterbrechen allerdings nicht abbrechen. Damit waren aber viele SR nicht einverstanden. Ich übrigens würde genau so handeln wie die SRin und habe auch extra einen Erste Hilfe Lehrgang besucht.

  • Mhm, ich kenne mich mit den Statuten nicht aus, aber ein ungerechtfertigter Abbruch müsste doch eher ein Wiederholungsspiel zur Folge haben, aber nicht eine Wertung für die zurückliegende Mannschaft, oder? :confused:


    Dieser Fall, der sehr tragisch ist, mag noch wieder anders liegen, da die SRin die (leider erfolglosen) lebensrettenden Maßnahmen eingeleitet hat. Wenn die Person dann verstirbt, kann kein Sportrichter der Auffassung sein, dass der SR mental noch in der Lage war, das Spiel zu pfeifen. Das kann einfach nicht sein.


    Spielwiederholung ist dann aber natürlich die logisch Konsequenz.

  • Spielwertung für eine der Mannschaften ist kompletter Unsinn (es sei denn 3-0 in der 89. oder so was), insbesondere für die zurückliegende. Da kann man auch locker Revision gegen das Urteil einlegen, das wird auch sicher anerkannt.


    Obs und wie es nach so einem Fall (nicht nur Todesfall sondern auch schwere Verletzung o.ä.) weitergeht hängt immer von den Beteiligten ab. Ein Spielabbruch ist immer das letzte Mittel, allerdings ist ein Todesfall nach erster Hilfe der SRin schon extrem starker Tobak und da unterstütze ich prinzipiell erstmal einen Abbruch, aber für so was sollte man sich auch mit den Kapitänen besprechen und die Positionen der Mannschaften einholen.


    Wenn wirklich beide Mannschaften klar weiterspielen wollen denke ich nämlich ist alleine der absolut nachvollziehbare Ausfall der Schiedsrichterin für mich nicht genug für einen Abbruch, dann könnte man mit einem Ersatzschiedsrichter das Spiel trotzdem regulär zuendebringen, genauso als hätte sich sie eine Verletzung zugezogen.


    Wenn hingegen zumindest eine der Mannschaften sich aufgrund dieses Vorfalls nachvollziehbar auch nicht mehr in der Lage weiterzuspielen fühlt wird definitiv abgebrochen, aber dann hat man sich zusätzlich genau gegen solche Sportgerichtsverfahren Rückendeckung verschafft.

  • Wenn wirklich beide Mannschaften klar weiterspielen wollen denke ich nämlich ist alleine der absolut nachvollziehbare Ausfall der Schiedsrichterin für mich nicht genug für einen Abbruch


    Du schreibst einen schönen Käse!


    Wenn der SR sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage sieht das Spiel weiterhin zu leiten, dann wird abgebrochen und fertig. Und ein Todesfall oder Einsatz vom Rettungswagen wäre definitiv für mich ein Grund für einen Abbruch, da könnten die Mannschaften dann zetern und toben, wäre mir total egal.
    Meinem Ansetzer im alten Kreis haben mal irgendwelche Walachuten während eines Spiels die Kabine aufgebrochen, den Autoschlüssel gestohlen, und seinen Wagen in Ruhe ausgeräumt. Er bemerkte das in der Halbzeit und brach die Partie ebenfalls ab, weil er sich nicht mehr zu einer ordnungsgemäßen Leitung in der Lage sah. Das Spiel wurde dann wiederholt.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Leute, Leute, wenn einem jemand gewissermaßen unter den Händen wegstirbt, hat selbstverständlich auch ein Schiedsrichter das Recht, ein Spiel abzubrechen. Wir müssen unterscheiden, ob ein Abbruch zu einer Wiederholung oder einer Wertung am grünen Tisch führt, aber das ist hier nachrangig. Viel wichtiger: Großer Respekt an die Kollegin, auch wenn ihr Einsatz sich am Ende leider nicht ausgezahlt hat.

  • Ich denke das ist hier quasi wie eine Verletzung des Schiedsrichters zu betrachten, wenn beide Mannschaften weiterspielen wollen und sich ein Schiedsrichter findet auf den sich die Mannschaften einigen in diesem Fall war vermutlich ein Gespann unterwegs also könnten die Assistenten (wenn sie sich dazu in der Lage fühlen) das Spiel leiten dann darf das Spiel meiner Meinung nach nicht abgebrochen werden. Aber das ist alles theoretisch ich denke danach will niemand wirklich weiterspielen.

