Keine Torlinientechnik in der Bundesliga - DFL erteilt System vorerst Absage

  • es geht um Millionenbeträge


    Genau. Und zwar um die, welche durch die Faszination Fußball erwirtschaftet werden. Und nicht um die Millionen Fehlentscheidungen. Die gleichen sich nämlich im Laufe einer Fußballkarriere aus.
    Wie viele kritische (falsche) Torentscheidungen haben wir pro Saison pro Wettbewerb? Eine? Zwei? Uiuiui! Und dafür dieser ganze Zinnober? Schau mal ins aktuelle Regelheft, wie viel da zu bachten ist bei der neuen Technologie.....

  • Schau mal ins aktuelle Regelheft, wie viel da zu bachten ist bei der neuen Technologie.....


    Was meinste denn damit? Was gibts da groß zu beachten? Einfacher gehts doch wirklich nicht was das System können muss.


    Ich muss euch doch nicht wirklich die Augen öffnen oder? Fussball ist auf der Ebene ein Geschäft-und nix anderes. Da leben ne ganze Menge Leute von, und ich red jetzt nicht von Spielern oder Trainern. Und wenn durch so eine Fehlentscheidung Geld verloren geht hat das immer seine Auswirkung. In welcher Traumwelt lebt ihr eigentlich.


    Mal ein Vergleich mit meiner Berufswelt:
    Ich bin Landvermesser und hege großes Interesse an alten Messinstrumenten.Trotzdem verschließe ich mich nicht vor neuem. Man stelle sich jetzt vor ich vermesse mit so einem alten Gerät ein Grundstück von sehr hohen Wert und mache alles richtig. Aber das Gerät an sich hat halt nur eine verminderte Genauigkeit und somit gehen dem Eigentümer Euros im 5 stelligen Bereich verloren. Sagen wir da jetzt auch:"Pech gehabt"??? Natürlich nicht. Wir nutzen die neueste Technik(die aber natürlich auch Fehler behaftet sind, aber halt im wesentlich kleineren Rahmen) damit es halt bestmöglich passt.


    Gibt es in deinem Beruf keine Neuerungen? Oder lehnst du die komplett ab? Wahrscheinlich nicht!

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von derMoeller ()

  • Nichts gegen technische Innovationen. Nur setzen wir hier an der falschen Stelle an. Für die wenigen Tor-Fehlentscheidungen lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Und meiner Meinung nach lebt der Fußball gerade auch von Fehlern: Würden Abwehrreihene keine Fehler machen, würden kaum noch Tore fallen.


    Messtechnik ist ein guter Vergleich. Ich kann mit ungenaueren Geräten genauere Messwerte ermitteln, wenn ich die Geräte sachgerecht und sorgfältig einsetze als wenn jemand sich auf sein besseres Messgerät verlässt aber die Messpunkte schlampig wählt.


    Und was die Millionen angeht: Die werden nicht durch Torlininen-Technologie gerechter verteilt. Aber mit zu viel Technologie werden die Millionen weniger.

  • Cricket ist durch Hot Spot nicht schlechter geworden, Tennis erfreut sich mit Hawkeye ungetrübter Beliebtheit. American Football, Eishockey, Hockey, Rugby, Basketball scheinen alle mit dem Videobeweis kein Problem zu haben.


    Irgendwie glaube ich nicht dass unser Fußball mit Technologie entweder unbeliebter wird oder pleite geht. So viele andere Sportarten haben sich dem 21. Jahrhundert gestellt, Fußball wird es irgendwann auch - und der Fairness halber sollte das eher früher als später passieren.

