Scheiß Schiri

Zitat von Nummer4

(...) und die Flasche in Schwarz (...)

Ich finde, es gibt viele Sachen, wo man rot geben muss, ABER (!) es gibt auch andere Möglichkeiten das zu lösen (besonders in der D-Jugend)...Den Spieler einfach mal anzuschreien, von wegen: "WAS HAB ICH DA GEHÖRT? HÖR ICH VON DIR NOCH EINEN MUCKS, GEHST DU RUNTER!"

Ich sehe das, wie Nummer4! Würde ich wegen jedem Scheiß rot geben, dann hab ich pro Saison eindeutig zu viele davon. In der D-Jugend sollte man aber während der Spielleitung den Spielern klarmachen, dass sie mit dem SR so nicht umspringen können. Und im Zweifel: Wie es aus dem Wald schallt, so schallt es zurück (Ich hoffe, das war richtig!)

Es gibt sicherlich Grenzen, wo rot unausweichlich ist. Eine Aufzählung dieser Begriffe ist glaube ich nicht nötig...

Ich finde, man kann das überhaupt nicht verallgemeinern.

Es gibt einige Fälle, da ist der Feldverweis zwingend, und zwar dann, wenn der Schiedsrichter direkt beleidigt wird (z.B.: scheiß Schiri , aber auch so Dinge wie Arschloch, Idiot, Wichser etc. pp.).
Bei Äußerungen, die die Leistung beleidigen ("was pfeifst du wieder für eine Scheiße?") kommt es, wie schon oft thematisiert, auf Laustärke, Kontext, Art & Weise und natürlich Charakter des Spiels an, ich will da gar nicht alles durchgehen.

"Bist du blind" ist ein klassischer Grenzfall. Mich hat mal ein Spieler mit den Worten "Bist du blind, was siehst du denn eigentlich?" angeschrien, dem habe ich nur erwidert: "Ich sehe, dass DU lange vor deiner Mannschaft unterm Wasser stehst!" (und normalerweise spreche ich Spieler mit "Sie" an), ohne weitere persönliche Strade - meine Ruhe hatte ich danach.
Fakt ist aber, dass man es auch als Beleidigung auffassen kann. Wenn ein Spiel wirklich chaotisch verläuft, alle Spieler am Rad drehen und dann einer quer über den Platz "bist du eigentlich völlig blind?!" brüllt, dann habe ich vollstes Verständnis, wenn der Schiedsrichter die Einladung annimmt und den Kerl vom Feld stellt.

Nummer4:
Denk bitte ab und an mal über deine Wortwahl nach. Du bist hier als Schiedsrichter in einem Schiedsrichter-Forum unterwegs und selbst wenn du aus deinen Erfahrungen als Spieler berichtest, halte ich es für völlig daneben, einen (wenn auch imaginären) Kollegen als "Flasche in schwarz" zu bezeichnen.

Zitat von zettelbox

"gerichtet:

• Du Blinder!
• Du bist doch blind!
• Bist Du blind?!
• Bist Du blind?! Du brauchst dringend eine Brille!
• Hast Du keine Augen im Kopf?
• Jetzt hör doch mal auf, Du Spinner!
• Jedes Mal dasselbe mit Dir!
• Jedes Mal dieselbe Scheiße mit dir! + finale Ermahnung
• Du verpfeifst uns heute schon wieder, genau wie in der Hinrunde beim FC Acker!

Für mich persönlich spielt die Lautstärke keine Rolle, denn wenn ich es höre, hat die Beleidigung ja bereits ihren Zweck erfüllt, dafür brauche ich keine Zuhörer.

Wie es hier einige schon erwähnt haben: Beleidigung ist ja nicht immer gleich Beleidigung.

Bei direkter Beleidigung okay: Rot! Hatte ich ja gestern Abend schon geschrieben. Aber dann gibt es da eben noch diese berühmten "Grenzfälle", in denen ich nicht immer zwingend rot gebe. Klassischer Fall halt "Bist du blind?".

Fakt ist aber auch: Beleidigt mich ein Spieler, ich schaue zu ihm herüber und aus seinem Gesichtsausdruck lese ich "Ach du Scheiße! Das war der Schiri, den du gerade als 'was auch immer' beleidigt hast!", dann handele ich da menschlich
und rede mit ihm ein ernstes Wörtchen - aber ein ganz ernstes.

Wenn sich ein Spieler mit einem anderen über meine "scheiß Leistung" unterhält und dabei auch Worte fallen, die sich nicht gehören, ich das ganze aber eher zufällig zu hören bekomme, dann steh ich da drüber - zumindest meistens, ist halt etwas situationsabhängig.

