SR werden ohne jemals aktiv Fußball gespielt zu haben?

Naja viele die Fernsehen schauen und dem SR nicht gesehene Fouls attestieren haben auch nie aktiv Fussball gespielt. Also müsste es auch möglich sein auf dem Platz zwischen Foul und nicht Foul zu unterscheiden egal ob man selbst mal gespielt hat oder nicht.

Ich war leider nur ein schlechter Fußballer und habe nur in der Jugend 2 Jahre im Verein Fußball gespielt. Auch das kam nur zustande, weil sich am Ort ein neuer Verein gegründet hatte, in den damals fast "automatisch" alle männlichen Kinder und Jugendlichen eingetreten sind.
Sicher ist es von Vorteil, wenn man aus eigener Praxis die Bewegungsabläufe kennt, gerade bei der Zweikampfbeurteilung. Andererseits empfinde ich es oft als vorteilhaft, dass ich hier in der Gegend niemanden aus der Fußballfamilie kannte, als ich als SR anfing. Ich kenne einige SR, die sich immer wieder schwer damit tun, Mannschaften zu pfeifen, in denen ihre ehemaligen Mitspieler aktiv sind, sei es als Spieler oder Trainer. Manche habe auch durch ihre lange aktive Zeit eine Vereinsbrille, die sie partout nicht ablegen können.
Mein Fazit: Eine frühere aktive Zeit als Fußballer hat überwiegend Vorteile, aber auch Nachteile. Eine fehlende Fußballerpraxis ist kein Hinderungsgrund für die Tätigkeit als SR.

ICh kann das von almiko nur unterstreichen. Ich war selber nie aktiv im Verein, sondern hab nur in der Schule und Hobbymäßig gekickt. Das Vereinsfußball war mir zu stressig. Dennoch bin ich SR geworden. Insofern sehe ich keinen Hinderungsgrund, eher im Gegenteil. Fang an und hab Spaß

Natürlich kannst du dich besser in einen Spieler hineinversetzen wenn du selber aktiv Fußball gespielt hast, aber ich hab auch nicht im Verein gekickt und bin trotzdem SR.

Lass es mich mal so ausdrücken: Wer Fußball eben nur aus der Theorie (und der Warte des Zuschauers) kennt, hat Vorteile, da er eben nicht von dem Gefühl befallen werden kann, dass man selber ja auch so oder ähnlich gespielt hat und es auch nicht gut fand, dass der Schiri das gepfiffen hat - obwohl es rein regeltechnisch ein klares Foul ist. Andererseits kann es von Nachteil sein, da man bestimmte versteckte Fouls eben meist nur kennt, weil man sie selber erleiden musste.

Rick, deine Situation ist ziemlich passend zu meiner. Ich bin auch 19 Jahre alt und fange demnächst auch mit meinem Studium an. Da ich auch nie Fußball spielen wollte, hatte ich den Gedanken an SR werden schnell wieder verworfen, da ich Vereinszugehörigkeit mit aktiv im Verein spielen gleichgesetzt habe, dass dies nicht so ist, habe ich dann erst Ende letzten Jahres zufällig herausgefunden.
Also habe ich mich angemeldet und siehe da, es klappt, sowohl Paten, als auch Mannschaften und Trainer waren überwiegend zufrieden mit meinen anfänglichen Leistungen. Daraus schließe ich, dass es durchaus möglich ist SR zu werden, ohne aktiv Fußball gespielt zu haben.
Einzig wurde bei uns auf Sonderbestimmungen der D-Jugend nicht ausreichend eingegangen, so dass ich diese nochmals online durchlesen musste und mir war nicht bewusst, dass man vor dem Spiel der D-Jugend bei uns noch den Sportlergruß macht.

Man muss ja auch nicht Verbrecher gewesen sein, um Strafrichter zu werden

Aber mal im ernst, fang an und Du wirst merken, dass es nach einer gewissen Zeit keiner mehr merkt, dass Du ein "Quereinsteiger" bist. Das prominenteste Beispiel ist wohl ein ehemaliger Basketballer namens Volker Roth, der es immerhinbis zum FIFA-Referee geschafft hat. Ich habe auch nie im Verein gespielt, sondern nur in Schulauswahlmannschaften. Und trotzdem funktionert es irgendwie ganz gut.

Michael, der erste Satz ist einfach gut!
Aber nun ernsthaft, auch ich war selber nie Fussballer (ganz im Gegenteil ich war Handballer und dort auch Schiedsrichter) und habe meine "Karriere" als Fussball-SR gestartet, weil ich es besser machen wollte als die, die ich so zu Gesicht bekam.
Obs mir gelungen ist, sollen andere beurteilen.

Auf zum nächsten Anwärterlehrgang

Wichtig ist, dass du Spaß an der SR'ei hast und dich nicht von den ersten Rückschlägen, die kommen werden, verunsichern lässt.

Ein ehemaliger Bundesliga- SR hat nie Fußball gespielt und hat es trotzdem geschafft!

Es ist ja auch so eine Sache... wenn hier Leute (wie ich^^) mit 14, 15 Jahren Schiedsrichter werden, war davor nicht übermäßig viel Zeit für eine aktive Karriere als Fußballer

Ich denke, es wurde vorher schon genug thematisiert: Wer vorher schon Fußball gespielt hat bzw. weiterhin spielt, kann viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel nachvollziehen. Ob das immer förderlich ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Ich persönlich denke jedenfalls, dass man auch ohne selbst zu spielen die notwendigen Erfahrungen in der Tätigkeiten als SR macht. Wichtig ist, wie bei allen Dingen im Leben, der Spaß an der Sache selbst und die Motivation bzw. das Engagement, den Lernprozess anzugehen, eigene Erfahrungen zu machen und damit als Schiedsrichter besser zu werden.
That's it, mach den Lehrgang und dann wirst du schon herausfinden, ob es etwas für dich ist!

Ich habe auch nur 1 1/2 Jahre aktiv Fußball (als Torwart) gespielt! Daher würde ich dir raten: Probier es aus! Aber ich sehe darin kein Problem!

Ich habe E-Jugend und D-Jugend gespielt, bin jetzt seit 2,5 Jahren Schiedsrichter (24 Jahre bin ich alt) und habs bisher immerhin in die B-Klasse geschafft.
Also ich denke, dass du dir darüber keine Gedanken machen musst. Ich musste mir halt Kondition etc. anlaufen, hab 14 Kilo abgespeckt, aber leistungsmäßig muss man kein Fußballer gewesen sein, um ein guter Schiedsrichter zu werden. Kommt auch viel auf deine Persönlichkeit, deinen Einsatzwille und eine Lernbereitschaft an....dann klappt das! Viel Glück wünsch ich dir