Beiträge von Jack

    Zitat von Ingo;80446

    Der Spieler hat doch eindeutig die Möglichkeit, den Flitzer mit den Armen einzufangen und so zu bremsen. Warum wird diese Möglichkeit statt des rotwürdigen Beinstelles nicht gewählt?


    Warum? Ganz einfach - weil sich ein wirklich renitenter Störer dann ohne Probleme wehrt. Bei Beinstellen ist das nicht so einfach und Verletzungsgefahr besteht auch nicht wirklich. Wie macht das denn der Ordner im Normalfall? Entweder greifen die ihn im Rudel. Oder - oft gesehen, wenn der Flitzer schneller ist und kein Ordner-Rudel mehr zu bilden ist - einer schmeißt sich wie beim Tackle im Football auf den "Übeltäter". Das ist nun wirklich gefährlicher (und trotzdem sinnvoll).
    Die Ordner haben zwar Hausrecht, aber dadurch eigentlich auch noch kein Recht, Gewalt anzuwenden. Dennoch ist es (vorausgesetzt, es geschieht im notwendigen Maß) trotz einer formalen Regelübertretung absolut zu tolerieren. Kein Polizist im Stadion wird deshalb eine Anzeige schreiben (auch wenn er es kraft Gesetzes vielleicht könnte). Nichts anderes verlange ich eigentlich auch für den Spieler, dessen Verhalten hier wirklich nicht unsportlich ist.


    Die Regel, das auch Tätlichkeiten/Unsportlichkeiten gegen Zuschauer geahndet werden sollen, wurde übrigens mal für andere Situationen erdacht. Ich denke mal an Cantona...


    Was das Gelb für Trikotausziehen betrifft: Mit Zeitschinden hat das nichts zu tun. Das wurde von der FIFA mal einheitlich eingeführt, weil nackte Oberkörper in einigen Kulturkreisen als anstößig empfunden werden können. Deshalb ist das durchaus zu akzeptieren, wie ich finde - auch wenn die Verwarnung hierzulande nicht immer passend wirkt.

    Die Interpretation von chaotix ist sehr eigenwillig - der Regeltext gibt nur :rote_karte: her, das ist schon klar. Dennoch ist das nicht im SINN der Regel, wenn der Spieler einfach nur eine schnellere Spielfortsetzung erreicht, mit den gleichen Mitteln wie sie auch Ordner/Polizisten anwenden würden. Was Verletzungsfolgen anbetrifft, ist es normalerweise weit schlimmer, was ein Ordner dann tut... (mit vollem Körpergewicht draufwerfen o.ä.)
    Deswegen plädiere ich mit gesundem Menschenverstand für Wegschauen, Ignorieren - es sei denn, der Spieler tut mehr als den Flitzer zu Fall zu bringen / aufzuhalten.
    Für Regelpuristen werfe ich dann mal die Frage auf, ob ich regeltechnisch neben dem Flitzer nicht auch den körperlich gewaltsam einschreitenden Ordner des Innenraums bzw. der Sportanlage verweisen müsste...

    Wie aber soll der SR entscheiden, dass das Tor innerhalb der Spielzeit fiel, wenn er nicht mal die Sirene gehört hat...? Da muss ihm dann dorch jemand (von der Turnierleitung) sagen, wann genau Schluss war. Absprache mit dem SR ist da aber natürlich das mindeste, was man erwarten muss.

    Nein, das ist kein Reporter-Niveau. Zweifelsfälle gibt es immer, und das kann ich auch als SR außerhalb des Platzes äußern. Nur AUF dem Platz muss ich eine klare Entscheidung fällen! (Und auch da können je nach Perspektive, Spielverlauf usw.) unterschiedliche Entscheidungen durchaus zu begründen sein. Nichts anderes sagt die Formulierung aus.

    In dem Fall geht es nicht um die Wirkung auf dem Platz, die ist sicher ok.
    Aber hier pfeift er vor 20 Kameras und 50 Fotografen und macht ohne Absprache etwas, mit dem er selbst in den Mittelpunkt rückt, obwohl er das hätte vermeiden können. Im Mittelpunkt stehen ist aber (außer ggf. durch notwendige Entscheidungen) genau das, was man als SR im allgemeinen und als DFB-SR im besonderen (eben wegen der Öffentlichkeit) tunlichst vermeiden sollte!

