Besonderer Fopas - dumm gelaufen

  • Eine sehr unangenehme Situation hatte ein SR-Kamerad bei einem Bezirksliga-Spiel. Der Assistent winkt eine Tätlichkeit und nennt seinem SR einen falschen Täter, der einen Platzverweis erhält. Nach einigem hin- und her wird das Spiel dann fortgesetzt, ohne dass ein Spieler den Platz verlassen musste.


    das Video zum Vorgang


    der Pressebericht


    Aus dem Zeitungsbericht geht hervor, dass der SR beobachtet wurde. Er wird entsprechende Hinweise bekommen haben.
    Hier im Forum sind einige erfahrene Gespannführer / Assistenten. Es wäre toll, wenn wir die Fehler analysieren und entsprechende Lösungen erarbeiten könnten.

  • Einen ähnlichen Fall hatten wir letzte Saison in der höchsten Spielklasse unseres Kreises, da wurde dem SR vom SRA nach einer Tätlichkeit auch der falsche Täter benannt, allerdings wurde in diesem Fall der FaD nicht zurückgenommen. Dieser Vorfall trug maßgeblich dazu bei, dass der BEO dem SR eine 6,9 und dem SRA eine 7,1 gab.
    Die Analyse ist m.E. relativ einfach. Wenn ein SRA dem SR eine persönliche Strafe, insbesondere einen FaD einsagt, muss er sich bezgl. des Täters 100%ig sicher sein. Andernfalls muss es bei der Spielstrafe bleiben, auch wenn dies unbefriedigend ist.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Wenn der SRA den SR zu sich ruft, muss die Sache 150% sein. Da muss es heissen, die Nr. X von Rot hat die Nr. Y von gelb mit dem rechten Ellenbogen ins Gesicht geschlagen. Dann wird mehrmals nachgefragt beim SRA, hast du das genau gesehen, hat der X von Rot den Y von Gelb wirklich im Gesicht getroffen! Wo war der Ball, war der im Spiel oder nicht usw., könnte es nicht doch ein anderer Spieler gewesen sein? Wenn ein SRA sich nicht sicher ist, soll er die Fahne lieber unten lassen, als einen solchen Tanz auszulösen.
    Man weis ja nicht,wo und wie das Spiel bei dieser Szene gelaufen ist, auf alle Fälle ist es für die SR sehr peinlich.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zitat von almiko;168879

    Einen ähnlichen Fall hatten wir letzte Saison in der höchsten Spielklasse unseres Kreises, da wurde dem SR vom SRA nach einer Tätlichkeit auch der falsche Täter benannt, allerdings wurde in diesem Fall der FaD nicht zurückgenommen. Dieser Vorfall trug maßgeblich dazu bei, dass der BEO dem SR eine 6,9 und dem SRA eine 7,1 gab.


    Warum bekommt der SR eine 6,9 wenn der Fehler doch klar beim Assistenten lag? In Anbetracht dessen, dass der SRA auch noch eine bessere Bewertung als der SR bekommen hat.

  • Ein Fehler. Na und? Passiert. Und es scheint unstrittig, dass es eine Tätlichkeit gegeben hat. Da kann doch die verursachende Mannschaft den wahren Übeltäter nennen und die Sache richtig stellen. Das hat sie aber nicht getan. Also erst eine Tätlichkeit begehen und sich dann über einen Fehler des SR-Teams beschweren? Ganz feines Benehmen.


    Dass der SR leidtragender für den Fehler seines SRA sein soll, finde ich nicht in Ordnung. Dafür gibt es schließlich unterschiedliche Beobachtungs-Wertungen für SR und die SRA. Wenn ich als SRA einen Vorfall meinem SR melde und dieser mich dann überstimmt, kann ich ja gleich zu Hause bleiben.


    Für mich gibt es hier drei Dumme:


    Der Spieler, der die Tätlichkeit begangen hat.
    Die Mannschaft dieses Spielers, die den wahren Täter nicht benennt.
    Der SRA, der einen (Augenblicks-) Fehler begangen hat.


    Der Rest ist Kindergarten.

  • Sieht wirklich unglücklich aus, für das SR-Team. Da sieht man wie schwierig es ist zu dritt etwas eindeutig zu erkennen, wie soll es dann sein wenn man ganz alleine Pfeift.


