Beiträge von Linus

    Zitat von Christoph;170136

    Und trotzdem hat Stefan Recht! Einzig und allein ausschlaggebend ist, welchen Schlag er zuerst sieht. Ist es der Schlag des Abwehrspielers, gibt es Strafstoß.


    Aus die Maus.


    Wobei es sich aus taktischer Sicht empfiehlt erst bei einem Schlag des Verteidigers genau hinzugucken (für die Frage der Spielfortsetzung) ;)

    Auch das ist leider falsch und hilft keinem weiter. Hier muss es Rot geben. Alles andere macht den nachfolgenden SR nur das Leben schwer und hat für den jungen Spieler keinerlei Lerneffekt.
    Wenn es ein Freundschaftsspiel ist, warum muss der Spieler dann eine Notbremse machen?
    Nicht der SR müsste hier "lockerer" sein als sonst, sondern der Spieler.

    Ich halte den Strafstoß (grundsätzlich, da ich die Situation natürlich nicht kenne) für unangebracht. Eine wirklich blöde Situation, aber für mich gibt es da keine Grundlage. Dann muss der Spieler halt ggf. den Kontakt aufnehmen.
    "Versuchtes Beinstellen" ist diese Szene für mich eben nicht. Das Ziel ist es (meist, nicht immer!) den Ball zu spielen. Ich würde maximal auf idr. FS wegen gefärhlichem Spiel entscheiden (oder eben Sperren).
    Bei Situationen, wo der Ball gar nicht mehr gespielt werden kann und ausschließlich der Lauf des Gegners gestört werden soll, würde ich dann aber auch auf Strafstoß entscheiden.

    Nein, hier (über den Rest kann ich nichts sagen!) teile ich die Meinung des Beobachters. Wenn du das so machst, hast du das Spiel unterbrochen, ohne dass es dafür wirklich eine Grundlage gäbe. Du unterbrichst das Spiel ja schließlich um den Spieler zu verwarnen. Wenn du das nicht kannst - Pech gehabt.
    Aus meiner Sicht (ohne spezielle Qualifikation, reine Erfahrungen ;)) bleibt dem BEO hier nichts anderes als ein Punktabzug übrig.
    An der Regel finde ich hier auch nichts falsch.
    Zudem halte ich den Gedanken "besser das als nichts" für falsch. Hier wird deine Unsicherheit dann ganz offensichtlich gewesen sein. Da ist es von der Wirkung sicher besser, man macht gar nichts.


    In der Praxis kann man derartige Szenen sicher manchmal mit Glück lösen - so wie du es ja auch probiert hast - und es genau darauf vllt. auch mal anlegen.
    Da sollte man aber schon eine starke Vermutung haben, wer der Übeltäter ist.
    Zur Ahndung von Rufen im Rücken das Spiel zu unterbrechen halte ich einfach nicht für sonderlich klug, sorry ;)

    Ich stimme dir zu. Der Gedanke dahinter ist ja oft, dass es ein taktische Foul sei. Grade im Strafraum sind die Foul ja aber oft misslungener Versuch noch den Ball zu spielen. Dies kann für mich dann ggf. eine Notbremse, nicht aber ein "gelbes" taktisches Foul sein.
    Oft mag gelb durch die Härte und das hohe Risiko bei den Einsätzen
    zwar gerechtfertigt sein. Zur Untermauerung der Entscheidung aber grundsätzlich Gelb zu geben halte ich für falsch und gefährlich!

    Dass du nervös bist, ist ganz normal. Denk nicht, dass das ein schlechtes Zeichen wäre.


    Mach von Anfang an klar, wer der Chef ist. Laute Pfiffe, klare Körpersprache, feste Stimme, ggf. auch mal etwas lauter werden.
    Ansonsten schadet es natürlich außerdem nicht zu Beginn eher kleinlich zu pfeifen, aber das kennst du ja schon von den anderen Spielen.
    Vor allem aber: Dass gemeckert wird, ist normal. Auch, dass sie bei dir vllt. noch etwas respektloser sind (was nicht so sein muss).
    Beides ist kein Zeichen für eine schlechte Spielleitung, falsche Entscheidungen o.ä.. Lass dich also nicht verunsichern und behalt deine Linie bei.


    Viel Spaß, Erfolg und neue Erfahrungen wünsch ich dir! Berichte später doch mal!

    Ist dies dann eine Frage zur Regelauslegung?
    Ich meine das weder böse noch besserwisserisch, aber ich halte es für weniger vorteilhaft Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von - und Änderungswünsche an Regeln im gleichen Bereich zu diskutieren wie die richtige Anwendung der existierenden.


    Beide Urteile halte ich im übrigen für "gefühlt" richtig. Durch die Fußballregeln sehe ich sie aber nicht gedeckt und würde die Ahndung daher den Sportgerichten überlassen. Deren mögliche "Zusatzregeln" oder die Spielräume sich über sie hinwegzusetzen kenne ich nicht.

