SSD Köln vs Hannover 96

  • Beim Spiel Köln gegen Hannover gab es drei strittige Szenen von denen ich gerne eure Meinung gehört hätte: http://www.youtube.com/watch?v=9INZFk4uHsE


    a) Ein mögliches Handspiel im Strafraum (ab 0:01) Für mich kein Strafstoß, da ich glaube, dass der Kölner ihn mit der Schulter berührt hatte


    b) Das vermeintliche Foulspiel was zum Tor führte (ab 0:06) Für mich eventuell korrekt; Ich kann allerdings keine Absicht des Hannoveraners sehen


    c) Und ab 0:40 die kniffligste Entscheidung des Spiels Beim direkten Torschuss steht der Spieler im pssiven Abseits. Die Frage ist: Irritiert er den TW? Ich finde nicht, dass er dies tut, da er ihm nicht die Sicht verstellt und auch nicht zum Ball geht


    Bin auf eure Antworten gespannt!
    Lg Jakob

  • In der ersten Szene kann ich eine unnatürliche Handbewegung erkennen,
    man hätte sich über einen Strafstoß-Pfiff nicht wundern brauchen.


    Ich habe heute bei einem Freistoß an der Strafraumgrenze den Verteidigern zu erkennen gegeben,
    dass sie auf die Abwehrhaltung mit dem Unterarm achten sollen,
    da dies eine unnatürliche Bewegung sei, die u.U. zum Strafstoß führen könnte.
    Einmal eine klare Ansage und es wirkte bis zum Abpfiff Wunder !


    Situation 2: Aus Kameraperspektive nicht zu erkennen


    Situation 3: Abseits, der Spieler steht im direkten "Wirkungsfeld" des TW´s,
    zumal lässt sích auch nicht klären, ob der Spieler verbal eingegriffen hatte

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • 1.) Für mich Hand, wobei es in der Einstellung irgendwie nicht ganz klar ist für mich.


    2.) Kontakt ist da, er fällt allerdings arg theatralisch. Kann man, muss man nicht pfeifen würd ich sagen.


    3.) Hm schwierig. Im Endeffekt steht der Spieler tatsächlich so dass der TW ihn im Augenwinkel hat und er macht auch zwei, drei Schritte Richtung Tor. Für mich "kann man, muss man nicht abpfeifen"

  • Zu a) Tendenziell Handspiel. Die Hand da nichts verloren... Gute Idee, wie von Schiri-FT schon gesagt, ist wohl den Abwehrspielern beim Mauerstellen zu sagen, dass sie auf ihre Arme aufpassen sollen... dann kann sich spaeter niemand ueber den Elfmeterpfiff beschweren.


    Zu b) Schwer zu erkennen, sieht aber nach einem Beinstellen aus.


    Zu c) Ich bin der Meinung, dass das kein Abseits war. Der Spieler steht nicht im direkten Schussfeld und hat den TW nicht abgelenkt. Dass der Spieler vlt im Blickfeld des TW stands mag stimmen, aber das alleine rechtfertigt meiner Einschaetzung nach keinen Abseitspfiff - dann gaebe es in solchen Situationen fast kein "passives" Abseits mehr, da die Spieler normal immer zumindest im Blickfeld des TW stehen. Entscheidend ist meiner Ansicht nach ob er den TW irritiert hat oder nicht und das hat er nicht (er hat nicht den Blick des TW versperrt - der hatte freie Sicht und konnte entsprechend reagieren; und er hat den Ball auch nicht abgefaelscht). Das Problem an der Geschichte ist wohl, dass der SRA aufgrund seiner seitlichen Einsicht nicht 100% beurteilen konnte, ob der Spieler tatsaechlich direkt im Schussfeld stand. Fuer mich ist es daher wohl eher ein Fehler des SR, der eine bessere Sicht hatte. Das ist wohl ein Paradebeispiel dafuer, wenn man sich kurz mit dem SRA austauscht und die Situation klaert.

  • Rensing hat im WDR-Interview gesagt, dass Ya Konan ihn überhaupt nicht behindert hat. Die zweite Kameraperspektive verschmälert ein wenig das Tor. Ein Fußballtor ist bekanntlich 7,32 breit, Rensing steht in der Mitte und Ya Konan steht am Pfosten, vielleicht einen Schritt daneben. Selbst der nach der Parade liegende Rensing ist noch einen guten Meter von ihm entfernt. Sowohl live im Stadion als auch bei Ansehung der TV-Bilder habe ich den Eindruck, dass sich eigentlich sicher ausschließen lässt, dass kein Tor gefallen wäre, wenn Ya Konan dort nicht gestanden hätte - und darum geht es doch. Dass das wegen der Perspektive für den Assistenten schwer zu erkennen ist, mag ja sein - aber wofür haben die denn ihre Headsets? Gerade bei diesen Entscheidungen muss man doch die Informationen des SRA (vertikale Perspektive, Abseitsstellung) und des SR (horizontale Perspektive, Behinderung des Torwarts) zusammenführen.


    Das Foul an Chihi ist auch keins. Er läuft gegen den natürlicherweise abbremsenden Pinto, während beide nicht in Ballbesitz sind. Was natürlich nichts an Podolskis perfektem Freistoß ändert.


