Gut lieber Manfred- ich glaube, wir liegen beide auf dem gleichen Kurs. Deine Annahmen halte ich - gelinde gesagt- für sehr konservativ. Aber wir leben ja im Land der Bausparverträge, Kapitallebensversicherungen und Sparbücher.
Wenn Du von einem "gut geführtem Depot" sprichst, sollten mittel bis langfristig (wir sprechen ja davon, ein Leben zu finanzieren- also einen Zeitraum von etwa 60-80 Jahren, je nach Alter zu Anlagebeginn) 4% Nettorendite zu erzielen sein. Ob es am Ende dann 3% oder 9% sind, weiß man immer erst hinterher. Somit lässt sich auch der Inflationverlust des Kapitals auffangen. Und je niedriger die am Markt erzielbare Nettorendite ist, desto niedriger ist auch die Inflation. Selbst wenn man zwischendurch ein paar Jahre Raubbau am Kapital begeht- das kommt in jeder Wirtschaft vor und ist somit keinesfalls unseriös.
Posten wie eine private Haftpflichtversicherung sollte man sicher nicht vergessen; aber bei einem Jahresnettoeinkommen von Größenordnung 120000€ mache ich mir über 100€ pro Jahr für eine Versicherungspolice nicht viele Gedanken.
Der wahre Knackpunkt solcher Rechnungen liegt darin, dass die meisten Menschen in so einer Situation ihren Lebensstil und -standard verändern und die ursprünglich angenommenen Kosten für den Lebensunterhalt explodieren.