  • Ich denke. dass einige hier, besonders User aus Bremen, nicht mitbekommen haben, dass die SRin die Wiederbelebung durchgeführt hat, sonst niemand und leider nicht erfolgreich war! Soll sie dann sagen, Wiederbelebung erfolglos, also weiter gehts? Wenn ich da SR gewesen wäre, wäre es mir Sch.....egal, ob die weiterspielen wollen oder nicht! Aber das war ja nicht das Thema.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Und mir scheint's, dass einige Benutzer aus Bayern hier den Dampfplauderer auspacken ohne die Beiträge der Benutzer aus Bremen ordentlich gelesen zu haben.


    Nummer4 schreibt, dass das Spiel nicht abgebrochen werden sollte, wenn ein Ersatz-SR zur Verfügung steht (und sich dieser natürlich in der Lage sieht, das Spiel fortsetzen zu können) und beide Mannschaften das Spiel fortsetzen wollen. Dieses Vorgehen ist analog wie bei der Verletzung eines SR, wo der SRA1 das Spiel weiter leitet. Dass die SRin selbst das Spiel nicht fortsetzen kann/soll, ist doch offensichtlich und hat Nummer4 auch nicht anders dargestellt (Zitat: "der absolut nachvollziehbare Ausfall der Schiedsrichterin")! Im Gegensatz dazu darf bei einer Tätlichkeit gegen einen SR das Spiel natürlich nicht von einem Ersatz-SR weitergeleitet werden, wenn der SR das Spiel dann abbricht.


    Mensch Leute, lasst doch mal die persönlichen Angriffe sein, vor allem wenn ihr im Unrecht seid!

  • Bitte, jetzt kommt mal wieder runter.
    Ein Spiel bei dem eine Person stirbt, kann niemals weitergeführt werden. Egal wer sich dazu in der Lage fühlt.
    Allein aus Pietät und Respekt gegenüber dem Verstorbenen, dürfte sich eine solche Überlegung schon verbieten.
    Wir sind im Amateurfußball !!!


    Ich finde es sehr schlimm, dass eine solche Diskussion hier überhaupt geführt werden muss. :flop:

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich würde Dir da in der Sache generell durchaus zustimmen, aber es kommt wohl auf die konkreten Umstände an. Ich könnte mir auch Fälle vorstellen, in denen eine Weiterführung des Spiels denkbar ist.


    In dem ursprünglich geschilderten Fall würde ich als SRA1 oder auch als zufällig anwesender SR allein aus moralischen Gründen dankend ablehnen, wenn ich gefragt werde, ob ich das Spiel nicht fortsetzen könne. Schon allein, um der SRin hier in ihrer Entscheidung den Rücken zu stärken. Meine Begründung wäre natürlich, dass auch ich mich emotional aufgrund der Umstände nicht dazu in der Lage sehe und ich denke auch nicht, dass diese Entscheidung jemand anzweifeln oder kritisieren würde.


    Edit @ Falko: Ein Rettungswageneinsatz kann natürlich nicht per se ein Abbruchgrund sein. Ich hatte letztens ein Spiel, da kam der Rettungshubschrauber, da sich ein Spieler durch einen unglücklichen Sturz die Schulter ausgekugelt hatte (Der Sportplatz liegt mitten im Park, da kommt der Rettungswagen nur schlecht hin). Eine Pauschalisierung ist da wirklich gefährlich. Anders sieht es natürlich beispielsweise bei einer gefährlichen Kopfverletzung aus, da würde ich im Zweifel auch das Spiel abbrechen, wenn es mich emotional stark belastet. Wenn dann aber mein Assistent bereit ist, das Spiel weiter zu leiten und auch beide Mannschaften dies wollen, warum sollte ich trotzdem auf einen Abbruch bestehen? Ich ziehe mich in die Kabine zurück und wünsche meinem SRA1 eine gute Spielleitung, ist doch das einzig sinnvolle.

  • Ich sehe keinen und zwar überhaupt keinen Grund aus dem man ein Spiel, nach einem Todesfall fortsetzen könnte.


    Und was eine evtl. Neuansetzung durch das Sportgericht betrifft. Ich sitze selbst in diesem. Einen SR der eine solche Partie zu Ende spielt würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, fragen ob er sie noch alle an der Schüssel hat.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Erstmal: Ich erwarte von absolut niemanden das Spiel fortzusetzen - und da ich selber nie in so einer Situation gekommen bin und es hoffentlich auch nie werde kann ich auch nicht beurteilen wie ich das überstehen würde.


