Komischer Pressetext von Vereinen

  • Also, die Spieler haben das Recht den Mauereinstand einzufordern, aber genauso haben sie das Recht es nicht zu tun und schnell zu spielen. Wieso ist dann die Frage Mauerabstand ja/nein falsch? Die einzige andere Möglichkeit aus meiner Sicht wäre es zu warten bis einer "Mauer!" ruft und das verzögert das Spiel nur unnötig.
    Und natürlich kann der Torwart erkennen ob der Ball frei ist oder nicht: Wenn ich nicht eine Auswechslung oder Karte habe oder den Mauerabstand mit Schritten abmessen musste ist der Ball frei, sonst hat er bis zum Pfiff Zeit.
    Die meisten Torhüter kennen die Regeln nicht? Nicht mein Problem.

    Ich gebe nur das wieder, was der DFB lehrt und ganz falsch ist es nun einmal nicht, was der DFB sagt. Es geht ja auch nicht darum, dem Spieler die schnelle Ausführung zu verbieten, sondern zu verhindern, dass ein Missverständnis entsteht, weil der TW glaubt - da du direkt am Freistoßpunkt stehst - du hättest den Ball gesperrt. Stehst du nicht am Freistoßpunkt, darfst du selbstverständlich die schnelle Fortsetzung erlauben.


    Und nein: Ein Torwart hat anderes zu tun, als den Schiedsrichter genau zu beobachten. Und nein, der Torwart kennt dich auch nicht und kann sich also auch nicht darauf verlassen, dass du die Pfeife in die Höhe hälst zum Zeichen, dass der Ball gesperrt ist.

  • Und warum halten sich die Schiedsrichter in der Bundesliga dann nicht dadran?


    Bitte eine Quelle für deine Behauptung bezüglich der DFB vorgaben. Ich denke nicht das es so gemeint war.

  • Wie war das noch? Der Freistoß soll der Mannschaft, zu deren Lasten die Regel übertreten wurde, den größtmöglichen Vorteil verschaffen. Und wie geht das: Genau, in dem der Ball grundsätzlich sofort gespielt werden kann, ohne dass der Schiedsrichter diesen freigeben muss (mit den bekannten Ausnahmen persönliche Strafe, Auswechslung, Einforderung des Mauerabstandes). Außerdem ist es unbestritten, dass die Spieler der regelübertretenden Mannschaft den vorgeschriebenen Abstand von alleine einnehmen müssen.


    Bekanntlich kommt nur höchstselten ein Spieler auf die Idee die Frage zu stellen, ob der Ball frei sei, wenn der Freistoß in der gegnerischen Hälfte stattfindet - da ist es vollkommen selbstverständlich, dass der Ball frei ist, nur vor dem eigenen Tor soll das dann plötzlich anders sein?


    Als Schiedsrichter kann ich machen was ich will, missverstanden werden kann das immer. Gehe ich zum Schützen um zu fragen, ob er die Herstellung des Mauerabstandes will, so kann das missverstanden werden als der Ball ist gesperrt, teile ich ihm im Vorbeilaufen dezent mit, dass der Ball frei ist, kann alleine der Laufweg als Ballsperre missverstanden werden, laufe ich in Position, um möglichst gut die Abseitsstellung erkennen zu können, kann ebenfalls geglaubt werden, dass der Ball gesperrt ist usw. - und alles Dinge, die mit ausreichender Torentfernung völlig egal sind.


    Wenn ich dann bedenke, dass selbst in der untersten Liga - und das habe ich schon im Original so gehört - die SR-Leistung mit Entscheidungen in der Bundesliga verglichen werden, so halte ich es für zumutbar, dass sich die Spieler und erst recht die Torhüter mit den grundlegenden Regeln vertraut machen, zumal die eigentlich ganz einfach sind: Der Ball ist frei und niemand muss mit der Ausführung warten, bis eine Mauer sich gestellt hat oder nur auf Abstand ist - wenn der Ausführende die schnelle Ausführung für vorteilhaft hält, so ist sie ihm gestattet. Liegt einer der wenigen Ausnahmetatbestände vor, die einen zwingenden Pfiff erforderlich machen, so wird hoffentlich jeder SR - zumindest halte ich das so - präventiv klarlegen, dass der Freitsoß erst nach dem Pfiff ausgeführt werden darf.