  • :ironie:


    Das ganze ist doch in Hoppenheim passiert, also hätte es überhaupt niemand wahrgenommen wenn nicht zufällig ein Kamerateam von Sky dort gewesen wäre. Und wenn es dann dort um ein paar "fehlende Millionen" geht - Herr Hopp nagt bestimmt noch nicht am Hungertuch und gibt ja gerne. :D


    :ironie:

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Über das Spiel würde doch keiner sprechen, wenn es dieses "Tor" nicht gegeben hätte. Also ist das hier das beste Beispiel dafür, dass die Millionen mit der Tortechnologie eher weniger werden als mehr. Und was die Verteilung der Millionen angeht, schließe ich mich Falko vollumfänglich an- ohne Ironie.

  • @Brit: Es ging nur um das Messgerät und nicht um das drumherum. Aber auch für das drumherum gibt es Vorschriften aber wenn man die nicht kennt sollte man besser nix sagen, nicht wahr Brit :top:

    Somit messe ich mit einem neueren Gerät immer besser als mit nem alten weil(jetzt kommts) beim Alten ich selber ablesen müsste und das garnicht so genau möglich ist, wie es bei neueren Geräten automatisch funktioniert.Nur mal so am Rande.


    Außerdem: Von was für Millionen für die Investition spricht ihr immer. Pro Verein kommen da 200.000 zusammen! EInmal neuen Rasen verlegen kostet ca. 100.000! Also das sollte wirklich für keinen Verein der 1.Liga ein Problem darstellen...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Es ging nur um das Messgerät und nicht um das drumherum.


    Beim Fußball geht es aber auch um das Drumherum. Da muss das Gerät gewartet, kalibriert und und vor jedem Spiel vom SR-Team nach "Testhandbuch" geprüft werden.... Da stelle ich den Aufwand zum Nutzen in Frage. Die Zeit und Konzentration vor dem Spiel sollte das SR-Team m. E. lieber für eine gute Spielvorbereitung nutzen, anstatt sich mit Computerspielchen zu beschäftigen...


    Beim Einsatz von Torlinientechnologie (GLT) gemäß maßgebenden Wett -
    bewerbsbestimmungen muss der Schiedsrichter vor dem Spiel prüfen, ob
    die Technologie funktioniert. Die Prüfung erfolgt gemäß Testhandbuch des
    FIFA-Qualitätsprogramms für GLT. Wenn das System nicht gemäß Test -
    hand buch funktioniert, darf der Schiedsrichter das GLT-System nicht einsetzen
    und muss den Vorfall der zuständigen Stelle melden.

  • Einem Top-Schiedsrichtergespann, das auch immer einen Tag vorher anreist wird man wohl noch eine Kalibirierung am Spieltag zutrauen.


    Außerdem lieber vor dem Spiel ein mal mehr kalibrieren als während des Spieles eine Fehlentscheidung zu treffen.

  • Für solche Sachen gibt es Testprogramme. Da drückt man einmal auf Start und das Programm läuft selbständig. Nachher gibts nen Protokoll auf dem dann steht, ob´s funktioniert oder nicht. Da ist das einstellen der Armbanduhr komplizierter...

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Der Einsatz diverser Technologien wird kommen- es ist nur eine Frage der Zeit. Nur kann ich die Motivation, die SR-Entscheidungen würden "besser", das Spiel "fairer" und die Millionen "gerechter" verteilt überhaupt nicht nachvollziehen. Das sind für mich blumige, unrealistische (Kindergarten-) Wunschgedanken.


    Und ich wiederhole mich: Wie viele Entscheidungen werden denn durch die Torlinientechnik "korrigiert"? Und bei wie vielen ist es am Ende wichtig? Über das nicht gegebene Tor in Hoffenheim wird in drei Wochen kein Mensch mehr sprechen. Selbst wenn das Team am Ende wegen einem Tor Tordifferenz absteigt wird kein Sportler ernsthaft einen kausalen Zusammenhang zu dieser Szene herstellen wollen. Selbst dann nicht, wenn die Szene am letzten Spieltag gewesen wäre. Absteigen tut man aufgrund einer ganzen Saison, nicht aufgrund von 3, 4 Fehlentscheidungen.