    Drees hat nach dem nicht gegebenen Tor sich aber auch irgendwie um Kompensation bemüht und allerlei fragwürdige Entscheidungen für Hannover gepfiffen. Die Auffassung, dass man die Fehler ausgleichen soll, scheint ja auch bei Spitzenschiedsrichtern verbreitet zu sein.

  • Gut, grade nochmal geschaut die Szene mit dem Pinto Tor und ich nehms zurück was ich gesagt habe. Hatte Ya Konan da ein paar Schritte weiter weg vom Tor im Kopf als ich geschrieben habe. Ich sage das Problem bei der Sache ist eben diese neue Regelung des DFB. Das haben wir doch in schöner Regelmäßigkeit dass das zu Extremfällen führt wenn der DFB mal wieder was Neues "ausprobiert", letztes oder vorletztes Jahr zum Beispiel die gehäuften Elfmeter als der DFB beschlossen hatte dass Drücken und so im Strafraum strenger geahndet werden sollen.

  • Das Problem sind nicht irgendwelche Anweisungen. Das Problem ist, dass sich viele SR weigern, sie zu verstehen, weil sie versuchen, sie als rein technische Kriterien aufzufassen, als seien das Messergebnisse eines Messinstruments. In der Sache geht es doch, wie gesagt, nur um die Frage: Wäre das Tor auch gefallen, wenn Ya Konan da nicht gestanden hätte? Wenn ja, gibt es keinen Grund, es zurückzupfeifen. Und für die Beantwortung der Frage braucht man doch nur auf Rensing zu achten: Der schert sich überhaupt gar nicht um Ya Konan.

  • Zitat von dennosius

    Das Foul an Chihi ist auch keins. Er läuft gegen den natürlicherweise abbremsenden Pinto, während beide nicht in Ballbesitz sind. Was natürlich nichts an Podolskis perfektem Freistoß ändert.


    Sorry, aber das ist schlichtweg falsch. Im WDR erkannte man glasklar, dass Schmiedebach (nicht Pinto, wie (fast) alle denken) seinen Fuß rausfährt, nachdem der Ball schon gespielt ist und Chihi damit zu Fall bringt. Solch eine dämliche Aktion habe ich schon lange nicht mehr gesehen, daher war der Freistoßpfiff absolut korrekt! Klasse gesehen von Dr. Drees!

  • Zum vermeintlichen 1:1 sage ich nur Einheitlichkeit. Entweder er gibt dieses Tor nicht, dann darf aber auch das 2:0 (ebenso wegen Abseits) nicht zählen, da der TW genauso "behindert" wird -- oder (und das wäre mMn die bessere Lösung) er lässt beide Tore zählen. Hier wäre die Reaktion des TWs hilfreich gewesen, Rensing denkt gar nicht an Reklamation wegen Behinderung o. ähn. (also wurde er wohl auch nicht).

  • Und darin liegt das das eigentliche Problem. SRA2 entscheidet auf Abseits während SRA1 dies nicht tut. Ob da verbal etwas passiert ist kann man nicht ausschließen, ich halte es jedoch für unwahrscheinlich dass der SRA das gehört haben könnte, ich glaube das Gelaber auf den Rängen ist für ihn da wesentlich präsenter.


    Hannover haderte mit dem SR und in einigen wenigen Situationen sicher auch zurecht, zumal eine am Ende sicher spielentscheidende Szene zu diesem Unmut führte.

  • Zitat von CFP;171789

    Zum vermeintlichen 1:1 sage ich nur Einheitlichkeit. Entweder er gibt dieses Tor nicht, dann darf aber auch das 2:0 (ebenso wegen Abseits) nicht zählen, da der TW genauso "behindert" wird


    Chihi steht beim 2-0 doch hinterm TW, das ist doch eine ganz andere Situation.

  • dinu Das sehe ich genauso, hier werden wieder Birnen mit Äpfeln verglichen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • In einer =29609&tx_dfbnews_pi4[cat]=71"]Stellungnahme der DFB-SR-Kommission auf dfb.de wird das Abseits als Fehler bezeichnet. Außerdem werden dort noch zwei andere Abseitssituationen aufgeklärt.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Zitat von dinu;171827

    das ist doch eine ganz andere Situation.


    Langsam wird es aber bunt. Bis 90° Winkel zur Blickrichtung des Torwart ist es Abseits, darüber eine "ganz andere Situation"? Vielleicht besorge ich mir ein Schultafel-Geodreieck, um das im Zweifel bestimmen zu können :ironie: Tatsächlich ist Chihis Einfluss womöglich sogar größer, weil seine Stellung vielleicht Zieler daran hindert, die kurze Ecke konsequent zuzumachen - aber die rein passive "Ablenkung", die nur darin besteht, dass Gegenspieler sich nicht entscheiden können, ist ja keine Ablenkung und damit kein Abseits im Sinne der Regel.

  • Die HAZ (Hannoversche allgemeine Zeitung) widmet sich dem Thema (Abseits) heute auf der "Sport-Startseite" mit riesigen Grafiken aus dem Regelbuch inklusive ausführlicher Erläuterungen zum passiven Abseits.


    Schlusssatz:


    Die Schiedsrichter haben nur Sekunden um zu entscheiden und keinen Videobeweis.:top: