Beiträge von Matze

    Herzlich Willkommen. So viel Zeit muss sein.

    Manfred hat es schon gesagt. Jeder SR, der einige Spiele gepfiffen, hatte min. 1 Spiel, wo er selbst merkt, wie bescheiden hat er gepfiffen. Ich hatte sogar ein Spiel, wo ich das nach 15 Minuten gedacht habe, ohne schwerwiegende Entscheidungen bis dahin. Und dementsprechend lief das Spiel.

    Das Spiel hat mir c. 2 Tage verfolgt, dann hab ich abgeschüttelt. Man denkt halt drüber nach, aber spätens vor dem nächsten Spiel muss man das endgültig abhaken.

    Die Frage ist: Ist das überhaupt zulässig? Klar, in den Regeln steht, wir müssen jedem Wechsel erst zustimmen, aber ansich müssen wir das immer. Für den Beobachter begehst du hier eine Fehlentscheidung, weil es keinen Grund gibt, den Wechsel nicht zu zulassen. Das Argument Zeitspiel ist ziemlich abstrakt und recht subjektiv. Ich hätte dem Traier gesagt, dass ich genau auf die Uhr schaue und jede Sekunde nachspielen lasse.

    Zu der Variante von Manfred: Hattest du SRAs? Weil dann ist die Variante hinfällig.

    Das stimmt halt leider auch. Ich kenne genug Kollegen, die oft genug Öl ins Feuer gießen und dann anfangen, Karten zu spielen. Das sind oft die Typen, wo man rumtreten kann wie blöd, aber niemals den Mund aufreisen darf. Und das ist halt die andere Seite der Medaille.

    Da bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten. Es ist zwar irgendwo unnötig, wie der Käptain sich aufführt, aber ihn zu etwas "zwingen", was er nicht will, finde ich nicht ideal. Hier in dem Fall hättest du vermutlich in den sauren Apfel beissen müssen.

    Zum Glück gibt es das Problem nicht. Bei uns heißt es (meistens), erst genannte Mannschaft hat Anstoß.

    Und genau das, Altschiri, ist der vollkommen falsche Weg. Wir diskutieren in einem anderen Thread darüber, was auf deutschen Sportplätzen los ist. Und genau hier fängt das an. Wenn wir anfangen, auf Biegen und Brechen bloß nicht aufzufallen. Spieler denken, sie könnten uns auf den Nasen rumtanzen. Das fängt schon im Jugendalter an. Mich kotzt es an, dass eindeutig, unauslegbare Sachen nicht gepfiffen werden, weil man nicht auffallen will.

    Deine vielleicht, meine Lebenserfahrung als SR hat mir wiederholt gezeigt, dass meine Gutmütigkeit, die ich lange hatte, nicht gefruchtet hat sondern genau im Gegenteil endete.

    Danke. Genau das ist mein Eindruck. Ich habe es nämlich versucht, im letzten D-Jugend etwas Fingerspitzengefühl zu zeigen, da es schon zur Halbzeit 0:5 stand. Die Gäste waren klar überlegen. Ich hätte bestimmt 6 Strafstöße und ca. 4 Gelbe Karten (alles gegen Heim) und damit verbunden die eine oder andere Zeitstrafe geben können. Am Ende waren es nur ein Strafstoß und eine gelbe Karte. Interessanterweise war es durchaus im Rahmen der Regeln. Bei allen Strafstoß-Szenen kam es durchaus zu guten Chancen im Vorteil. Wie schon gesagt, normalerweise klarer Stafstoß, aber aufgrund der Übermacht ließ ich den Vorteil laufen, den es irgendwo auch gab. Bei den gelben Karten war es ähnlich: Sie waren zum Großteil taktisch. Aber auch her gab es eigentlich immer Vorteil. In einem Herren-Spiel hätte ich irgendwann ein Vorteil abgepfiffen und ein Zeichen mit :gelbe_karte: gesetzt. Ich habe es gelassen.

    Am Ende des Tages war es ein 0:10 und keiner wollte am Ende was von mir. Aber das Spiel war ziemlich unruhig und ich war absolut nicht zufrieden mit meine Leistung. Und das obwohl ich durchaus im Rahmen der Regeln agiert habe.

    In einigen Jahrzehnten könnte es sein, dass jüngere Schiedsrichter Entscheidungen anders betrachten und nach den Warum forschen.

    Und unterschiedliche SR kommen auf unterschiedliche Entscheidungen. Und das ist halt genau das Problem. Wie sollen die Teams dann sich auf irgendwas einstellen?

    Ich bin persönlich nicht der größte Fan von Ermessensspielraum. Das erzeugt mehr Raum für falsch und nicht so sehr richtig.

    Ich bin bei vielen Vorschlägen eher dagegen.

