Abseits - Stören eines Gegenspielers

  • mfs67227
    In der Szene ab 01:35 geht es um eine Behinderung der Sicht des Torwarts.
    Im Fall von redrefer hingegen geht es aber um eine Beeinflussung/Beeinträchtigung von verteidigenden Feldspielern.
    :confused:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich verstehe Deinen Einwand nicht so ganz. Wo genau liegt denn Deiner Meinung nach der Unterschied in der Auslegung, wenn der TW bzw. wenn die Feldspieler gestört werden ?

  • Da beide Fälle von der FIFA unter "Stören eines Gegenspielers" subsummiert werden, gibt es im Prinzip natürlich keinen Unterschied in der Auslegung. Allerdings hatte ich aufgrund Deiner einleitenden Worte zu dem deutschen Beispiel eine Spielszene erwartet, die dem österreichischen Fall sehr ähnlich war.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich kann leider auch keine Ähnlichkeit mit mfs Videobeispiel erkennen.


    Bei mfs geht es um Sichtbehinderung, bzw. Beeinflussung des Tormanns.


    Hier der Link zu einem Foto des Problems der Behinderung eines Verteidigers. Man sieht im Bild recht gut, das der Spieler der aus dem Abseits kommt, seinen orangen Gegenspieler mit der Nr. 9 fast nacht unten drückt. Er hat also deutlich auch körperlichen Kontakt mit involvierten Verteidigern.


    http://sport.orf.at/100510-251…salzb_enscheidung_b_g.jpg


    Der schwarze Spieler links davon ist dann der Torschütze.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Das ist dann aber eine komplett neue Fragestellung und hat mit der ursprünglichen Frage (Abseits ja/nein) nichts mehr zu tun !!!


    Es ist ja wohl nicht der Job des SRAs das Aufstützen zu bewerten, zumal der SR optimal steht. Und es ist dafür unerheblich, ob der "Täter" vorher im Abseits stand oder nicht.

  • Zitat von redrefer;134665

    ....Man sieht im Bild recht gut, das der Spieler der aus dem Abseits kommt, seinen orangen Gegenspieler mit der Nr. 9 fast nacht unten drückt. Er hat also deutlich auch körperlichen Kontakt mit involvierten Verteidigern.


    http://sport.orf.at/100510-251…salzb_enscheidung_b_g.jpg


    .....


    "Seinen Gegenspieler nach unten drücken" ist eine Art "den Gegner zu behindern".


    Und somit hat der Spieler, der aus dem Abseits kommt, eben doch aktiv am Spiel teilgenommen, da er einen Gegner per Definition beeinflusst hat:


    „Einen Gegner beeinflussen“ heißt, dass der Spieler einen Gegenspieler daran
    hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er eindeutig die Sicht
    des Gegners versperrt oder Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner
    nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken.


    Wenn die gängige Lehrmeinung die ist, dass


    - nur bei Spielen des Balles,
    - eindeutiger Sichtversperrung (fragt sich auch: Wessen Sicht? Sicht wohin? Zum Ball? Zum Gegenspieler? Zum Tor?),
    - mutwilliger Behinderung des Gegners,
    - Täuschung oder Ablenkung


    auf strafbares Abseits zu entscheiden ist, dann soll das bitte auch in aller Deutlichkeit so in der Regel stehen.


    Die jetzige Regelformulierung


    „Einen Gegner beeinflussen“ heißt, dass der Spieler ..... Bewegungen ... macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters ...ablenken.


    ist nicht geeignet, mir und regelinteressierten Fußballern, die den Regeltext studieren, die gängige Lehrmeinung zu vermitteln.


    Für mich hat Jack es auf den Punkt gebracht:

    Zitat von Jack;134628

    .....Nach meinem REGELverständnis greift er NICHT aktiv ein, da die Bewegung zum Ball allein nicht reicht und das Stören von Feldspielern in der Lehrmeinung nahezu nie dazu ausreicht, um zu aktivem Bestandteil der Situation zu werden.


    Das versteht so kein Fußballer, der sich nicht regelmäßig intensiv mit der "gängigen Lehrmeinung" auseinandersetzt. Und dann wundern sich SR, dass selbst langjährige Fußballer nicht regelfest sind.


    Ich stelle hier wieder einmal fest, dass es einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied zwischen Regeltext und Lehrmeinung gibt.


    Ich finde das unbefriedigend.

  • Zitat von mfs67227;134667

    Das ist dann aber eine komplett neue Fragestellung und hat mit der ursprünglichen Frage (Abseits ja/nein) nichts mehr zu tun !!!


    Es ist ja wohl nicht der Job des SRAs das Aufstützen zu bewerten, zumal der SR optimal steht. Und es ist dafür unerheblich, ob der "Täter" vorher im Abseits stand oder nicht.



    Nein, das ist so verkehrt. Da muss man deutlich trennen. Es geht nicht darum, ob das Aufstützen ein Foul darstellt (es ist keins!), sondern darum ob diese Aktion aktives Eingreifen ist (was der gesunde Menschenverstand bejaht, nicht aber durchgehend die geäußerte Lehrmeinung war/ist).
    Wäre es ein Foul, würden wir nicht diskutieren. Dann würde ohnehin Foul gepfiffen als das "schwerere Vergehen". Und das entscheidet natürlich nur der SR.

  • Für mich hat der Schiri - Assistent richtig gehandelt.
    Es gibt auch ein Spiel ohne Ball und genau dieser Spieler beeinflusst das Spielgeschehen.
    Oder will mir jemand erklären dass der Abwehrspieler sich nicht um diesen Stürmer kümmern muss, nur weil der den Ball nicht mit dem Kopf spielt sonder sein Mitspieler, der einen halben Meter daneben das Tor erzielt?


    Richtige Entscheidung, und vor allem mutig in so einer Situation.