Also bei den "harmloseren" beleidigungen geh ich nach lautstäre ... Wenn das jeder hören kann strafe ich ihn dafür ab, wenn es jetzt son leises wörtchen is und nicht so schlimm überhöre ich das auch mal

Erinnert mich an die letzte Runde der abgelaufenen Saison.

"Der deppate behindate Schiri soll Elfer pfeiffen".
Tja, das Pech an dem ganzen, er hatte sich nicht umgedreht und geschaut wer hinter ihm stand.

Ist meines Erachtens aber auch ein Grenzfall. Er hat es ja dir nicht ins Gesicht gesagt. Oder gilt da bei einigen von euch: "Hört der Schiri das, bestraft er es." ?

Wenn jemand es so laut sagt dass ich es höre hat er prinzipiell erstmal Pech gehabt. Ich kann es "überhören" wenn es leise war, muss es aber nicht, hängt von vielen Faktoren ab. In den meisten Fällen aber fliegt der Übeltäter wenn ich ihn eindeutig identifizieren kann.

Manche von uns eiern hier wegen eines kleinen Stoffbändchen am Handgelenk, oder wegen eines Klebebandes am Stutzen rum, würden aber Beleidigungen verharmlosen!
Wenn mich einer beleidigt, ob laut oder leise, ob zu mir, einem Mitspieler, oder Gegenspieler, Trainer, oder sonstwen, der fliegt mit , ohne wenn und aber!

Ich glaube hier spielt auch die Persönlichkeit des Schiedsrichters eine wichtige Rolle.
Ich bin jetzt seit zwanzig Jahren Schiedsrichter; jeder im Kreis kennt mich. Alles wissen: Bei Sven kann man es im Zweikampf ruhig mal "knacken lassen" aber bei Meckereien gibt es Theater. Niemand auf Kreisebene würde sich trauen, mich im Spiel "Scheiss Schiri" zu nennen.
Mit diesem "Standing" kann ich es mir natürlich erlauben, wenn mich ein Spieler "schräg anlabert" genauso zurück zu schiessen.
Richtig interessant wird es, wenn ich die U9 meines Sohnes pfeife:
Hier hat es schon Spieler (von beiden Teams) wegen Unsportlichkeiten regelmäßig mit Zeitstrafen erwischt.
Auch mit Eltern habe ich nur geringe Probleme; ein kleiner Hinweis ob sie die Strafe wegen unsportlichem Verhalten selbst bezahlen wollen wirkt Wunder...
Zum Thema zurück:
"Scheiß Schiri" ist ein dankbarer Feldverweis - egal in was für einem Spiel; wenn man das (egal in welcher Jugend oder bei den Senioren - egal ob Freundschafts- oder Pflichtspiel) durchzieht bekommt man einen "Namen".
Als ich mit 16 anfing zu pfeifen habe ich viele Feldverweise gebraucht, um "meine Parzelle abzustecken"; heute habe ich vielleicht einmal im Jahr (auf Kreisebene) einen Feldverweis wegen Schiedsrichterbeleidigung.
Man tut sich (und dem Schiedsrichter der nächsten Woche) keinen Gefallen soetwas durchgehen zu lassen.

NEIN! Völlig falscher Ansatz...hier kommt es so rüber, dass jeder SR sich am Anfang eine Persönlichkeit durch Karten aufbauen muss. Das darf nicht unser Ansatz sein!

Ich pfeife mittlerweile seit 3 1/2 Jahren und hatte bisher noch nicht einen Feldverweis wegen SR-Beleidigung. Eine Spielleitung bzw. Persönlichkeit darf nicht durch Karten gesichert werden, sondern durch Auftreten und Präsenz!

Zitat von schriri2

ja ich weiß nicht aber scheiß schiri kann ich irgendwie nicht so als beleidigung werten das ist ausßem frust heraus weil er mit meiner leistung nicht zufrieden ist

Wie bitte??? Das kann doch nicht dein Ernst sein? Was soll der Spieler denn noch sagen, damit du das als Schiedsrichterbeleidigung auffasst. Na viel Spaß anschließend auf dem Platz, die Spieler wissen dann ja, wie ernst sie dich nehmen müssen :-/

*Kopfschüttel*

Zitat von MTK

NEIN! Völlig falscher Ansatz...hier kommt es so rüber, dass jeder SR sich am Anfang eine Persönlichkeit durch Karten aufbauen muss. Das darf nicht unser Ansatz sein!

Ich pfeife mittlerweile seit 3 1/2 Jahren und hatte bisher noch nicht einen Feldverweis wegen SR-Beleidigung. Eine Spielleitung bzw. Persönlichkeit darf nicht durch Karten gesichert werden, sondern durch Auftreten und Präsenz!