    Tore durch Hand irregulär: Hier schafft man einen Unterschied zwischen Stürmer und Verteidiger.

    Annahme des Abstoßes im Strafraum: Ist so eine Sache. Ich gehe davon aus, das soll nur die Verteidiger gelten. Das wird sich vermutlich negativ auf die Spielqualität auswirken, weil viel hinten rum gespielt wird.

    Behandelter Spieler darf den Freistoß ausführen: Klares Nein von mir. Weil dann wird übermäßiges Hinfallen auch noch belohnt. Natürlich gibt es immer die echten Fälle, wo ein Spieler sich wirklich verletzt, aber es gibt leider zu viele Fälle, wo nur was geschunden wird.

    Diesem ABBA-System kann ich nix abgewinnen. Beim Elferschießen spielt auch viel Charakter/Glück mit rein. Das wird man nie ändern können.

    Die Gelbe Karte für Trainer fände ich wiederum richtig gut. Das hat einerseits eine sehr gute Außenwirkung, andererseits haben wir mehr Ermessensspielraum mit Trainer, bzw. wir können früher agieren.

    Sorry, aber das kann einfach nicht sein. Es kann sein, dass das Level in Kanada etwas anders ist und mehr Just for Fun ist.

    Aber ich finde, dass jeder Trainer das Mindestverständnis der Regeln besitzen sollte. Und dann wird von uns/euch verlangt, barmherziger Samariter zu sein. Darauf hätte ich absolut kein Bock. Das ist ja teilweise wie in der Fair Play Liga hier, von der ich nichts halte.

    Also U-12 ist bei uns D-Jugend. Diese wird bei uns im Kreis und in anderen Regionen mit geprüften SR gepfiffen. Da erwarte ich schon, dass die Spieler die Regeln einigermaßen verstehen. Und ein Spieler sollte wissen, dass wenn er einen Spieler foult, ob Absicht oder nicht, und damit eine gute Chance zu nichte macht, dass die Folge darauf Rot ist.

    Und wenn wir darüber diskutieren, dass wir keinerlei Ermessensspielraum gibt, dann muss nun mal eine Rote Karte folgen. Ich gebe gerne zu, dass wenn ich mich bei einer "Notbremse" unwohl fühle, dann versuche ich den kleinsten Strohhalm zugreifen, wie nicht 100% Richtung Tor, die Positoion ist nicht 1a, vllt. kann noch der Gegenspieler, der etwas zurück liegt, noch eingreifen. Wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, dann muss es halt so kommen.


    Außerdem finde ich, dass die Kinder auch lernen müssen, zu ihren Fehlern zu stehen und die Konsequenzen lernen. Ich weiß, das klingt hart, aber wenn sie Fehler machen, auch wenn natürlich unabsichtlich, dann wird es Konsequenzen. Ich sehe hier noch die Möglichkeit, mit dem Spieler und dem Trainer noch mal ein Gespräch über die Aktion zu führen und das zu klären.

    Regeltechnisch habt ihr absolut Recht.


    Ich habe diverse Jugendspiele gehabt, in denen ich bestimmte Entscheidungen entweder direkt nach der Situation oder aber auch zur Halbzeitpause oder nach Spielende den Mannschaften samt Trainern erläutert habe, weil ich feststellte dass die die (entsprechende) Regel gar nicht kennen oder falsch auslegen. Ist zwar nicht meine Aufgabe, irgendjemandem die Regeln zu erklären, macht aber m.E. in solchen Situationen durchaus Sinn. Denn meistens bedankt sich die Mannschaft bzw. der Trainer danach und versteht den Pfiff (oder Nicht-Pfiff) im Gegensatz zu dem Gedanken "was der für einen Scheiß da gepfiffen hat..."

    Das hier zeigt für mich das ganze Dilemma von uns SR. Von uns wird verlangt, dass wir die Regeln kennen und auch anwenden, andererseits wird von uns verlangt, dass wenn einem die Regeln nicht passen, dass wir diese nach deren Gusto ändern. Das kann einfach nicht sein.


    Außerdem spinne ich jetzt mal rum: Der Stürmer, der gefoult wurde, dessen Gegenspieler eigentlich mit Rot runter muss, aber wir lassen ihn auf den Feld, macht im nächsten Spiel auch eine Notbremse, die zum Ausgleich führt. Hier diskutiert keiner über die Rote Karte. D.h. der Stürmer bekommt für ein und das selbe Vergehen die härtere Strafe. Der Junge versteht doch die Welt nicht mehr und hört auf. Drehen wir das Spiel um: Der andere Stürmer wurde gefoult, und der "Täter" bekommt keine Rote Karte, obwohl mehr oder minder der Ausgleich verhindert hat. Wie fühlt der sich?


    Mit der Nummer haben wir Unfairness erzeugt, aus der wir nicht mehr rauskommen.