SSD Köln gegen Hertha

  • Für mich war das 1:0 ein reguläres Tor. Beim ersten Schuss stand der Kölner, der dann den Ball durch den Abwehrschlag des Berliners erhielt, im passiven Abseits. Wenn man diesen Abwehrschlag nicht als neue Spielsituation werten würde, dann dürfte ja in vielen Situationen erst wieder der ursprünglich passiv abseits stehende Spieler den Ball spielen, wenn die Abwehr den Ball weit aus der Gefahrenzone bringt. Es hat sich nicht um eine leichte Berührung oder Ablenkung durch den Abwehrspieler gehandelt.


    Aber ich bin auch mal gespannt wie diese Situation in der nächsten DFB-Schiedsrichterzeitung gewertet wird.



    Zum Platzverweis von Podolski ist zu sagen, dass er zwar regeltechnisch vertretbar scheint; aber mit ihm eher der Verkehrte erwischt wurde. Da gab es bei der Rudelbildung einige andere Spieler die deutlich eher :rote_karte: sehen konnten. Da denke ich mal, dass es beim obligaten Ein-Spiel-Sperre Urteil bleiben wird.

  • @BRiT, der Unterschied zwischen dem Schiedsrichter auf der einen und Spielern, Trainer, Manager und Zuschauern auf der anderen Seite besteht darin, daß Schiedsrichter eine intensive Ausbildung in Regelkunde und deren praktischer Anwendung erhalten.
    Jede Woche trainieren sie nur das, jeden Monat müssen sie zu einer Schulung und jedes Jahr müssen sie eine Prüfung darüber ablegen. Letzteres entscheidet unter anderem über Auf- und Abstieg.
    Daher hat es nichts mit Arroganz zu tun, daß sie in ihrem Job erheblich kompetenter sind als die Damen und Herren aus der anderen Gruppe. Doch diese höhere Kompetenz bedeutet nicht, daß sie fehlerlos sind und daß ihnen Fehleinschätzungen unterlaufen können. Jeder gute Schiedsrichter wird das NICHT bestreiten, besonders nicht die aus Spitzenklasse der BuLi.
    Aber Du wirst doch nicht ernsthaft die allgemeine reduzierte Regelkompetenz von Spielern und Trainern anzweifeln wollen. Solange ich gepfiffen habe und alle meine noch aktiven Kollegen werden Woche für Woche damit konfrontiert. Manchmal derart, daß man sich fragt, wie Trainer Trainer werden konnten oder ob einige Fussballer nicht die Sportart wechseln sollten.
    Die Situation mit Podolski war in der Tat sehr unglücklich und nach den Bildern für mich nicht nachvollziehbar. Doch dachte ich gestern zuerst gleich: "Wer weiß, was da an Worten gefallen ist". Dumme Situation, im Nachhinein betrachtet.
    Daß Herr Heldt nach dem Spiel stinksauer ist, ist für mich nachvollziehbar. Doch er erfüllte gestern eine wichtige Regel nicht: "Gebe direkt nach einem Spiel keine Interviews, schon gar nicht, wenn Du erregt bist". Die Bezeichnung "Pappnasen" und "Amateure" für die Schiedsrichter finde ich absolut indiskutabel. Ich kann mir nicht vorstellen, @BRiT, daß Du Dir das gefallen lassen würdest, so bezeichnet zu werden, auch wenn Du selbst einen so "Bock" geschossen hast.


    kanarien3, für Deinen Ausbruch in den letzten zwei Sätzen habe ich vollstes Mitgefühl. So etwas ist in mir auch häufig hochgekommen.... :S

  • Hab' die Situation zum 1:0 auch eher als eine strafbare Abseitsentscheidung gesehen.
    In der Rudelbildung konnte ich keine Aktion von Podolski sehen, die eine rote Karte gerechtfertigt hätte. Dagegen hätte Geromel da sicher 'ne Karte verdient gehabt.

    "Sie stehen besser als wir sitzen und haben die richtige Entscheidung getroffen."
    Tom Bartels über das Gespann Skomina

  • Der DFB hat Podolski für ein Spiel gesperrt (was in meine Augen einem Eingeständnis einer Fehlentscheidung gleichkommt). Der FC will auch dagegen Einspruch erheben.
    http://www.ka-news.de/nachrich…nspruch-ein;art326,831569


    Hoffentlich werden diese unsinnigen "Tatsachenentscheidungen" jetzt endlich gekippt, für mich kann es nicht angehen dass nachweisbar unschudlige Spieler verurteilt werden. Leider sehe dafür wenig Chancen.

