Ich will mit in's Boot!

  • Zunächst einmal zu mir:


    Ich heiße Dennis und bin 21 Jahre jung. Nachdem ich von klein auf auf dem Rasen stand, habe ich Anfang der C-Jugend aufgehört und in der A-Jugend wieder für eine Saison angefangen. Dann kam leider das Studium und ich habe mi dem aktiven Fußball aufgehört.


    Seit dem fehlt mir der Sport. Schon damals überlegte ich mir, SR zu werden. Mich faszinierte der SR schon immer. Auch wenn wir öfters mal über die ein oder andere Situation geflucht haben, wurde nach dem Spiel dennoch fast immer klar, dass der SR auf dem Feld und die Person, die eben noch gepfiffen hat, zwei verschiedene Personen sind. Sprich: Wir haben die Situationen oder Entscheidungen verflucht, jedoch aber nicht den SR selbst.


    Jetzt habe ich gestern den ersten Schritt gewagt und dem verantwortlichen meiner ehermaligen Mannschaft (zu der ich offiziell immer noch gehöre), eine Mail geschrieben. Dieser verwies mich auf jemand anderen, den ich heute Abend anrufen soll.


    Jetzt zu meinem Problem: Ich bin ein sehr selbstsicherer Mensch. Habe keine Zweifel, dass ich ein guter SR werden kann. Dennoch habe ich ein komisches Gefühl, wenn es um meine ersten Spiele geht. Und das schon jetzt! Ist das vollkommen normal oder reagiere ich über?


    War das vor euren ersten Spielen auch so? Und auf was sollte ich mich bei dem Gespräch heute am Telefon einstellen?


    Ich hoffe, ihr konntet einen kleinen Einblick gewinnen.


    Vielen Dank schonmal!

  • Fußballerfahrung und selbstsicher ist schon mal sehr gut. Ich weiß nicht was diese andere Person zu bedeuten hat, eigentlich gibt es für dich nur einen Ansprechpartner, den Schiedsrichterobmann, der schickt dich dann zu einem Neulingslehrgang. Frag ihn auch wie es mit Mitgliedsbeitrag und Ausrüstung aussieht. Er kann dir evtl. auch ein paar Jugendspiele die nicht offiziell angesetzt werden pfeifen lassen damit du da erste Erfahrungen sammelst.


    Gibt absolut keinen Grund nervös zu sein, die meisten fangen mit 14 oder so an - da hast du einfach aufgrund des Alters einen großen Vorteil.

  • Das klingt super! Beitrag entfällt und Ausrüstung wird wohl übernommen. So steht es auf der Homepage der Mannschaft. Aber auch das würde beides mich nicht arm machen.


    In meiner aktiven Fußballkarriere wurde ich nie von jemanden unter 35 Jahren gepfiffen. Ich mag sogar bezweifeln, dass dort jemand unter 40 Jahre alt war. Das strahlt schon mehr Autorität aus.


    Also einfach mal Fragen, wie es aussieht und ob man auch (vor dem Lehrgang?!) schon ein Jugendspiel pfeifen dürfe?!


    Grüße und ein riesen Danke!

  • Das ist wohl in jedem Verband unterschiedlich, in Bremen gibts glaub ich in den unteren Jugenden keinen offiziellen SR, irgendjemand muss aber auch die pfeifen und dann wird sich von den Mannschaften auf jemanden geeinigt, meistens ein relativ unwilliger Trainer oder Vater, wenn dann jemand freiwillig da ist wird der gerne genommen.
    Ebenso wenn ein angesetzter SR nicht erscheint.
    Aber die ersten Spiele sind in der Regel nicht schwer, ich hatte in meinem ersten offiziellen Spiel glaube ich nur 3 Freistöße pfeifen müssen und du hast ja selber gespielt, also weißt du auch ein bisschen was man von einem SR erwartet. Da musst du dir echt keine Gedanken machen.

  • Also ich durfte mit 10 schon die D Juniorinnen pfeifen. Also mache dir keine Sorgen, ein Freundschaftsspiel vom Verein sollte kein Problem sein.

  • Dennoch habe ich ein komisches Gefühl, wenn es um meine ersten Spiele geht. Und das schon jetzt! Ist das vollkommen normal oder reagiere ich über?


    Och, keine Angst, Du hast immer die Wahl zwischen hängen, köpfen und vierteilen ... 8)


    Aber ernsthaft: Ich halte diese Nervosität zwar für verfrüht, aber völlig normal. Warte doch erst einmal das Telefonat heute abend ab - und ansonsten hast Du doch schon den richtigen Ort gefunden, um Dich über solche Gefühle auszutauschen.

  • Zuerst einmal willkommen hier im Forum. Dann gleich mal Glückwunsch zur Entscheidung, einer von uns zu werden. Wie bereits geschrieben, selbst Fußball gespielt zu haben und eine gewisse Selbstsicherheit, es gibt schlechtere Vorraussetzungen, um Schiedsrichter zu werden. Natürlich ist es für ehemalige Spieler erstmal gewöhnungsbedürftig, auf einmal auf der anderen Seite zu stehen. Doch das ist etwas, woran man sich schnell gewöhnt. Du wirst sehen, am Anfang ist es eine Umstellung, aber von Spielleitung zu Spielleitung wird man sicherer und abgeklärter. Und glaube mir, das ging hier allen von uns so, ohne Ausnahme.

