Schottische Schiedsrichter wollen streiken!

  • Wegen andauernder Kritik an den Schiedsrichtern, wollen die schottischen Erstligaschiedsrichter nun streiken!


    Hier der Artikel:

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Schade, dass einfach zu wenig über die Hintergründe bekannt ist. Grundsätzlich halte ich es für ein durchaus legitimes Mittel, wenn sich Schiedsrichter gegen Auswüchse zur Wehr setzen - und die Bedrohung von Familien liegt weit jenseits einer Grenze, innerhalb derer man Kritik an Entscheidungen akzeptieren muss.


    Im konkreten Fall irritieren mich aber die Begleitumstände, denn wenn ein Schiri selber einräumt "Später gab McDonald zu, bei der Begründung seines Entscheides gelogen zu haben", so habe ich Zweifel, ob Anlass und Maßnahme geeignet sind.

  • Laut Artikel im Scotland Herald ist der Schiedsrichter McDonald unmittelbar nach dem Pfiff schon für sich selbst zu dem Schluss gekommen, dass seine Entscheidung zu Pfeifen und Strafstoß zu geben nicht korrekt war. Nach der Rücksprache mit seinem Assistenten hat er dann die Entscheidung zurück genommen.


    Gelogen hat er wohl in dem Sinne, dass er zunächst behauptet hatte, sein Assistent hätte ihm geraten keinen Strafstoß zu geben, die Aktion des Torwarts sei kein Foul gewesen. Offenbar hatte er aber in Wahrheit nur aufgrund seiner eigenen Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung diese zurück genommen.


    Der Assistent ist nach dem Vorfall und den darauf folgenden Ermittlungen zurückgetreten und hat sein Amt aufgegeben. Offiziell heißt es dazu, der assistent sei bereits vor dem Vorfall unzufrieden gewesen und hätte sich dann darüber beschwert, wie seine Rolle bei diesem Geschehen von Schiedsrichter McDonald und dem Schiedsrichterverband dargestellt worden sei.


    Der Spieler sieht sich benachteiligt, er sei klar gefoult worden, er sei sogar unmittelbar vor dem eigentlichen Foul schon im Strafraum gehalten worden. Quelle.


    Der Boss der gegnerischen Mannschaft, Dundee United, sah im Versuch McDonalds einen Strafstoß zu geben einen Manipulationsversuch, der seiner Ansicht nach nur daran scheiterte, dass sich eben herauskristallisiert hätte, dass die aktion des Torwarts keinen Strafstoß rechtfertigte. Quelle.


    Alle Beteiligten und Unbeteiligten sind nun irgendwie unzufrieden und haben sich wohl auf den Schiedsrichter "eingeschossen". Der selbst hat im Hinblick auf diesen Vorgang wirklich keine besonders glückliche Figur abgegeben, wird aber von seinem Verband in Schutz genommen; schließlich habe er den Strafstoß zu Recht zurück genommen, als er sich darüber klar wurde, dass seine Wahrnehmungen wohl keinen Strafstoß rechtfertigten.


    Was den Streik angeht ist dieser Vorfall wohl nur ein Puzzleteil von vielen. Es sind scheinbar die Reaktionen von allen Seiten und der Tonfall in dem diese geäußert wurden, die die Schiedsrichter zu diesem Streik gebracht haben.