  • Sorry aber ein Spiel halte ich für in Ordnung, wenn er sich aus der Rudelbildung raus hält, dann passiert ihm auch nichts!
    Das alles was ihm vorgeworfen wurde, nicht so zutrifft, ist er mit einem Spiel gut bedient.
    Hätte er nicht den einsamen Rächer gespielt und dadurch die Rudelbildung ausgelöst, wäre gar nicht passiert!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Bei der Vehemenz mit der Podolski sich den Gegner vom Leib schafft braucht er sich definitiv nicht über die Karte und die Sperre zu beschweren bin ich der Meinung.

  • Sorry, das ist absoluter Schwachsinn. Vehemenz.... Vielleicht kommt gleich nocht das Wort Brutalität.


    Ich sehe weder das Podolski in das Rudel rennt, noch löst er es aus. Er sucht auch nicht den Kontakt mit seinem Gegenspieler, zeigt keinerlei aggresives Verhalten... dies geht allein vom Gegenspieler aus.


    Hier hat einer im SR-Team nen Fehler gemacht und Podolski zu Unrecht vom Platz gestellt und keiner hat den Arsch in der Hose das richtig zu stellen, sehr peinlich.


    Ich mache auch Fehler und stehe dafür gerade, hier hätte der DFB mal ein Zeichen setzen und sich trotzdem vor die SR stellen können. Chance vertan und an der Basis müssen wir uns wieder das Geseier anhören...

  • StefanW, ich weiss nicht, welches Spiel du gesehen hast aber nach dem Foul rennt Podolski auf den Spieler zu und redet auf ihn ein! Das sagt er ihm bestimmt nichts Nettes, das er dabei noch am Trikot festhält, kann man vielleicht noch ignorieren. Aber den Unschuldsengel nimmt ihm keiner ab! Hört auf die Spieler, die sich daneben benehmen noch zu schützen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Diese Hahnenkämpfe in der Bundesliga müssen unterbunden werden. Podolski hat sich nicht zurückgezogen, er hat sich provozieren lassen und
    zur aggressiven Stimmung beigetragen.Vermutlich auch verbal. Konsequenz war dann die Rote Karte, die das SR –Team in dieser Situation als angebracht sah. Ich sehe hier nirgendwo ein Fehlentscheidung.
    Ein Spiel Sperre sollte auch durchgesetzt werden.

  • Auch der andere Kölner-Spieler, Mato Jajalo, wurde nun bestraft. Wegen rohes Spiel gegen einen Gegenspieler wurde er für 3 Spiele gesperrt. Dieses Urteil wurde akzeptiert. (DFB)

  • Und selbst wenn Podolski dort hinrennt?
    Wie wollt ihr eine rote Karte begründen?


    Dieses Gesülze á la "Selbst schuld", hat sich selbst in die "Gefahr begeben" etc. hilft doch rein gar nichts.
    Man kann viele Entscheidungen eines Schiedsrichters irgendwie, durch an den Haaren herbeigezogenen Argumentationen, legitimieren.
    Aber warum nicht auch einmal eine Fehlentscheidung eingestehen? Oder zumindest eine SR-Entscheidung kritisch hinterfragen?



    Komischerweise kommen solche Begründungen oft von Personen, die laut ihren Berichten oder Statistiken im Forum überproportional viele Karten haben
    und scheinbar in jedem Spiel mindestens eine Spieler vor dem Schlusspfiff "entsorgen". Bei manchen werde ich dabei den Eindruck nicht los, dass sie sich damit dann auch noch besonders rühmen...


    Meiner Meinung nach sollten einige Schiedsrichter auch einmal ihre Sichtweisen
    und ihre Art ein Spiel zu leiten hinterfragen und nicht immer nur auf Teufel komm raus auf sein Recht beharren.
    Gleichzeitig sind es auch die Personen, die an jeder möglichen Stelle anderen Usern Fehler und Unwissenheit unterstellen.


    Da hilft sicherlich manchmal auch das "Kehren vor der eigenen Haustüre".