    Erwähnenswert ist es schon das von 22 Spielern nun keiner die Fairness besessen hat, den Übeltäter eindeutig zu nennen. Die rote Mannschaft könnte sich für den Preis der Unsportlichkeit bewerben, macht dazu noch eine billige Schauspieleinlage. :doof

  • Zitat von ejjj;168886

    Warum bekommt der SR eine 6,9 wenn der Fehler doch klar beim Assistenten lag? In Anbetracht dessen, dass der SRA auch noch eine bessere Bewertung als der SR bekommen hat.



    Die Frage könnte natürlich streng genommen nur der BEO beantworten. Wie ich aber bereits andeutete, gab es weitere Fehler in dieser Szene. Der Gegenspieler, der die Tätlichkeit seinerseits durch eine Tätlichkeit, die übersehen wurde, provoziert hatte, ging straffrei aus. Außerdem hatte der Ball laut BEO bei diesen Vorfällen bereits die Torauslinie passiert, aber der SR entschied als Spielfortsetzung auf Strafstoß, der zum spielentscheidenden Tor führte. Also offensichtlich hatten SR und SRA beide einen rabenschwarzen Tag erwischt.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich habe ja nun recht wenig Erfahrung als Assistent oder Gespannführer. Ich möchte die Situation gerne so auflösen, dass man auch etwas mitnehmen kann.


    1. Als Assistent sehe ich also die Tätlichkeit und hebe spontan die Fahne. Worauf muss ich jetzt besonders achten? Kann ich zur Not auf das Spielfeld laufen, um den schuldigen Spieler nicht aus den Augen zu verlieren? Tips für den Assistenten?


    2. Der Assistent zeigt mir eine Tätlichkeit an und sagt mir den (offensichtlich falschen) fehlbaren Spieler, dem ich dann rot zeige. Wie kann ich die Situation auflösen? Bleibe ich bei der roten, auch wenn der Assistent unsicherheit einräumt? Tips für den SR?

  • Für mich ist der Pressebericht wieder ein klares Zeichen, dass die kleinen Readaktionen immer mehr zum Klatsch Blatt werden (siehe Bild). Ständig wird der SR auf sein "fehlverhalten" angesprochen aber die braven Spieler wussten von nix und jeder ist unschuldig.

    Sport und Regionspresse ist zur Zeit der letzte Humbug! :feedback:

  • Zitat von A_Kappi;168938


    1. Als Assistent sehe ich also die Tätlichkeit und hebe spontan die Fahne. Worauf muss ich jetzt besonders achten? Kann ich zur Not auf das Spielfeld laufen, um den schuldigen Spieler nicht aus den Augen zu verlieren? Tips für den Assistenten?


    Ja, kannst du. Der SRA muss eh unter allen Umständen verhindern, dass das Spiel weiter geht. Mittlerweile wäre ein Feldverweis danach zwar noch Möglich, sieht aber schlecht aus. Der SRA muss sofort den schuldigen Spielern fixieren und sich die Nummer merken (am besten mehrmals laut vor sich her sagen, dann merkt man sich die besser). Wenn er die Nummer nicht sieht, Spieler fixieren und nicht aus den Augen lassen bis der SR kommt.


    Zitat von A_Kappi;168938


    2. Der Assistent zeigt mir eine Tätlichkeit an und sagt mir den (offensichtlich falschen) fehlbaren Spieler, dem ich dann rot zeige. Wie kann ich die Situation auflösen? Bleibe ich bei der roten, auch wenn der Assistent unsicherheit einräumt? Tips für den SR?


    Es kann nur eine rote Karte geben, wenn sich der SRA/der SR sicher sind. Bei begründeten Zweifeln kann es keine persönliche Strafe geben.


    Lutz Wagner hat das ganze mal geschickt gelöst:
    Handspiel auf der Linie, er pfeift, verliert aber den Spieler aus den Augen. Blick zu SRA1: Nix gesehen. Blick zu SRA2: Nix gesehen. Was nun? Er hat sich den Spielführer rangeholt und hat ihm erzählt das draussen der Beo sitzt und die Nummer eh notiert hat und es nen Sonderbericht gibt mit anschließender Sperre. Wenn der Spielführer ihm den Spieler ranschafft, wird er Milde walten lassen. Spielführer also los, Spieler rangeholt und Lutz ihn mit rot entsorgt. Gab natürlich Diskussionen ("Du wolltest doch Milde walten lassen"), welche sich aber wohl relativ schnell aufgelöst hatten.