  • So viel Zuspruch habe ich gar nicht erwartet. Ich lese schon seit einer gewissen Zeit hier mit und finde das Forum einfach Klasse! Einzig manche Abkürzungen dauerten einige Zeit, bis ich sie ergooglet hatte. Das merkt man als Neuling recht schnell. Für die meisten von euch ist das sicherlich Alltag!


    Ich werde erstmal das Telefonat heute Abend abwarten und dann weiterschauen.

  • Da du ja wie ich aus dem FLVW kommst: magst du uns verraten, welchem Kreis du angehörst?

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Das mit dem Unwohlsein ist normal. Es ist eben die Situation, mal auf der anderen Seite des Zaunes zu stehen. Ein leicht erhöhter Adrenalinspiegel ist immer gut, es schärft die Sinne und die Konzentration. Eines kann ich Dir versprechen - der Platz wird so aussehen, wie Du ihn noch nie wahrgenommen hast. Er wird Dir größer erscheinen als normal und Du wirst vielleicht das Gefühl haben, ständig Weg zu stehen und das alles viel zu schnell abläuft. Auch wirst Du wahrscheinlich glauben, nichts zu sehen. Und jetzt kommt die Auflösung des Geheimnisses: 1. Das ging uns allen so, mehr oder weniger, 2. Deine Selbsteinschätzung wird meist schlechter sein als die der Umwelt und 3. mit jedem Spiel, was Du pfeifst wird alles besser und Deine (Selbst-)Wahrnehmung wird sich verändern. Daher - NUR MUT, SO SCHLIMM IST ES NICHT!

  • Hallo Freunde!


    Ich gehöre dem Kreis Minden an.


    Leider muss ich euch mitteilen, dass aus meinem SR-Traum wahrscheinlich so schnell nichts wird.


    Ich bekam heute den Anruf, dass ich für den Lehrgang am kommenden Samstag und den beiden darauffolgenden Samstagen angemeldet bin. Leider kann ich an beiden Samstagen (bzw. am Zweiten definitiv) nicht.


    Mein Telefonpartner konnte mir leider nichts genaueres sagen, was geschieht, falls man an einem Seminartag nicht erscheinen kann.


    Der nächste Termin sei dann für Ende des Sommers angesetzt zu einer Zeit, zu der unser Überseeurlaub anliegt.


    Dabei hatte ich mich so gefreut. Hatte im Internet gelesen, dass am 23.02. ein Wochenendlehrgang stattfindet (passte mir sehr gut) etc.


    Kurz gesagt: Ich freute mich sehr.


    Jetzt frage ich mich: Kann es wirklich sein, dass so etwas nur an zwei mal drei Wochenenden im Jahr stattfindet? Dann soll es wohl nicht sein.


    Grüße!

  • Hallo,
    Das ist natürlich scheiße aber wenn du an einem Tag nicht da bist darfst du denke ich mal trotzdem an der Prüfung teilnehmen.
    Bei uns gibt es diesen Lehrgang auch nur 1x pro Jahr. Sollte es nicht klappen wünsche ich dir für deinen weiteren weg Alles Gute!!

  • Genau, dass wollte ich auch gerade vorschlagen, da lässt sich doch sicher was machen?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • In Hessen ist es auf jedenfall Vorschrift das du an allen Tagen von Anfang bis Ende anwesend seien musst, wenn du die Prüfung schreiben möchtest.
    2x innerhalb eines Jahres einen Neulingslehrgang zu machen ist schon sehr viel. Bei uns findet er nur 1x im Jahr statt. Wir reden hier von Kreisebene, d.h. die Jungs machen das in ihrer Freizeit, zudem finden sich meistens eh nur 20-30 Interessenten. Wenn man das ganze noch auf 4 Lehrgänge aufteilt kann man gleich Einzelunterricht machen.


    Ich würde dir auch empfehlen den Lehrwart deines Kreises per Mail zu kontaktieren (http://www.flvw-kreis-minden.de/index_schiedsrichter.php) Der kann dir raussuchen wann und wo die Neulingslehrgänge der Nachbarkreise stattfinden. Dann musst du zwar einige KM fahren, kannst aber zeitnah einen Lehrgang besuchen.

  • Aber muss er dann nicht auch in einen anderen Verein wechseln ?!

  • Nein, du kannst einen Lehrgang im Kreis A machen und normal in B pfeifen, in der Regel wird es inhaltlich da gar keine Unterschiede geben - und selbst wenn es Unterschiede gäbe, in so einem Fall denke ich würde dein Heimkreis dir eben kurz alle wichtigen Differenzen erklären um dir das Pfeifen ohne lange Wartezeit zu ermöglichen.


    Wie es bei größen Differenzen (anderes Bundesland z.b.) aussieht weiß ich nicht, ich kann mir aber kaum vorstellen dass z.b. Bremen einen Niedersachsener Schiedsrichter nicht anerkennen würde, er muss dann aber evlt. halt kurz unsere Regularien pauken.

  • Okay das währe dann natürlich auch noch eine gute Möglichkeit

  • In Berlin ist es auch Pflicht an allen Terminen zu erscheinen. Bei meinem Lehrgang hat´s mal einer nachgefragt ob er an einem Tag nicht kommen darf. Das wurde verneint.