  • Wenn jemand die Rote Karte für in dieser Situation als begründet betrachtet, okay. Ich tus nicht, aber man kann es akzeptieren, jedem das Seine.
    Aber wenn man es nicht tut, wie kann man dann von einer verdienten Strafe für Podolski reden? Ich mag den Holzkopf überhaupt nicht, dies bedeutet nicht dass ich eine falsche! Strafe für ihn gutheiße. Er hat ein verwarnungswürdiges Vergehen begangen, nicht weniger, aber auch nicht mehr und hier die rote Karte zu verteidigen ist aus meiner Sicht, nachdem die Vermutung einer Beleidigung entkräftigt wurde, Schwachsinn.


    Dazu kommt: alleine schon der Ausschluss vom Spiel ist für ihn mehr als Strafe genug. Jemanden dann noch zusätzlich trotz nachgewiesener Unschuld zu sperren ist einfach lächerlich.

  • Dieses Gesülze á la "Selbst schuld", hat sich selbst in die "Gefahr begeben" etc. hilft doch rein gar nichts.
    Man kann viele Entscheidungen eines Schiedsrichters irgendwie, durch an den Haaren herbeigezogenen Argumentationen, legitimieren.
    Aber warum nicht auch einmal eine Fehlentscheidung eingestehen? Oder zumindest eine SR-Entscheidung kritisch hinterfragen?


    Moment Fimpel. Mit in Gefahr begeben halte ich die rote Karte nicht unbedingt für richtig, aber trotzdem ist er selber Schuld. Es gab mal die Anweisung, dass die Auslöser einer Rudelbildung Rot sehen sollen. Und Podolski war nicht an der Situation beteiligt, aber als einer der ersten da. Folglich finde ich die rote Karte für nicht unberechtigt.
    Mit der Begründung des SRA tue ich mir auch schwer, das hätte mir auch nicht für Rot gereicht.

  • StefanW und Nummer4
    In einer Diskussion unter SR die Äußerungen anderer als "Schwachsinn" zu titulieren, ist m.E. unangebracht, beleidigend und dem (gewünschten) Niveau unsers Forums unwürdig. Ich weiß nicht, wie Ihr reagieren würdet, wenn ein Spieler Eure SR-Entscheidung als "Schwachsinn" bezeichnen würde, ich wüsste jedenfalls, was ich zu tun hätte.


    Nummer4
    Wenn das Prinzip der Tatsachenentscheidung gekippt wird, dann wäre das m.E. der Untergang des Fußballs. Denn dieses Prinzip bezieht sich ja nicht nur auf Feldverweise, sondern z.B. auch auf Tor oder kein Tor, Foul inner-/außerhalb des Strafraums usw. Wenn diese Entscheidungen nach dem Spiel gekippt bzw. annulliert werden können, käme es zu einer Flut von Wiederholungsspielen bis in die nächste Saison hinein.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Was genau will der SRA gesehen haben? Und wie passt das mit den Videobildern zusammen? Eben.


    Wie kann es sein, dass Videobilder zur nachträglichen Bestrafung genutzt werden (jetzt ggf. Pizarro) aber nicht zur Entlastung (hier: Podolski)? Das ist nicht in Ordnung.


    Ich komme als SR besser weg, wenn ich Fehler zugebe als dass ich halbseidene Winkelzüge veranstalte, um ach so krumme Entscheidungen als richtig zu verkaufen.


    Was in den letzten 10 Tagen an Tatsachenverdreherei und Regelbeugerei so abgeht (Schalke Notbremse/Strafstoß, Köln Abseitstor, Köln FAD Podolski) ist unerträglich.

  • Videobilder können nur für Situationen genutzt werden, die der SR gar nicht gesehen und somit auch nicht bewertet hat. Situationen, die der SR (ggf. auch falsch) bewertet hat, sind der Videobewertung entzogen und das ist gut so. Andernfalls käme es wie gesagt zu einer Flut von Wiederholungsspielen. Im Fall Schalke war m.E. nur die Entscheidung Strafstoß statt Freistoß falsch, Foul und somit Notbremse war richtig. Dass es zu Unrecht Strafstoß gab, ist ein ärgerlicher Fehler, aber dies als unerträgliche "Tatsachenverdreherei und Regelbeugerei" zu bezeichnen, m.E. deutlich überzogen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


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    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Situationen, die der SR (ggf. auch falsch) bewertet hat, sind der Videobewertung entzogen und das ist gut so.


    Videobilder können nur für Situationen genutzt werden, die der SR gar nicht gesehen und somit auch nicht bewertet hat.



    Das stimmt nicht. Videobilder werden sehr wohl genutzt, um nach Entscheidungen des SR die Länge von Sperren (hier: Podolski) festzulegen. Wenn jemand gesperrt werden kann, weil der SR es nicht gesehen hat, muss im Umkehrschluss bitte auch ein Freispruch für Spieler möglich sein.


    An der Spielstrafe und der Spielfortsetzung (Tatsachenentscheidung) will ich gar nicht rütteln.


    Meinen Ausdruck "Tatsachenverdreherei und Regelbeugerei" für das Schalke-Spiel nehme ich zurück. Das war nachweislich nur eine schwere Fehlentscheidung bezüglich der Spielfortsetzung. Für die anderen genannten Beispiele bleibt jedoch ein übler Nachgeschmack.

  • Das Schwachsinn bezog sich lediglich auf das ewige verteidigen von SR-Entscheidungen, auch wenn deutlich wurde, dass das Gespann sich hier falsch entschieden hat. Fimpel brachte es mit einem größeren Wortschatz besser auf den Punkt ;)


    Gerade bei Entscheidungen die einen FaD nach sich ziehen sollte der SR bzw. SRA mehr als 100% sicher in seiner Wahrnehmung sein. Mit einem Spieler der einem die Sicht auf die Situation versperrt ist das nur schwer möglich 100% sicher zu sein.


    Findet ein hartes Foul statt dann bewertet der SR das entsprechend und hier sollte niemals eine Tatsachenentscheidung angefochten werden, aber gerade im Zeitalter der vielen Kameras sollte es doch möglich sein, das Strafmaß entsprechend anzusetzen, ggf. auch auf 0 Spiele, da keine Tätlichkeit vorlag.

  • Nummer4
    Wenn das Prinzip der Tatsachenentscheidung gekippt wird, dann wäre das m.E. der Untergang des Fußballs. Denn dieses Prinzip bezieht sich ja nicht nur auf Feldverweise, sondern z.B. auch auf Tor oder kein Tor, Foul inner-/außerhalb des Strafraums usw. Wenn diese Entscheidungen nach dem Spiel gekippt bzw. annulliert werden können, käme es zu einer Flut von Wiederholungsspielen bis in die nächste Saison hinein.


    Nanu, wie kommst Du denn da drauf?! Es geht hier nicht um die Tatsachenentscheidung FaD und niemand will das Spiel wiederholen, weil Köln (vermeintlich) unberechtigterweise mit zu wenigen Spielern gespielt hat. Es geht vielmehr um die Länge der Strafe. Zu deren Festlegung schauen sich die Herren vom Sportgericht das Videomaterial an; die Sperrstrafe ist also das genaue Gegenteil einer Tatsachenentscheidung (das wäre es, wenn der SR dem Spieler mit der roten Karte auch gleich die Länge der Spielsperre mitteilt).


    Es geht also einzig und allein um die (meiner Meinung nach höchst unsinnige) Mindestsperre von einem Spiel. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht; vielleicht sollen die SR dadurch geschützt werden, indem es seitens des DFB-Sportgerichts keine Eingeständnisse von Fehlbeurteilungen gibt. Das ist in Zeiten zigtausender Zeitlupen und Szenenwiederholungen jedenfalls nicht zeitgemäß. Könnte man bei einer nachgewiesenen Fehlentscheidung (und das ist immer noch Sache des SGs) die nachfolgende Spielsperre aufheben, würde dies einerseits für Genugtuung bei Fans/Vereinen sorgen und wäre andererseits einfach gerechter.


    Natürlich geht es dabei einzig und allein um den Profifußball, in dem solche Maßnahmen durch die Präsenz von vielen Kameras überhaupt möglich sind. Der Amateurfußball ist davon nicht betroffen. Insofern kann ich nicht den geringsten Anhaltspunkt für den "Untergang des Fußballs" erkennen, wenn fehlerhaft ausgesprochene FaDs nicht mehr zangsläufig zu einer (mittlerweile sogar schon symbolträchtigen) 1-Spiel-Sperre führen.