    Aber mit welchem Recht nehmen wir uns heraus anderen Menschen vorzuschreiben wie sehr sie von einem Unglück getroffen zu sein haben?


    Wir sind dafür da um ein Spiel zwischen zwei Mannschaften zu leiten. Dieses Spiel abzubrechen sollten wir nur wenn es keine Möglichkeit einer regulären Spielfortsetzung gibt - das wäre bei einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter der Fall, oder bei unmöglichen Platzverhältnissen, oder wenn die Mannschaften nach einem Unglücksfall sich nicht in der Lage fühlen um weiterzuspielen.


    Wenn sie aber durchaus sich in der Lage fühlen UND ein geeigneter Ersatzschiedsrichter da ist, warum sollte dann nicht weitergespielt werden? Nach einem Unglück muss das Leben auch normal weitergehen, je früher desto besser - und wenn die Mannschaften in der Lage sind sofort weiter zu machen, warum sollen wir dann ihnen "nein, ihr habt jetzt getroffen zu sein und euer Spiel beenden!" vorzuschreiben?


    Und in den allermeisten solchen Fällen werden die Mannschaften doch auf der Seite des Spielabbruchs sein und dann hat man sich eben gegen solche Tricks vorm Sportgericht versichtert.

  • Ich sehe keinen und zwar überhaupt keinen Grund aus dem man ein Spiel, nach einem Todesfall fortsetzen könnte.


    Und was eine evtl. Neuansetzung durch das Sportgericht betrifft. Ich sitze selbst in diesem. Einen SR der eine solche Partie zu Ende spielt würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, fragen ob er sie noch alle an der Schüssel hat.


    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wenn in der Anonymität eines Bundesligastadions so etwas passiert, mag das was anderes sein, aber im Amateurbereich KANN es meiner Meinung nach keine andere Lösung als den Abbruch geben.


    Ich werde auch nie verstehen warum die UEFA in Heysel spielen ließ, wohl um Schlimmeres zu verhindern, aber bei Todesfällen im Stadion rückt bei mir alles andere weit nach hinten, ganz weit.

  • Ich finde selbst wenn alle Gegebenheiten um ein Spiel fortzusetzen die oben genannt wurden, erfüllt sind ist das einfach auch aus rein moralischen Gründen nicht möglich!


    Schließlich gebührt dem Toten ein gewisser Respekt der ihm nicht dadurch, dass kurz nach seinem tragischem Tod weiter Spiel und Spaß veranstaltet werden, also das Spiel weiter fortgesetzt wird, genommen werden sollte. Da mag es Regeln hin oder her geben, manchmal greifen diese eben nicht.

  • Zitat

    Wenn sie aber durchaus sich in der Lage fühlen UND ein geeigneter
    Ersatzschiedsrichter da ist, warum sollte dann nicht weitergespielt
    werden? Nach einem Unglück muss das Leben auch normal weitergehen, je
    früher desto besser - und wenn die Mannschaften in der Lage sind sofort
    weiter zu machen, warum sollen wir dann ihnen "nein, ihr habt jetzt
    getroffen zu sein und euer Spiel beenden!" vorzuschreiben?

    Ich bin sowohl Rettungsassistent - leider auch mit einigen Todesfällen - als auch Theologe und Seelsorger mit Spezialisierung in der Klinikseelsorge: Den Satz sagst du mal jemandem, der einen geliebten Menschen verliert. Und das muss nichtmal die Ehefrau sein.
    Mich erschreckt, dass ihr allen Ernstes den Tod eines Menschen behandelt wie eine Regelfrage im Schiriquiz. Ganz ehrlich, das ist in meinen Augen sehr daneben. Da palawern wir über Fingerspitzengefühl und über Dialogfähigkeit des Schiris und über was weiß ich und dann soll im Amateurbereich ein Spiel fortgesetzt werden, bei dem ein Mensch stirbt? Und zwar nicht einfach irgendwo unerkannt umkippt. Selbst wenn mir 900000000000 Sportgerichte dieser Welt eine Strafe aufbrummen, dieses Spiel wird nicht mehr angepfiffen. Und da sollte es keine andere Antwort darauf geben. :(


    Soviel Menschlichkeit wird man doch erwarten dürfen?