    Sowas kann klappen, wird es aber nicht immer.

  • Leider musste ich beim Spiel unserer ersten Mannschaft im Mai ähnliches erleben, ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte.


    15 Minuten vor Spielende, Spielstand 0:0, zwei Kreisligamannschaften auf Augenhöhe, flottes, wenn auch nicht unbedingt hochklassiges Spiel. Laufduell zwischen Spielertrainer Gast und Mittelfeldspieler Heim kurz nach der Mittellinie in Richtung Tor von Heim. Beide Spieler kommen zu Fall, Spieler Gast bekommt am Boden liegend einen Ellenbogenschlag ins Gesicht, der schlagende Spieler liegt danach sterbend am Boden (sorry für die Ausdrucksweise). Schiedsrichter lässt zunächst weiterlaufen, Fahnenzeichen vom Assistenten (sehr weit weg, weil letzter Abwehrspieler in Höhe Torraum), SR pfeift. Kurze Besprechung von SR mit SRA, SR kommt zurück, zeigt FaD für Spielertrainer Gast (inkl. sofortiger Spontanheilung des am Boden liegenden Spielers). Ungläubige Reaktionen aller, Rudelbildung usw. SRA2 kommt mit aufs Feld, erneute Besprechung nun mit SR und beiden SRA, FaD wird zurückgenommen, anderer Spieler Gast wird herbeigerufen, FaD ausgesprochen. Noch mehr Verwirrung, der betreffende Spieler befand sich noch weit in der gegnerischen Hälfte. Erneute Diskussion, betreffender Spieler verlässt derweil unter Protest den Platz. Spielerführer von Heim spricht bei SR vor, bestätigt, dass 2. Spieler Gast neben ihm lief und weit weg vom Geschehen war. Also wird der 2. Spieler Gast wieder aufs Spielfeld gerufen. Stimmung unter den Zuschauern ist bestens, weil tolles Kino.


    Erneute Besprechung, diesmal gestattet das Gespann die Anwesenheit beider Spielführer. Da klärt sich, dass SRA1 mit seinem Fahnenzeichen eine Remplerei zwischen zwei Spielern beobachtet hatte, dies dem SR auch mitgeteilt oder zumindest es so gemeint hat, der SR dies aber auf das andere Geschehen bezog. Erneute Diskussion, betreffender Spieler von Gast gibt sich unaufgefordert zu erkennen, bekommt nun den FaD, verlässt den Platz. Spielfortsetzung Freistoss für Heim, keiner merkt, dass der SR ursprünglich dF für Gast angezeigt hatte, Ellenbogenschlag blieb ungeahndet.


    Die ganze Aktion dauerte 13 Minuten. Gast verlor das Spiel noch mit 3:0, war nach der Aktion völlig von der Rolle.


    Das Sportgericht belegte den Spieler mit einer Sperre bis zum Verhandlungstag (damit 1 Spiel).


    In der Meldung des SR stand von der Verwirrung und den beiden zurückgenommenen FaD nichts.


    Fazit: Es ist wichtig, dass man bei der Absprache zwischen SR und SRA sicher ist, von ein und dem selben Geschehen zu sprechen.

  • @ Harald:
    Deine Überschrift trifft es bestens: Ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Ich versuche, jegliche Diskussionen kurz zu halten. 3 Min sind mir schon zu viel- 13 Min gehen gar nicht. Wenn es dermaßen unklar ist muss es eben gehen, wie almiko es schon gesagt hat: Dann muss es bei der Spielstrafe bleiben, auch wenn dies unbefriedigend ist.


    Gerade bei Tätlichkeiten sind doch nicht wir SR die Dummen, sondern die, die die Tätlichkeit begehen. Aber das sagte ich ja schon.

  • Zitat von BestRefinTown;169088

    @ Harald:
    Gerade bei Tätlichkeiten sind doch nicht wir SR die Dummen, sondern die, die die Tätlichkeit begehen. Aber das sagte ich ja schon.



    Wir stehen aber als die Dummen da, wenn wir die Tätlichkeit zwar erkennen, aber den Falschen vom Platz stellen.