    Ist ja in der Tat ganz lustig, hab mich auch amüsiert.:D


    Was aber Roth, Amerell & Co dazu sagen, ist wohl auch klar: :flop: Und ich kann mich dem auch abseits vom Heiterkeitsfaktor anschließen.
    Wer sich auf diese Art und Weise in den Mittelpunkt (der Kameras) stellen will, sollte mal über seine Bedeutung auf dem Platz nachdenken. Wenn er das für eine gute Idee hält, hätte er es halt mal dem Ausschuss vorschlagen sollen. Aber selbst vorpreschen und Öffentlichkeit auf sich ziehen, das kommt gar nicht gut an. Mit etwas Nachdenken hätte er da auch selbst drauf kommen können.

    Zitat von SCHIRI-FT.de;75508

    Technisches Können hat aber nichts mit Unsportlichkeit und Lächerlichkeit zu tun.


    Eine Rolle vorwärts mit dem Ball zwischen den Beinen ist nicht so schwer, aber bei genauerem Überlegen in jedem (für mich vorstellbaren) Fall völlig sinnfrei und veralbernd.
    Von daher :gelbe_karte:, analog zu "auf den Ball setzen" oder "vor dem leeren Tor kriechen und den Ball per Kopf über die Linie drücken"

    Wenn ich mir das so vorstelle, ist ind. FS und :gelbe_karte: wegen Unsportlichkeit nicht auszuschließen. Mit einer solchen Aktion (Rolle vorwärts?!!?) kann der Spieler doch den Gegner nur lächerlich machen wollen.


    Sollte es tatsächlich eine Situation geben, in der das Verhalten sportlich angebracht ist, soll er das machen. Ich kann mir die allerdings nicht vorstellen.
    Spätestens wenn ein Gegner aufgrund des eingeklemmten Balles allerdings den Ball nicht spielen kann (weil er Angst hat, dem Gegner in die Beine zu treten - ähnlich wie bei "Kopf zu tief" o.ä.), sollte man abpfeifen und mit ind. FS fortsetzen.

    Deswegen wartet jeder clevere SR so lange, bis der Ball endlich geworfen wurde und pfeift dann zurück, weil der Spieler bestimmt noch zwei (oder mehr) Schritte gegangen ist.
    Das wäre taktisch klug, weil es nie von irgendeiner Seite Gemecker gibt. Und auch im Sinne des Spiels, weil ich durch den Ballverlust für die verzögernde Mannschaft ja den eigentlichen Sinn des Zeitspiels unterbinde.
    Problematisch wird es doch erst dann, wenn der Spieler ruhig am Fleck stehen bleibt und nicht werfen will. Dann muss halt irgendwann :gelbe_karte: folgen und die Ankündigung, dass die Aktion jetzt 1 Minute Extrazeit eingebracht hat ;)
    Die Situation mit Babak habe ich leider nicht gesehen.

    Zitat von -ae-;73483


    Ich stelle mir das so vor: Wenn das, was der Spieler mir als SR da antut, so über die Stränge schlägt (mich vielleicht sogar tritt oder als Arschloch beschimpft), dann hat das nichts mehr mit dem Sport zu tun, den ich ausüben will.


    Da sprichst Du aber von etwas anderem als wir.
    Wenn ein Spieler MICH tätlich angreift, findet das Spiel definitiv nicht mehr mit diesem Spieler statt. Je nach Schwere der Attacke vielleicht noch ohne ihn, wenn auch die eigene Mannschaft sich auf meine Seite stellt. Bei heftigeren Attacken ist eine Strafanzeige aber in dem Fall sicher auch vorstellbar.


    Wir redeten aber vom Fall, dass ein Spieler einen gegnerischen Spieler vor dem Spiel im Kabinengang eine watscht o.ä.!

    Nur wenn der Ball vom Anstoß zurückgespielt wurde und dann von einer Windböe ins Tor geweht wurde, zählt das Tor nicht :ironie:


    Im Ernst: Die einzige Regel beim Anstoß ist, dass der Ball nach vorn gespielt werden muss! Und ich meine, Siggi Reich hat mal so ein Tor in der BL erzielt, und irgendein Schalker als Butt nach einem Elfmeter noch jubelnd auf dem Rückweg war :D

    Der Abbruch muss immer das allerletzte Mittel sein.