Im vorliegenden Fall ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen, sprich die Beleidigung ausgesprochen. Dann muss ohne Vertun und Zögern die Rote Karte raus! Wenn er so einen "grenzwertigen" Spruch undeutlich vor sich hin brubbelt, kann man ihm vielleicht eine Chance geben, in dem man ihn fragt "Was haben Sie da gerade gesagt?" Man muss eine Beleidigung ja schließlich genau hören und eindeutig zuordnen können. Aber wenn mich jemand quer über den Platz anbrüllt, ob ich denn keine Augen im Kopf hätte, eine Brille brauchte, blind wäre, parteiisch wäre (Beispiel "Du verpfeifst uns"), dann fliegt er, und zwar sofort! Die Persönlchkeit und die Präsenz muss im Vorfeld wirken, damit erst gar nicht zu so einer Situation kommt. Ich bin jemand, der viel mit den Spielern redet (im Sinne von: kurz mal eine Erklärung gibt ohne mich auf Diskussionen einzulassen) und klare Ansagen macht, und wenig mit Karten "arbeitet". Normalerweise geht das auch gut und nach dem Spiel sind alle ganz zufrieden. Aber wenn jemand trotzdem um Karten "bettelt", dann müssen sie halt kommen.

Wie würde ich reagieren, wenn jemand quer über den Platz schreit: ,,Brauchst Du 'ne Brille oder was?" (Nebenbei: Ich bin Brillenträger.) So einen Satz sehe ich persönlich nicht als Beleidigung an.

Ich würde zu dem Kollegen hingehen, ganz ruhig und gelassen, und ihm sagen: ,,Die Brille hab' ich schon. Nochmal so etwas und du verbringst den Rest des Spiels in der Kabine." Dabei die Freundlichkeit, trotz ernstem Tonfalls nicht verlieren.

Stimmte "MTK" da voll und ganz zu. Die Persönlichkeit sollte ein Schiri sich nicht durch Karten erobern wollen. Die muss er mit dem ersten Fußschritt auf den Platz mitbringen. Wenn es jetzt eine Beleidigung wie "Scheiß Schiri" oder noch härter wäre, wäre meine persönliche Duldungsgrenze aber wahrscheinlich überschritten.

Was sollen solche Diskussionen bringen? Alles was da herauskommt ist, dass man sich gegenseitig anmacht.

Es geht hier um Beleidigungen. Eine Beleidigung kann nur eine solche sein, wenn es der Empfänger so empfindet.
Und da hat nun mal jeder sein eigenes Empfinden und seinen eigenen Maßstab.
Für den einen ist: "du brauchst doch eine Brille" eine Beledidigung, für den anderen eben nicht.
Dies ist ein Paradebeispiel für Regel 5 - Wahrnehmung / Wertung
Jeder so, wie er es für richtig hält.

Grundsätzlich gebe ich erstmal Pfeifekopp uneingeschränkt recht. Weitere Diskussionen erübrigen sich hier eigentlich.

Zu Alex96 kann ich nur sagen: Wir sollten uns besonders bei Feldverweisen die Frage stellen, was wir damit erreichen wollen. Ein Feldverweis den niemand nachvollziehen kann ist die schwerste Bürde für ein Spiel. Natürlich gibt es Beleidigungen, da ist es vollkommen egal, wie laut oder leise etwas gesagt wurde. Bei den meisten ist das aber nicht der Fall. Da kommt ein doofer Spruch zurück und der Spieler hat ziemliche Probleme in den nächsten Minuten einen Zweikampf zu gewinnen und die Sache ist gegessen.

Ich war früher auch mal so. Ich hatte Ohren wie Rhabarberblätter. Da musste irgendwo einer auf dem Spielfeld husten und ich war sofort mit der Karte da. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass diese "sinnlosen" Feldverweise weder mir noch dem Spiel etwas gebracht haben.

MODERATORENHINWEIS

Der von Flitzpiepe angesprochene Artikel von Alex96 wurde verschoben, da hier gänzlich auf Groß- und Kleinschreibung, sowie die Interpunktion verzichtet wurde.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal wieder an unsere Forenregeln erinnern.

Ein Schiedsrichterkollege hat mir erzählt das nach einem E-Jugend Spiel ein Kind zu ihm kam und gesagt hat "Heute hast du Scheisse gepfifen". Er hat eine Meldung gemacht. Wer würde das noch machen? Ich würde eher zu ihm sagen "Und du hast scheisse gespielt, gleicht sich aus."