    Ich bin der Meinung bevor mein SRA sich nicht sicher ist, dass er den richtigen Täter im Visier hat, ist es besser die Tatlichkeit gar nicht erst zu essen als, dass wir den falschen vom Platz schicken!

  • Die Tätlichkeit muss der SRA dem SR immer mitteilen. Erstens kann das maßgeblich für einen Frei- oder Strafstoß sein, wenn denn schon eine persönliche Strafe nicht möglich ist, so sollte deshalb doch die Spielstrafe nicht entfallen. Zweitens ist es möglich, dass der SR zusammen mit dem SRA (und ggf. dem zweiten SRA) durchaus in der Lage sind, den Täter sicher zu identifizieren, schließlich haben die unterschiedliche Blickwinkel. Drittens muss ein SR so etwas wissen, auch wenn er das nicht ahnden kann, weil es erheblichen Einfluss auf das weitere Spiel haben kann und er ggf. auch dem Beobachter schlicht erklären muss, dass er es nicht gesehen hat und der SRA die Person nicht zweifelsfrei erkennen konnte - das ist immer noch besser als so etwas glatt zu übergehen.

  • Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß solch eine Situation zu den unangenehmsten Dingen gehört, die man als SR erleben kann. Das war neben meiner ausgekugelten Schulter das schlimmste Spiel meiner Laufbahn.


    Seitdem sage ich gerade unerfahrenen SRA immer, daß die Identifikation des Spielers an allererster Stelle steht. Also Fahne heben und dann nicht Blickkontakt zum SR, sondern erst Spieler fixieren. Zur Not aufs Spielfeld laufen, wenn man die Nummer nicht erkennen kann. Das Spiel ist dann ja sowieso unterbrochen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Mir ist bei meinem Frauen - Bezirksligaspiel die ganz kleine Sparversion passiert. Stürmerin will in den Strafraum eindringen und wird von drei (!!) Verteidigerinnen attackiert und relativ rüde zu Fall gebracht. Da eben drei Spielerinnen beteiligt waren, wars in dem Bruchteil einer Sekunde für mich nicht so richtig auszumachen, wer da jetzt die Angreiferin tatsächlich gefoult hat. Also hab ich die Karte einfach stecken lassen.

  • Ich habe kürzlich folgende Situation gehabt:
    Blau greift an und führt den Ball mit guter Angriffsmöglichkeit seitlich am Strafraum, in dem noch mehrere Verteidiger sind. Blau wird gerempelt und gezogen, bleibt aber in Ballbesitz. Nach meiner Einschätzung war es besser, Vorteil laufen zu lassen, denn eine folgende Hereingabe hätte sehr vielversprechend für blau werden können- besser als ein dF aus sehr spitzem Winkel. Also ließ ich trotz Foul weiterspielen. Da brüllt hinter mir ein Spieler, dass sei doch schon wieder Foul und "ey" und "was soll das denn" etc. Und zwar dermaßen heftig, dass ich jetzt abpfiff, um die Unsportlichkeit zu ahnden.
    Ich drehe mich also um- und Pech- da stehen 2 blaue nebeneinander und auch nach kurzem Abwarten gab sich der Schuldige nicht zu erkennen. Es blieb also beim idF. Unbefriedigend (wie almiko schon treffend sagte), aber besser als die Unsportlichkeit gar nicht zu ahnden.


    Ich wurde in diesem Spiel beobachtet. Der Beobachter hat nach dem Spiel einen Film aus der Situation gemacht. Ich könne das Spiel wegen einer Unsportlichkeit nicht unterbrechen, ohne die zwingend erforderliche Verwarnung auszusprechen. Ich hätte mein Regelwerk an dem Abend teilweise wohl zu Hause gelassen (steht wörtlich im Bericht). Rüge, Abzug, Fehler. Mein Einwand, Spielstrafe ohne pers. Strafe sei immer noch besser als gar keine Sanktion wurde nicht gehört. Ich hätte den Spieler verwarnen müssen und basta- ansonsten kein Pfiff.


