Verhalten nach regelwidriger Auswechslung

  • Damit der Auswechselspieler das Spielfeld betreten darf, muss der zu ersetzende Spieler das Spielfeld jedoch erst verlassen haben. Von daher: Korrekt entschieden.

  • Formal ist die G/R - Karte in Ordnung, aber die Auswechslung ist nicht vollzogen und man müßte mit 11 Spielern weiter machen.


    Wäre mal interessant zu wissen, liebe Forumsmitglieder aus Wiebaden, Groß-Gerau und dem Odenwald, ob es noch weitere einwechselbare Spieler gegeben hätte oder nicht. Da die Mannschaft das Spiel gewonnen hat, wird es keinen Protest geben, aber bei einer Niederlage wäre auf das Sportgericht viel arbeit zugekommen.

  • Klingt deutlich neutraler als der entsprechende Artikel bei fussball.de dazu :)


    Problem bei der Geschichte sind halt "die Schiedsrichter von letzter Woche", und ich hab, zumindestens in der Jugend, auch schon über die Pflichtverwarnung weggesehen. Bei den Aktiven war bisher glaub ich jeder so intelligent zu warten in meinen Spielen.


    Im Endeffekt gehört ihm der Platzverweis eigentlich schon weil er eigentlich wissen muss dass er die Gelbe schon hat :)

  • Eine Auswechselung ist vollzogen, wenn der Spieler, mit Zustimmung zum Wechsel, das Spielfeld betritt.
    Vom Spieler der das Feld verlassen haben muss, steht da nichts, oder täusche ich mich da?

    Du täuschst.


    Regel 3 - Zahl der Spieler
    Seite 15 im Regelheft:


    Auswechselvorgang
    - Der Auswechselspieler darf das Spielfeld erst betreten, nachdem der zu ersetzende
    Spieler das Spielfeld verlassen und er ein Zeichen des Schiedsrichters erhalten
    hat.


  • Das ist die Voraussetzung für eine Auswechselung.
    Dennoch ist die Auswechselung mit Betreten des Spielfeldes vollzogen, sofern der SR seine Zustimmung zum Wechsel gegeben hat.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ok, jetzt sind wir wieder bei der Wortklauberei angekommen.


    Wenn der SR seine Zustimmung gibt bevor der andere unten ist, hat der SR einen Fehler begangen. Aus einem Fehler des SR darf dem Spieler in diesem Fall kein Nachteil entstehen und somit gäbe es keine persönliche Strafe für das zu frühe betreten. Dann kommen wir auch nicht zu der Frage, ob der andere weiterspielen darf.

  • Wie kann etwas vollzogen sein, wenn die notwendigen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt wurden?
    Edit: Durch einen Fehler des Schiedsrichters, stimmt.

  • Genauso ist es: Wenn der SR seine Zustimmung gibt, bevor der auszuwechselnde Spieler das Feld verlassen hat, liegt der Fehler beim SR. Dann kann er aber niemals eine :gelbe_karte: aussprechen. Das Ganze ist dann aber wohl eine Tatsachenentscheidung, da das nicht regelkonforme Verhalten des SR in einer Spielruhe stattfindet.


    Und genau das kommt Woche für Woche in den unteren Klassen vor, da
    Spieler und auch die SR dieser Ligen die Feinheiten der Regeln
    beherrschen. Das merke ich leider immer wieder an den Fragen und
    erstaunten Blicken bei unseren Lehrabenden, wenn wir mal wieder
    Basisregelkunde betreiben.

  • Es ist aber auch nicht das Schlimmste in einem Jugendspiel, in dem "90 Minuten" alles korrekt und fair lief, auf diese Pflichtverwarnung zu verzichten.

  • Ok, jetzt sind wir wieder bei der Wortklauberei angekommen.


    Wenn der SR seine Zustimmung gibt bevor der andere unten ist, hat der SR einen Fehler begangen. Aus einem Fehler des SR darf dem Spieler in diesem Fall kein Nachteil entstehen und somit gäbe es keine persönliche Strafe für das zu frühe betreten. Dann kommen wir auch nicht zu der Frage, ob der andere weiterspielen darf.