    Was du machst ist für mich schlicht wertlose "Kritik", schiri-96.
    Es führt zu nichts Fehler in der hundertsten Wiederholung festzustellen.
    Die einzig hilfreiche Kritik ist die, die zu Verbesserung führt. Dazu muss sie nicht im ersten Schritt Alternativen zum Handeln aufzeigen.
    Aber das Probleme sollte schon ausreichend differenziert angeguckt werden. Wie kam es zu dem Fehler, was können wir daraus lernen?
    Ob irgendein Bundesliga-SR aus deiner Sicht zu recht in der BL ist oder nicht und wer die kritisierten Fehlentscheidungen trifft ist doch unerheblich.
    Sich damit zu beschäftigen bringt weder dem SR, noch dir noch irgendwem sonst etwas. Da sollte man in der Zeit lieber mal ins Regelbuch schauen o.ä.

    Darum geht es hier doch aber gar nicht. Wir reden hier von einem Fall, in dem der Spieler offenbar einen Grund für seine Benommenheit hat, aber gern weiterspielen möchte ohne den Platz zu verlassen.
    Warum sollten wir dies nicht zulassen?
    Wenn der Spieler länger liegen geblieben wäre, wär ein Betreuer gekommen und er müsste eh runter.
    Hier berappelt sich der Spieler nur schnell, dann geht's aber weiter.
    Ich - als SR und Nicht-Mediziner - glaube nicht, dass fünf Minuten hier irgendeinen Unterschied machen würden.


    Durch die Anweisung das Feld zu verlassen usw. wird das Spiel vermutlich eher verzögert als durch kurzes Warten.
    Theoretisch warte ich halt kurz ehe der Spieler antworten kann, ob er weiter macht. Hier wird einem doch nie im Leben ein Strick draus gedreht.
    Auch auf dem Sportplatz möchte kein Mensch ein anderes Verhalten sehen als das kurze Warten. Niemandem schadet es.
    Aus meiner Sicht ist das Warten hier die richtige Lösung.

    Nein, es ist regel-theoretisch nicht korrekt zwei Vergehen wahrzunehmen und nichts zu machen bzw. "beide" zu rufen.
    Das hast du doch von Anfang an richtig genannt, darum sollte es wohl nicht mehr gehen.
    Ebenso falsch ist es aber für eine Mannschaft zu entscheiden. Damit bist du zwar "regeltechnisch" aus dem Schneider (da Tatsachenentscheidung), aber das ist auf dem Platz nicht mein Ziel.


    Praktisch finde ich es deutlich ungerechter willkürlich gegen/für eine Mannschaft zu entscheiden.
    Beide Spieler haben sich wehgetan, von daher denke ich nicht, dass einer denkt "Klasse, weiter so!"


    Wenn man gegen einen Spieler entscheidet führt dies - nach meiner Erfahrung - eher zu Frust.
    Eine Ermahnung kann bei dieser Variante auch nicht mehr anständig ausgesprochen werden.
    Hier wird sofort der Protest kommen, dass der andere genauso spielte. Da du dies ja genauso wahrgenommen hast, wirst du mit diesem Konflikt nicht authentisch umgehen können.
    Wenn du "Beide" rufst fühlt sich niemand ungerecht behandelt, beide hatten dennoch Schmerzen und eine Ermahnung kannst du auch problemlos gegen beide aussprechen.


    Den SR-Ball halte ich zwar für richtig, in einem hektischen Spiel aber nicht für praktikabel. Durch eine Regelanwendung die niemand kennt erntet man nicht Akzeptanz.


    In der Praxis rufe ich manchmal auch "Beide". In Situationen bei denen eine klare Entscheidung unerlässlich ist (Ziehen im Strafraum von Angreifer und Verteidiger) entscheide ich ersteinmal taktisch (im Zweifelsfall für den Verteidiger etc.). Das sind für mich aber immer unbefriedigende Szenen.
    Ich gebe mir sehr Mühe wahrzunehmen wer zuerst ein Vergehen begangen hat. Gelegentlich (vorsicht, auch nicht von der Regel gedeckt!) entscheide ich auch nach Intensität.


    Egal für welche Variante man sich entscheidet:
    Wichtig sind in solchen Szenen besonders die "klassischen" Anzeichen für Sicherheit: Anständiger Pfiff (bzw. Ruf) und klare, bestimmte Körpersprache.

    Nein, er zieht das Trikot hier ja zunächst nur aus. Dies muss nicht verwarnt werden, da es eben kein Torjubel (im Sinne der Regel nur direkt nach dem Tor) ist.
    Ob ein ausgewechselter Spieler dann mit seinem Trikot herum wedelt interessiert mich dann auch nicht mehr.

    Dies hier ist - nach meinem subjektiven Verständnis (!) - ein Board zur praktischen Regelauslegung, das heißt wie Situationen regeltechnisch richtig (!) zu lösen sind. Die Entwicklung von neuen Regeln und deren Auslegung überlasse ich lieber anderen
    Im Zweifelsfall halte ich mich da lieber an die eindeutigen Regeln (Regel 16 -Abstoß), anstatt mir etwas zweifelhaftere Möglichkeiten mit anderen Regeln zurechtzulegen.