    Auch im Amateurbereich gilt, dass die Spieler ab und an ein wenig Energie auch auf die Theorie verwenden sollten. Es ist doch merkwürdig, wenn Äußerungen wie "Beim Einwurf gibt es kein Abseits." überhaupt notwendig sind bzw. positiv auffallen - und wirft ein bezeichnendes Licht auf die Kenntnisse der Spieler und oft genug auch der Zuschauer, aus deren Reihen dann ja auch meist der Spielbericht stammt. Erschwerend kommt hinzu, dass wir alle wissen, wie oft sich Spielsituationen schon alleine aus der Perspektive unterscheiden und unterschiedliche Entscheidungen aus der jeweiligen Perspektive vollkommen richtig sind, aus einer anderen Perspektive aber objektiv ebenso falsch - es gibt des Öfteren eben mehr als eine Wahrheit.


    Jeder Schreiber, der eine Schiedsrichterleistung kritisiert, soweit dies nicht objektiv zutreffend ist (ja, auch das gibt es gelegentlich), sollte eigentlich besser darauf verzichten, weil es letztlich ihn selbst auch in kein gutes Licht rückt, insbesondere, da die Äußerungen in den Berichten oft genug in sich selbst widersprüchlich sind und dem kundigen Leser sofort verraten, dass der SR alles richtig gemacht hat, der Schreiber aber keine Ahnung hat. Dennoch ist es sicher menschlich verständlich, dass der Schiedsrichter als Sündenbock genutzt wird, sportlich fair ist es aber nicht.

  • Worauf soll sich der Torwart denn verlassen? Solang er nicht meine Pfeife (oder eine Karte, oder eine Auswechslung) sieht dann hat er gefälligst auf der Hut zu sein. Genauso wie jeder andere Verteidiger. Genauso ist das Stellen der Mauer ein Zurechtstellen auf den richtigen Abstand, nicht eine Pause bis der Torwart seine Leute "ein Stück nach links - nein, doch nach rechts!" gestellt hat. So kenn ich es zumindest, selbst wenn es in der Bundesliga anders ist - da sind auch manche andere Dinge anders. Macht es nicht richtig oder falsch, nur anders.

  • Das Problem ist: Den TW interessiert es nicht, wie es in der Theorie gelehrt wird, sondern was gleich in der Praxis passiert. Und wenn ein SR eine schnelle Ausführung trotz ausgesprochener Verwarnung/Auswechslung zulässt, dann ist der Torwart auf Deutsch gesagt am Arsch, weil er sich auf sein Regelwissen verlassen hat.
    Wir sind hier nicht in der Bundesliga oder im Überregionalen Bereich, wo so etwas vorausgesetzt werden kann, wir reden über die Klassen, wo hier wohl die meisten pfeifen. Ohne Vereinsassistenten und mit Kollegen in der gleichen Liga, die eventuell nicht das Theoriewissen haben.
    Und ich kann es keinem Spieler verübeln, der anfängt zu pöbeln, weil er sich verarscht vorkommt, wenn es jeden Woche anders zu geht und er dadurch benachteiligt wird.


    Hier ist einfach die Aufgabe des SRs diesem entgegen zu arbeiten!

  • Und wenn ein SR eine schnelle Ausführung trotz ausgesprochener Verwarnung/Auswechslung zulässt, dann ist der Torwart auf Deutsch gesagt am Arsch, weil er sich auf sein Regelwissen verlassen hat.


    Das währe ja auch ein Regelfehler des SR. Ist aber in meinem Fall nicht passiert. Und sollte auch nicht passieren, dazu sind wir ja da.

  • Und warum halten sich die Schiedsrichter in der Bundesliga dann nicht dadran?


    Bitte eine Quelle für deine Behauptung bezüglich der DFB vorgaben. Ich denke nicht das es so gemeint war.


    Na toll, das heißt Regelfragen suchen! :D Ich eile…
    So, erst nur ein Hinweis:
    http://td-box.no-ip.org/srquest/index.php?question=48
    Daraus kann man es erahnen. Morgen suche ich mal nach dem Regelzeitungsbeleg.

  • Na dann mach mal!


    Das von Lutz Wagner lautende Zitat vom Anfang dieses Jahres laute für mich immer noch


    "Alle Rechte für das Team das den FS zugesprochen wird, absolut keine Rechte für das Team das den FS verursacht hat"

  • Ich bin jemand, der lieber vorher mit den Spielern kommuniziert als Karten hinterher verteilt. (Z.B. kommt, wenn irgendein Schlaukopf beim Freistoß ruft "Einer vor den Ball", sofort von mir als Antwort "Das würde ich lassen, wenn ich keine Karte riskieren will". Oder, wenn ich merke, dass Spieler gar keine Ahnung haben, sage ich denen auch schon mal "Moment, nach Auswechslung/Karte/Behandlungspause muss ich ohnehin anpfeifen.")