  • Selbst dann nicht, wenn die Szene am letzten Spieltag gewesen wäre.

    Ich glaube, dass Du hier sehr idealistisch / blauäugig unterwegs bist.


    Was glaubst Du, was für eine Diskussion aufgekommen wäre, wenn die Kollegen Drees/Brand mit ihrer Abseitsentscheidung daneben gelegen hätten ? Das wäre für das Schiedsrichterwesen ein Desaster in jeder Hinsicht gewesen.

  • Das wäre für das Schiedsrichterwesen ein Desaster in jeder Hinsicht gewesen.


    Oder eben auch nicht. Weil die Öffentlichkeit dann nämlich offen über Fehlentscheidungen und wie man damit umgehen kann diskutiert hätte. Und man dann gemeinsam überlegt hätte, wie man mit dieser Verantwortung der SR umgeht. Für mich in der KK wäre es eine Hilfe gewesen- sieht doch jeder, dass überall Fehlentscheidungen gemacht werden.


    Und last but not least weiß jeder, dass ein Abstieg nie an nur einem Spiel hängt. Das will drei Tage keiner wahr haben aber dann beruhigen sie sich auch wieder.


    Ich glaube, wir sind hier falsch unterwegs. Es wird der Eindruck erweckt, als würden die Torlinien- oder andere Technologien die Welt "besser" machen. Das ist meiner Meinung nach nicht der Fall.

  • Weil die Öffentlichkeit dann nämlich offen über Fehlentscheidungen und wie man damit umgehen kann diskutiert hätte. Und man dann gemeinsam überlegt hätte, wie man mit dieser Verantwortung der SR umgeht.


    Hast Du in den Medien schon einmal eine Diskussion auf solcher Ebene gefunden? Ich nicht. Hier gibt es nur schwarz oder weiß.
    Es interessiert niemanden warum etwas so ist.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Die 36 Vereine der 1. und 2. Liga haben die Torlinientechnik abgelehnt, da sie ihnen zu teuer erscheint und Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis stünden. ;)

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Dann hören hoffentlich die Debatten auf, wenn das Gespann mal wieder eine mm-Entscheidung getroffen hat und sich ein Team benachteiligt fühlt.


    Am Wochenende gab es die Szene bei Köln - Aalen, die wohl korrekt (kein Tor) entschieden wurde. Lass sowas am letzten Spieltag geschehen und es um den Auf- oder Abstieg gehen ...

  • Zitat

    Herbert Fandel, Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), hofft nach der Entscheidung gegen die Torlinien-Technologie in der Bundesliga auf weniger Schiedsrichter-Schelte: "Ich hoffe, dass sich der ein oder andere nach dieser Entscheidung in Zukunft etwas schwerer tut, die Schiedsrichter für eine strittige oder falsche Entscheidung in diesem Bereich öffentlich zu kritisieren.“

    Quelle : "Die Welt-Sportportal" auf Facebook


    Ich fürchte, dass der schwarze Peter wieder an uns SR hängen bleibt. Dass die Ablehnung der Einführung durch die DFL-Vereine eine gute Entscheidung ist, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, man sieht es durch die Augen der Vereins-Schatzmeister.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Es wurde auch nicht nur Gutes über uns gesagt. DFL Geschäftsführer Rettig sagte bei einem Interview: „Die Schiedsrichter brauchen uns bei der Erhöhung ihrer Honorar-Sätze nicht leid tun.“
    Was meint ihr dazu, ich meine, sie bekommen schon viel Geld aber kein Grund sowas öffentlich zusagen und dann noch Schiedsrichter dadurch wieder "runterzudrücken" (Mir fällt leider das passende Wort nicht ein.),indem man sagt "Schau, die bekommen eh genug Geld, die sollen sich nicht beschweren."
    Quelle. bild.de (Ich weiß, nicht gerade der optimale Ort, um sich zu informieren. :D)