    Das sehe ich anders. Ich muss meine Zustimmung zum Wechsel geben und nicht zum Betreten des Platzes. Somit liegt die Verantwortung m.E. beim Spieler. Ich habe dem Wechsel zugestimmt und der Spieler hat den Platz betreten, ohne, dass der andere ihn verlassen hat. Somit hat ganz klar der Spieler den Fehler gemacht. Der Spieler ist auf dem Platz, somit ist der Wechsel vollzogen. Ein Rückwechsel ist nicht mehr möglich und es darf nicht ergänzt werden.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Pfeifekopp, eine der FIFA-Anweisungen zu Regel 3 lautet: "Der SR erteilt dem Auswechselspieler die Erlaubnis, das Spielfeld zu betreten."

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Und was machst du, wenn der Auswechselspieler sich kurz vor der Linie entscheidet, doch nicht raus zu gehen?

    Zitat

    Weigert sich ein Spieler, der ausgewechselt werden soll, das Feld zu verlassen, läuft die Partie weiter.

    In den Anweisungen des DFB steht auch nochmal:

    Zitat

    Der Schiedsrichter erteilt dem Auswechselspieler die Erlaubnis, das Spielfeld zu betreten.

    Demnach ist damit nicht die reine Zustimmung zum Wechsel an sich gemeint, sondern wirklich zum betreten des Spielfeldes.

  • Jawoll, das macht er. Vollkommen klar. Er macht das in dem er dem Wechsel zustimmt. Allerdings muss der Spieler dennoch warten, bis der Spieler das Feld verlassen hat.
    Bei keinem Wechsel gibt der SR zwei Zustimmungen. Es wird einmal gemacht und zwar nach Anmeldung des Wechsels und danach muss der Spieler sich selbst an die Regularien halten.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Es wäre wirklich schwachsinnig den Spieler nochmal runter gehen zu lassen.
    ISt vielleicht regeltechnisch nicht ganz korrekt, aber menschlich doch besser.

  • Worüber wird hier diskutiert? Wenn wir ihm Gelb geben haben wir noch nicht die Zustimmung zum Wechsel gegeben, also ist er kein Spieler, also können sie einen neuen Mann bringen. Wenn wir ihm die Zustimmung gegeben haben wird er zum Spieler, aber es gibt keinen Grund für eine gelbe Karte dann.


    Übrigens: Gerade in fairen Jugendspielen würde ich bei einem klaren Fall des zu frühen Betretens Gelb zücken - da juckt die GK keinen, aber die Lektion wird gelernt.

  • In "Die Fußballregeln - In Fragen und Antworten" lautet Regelfrage 16 zu Regel 3:
    Frage: Wann ist eine Auswechslung vollzogen und nicht mehr rückgängig zu machen?
    Antwort: Wenn der Auswechselspieler in einer Spielunterbrechung das Spielfeld betreten hat, NACHDEM der auszuwechselnde Spieler dieses verlassen hatte.


    Da der Auswechselspieler im o.g. Fall das Spielfeld betritt, BEVOR der auszuwechselnde Spieler es verlassen hatte, war der Wechsel m.E. noch nicht vollzogen, d.h. Spielfortsetzung mit 11 Spielern.


    Nummer4
    Gelb bekommt er, wenn er ohne Zustimmung zum Wechsel das Spielfeld betritt, aber auch, wenn er nach Zustimmung zum Wechsel das Spielfeld betritt, bevor der auszuwechselnde Spieler es verlassen hat.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

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  • Männer, ihr könnt suchen wo ihr wollt. Es steht nur in den Regeln, dass der SR die Zustimmung zum Wechsel geben muss. Davon, dass er dies erneut zum Betreten machen muss, gibt es kein Wort. Und mal ganz ehrlich, wer hat bei einem Wechsel schon mal zweimal zugestimmt? Ich nicht und ich habe das auch noch nie gesehen.


    Wenn wir dem Wechsel zustimmen und der Spieler betritt das Feld, so ist er zu verwarnen. Mit Betreten des Platzes ist der Wechsel vollzogen, egal wo der andere Spieler sich befindet. Im Fall von G/R kann das dann nur heißen, dass nicht ergänzt werden darf.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Nein, der Wechsel ist dann eben nicht vollzogen. Was machst du, wenn der einzuwechselnde Spieler bereits auf das Spielfeld läuft, der auszuwechselnde sich aber weigert rauszugehen?


    Laut Regelwerk können wir den auszuwechselnden nicht zwingen rauszugehen, also bleibt er Spieler. Der einzuwechselnde befindet sich also, nach wie vor als Auswechselspieler, verbotenerweise auf dem Spielfeld.