    Aber beim Freistoß, ohne dass der Ball blockiert ist, ist nun mal für mich Ansprechpartner Nr.1 der Ausführende. Wenn der nicht von selbst schnell ausführt und mich fragend anschaut, sage ich IHM "wenn Sie möchten, dürfen Sie schießen", und da ist es mir egal wo gegnerischer Torwart oder Verteidiger gerade rumstehen. Wenn er den Abstand von Gegenspielern korrigiert haben möchte, dann geht meine Pfeife hoch und ich sage laut "Moment, dann pfeife ich an". Und wenn zuerst jemand von den Verteidigern fragt, ob der Ball blockiert ist, gebe ich die Frage an die Angreifer weiter.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Na toll, das heißt Regelfragen suchen! :D Ich eile…
    So, erst nur ein Hinweis:
    http://td-box.no-ip.org/srquest/index.php?question=48
    Daraus kann man es erahnen. Morgen suche ich mal nach dem Regelzeitungsbeleg.

    Dagegen spricht nichts, das ist vollkommen klar. Ich meine deine Aussage, dass der Ball durch Pfiff freigegeben werden muss wenn ich mich (ohne anderes Event) in der Nähe befinde.


  • Das währe ja auch ein Regelfehler des SR. Ist aber in meinem Fall nicht passiert. Und sollte auch nicht passieren, dazu sind wir ja da.



    Ja und genau darum geht es. Ich glaube kaum, dass welche aus dem Forum sich solche Fehler leisten, aber es gibt nun mal einen nicht allzu kleinen Teil an SR, die ihr Hobby lockerer nehmen, nicht jede Regel kennen und auch nicht so genau nehmen. Und so lange man dieser Regelunkenntnis bei SRn nicht entgegenarbeitet, müssen wir auf dem Platz immer davon ausgehen, dass die Spieler es sich bei unseren Kollegen falsch abgeguckt und eingeprägt haben (wie gesagt, den Spieler interessiert nicht, was in den Regeln steht, sondern wie es der SR heute in der Praxis umsetzt). Und wenn es die Spieler duch die letzten paar Wochen falsch gelernt haben, müssen wir sie in den ersten Szenen der Partie auf die "heutige Auslegung" einstellen, damit sie wissen, woran sie heute sind. Ansonsten kann ich keinem Spieler Meckereien verübeln...

  • [font='&quot']"Nach 36
    Minuten flankte Patrik K. von der rechten Seite, der VfL-Keeper lenkte den
    Ball an die Unterseite der Latte, woraufhin das Spielgerät hinter (auch nach
    Aussage von neutralen Zuschauern) die Torlinie sprang. Der sehr
    bewegungsunfreundliche Schiri entschied auf weiterspielen."
    Darüber kann man sich jetzt Gedanken machen.
    Aus der Sicht des Neutralen sieht das aber anders aus. Es kam nach einem Angriff von rechts eine Flanke, die der Torhüter gegen die eigene Latte lenkte. Der Neutrale stand ca. 20m mittig vor dem Tor und konnte natürlich alleine nicht erkennen, ob der Ball die Linie überschritten hatte, oder nicht, da hätte er auf dem Ball sitzen müssen.
    Ebenfalls gab es keinen Strafstoß, als ein Abwehrspieler nach einem Eckball den Ball nach einem gestochere vor dem Tor mit der Hand von der Linie geholt haben soll.Dem Neutralen standen da mehrere Spieler im Weg, so daß er, trotz seiner Position seitlich am Strafraum ein "Handspiel" nicht erkennen konnte.
    Dieser Verein, der überings keinen eigenen SR hat, fällt immer wieder durch negative Berichterstattung auf, obwohl er das Spiel 3:0 gewonnen hat!
    [/font]

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zitat

    Als unrühmlicher Schlussteil sah E. A glatt Rot, eine harte und überzogene Entscheidung, für einen Beinhaken abseits des Geschehens.


    Wieder so ein typischer Pressetext. Nach dem Komma kann man das als Begründung sogar rein schreiben, Das Schlimme daran ist, dass es sogar ein "neutraler" Schreiber ist!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ich habe hier ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass man solche Texte nicht immer Ernst nehmen darf und diese Berichte doch sehr stark von der Verinsbrille geprägt sind.


    In einem kurz Interview sagte vor etwa einem Monat der Trainer der unterlegenen Mannschaft folgendes:




    Zitat


    NAME (Trainer Mannschaft GAST): "Wir haben uns heute durch die harte Gangart der HEIM MANNSCHAFT etwas die Schneid abkaufen lassen und konnten deshalb nicht wie gewohnt ins Spiel finden. Über den Schiedsrichter will ich mich nicht äußern, jeder der das Spiel objektiv gesehen hat, weiß was ich meine!"