    Ich bin da anderer Meinung. Nun gut, ich hatte in diesem Spiel zu viele unstrittige Fehler (Stellungsspiel, Ausrüstungskontrolle, ein nach Meinung des Beo rücksichtsloses Foul nicht mit VW bestraft, Fußfehler beim Einwurf nicht geahndet, 2-3 Abseitsentscheidungen falsch (Spiel ohne SRA)) so dass ich an diesen Punkten arbeiten werde. Nur die Meinung des Beo an der eingangs genannten Situation teile ich eben nicht. Unterm Strich gab es eine schlechte Note (7,6), über die ich mich dann geärgert habe. Shit happens- ich weiß ja, woran ich arbeiten muss.


    Das Thema wäre vielleicht eine Diskussion auf einem Lehrabend wert.

  • Nein, hier (über den Rest kann ich nichts sagen!) teile ich die Meinung des Beobachters. Wenn du das so machst, hast du das Spiel unterbrochen, ohne dass es dafür wirklich eine Grundlage gäbe. Du unterbrichst das Spiel ja schließlich um den Spieler zu verwarnen. Wenn du das nicht kannst - Pech gehabt.
    Aus meiner Sicht (ohne spezielle Qualifikation, reine Erfahrungen ;)) bleibt dem BEO hier nichts anderes als ein Punktabzug übrig.
    An der Regel finde ich hier auch nichts falsch.
    Zudem halte ich den Gedanken "besser das als nichts" für falsch. Hier wird deine Unsicherheit dann ganz offensichtlich gewesen sein. Da ist es von der Wirkung sicher besser, man macht gar nichts.


    In der Praxis kann man derartige Szenen sicher manchmal mit Glück lösen - so wie du es ja auch probiert hast - und es genau darauf vllt. auch mal anlegen.
    Da sollte man aber schon eine starke Vermutung haben, wer der Übeltäter ist.
    Zur Ahndung von Rufen im Rücken das Spiel zu unterbrechen halte ich einfach nicht für sonderlich klug, sorry ;)

  • An dieser Stelle erhebe ich eindeutigen Widerspruch: Natürlich ist es grundsätzlich besser wenigstens die Spielstrafe zu verhängen als gar nichts zu machen.


    Stellt Euch mal folgenden Fall vor: Ein Angreifer wird im Strafraum in die Zange genommen und die Hände beider Verteidiger gehen in Richtung des Angreifers, um diesen am Trikot zu halten. In dem Moment des entscheidenden Zugriffs läuft aber gerade ein weiterer Spieler zwischen dem SR und der Situation durch (gleich ob Angreifer oder Verteidiger), so dass der SR zwar noch die Hand am Trikot sieht, aber nicht zweifelsfrei zuordnen kann, wer denn nun zugegriffen hat; damit wird die klare Torchance verhindert. Es sollte doch wohl außer Frage stehen, dass hier zumindest auf Strafstoß zu entscheiden ist, obwohl der SR nicht weiß, welcher Spieler gezoppelt hat. Ebenso ist doch wohl unstrittig, dass der an sich fällige Feldverweis nicht ausgesprochen werden kann, weil eben nicht klar ist, wer der Täter war. Völlig auf die Ahndung zu verzichten kann aber keine Option sein.


    Bezogen auf das Beispiel von BRiT halte ich seine Entscheidung im Einzelfall aber für falsch. Da die genannten Rufe eher leichte Unsportlichkeiten waren, sollte dann nur unterbrochen werden, wenn der Täter zweifelsfrei feststeht. Wären es aber SR-Beleidigungen o.ä. gewesen, so muss ein Signal gesetzt werden, auch wenn - mangels eindeutiger Täterschaft - ein FaD nicht möglich ist.


    Allerdings würde mich interessieren was der Beobachter gesagt hätte, wenn hier wegen nicht klärbarer Täterschaft das Spiel mit SR-Ball fortgesetzt worden wäre.

  • Da wird ein Blauer gefoult und letztendlich kommt ein idF für die andere Mannschaft raus und der SR weiß nicht mal wer gerufen hat.
    :mad: :flop: Diese Entscheidung kann nicht nachvollzogen werden und ist auch nicht im Sinne der Regel.
    Der BEO hatt vollkommen Recht, wer solche Dinge auf dem Fußballplatz praktiziert bekommt natürlich auf dem Bogen seine Quittung und braucht sich nicht wundern.
    Eine Diskussion auf dem Lehrabend wäre die ganze Sache nicht mal 1 Minute wert, weil die Sache so eindeutig ist, dass jedes weitere Wort ein Wort zu viel ist.