Verzicht auf Zeitlupen ?

  • Was haltet Ihr denn von dem Vorschlag, zukünftig im Fernsehen die Zeitlupen nur noch dosiert einzusetzen? Ich denke mal, dass da irgendwelche Aussagen Fandels missinterpretiert wurden.


    Lernen können wir doch alle nur, wenn wir mit Fehlern offensiv und kritisch umgehen. Es ist doch inzwischen jedem Fußballinteressierten klar, dass der SR bei seiner Entscheidungen einen bestimmten Blickwinkel und keinerlei Zeitlupe hat und dass auch die Perspektive der Kameras nicht immer der Weisheit letzter Schluß ist.


    Versuche, knappe Entscheidungen durch den Verzicht auf Zeitlupen etc. in ein anderes Licht zu rücken, halte ich deshalb für nicht zielführend.

  • Ich würde es sehr begrüßen! Denn viele Leute grade zu Hause am Fernseher sehen das dann alles sowas von genau, und sofort heißt es der Schiedsrichter ist ein Arsch! :flop:


    Aber auch im Stadion, wo ich sehr selten Slowmotion mitbekomme sollte man es lassen, denn das macht die ganze Stimmung kaputt und es wird nurnoch auf den Schiedsrichter eingedroschen! Und das macht das mit dem Pfeiffen nicht grade einfacher denke ich mal.

  • Warum immer in den Superzeitlupen das Negative sehen,
    es kann ja genauso sein. dass ein SR in solchen Situationen
    ( trotz fehlender Superzeitlupe ) richtig entscheidet.


    Zudem gibt es inzwischen auch diverse Möglichkeiten,
    sich mit Hilfe eines Festplatten-Recorder selbst die Zeitlupen zu erstellen.
    Bei meinem TV reicht nur ein USB-Stick, bzl. sep. USB-Festplatte.


    Somit sollte alles beim Alten bleiben,
    der Fussball lebt von solchen Situationen und deren Diskussion !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Viel kritischer finde ich die berühmt-berüchtigten Linien bzw. Kreise bei Abseitsentscheidungen und dem Mauerabstand beim Freistoß. Beim Mauerabstand empfinde ich es als gleichermaßen übertrieben wie überflüssig, beim Abseits letztlich schon fast auf den letzten Zentimeter zu sehen als unnatürlich, gleichwohl ist es kritisch so etwas zu verbieten, da es Zensur sehr nahe käme.


    Viel eher wünsche ich mir eine (Selbst)Verpflichtung der Medien, dass Sportreporter in der Sportart, über die sie berichten (beachte: Ich beschränke das ganz bewusst nicht auf Fußball) verpflichtend eine Schieds- bzw. Kampfrichterausbildung absolvieren müssen. Was die heute teilweise erzählen ist oft schwer erträglich und führt in der Folge auch zu völlig falschen Meinungsbildern.

  • Ich kann mich Manfreds Meinung zu der Qualität der Kommentare der Sportreporter nur anschließen. Nur- wer kommentiert eigentlich sachlich und regelkonform? Selbst wir hier im Forum (ja- ich halte viel von uns) liegen manchmal daneben und haben Schwierigkeiten mit den richtigen Formulierungen.


    Ich denke, wir werden mit dem Status Quo leben müssen.


    Kleiner Trost: So ist das eben, wenn man sich mit einer komplexen Thematik auf einem gewissen Niveau auseinandersetzt- die Anzahl der fachlich ebenbürtigen Gesprächspartner fällt umgekehrt proportional mit der steigenden eigenen Fachkompetenz.


    Die endlosen Wiederholungen im Fernsehen, wo den besten SR der Welt so viele „Fehler“ „nachgewiesen“ werden sehe ich für mich Amateur eher positiv.
    Jeder Kicker weiß, dass er mit Fehlern der SR Leben muss. Das mussten die Akteure bei der WM 2010 gestern genauso wie morgen in der Kreisklasse mit meinen Fehlern.


    Insofern hatten die sehr unterschiedlichen SR-Leistungen und deren Sezierung im Fernsehen auch was Gutes.

  • Wo wir grade bei der ominösen Abseitslinie sind:
    Ich unterstelle mal, dass diese Linie auch nicht immer richtig ist.Die ziehen sie immer am Fuß, aber manchmal ist der Fuß nicht der Körperteil, der das Abseits aufhebt .

  • @ Matze, ist mir auch schon oft aufgefallen. Ansonsten bin ich eher ein Fan der Zeitlupe. Da kann man sich die Fehler oder auch oft richtigen Entscheidungen noch mal ansehen und eigene Schlüsse daraus ziehen. Im Stadion halte ich das allerding für unangebracht.

  • Ja gut, ich sage mal das es für uns ein Vorteil ist, aber wenn die im Stadion sind, dann gehen die Fans dem Schiri an die Gurgel, mein Lehrer hatte mal in Bochum eine vermeintliche Fehlentscheidung mit Abseits, nach dem Spiel flogen 1. Feuerzeuge 2. Bierbecher 3. Geldstücke.


    20-30 Min nach dem Spiel hat ein Fan versucht die SR Kabine zu stürmen, und ca eine Stunde nach Abpfiff kam der Beobachter hinein und meinte es war alles top, nur auf der Zeitlupe sah es falsch aus!


    Dann als sie aus dem Stadion weggefahren sind, wurden sie von der Polizei gewarnt das am Banhof "Fans" auf sie warten würden. Mein Lehrer (Schiedsrichter 2. Liga Linienrichter 1. Liga) musste extra nach Dortmund gefahren werden um dann in den Zug zu steigen und Richtung zu Hause zu fahren.

  • Viel kritischer als im TV sind doch Zeitlupen im Stadion. Wobei der DFB bei den "Stadion-TV" der BuLi sehr genau hinguckt, da gibt es massive Vorgaben. Meine Freundin, die öfter bei 96 als Bildmischer fürs Stadion TV arbeitet hat hierzu sehr genaue Anweisungen bekommen was "strittige" Situationen betrifft.


    (Super-)Zeitlupen sind gerade in Zeiten des hochauflösenden TV sehr schön anzusehen, wenn ich da an Balacks Freistoß bei der EM 08 denke... darauf will ich nicht verzichten. Worauf ich gern verzichte sind Vergrößerungen von Schlägen und Tritten die sonst niemand gesehen hat. Das Gepixel kann man sich sparen. Und ich denke die Abseitsentscheidungen die da gezeigt werden sind zu 80-90% richtig, dass man dann halt auf diesen einen Fehler pocht ist halt so. Geht jedem Torwart auch so.