    In Regel 16 heißt es:

    Zitat

    Sämtliche Gegenspieler bleiben außerhalb des Strafraums, bis der Ball im Spiel ist.


    Zitat

    Bei jedem [anderen] Verstoß gegen diese Regel wird der Abstoß wiederholt.


    (Fußballregeln 10/11)


    Dem gegenüber steht nun die Aussage, dass es weitergehen kann, wenn sich für die verteidigende Mannschaft daraus ein Vorteil ergibt (Argumentation machee nach einer Auslegung des BFV). Dies ist hier nicht gegeben.
    Der Regelauszug mit dem Risiko der schnellen Ausführung steht ja nicht aus Zufall nur beim Freistoß. Einfach übertragen kann man ihn ohne eine entsprechende Aufforderung "von oben" nicht (wie du es versuchst).


    "Besser" wäre möglicherweise deine Möglichkeit. Ich halte sie aber nicht für richtig. Du kannst das ja praktisch gerne so handhaben, falls du eine ähnliche Szene mal erlebst. Deine Meinung hier aber als die richtige durchboxen zu wollen finde ich tatsächlich - angesichts von Mitlesern - riskant.
    Ich bin mir recht sicher, wie nahezu alle Lehrwarte auf die Szene reagieren würden: Sie würden sich an die gängige Regelauslegung (s. Regelfrage) und die Regeln halten und nicht andere Varianten herbeiphantasieren.

    Danke für deine Mühe.
    Zum Inhalt: Ich halte häufiges "bitte" oder gar ein "leider" beim Verweis des Trainers zwar für höflich, aber nicht für zielführend.
    Mein Liebling fehlt: "Sie sind ruhig." bzw. "Du bist ruhig."


    Ansonsten sollte wohl jeder so sprechen, wie er auch sonst spricht bzw. einfach seine eigenen Erfahrungen machen.
    Zu den einzelnen - unterschiedlichen - Floskeln gehören ja auch ganz unterschiedliche Situationen in denen sie angebracht sind.
    Einfaches Übernehmen hilft da kaum.

    Nein, dies steht dort eben nicht (im übrigen ist es eine Auslegung des BFV, keine des DFB).
    Dort steht, dass der wiederholt werden muss, wenn der Stürmer angreift.
    Wie zu handeln ist, wenn er nicht eingreift, ist nicht erwähnt und würde ich daraus auch nicht ableiten.

    Mit welcher Begründung?
    Die Handhabung bei der schnellen Freistoßausführung kann man nicht einfach so auf diese übertragen.
    Die Anweisungen sprechen da schließlich explizit von der Freistoßausführung und nicht vom Abstoß.
    Im Zweifelsfall halte ich mich lieber an die Regeln als an eigene Interpretationen und das Übertragen von bestimmten Anweisungen auf andere Situationen.


    Dieses Zitat:

    Zitat

    Der Abstoß kann unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden, wenn sich noch Angreifer im Strafraum befinden.


    D.h. der TW oder ein anderer Spieler kann den Ball spielen, wenn sich daraus ein Vorteil ergibt, obwohl die Gegner noch im Strafraum sind.
    Das "Vergehen" begehen schließlich die Angreifer, indem sie noch im Strafraum sind. Die Vorteilsauslegung ist deshalb zugunsten der Verteidiger auszulegen.
    In dem geposteten Video ergibt sich aber kein Vorteil. Selbst wenn doch, bliebe es nach diesem Zitat immer noch Ermessenssache des SR ob er den Verteidigern diesen Vorteil gewährt oder doch lieber zurückpfeift und dern Abstoß wiederholen lässt.


    Zitat

    Greift jedoch ein Angreifer, der sich noch im Strafraum aufhielt oder diesen wieder betrat, bevor der Ball den Strafraum verlassen hatte, ins Spiel ein, muss der Abstoss wiederholt werden.


    Punkt. Nur weil es hier nicht erwähnt ist bedeutet das aber nicht, dass der Abstoß nicht auch in anderen Situationen wiederholt werden muss/kann.

    Doch, ich zweifle das an!

    Zitat

    In der Regelauslegung des DFB bzw. BFV 1.16 Seite 2 steht doch ganz klar,
    der Abstoß kann unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden, wenn sich noch Angreifer im Strafraum befinden. Greift jedoch ein Angreifer, der sich noch im Strafraum aufhielt oder diesen wieder betrat, bevor der Ball den Strafraum verlassen hatte, ins Spiel ein, muss der Abstoss wiederholt werden.


    Der Abstoß kann (!) unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden. Das heißt, wenn er zwar eigentlich falsch ausgeführt ist, die Mannschaft aber dennoch gut weiterspielen kann. Dies ist hier nicht gegeben.
    Danach ändert auch der nachgestellte Satz der Auslegung des BFV (im übrigen lese ich nicht bayrische Hefte, ehe ich meine Meinung zu einer Regelfrage kundtue) nichts.