Zugegeben, der Titel klingt provokativ, stellt aber die Realität dar. Nein, nicht in der Form, dass die Leistungsprüfungen Wirrwarr sind, aber sehr wohl in der Art und Weise, dass hier wirklich jeder sein eigenes Süppchen kocht. Kleinster gemeinsamer Nenner ist nur, dass alle Schiedsrichter mindestens einmal im Jahr eine Leistungsprüfung ablegen müssen - und das war es dann auch schon.
Die Leistungsprüfung selber besteht im Regelfall aus zwei Komponenten: Einem Regel- und einem Fitnesstest. Im Regeltest sind, wie sollte es auch anders sein, Regelfragen zu beantworten und eine bestimmte Mindestpunktzahl erforderlich; wie viele Fragen das sind, wie viele Punkte dabei erreicht werden müssen, tja, das ist nicht einheitlich, meist liegt die Grenze für das Bestehen aber bei etwas über 80 % der erreichbaren Punktzahl. Beim Fitnesstest ist die Variationsbreite immens: Von ein paar Runden über den Cooper- bis zum Helsen-Test, da macht wirklich (fast) jeder Verband/Kreis, was er will; die Erfordernisse können zudem noch alters- oder spielklassenabhängig sein. Tatsache ist nur, dass jeder SR an der Leistungsprüfung teilnehmen muss, ob die Nicht-Teilnahme oder das Nicht-Bestehen Konsequenzen hat, hängt wieder von den Usancen im eigenen Kreis/Verband und meist auch von dessen Schiedsrichterausstattung ab; ohne Leistungsprüfung ist ein Aufstieg aber regelmäßig nicht möglich. Hast Du dann womöglich "höhere" Weihen erreicht, kommen weitere mehr oder weniger regelmäßige Leistungsprüfungen hinzu, deren Bestehen neben den Leistungen auf dem Platz Voraussetzung für weiteren Aufstieg oder auch Verbleib in der Spielklasse sind.
Wichtig ist vor allem eines - und das gerade für frisch gebackene Schiedsrichter: Mache Dich frühzeitig kundig, wann und wo die Leistungsprüfung stattfindet und wie bei Euch die Prüfung abläuft, eine angemessene Vorbereitung sowie eine Teilnahme sollte selbstverständlich sein. Ohne Leistungsprüfung wird Deine SR-Karriere sonst womöglich ganz schnell ihr Ende finden - und außerdem dient diese ja auch Deiner Regelfestigkeit und damit der Qualität der Entscheidungen auf dem Platz.