Folgende Situation konnte ich gestern auf der Sportwoche eines Dorfvereins bestaunen:
Es handelte sich um ein Turnierspiel zwischen einem Kreisliga-A Verein (Rot) gegen die Zweitvertretung des örtlichen Dorfclubs, die in der Kreisliga-D kickt (Gelb).
Gespielt sind ca. 30 Minuten in der ersten Halbzeit und das Ergebnis spiegelt zu diesem Zeitpunkt den Klassenunterschied wieder, der A-Ligist führt mit 4:0.
Bis dahin ein faires Spiel, nun passierte jedoch folgendes:
Spieler Nr. 10 der roten Mannschaft spielt am Mittelkreis den Ball in die eigene Verteidigung zurück, etwa 2 Sekunden nach dem Rückspiel kommt Spieler Nr. 7 der gelben Mannschaft, holt aus, und tritt der roten Nr. 10 von hinten brutal gegen das Fußgelenk.
Der rote Spieler schrie auf, humpelte zwei Schritte, und sagte laut hörbar zu dem Übeltäter: "Du spinnst wohl, du behinderter, schwuler Penner!". Dann ließ er sich auf den Boden fallen und wurde am Fuß behandelt.
Der SR-Kollege, der von seiner Position im Mittelkreis aus einen exzellenten Blick auf die Szenerie hatte, pfiff Freistoß für Rot, und warf beide Spieler mit vom Platz. Den gelben 7er wegen groben Foulspiels und dessen Opfer wegen Beleidigung.
Dies führte zu einer Diskussion zwischen mir und einem befreundeten SR-Kollegen, der mit mir zusammen das Spiel anschaute. Ich bin der Meinung dass beide Feldverweise absolut korrekt waren, er hingegen teilte mir mit, dass er nur den Foulspieler des Feldes verwiesen hätte. Die Beleidigung hätte er in dieser Situation überhört, schließlich wäre die ja nur wegen der Schmerzen gefallen. Außerdem wäre das eine ungerechte Bestrafung für Team Rot, da der gelbe Treter jetzt wohl nur für 2 Wochen gesperrt werden würde, die Beleidigung des roten Spielers allerdings mit 4 Wochen geahndet werden würde.
Sicher ist hier die Strafzumessung etwas zweifelhaft wenn man die Umstände betrachtet, aber ich bin der Meinung das beide FV zwingend nötig waren.
Wie seht ihr das?
Konsequent beide entsorgen oder den Beleidiger ungestraft davonkommen lassen weil er ja Schmerzen hat?