FaD beim D-Jugendspiel

  • Hallo,


    ich habe heute ein D-Jugendspiel im FVN geleitet.
    Dabei kam es zu der Situation, dass nach einem Zweikampf ein Spieler der Mannschaft A aus Frust einen Spieler der Mannschaft B tritt.
    Daraufhin habe ich dem Spieler aus Mannschaft A mündlich einen Platzverweis ausgesprochen.
    Nach ca. 5min kamen dann Proteste vom Trainer der Mannschaft A, der dachte ich hätte eine 5min-Strafe ausgesprochen.
    Daraufhin habe ich signalisiert, dass es der Spieler nicht wieder reinkommen würd, da er keine Zeitstrafe bekommen hat.


    War das so richtig?

  • Wenn bei euch das Zeigen der Signalkarten in diesem Bereich nicht vorgesehen ist, dann war es definitiv richtig. Aber auch sonst war es in Ordnung. Wenn man z.B. seine Signalkarten vergessen hat, kann man auch mündlich Verwarnungen und Feldverweise aussprechen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Bei uns ist es so das in der D-Jugend persönliche Strafen nur mündlich ausgesprochen werden.

  • Nein, weil in den Regeln klar drinsteht, dass die Karten nur zum besseren Verständnis und zur Visualisierung da sind. Sie sind nicht zwingend, daher heißt es ja auch ein Verwarnung/Feldverweiß aussprechen

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Ich glaube nur die wenigsten D-Jugend-Spieler kapieren dass man sie mündlich verwarnt oder vom Platz gestellt hat wenn man in der mündlichen Erklärung nicht die Worte "Gelbe Karte" und "Rote Karte" benutzt...und dann kann man eigentlich auch gleich die Karte zeigen.


    In dem Alter haben die doch oft genug Fußball im Fernsehen gesehen und sind auch alt genug um nicht unnötig mit "wenn man dem armen Kleinen eine Karte vors Gesicht hält wird er sicher dadurch verstört" behandelt zu werden - eher gibts Sprüche wie "der hat doch keine Karten dabei".


    Wenns bei euch so vorgeschrieben ist musst du es umsetzen. Aber es ist Schwachsinn.


    PS: Macht man dann das ganze Prozedere mit dem Spielführer bei jeder Verwarnung? Da ist doch die Karte zeigen so was von einfacher und dem Trainer ist auch klar dass es hier ne Verwarnung und keine Ermahnung gab.

  • Also ich sage es nur dem Spieler. Meistens ist es in den Bereichen ja auch nur eine Verwarnung. Dann sehen die Trainer ja das ich mir was aufschreibe und wissen bescheid.

  • Im FVN ist es so richtig, hier werden die persönlichen Strafen nur mündlich ausgesprochen. Allerdings solltest du bei einem Platzverweis darauf achten, dass der Spieler den Innenraum verlässt, spätestens dann wäre klar gewesen, dass es FaD und nicht FaZ ist.
    Als ich diese Situation mal im FVN erleben durfte (Beleidigung), habe ich zum Verständnis dem Trainer nur kurz gesagt, dass der Spieler die rote Karte bekommen hat. Aber notwendig ist dies nicht, es reicht dem Spieler zu sagen: "Ich verweise Sie des Feldes."

  • Nehmen wir mal an das man keine Katen dabei hat, dann kann man es auch mündlich aussprechen!
    Darum geht es um Grossen nd Ganzen.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Vielleicht mal ganz grundsätzlich:


    Jede persönliche Strafe kann mündlich ausgesprochen werden. In besonderen Fällen (z.B. im Kabinengang in der Halbzeitpause) sollen sie sogar ausschließlich mündlich ausgesprochen werden.