    Neben den witterungsbedingten Dingen (Nebel, Pfützen, Gewitter, Dunkelheit usw.), bei denen ich ja Zeit habe, um die Entwicklung zu beoachten (erst unter-, dann abbrechen) gilt das für mich ohne jeden Zweifel nur bei:
    - Tätlicher Angriff eines Spielers/Offiziellen/Zuschauers gegen den SR (heftiges Stoßen, Treten, Schlagen, Spucken)
    - Tod oder lebensgefährliche Verletzung eines Spielers/Offiziellen


    Alles andere muss der SR nach Ermessen entscheiden. Abbruch nur, wenn
    - ich Angst haben muss, wenn ich das Spiel weiterführe (z.B. wegen ernstzunehmender Drohungen)
    - durch nicht abzustellende Einflüsse von außen Verletzungsgefahr für SR oder Spieler besteht
    - sich grenzwertige Vorfälle (leichtere Attacken gegen SR wie Rempeln usw.) wiederholen und damit endgültig unzumutbar werden
    - sich die Mannschaften auch nach Aufforderung und den entsprechenden Strafen nicht beruhigen, so dass keine Bereitschaft zu einem ordnungsgemäßen Spiel mehr zu erkennen ist
    - sich das Verhalten der Zuschauer (Randale, Wurfgeschosse auf SR oder Spieler) auch nach Aufforderung nicht ändert bzw. Verletzungsgefahr besteht
    - eine schwere Verletzung nicht außerhalb des Spielfelds behandelt werden kann, weil ein Spieler nicht transportfähig ist


    Letzteren Fall hab ich als Zuschauer mal erlebt, als Betreuer und Notarzt Angst hatten, bei Bewegung eines völlig verdrehten Knies noch mehr kaputt zu machen. Da wurde der Rettungshubschrauber angefordert und das Spiel richtigerweise abgebrochen.

    Ich mache mir MEINE Spielleitung nicht dadurch kaputt, dass ich wegen so eines Idioten die Regeln missachte. Für ein harmloses Foul o.ä. schicke ich auch so einen nicht vom Platz - das fällt dann ja (mindestens bei allen Zuschauern, Spielern, Beobachtern usw., die die Vorgeschichte nicht kennen) negativ auf mich zurück.
    Meine Regelauslegung gegenüber diesem Spieler wird allerdings deutlich schärfer sein. D.h. es gibt in Zweifelsfällen eher die härtere Strafe, bei jedem Widerwort sofort :gelbe_karte: usw.
    Wenn irgendwie die Möglichkeit besteht (und davon ist auszugehen, da zwischen dem Vorfall und dem Anstoß ja noch etwas Zeit liegen muss), mache ich den Trainer aber vor dem Spiel darauf aufmerksam - dann wird ein vernünftiger Trainer schon vor mir entsprechend handeln. ;)

    Die Entscheidung kann man sicher so fällen. Von daher keine Kritik.
    Aber man KANN sie auch anders treffen. Der Vorteil ist nämlich wie erwartet eingetreten. Dass der Stürmer den nicht nutzt, liegt ja nicht in meiner Verantwortung oder der des Gegners. (Wenn der Stürmer vorbei schießt, DARF ich ihm ja auch keine zweite Chance geben.)
    Von daher wäre regeltechnisch auch völlig korrekt: Weiterspielen, in der nächsten Unterbrechung :gelbe_karte: für den Verteidiger. Ein ruhiges Spiel habe ich dann allerdings nicht mehr :D Und die Unterbrechung habe ich wohl auch schneller als erwartet, wenn die dann sicher heftiger werdende Pöbelei des Stürmers idF und :gelbe_karte: nach sich zieht.

    Zitat von kraenk;72588


    er hat nicht unseren Spieler mit Gelb- Rot eingetragen sondern den Spieler der gegnerischen Mannschaft der auch die 3 hatte.


    Das ist ja nun eindeutig ein Versehen. Das sollte man im Nachhinein mMn zwar dennoch nicht im unterschriebenen Original verändern (sondern auf einem Zusatzbogen, auf dem man das Versehen erklärt), aber daraus kann man dem SR doch keinen wirklichen Strick drehen. Er hat ja nur die Unwahrheit in die Wahrheit verändert - oder sehe ich das falsch?