    Nunja, seine Mannschaft verlor das Spiel mit 1:0. Ich erinnere mich noch gut an 2 Szenen, bei denen sich Gast benachteiligt gefühl haben könnte. Ich zitiere beide Szenen einfach mal aus dem Spielbericht heraus.




    Zitat

    Gäste-Stürmer NAME stürmt auf einmal auf und davon und zieht allein aufs Tor der Hausherren, aber da ertönt plötzlich ein Pfiff von Schiri GINSSUART. Alle Akteure, Verantwortlichen und Fans warten gespannt auf die Reaktion des Unparteischen, und dieser gibt Freistoß - für GAST! Selbst nach dem Spiel schmunzelten noch alle Anwesenden am Sportplatz in HEIM über diese Entscheidung


    Naja... logisch. Der Spieler stand im Abseits, kurz nachdem der Pass auf ihn gespielt wurde, wurde der Spieler der den Pass gespielt hatte gefoult. Für mich war der hier zitierte Freistoß also der größere Vorteil, als ein indir. FS für Heim wegen Abseits.




    Zitat


    Nach einem Foul auf Höhe des 16er Ecks ortet GINSSUART in diesem Vergehen eine Torchancenvereitelung und stellt SPIELER GAST zu großen Entsetzen der Gäste mit Rein-Rot vom Feld.


    Auch logisch. Heimspieler mit Zug aufs Tor, hat Kontrolle über den Ball. Kein Spieler mehr zwischen ihm und dem Torwart. Der Spieler von Gast foult von hinten. Kann nur Rot sein^^




    Dann gab es noch einige "schwerere" Situationen welche zugunsten der GAST Mannschaft ausfielen:


    Zitat

    Augenblicke später befördert SPIELER HEIM auf Seiten der Hausherren den Ball im Stile des Großen Diego Maradona per "Hand Herzogs" über die Torlinie. Nach kurzem Zögern gibt es Gelb für den Übeltäter und klarerweise kein Tor.



    "kurzes Zögern" beschreibt hier offenbar die etwa 2 Minuten die es gedauert hatte, bis ich die 8 brüllenden GAST-Spieler davon überzeugt hatte, dass ich dieses Handspiel gesehen habe und als solches bestrafen werde. Danach musste ich mir den Heim Spieler nochmal kurz herbeordern und gelb zeigen.


    Weiters gab es in dem Spiel noch 2 Szenen, welche laut HEIM klare Strafstöße hätten sein müssen. Einmal haben sie eine "sehr unnatürliche Handhaltung" eines Gast Spielers im Strafraum gesehen und einmal wäre ein klares Foulspiel ungeahndet geblieben.
    Karten gab es 7 Stück gelb für Heim. Lediglich 3 mal gelb für Gast und natürlich die vorhin zitierte rote Karte für Gast.
    Was ich damit sagen will ist lediglich, dass ich nicht ganz verstehen kann, wie sich ein Gast Trainer in dem Spiel benachteiligt fühlen kann...

  • Naja wenn eine Mannschaft nach einer 0-1 Niederlage mit mir beleidigt ist, mache ich mir da wenig Gedanken drüber.


    Gilt die "Regel" mit dem größeren Vorteil nicht nur bei zwei Vergehen gegen die gleiche Mannschaft? Wenn der Spieler im Abseits steht sollte doch erstmal das Abseits zählen, in dem Fall hat ja der Gegner keinen Vorteil daraus :)

  • MODERATORENHINWEIS


    Der Beitrag von ENTE wurde wegen Urheberrechtsverletzung verschoben.
    ( sowie der Folgepost von nummer4 )

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Puhh also die Anschuldigungen in diesem Text sind ja schon sehr gewagt.
    Aber wenn ich es mir recht überlege, wenn da ein SR Beobachter da war, wer macht denn dann bitte soetwas?!
    Mit den Anschuldigungen würde ich mich erstmal zurückhalten, würde mich aber freuen wenn man erfahren würde wie dieser Fall ausgeht.

  • Oah starker Tobak, meine Güte. Mir fehlen da im Moment echt die Worte zu...wenn ich so was über mich lesen würde, wüsste ich nicht, wie ich da reagieren würde. Ich meine einen schlechten Tag kann jeder haben, hatte gestern auch nicht meinen besten, aber jemandem Manipulation unterstellen in dieser Art und Weise?!...