    Daneben gibt es Regelungen, wie sie beispielsweise auch in unserer Jugendordnung vorgesehen sind, dass bis einschließlich D-Jugend persönliche Strafen nur mündlich ausgesprochen werden. Ich halte das zwar nicht für glücklich, weil die Außenwirkung fehlt und es genau zu solchen Missverständnissen kommen kann, wie sie nigro beschrieben hat. Andererseits habe ich in den seltenen Fällen, in denen ich in diese Verlegenheit kam, dies durch eine Geste mehr als deutlich gemacht - Besucher des Usertreffens werden sich womöglich daran erinnern.



  • Also dann ist es nochmal von Kreis zu Kreis unterschiedlich. Bei uns ist es eindeutig so, dass in der D-Jugend keine Karten gezeigt werden.
    Nochmal zu meiner eigenntlichen Frage, die kam, weil die Betreuer der Mannschaft so stark protestiert haben, dass der Spieler nicht mehr reindurfte.
    Auch in der D-Jugend ist es doch möglich Spieler dauerhaft des Feldes zu verweisen (ohne Ersatz), oder nicht?

  • Natürlich! Eine rote Karte oder ein mündlich ausgesprochener Feldverweis bedeutet für den Spieler das Ende des Spiels und keine Nachfüllmöglichkeit für das betroffene Team!

  • Nein, weil in den Regeln klar drinsteht, dass die Karten nur zum besseren Verständnis und zur Visualisierung da sind. Sie sind nicht zwingend, daher heißt es ja auch ein Verwarnung/Feldverweiß aussprechen


    Naja, klar in den Regeln steht das nicht. Aber die Fifa hat da eine recht eindeutige Sichtweise. Als vor weit über zehn (vermutlich sogar 20) Jahren der englische Fußballverband dazu überging, seinen Schiedsrichtern anzuweisen, persönliche Strafen in der Premier League nur noch mündlich auszusprechen, hat die Fifa diese Praxis seinerzeit dem englichen Fußballverband unter Androhung des Ausschlusses von Europameisterschaften/Weltmeisterschaften untersagt. Insofern sind persönliche Strafen zwingend durch Zeigen der Gelben oder Roten Karte auszusprechen.


    Zwar gilt auch im Hamburger Fußballverband durch die Jugendspielordnung die Reglung, Karten erst ab der D-Jugend zu zeigen. Grundsätzlich ist das aber nicht mit den Bestimmungen der Fifa zu vereinen.

  • Jetzt komm von deinem hohes Ross mal wieder runter!


    Wie man in den Foren hier sieht hast du ein gefährliches Helbwissen und eine recht eigenwillige Ansicht mancher Sachen.


    Ich kann dir hier - leider - keinen Regelauszug liefern, aber ich denke bzw hoffe, dass du keiner von denen bist, die nur glauben was geschrieben steht.


    Fakt ist:
    Bis zu einem gewissen Zeitpunkt wurden PS ausGESPROCHEN. Da dies irgentwann zu Missverständissen führte und im Zuge der wachsenden Zuschaueranzahl (Sowohl Live wie im TV) kam ein SR/Funktionär auf die Idee, die Karten als Mittel der Visualisierung einzuführen.


    Auch war es ein Deutscher, der zum ersten Mal eine Gelbe Karte ZEIGTE.


    Du kannst mir jetzt glauben oder - was ich leider für wahrscheinlicher halte - eben nicht, da ich keine Quelle angeben kann.


    Aber du kannst ja mal das INEt durchstöbern oder wenn du möchtest einfach mal deine SR-Zeitungen durchschauen, ich erinnere mich da etwas über den SR gelesen zu haben, der die erste Gelbe gezeigt hat.


    Dann solltest du vllt bemerken, dass ich Recht habe. Vllt stimmr hier nicht alles zu 100%, da auch ich mich irren kann, aber im Großen und Ganzen weiß ich schon wovon ich rede.

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Wenn es auf der höchsten Stufe des Profifußballs einen Präzedenzfall gab bedeutet es doch nicht dass dieser auf den niedrigsten Jugendstufen auch zutrifft. Hier greifen kompett andere Argumente pro und gegen Karten und wenn die Fifa irgendwann mal bestimmt auch in der G-Jugend Karten verpflichtend zu zeigen und der DFB es umsetzt können wir uns dran halten, so lange aber greifen die Regelungen unserer Landesverbände und wenn die eben nein sagen dann ist es nein, egal wie unsinnig es ist.

  • [...] Aber du kannst ja mal das INEt durchstöbern [...]


    Das habe ich jetzt mal gemacht und dabei folgende Informationen über die gelbe und rote Karte in Erfahrung bringen können:


    "Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 kam es bei dem Spiel Argentinien gegen England zu turbulenten Szenen auf dem Spielfeld, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass ein argentinischer Spieler den durch den deutschen Schiedsrichter Rudolf Kreitlein mündlich ausgesprochenen Platzverweis nicht verstand oder verstehen wollte und noch fast neun Minuten auf dem Platz verblieb. In den folgenden Tumulten wurden sogar Verwarnungen gegen englische Spieler von diesen nicht wahrgenommen. Auch die Zuschauer bekamen dies nicht mit.


    Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, schlug der englische Schiedsrichter Ken Aston vor, analog zu den international bekannten Verkehrs-Lichtzeichenanlagen (Ampeln) Gelbe und Rote Karten zu verwenden. Diese Idee kam ihm während einer Autofahrt. Dabei musste er vor mehreren Ampeln stehen bleiben, die von "Gelb" auf "Rot" wechselten. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 wurde diese Regelung zum ersten Mal verwendet und setzte sich schnell durch. Kurt Tschenscher leitete das Eröffnungsspiel der WM 1970 in Mexiko und zog als erster Schiedsrichter überhaupt eine Gelbe Karte.


    Seit 1991 gibt es im Fußball außerdem die Gelb-Rote Karte, die einen Platzverweis anzeigt, der ohne vorherige Verwarnung nicht ausgesprochen worden wäre und somit die Maßnahme von einer „glatten“ Roten Karte (engl.: "straight red") sichtbar abgrenzt. Sie wird - unter Wiederaufgreifen der Idee Ken Astons - auch als "Ampelkarte" bezeichnet und gilt ebenfalls als Platzverweis, zieht jedoch im Gegensatz zur ohne vorherige Verwarnung gezogenen Roten Karte generell nur eine Sperre für das direkt darauffolgende Spiel desselben Wettbewerbes nach sich. Die Sanktionen, die eine Gelb-Rote Karte nach sich zieht, sind in den unteren Spielklassen (Kreisligen bis Landesligen) je nach Landesverband in Deutschland unterschiedlich geregelt.


    Die Farbgebung der beiden Karten wird auch auf die Anforderungen der Fernsehübertragungen zurückgeführt. Da damals noch viele Fernsehgeräte nur Schwarz-Weiß-Bilder darstellten, mussten Karten mit deutlichem Kontrast gewählt werden."


    ---


    Ergänzend möchte ich noch anmerken (@ gemue2012), dass man doch nicht die FIFA-Regeln mit denen des eigenen Landesverbandes vergleichen kann, denn die sind bestimmt nicht für (beispielsweise) G-Jugendliche gedacht bzw. Feinheiten können und sollen von den Landesverbänden ergänzt werden...

  • Jetzt komm von deinem hohes Ross mal wieder runter!


    Wie man in den Foren hier sieht hast du ein gefährliches Helbwissen und eine recht eigenwillige Ansicht mancher Sachen..


    Das mag jeder selbst beurteilen. Tatsache ist jedoch, dass der englische Fußballverband zunächst wie alle Fußballverbände das Zeigen der Gelben Roten Karte vorgeschrieben hatte, dieses aber nach einigen Jahren (den Grund kenne ich nicht) wieder abgeschafft hat. Daraufhin erfolgte die drakonische Androhung durch die Fifa. Das hat nichts mit Halbwissen zu tun sondern entspricht den Tatsachen.