Beiträge von redrefer

    Zitat von BestRefinTown;167895

    Ich bleibe dabei- Regeln müssen klar und allen leicht zugänglich sein. Das ist hier - leider wieder einmal - nicht der Fall.



    Ich gebe dir Recht, Regeln müssen einheitlich und für alle verfügbar sein! Ich finde es ausserdem fast lächerlich, wenn ein deutscher Schiedsrichter wie in diesem Fall so handeln muss und in der nächsten Woche international sein Management umstellen soll in solchen Fällen. Ich glaube das kann man in einer Stresssituation gar nicht. Genau aus diesem Grund hat man das wohl bei uns jetzt umgestellt und für alle in den Ergänzenden Regelerläuterungen angepasst, damit es für alle gleich und klar ist.

    Zitat von Schiriassi;167602

    Unwichtig, ich weiss, aber trotzdem daran interessiert:
    Warum werden eigentlich die neuen CL-Trikots noch nicht getragen und die WM-Trikots (schwarz z.B. bei Lyon - Kasan) und die CL-Trikots der letzten Saison (rot z.B. bei Bate - Graz) gemischt genutzt?



    Die neuen Trickots wurden erst vor 2 Wochen bestellt und sind noch nicht ausgeliefert! Es gibt ein Grünes, ein Hellblaues und ein Schwarzes. Dazu noch eigene CL Fußballschuhe und Trainingsanzug.


    So weit ich bis jetzt gehört habe, soll wieder die normale Diagonale gelaufen werden und deswegen steht der Torrichter wohl jetzt auf der anderen Seite.


    Genaue Anweisungen gibt es aber erst vor der Gruppenphase. Dazu gibt es immer eigene Schulungsunterlagen, mit Video DVD`s

    Es ging bei diesem Thread ja nur um die Kritik von Markus Merk an Kinhöfer im Bezug auf das Spiel Hannover gegen Hoffenheim.


    Aus diesem Dokument liest man die qualifizierte Argumentationsgrundlage von Markus Merk klar heraus.


    Ich nehme es aber wieder Offline und kann es auf Anfrage weitergeben.

    Das Heft gibt es nicht Online und man bekommt es auch normalerweise anders auch nicht, es sei denn man arbeitet für diesen Verein. Für die Ausbildung der Schiedsrichter des jeweiligen Verbandes sind ja die jeweiligen Personen zuständig. Bei Unklarheiten kann angefragt werden.


    Ich hab mir die Arbeit gemacht und trotzdem hier einen kleinen Scan des Dokumentes, dass auch als Englischübung angesehen werden kann zu machen. Über den "Quick free kick" gibt es einen eigenen Absatz auf Seite 11.

    Ich hatte bei der FIFA im Jahr 2010 einmal auf einer Online Plattform einen Video Test. Hier das Video Beispiel von dieser Plattform.


    Meine Antwort war beim Test leider falsch, weil ich unsere Anweisungen verwendete.


    Hier die Auflösung der FIFA von damals.


    Video_Analyses_1_-_Description.pdf:


    Indirect free kick is correctly awarded.
    The "quick free kick" cannot be taken because all the criteria are not met:
    Play cannot be restarted immediately since the ball is in the hands of goalkeeper. Therefore - management of the referee is also required and the referee actually gets involved.
    When the free kick requires management by the referee, the free kick can only be taken after the referee's whistle!
    The referee should then clearly advise the players that they must wait for a signal and ensure that the free kick is taken in accordance with the recommended procedure.


    Alle anderen Schiedsrichter aus Europa hatten es aber richtig. Ich hatte eben das UEFA Büchlein vergessen.
    Die FIFA bezog sich dann 1:1 auf den Absatz, der in den UEFA Anweisungen steht. Bei den anderen Kontinenten gab es durchaus auch andere Auslegungen, die somit vereinheitlicht wurden.

    Bei solchen Situationen ist es wichtig, das der Schiedsrichter präventiv einwirkt. Das heisst er muss von Beginn an das Ball vorstellen abstellen. Halten sie sich nicht daran, ist eben einmal eine gelbe Karte fällig.


    Bei den Freistößen in Strafraumnähe wird aber meistens von den Angreifern nicht sofort gespielt, sondern der direkte gezielte Torschuß über die Mauer bevorzugt. Aus diesem Grund ist eben wie Merk in diesem Fall richtig bemerkt, der Ball vom Schiedsrichter zu sperren und die übliche Prozedur mit dem Abstand abzuhalten.


    Die Vorgehensweise von Kienhofer ist eindeutig falsch gewesen, auch wenn es keinen Regelirrtum darstellt.

    Zitat von SCHIRI-FT.de;167025

    redrefer:
    Bezieht sich dieses Zitat auf das von dir beschriebene kleine UEFA Handbuch ?
    Wäre mal interessant zu wissen, welche weiteren Anweisungen es in FIFA-Kreisen gibt.


    Ja, das gab es früher auch in Deutsch und hab ich jetzt nur noch in der englischen Auflage.

    Ich habe mir dieses Büchlein regelmäßig auf Unterschiede in der deutsch/österreichischen Auslegung angesehen. Mir ist aber nur dieser eine Stelle auffällig geworden.


    So steht fälschlicherweise immer noch in den aktuellen ÖFB Erläuterungen zu den Spielregeln unter den Erläuterungen zu den Spielregeln der Regel 5, bei Punkt 3.2 Zeichengebung des Schiedsrichters durch Pfiff: "Der Schiedsrichter darf aber nicht von sich aus störend einwirken und beispielsweise seinerseits die Bildung einer Mauer anordnen"


    Bei den Erläuterungen zur Regel 13, unter Punkt 2.1, ist aber die neue Passage eingefügt und stellt fast einen Widerspruch dar.

    Kienhöfers Fehler wäre bei uns auch vorprogrammiert passiert. Bis vor wenigen Wochen galt bei uns der Grundsatz, dass der Schiedsrichter von sich aus den Ball nicht sperren darf bei einem normalen Freistoß, wenn der Angreifer die Mauer nicht auf Abstand haben möchte. Somit wäre der Ball spielbar gewesen. Weise Schiris haben den Ball vor dem Strafraum trotzdem gesperrt, wenn nicht gleich gespielt wurde.


    Ich hoffe der DFB wird aus diesem Anlass diese FIFA und UEFA Schiedsrichteranweisung nun auch unter die Leute bringen.

    Die oben vorgeschriebene Vorgangsweise steht auch im kleinen Schiedsrichterhandbuch der UEFA. Kienhöfer hat sich das wahrscheinlich nie durchgelesen.


    Merk kennt das aber noch und hat deswegen recht mit seiner Kritik!


    Für mich wäre der Job des Schirikritikers aber nichts.

    Dem Einwurf von Jakob kann ich nur zustimmen, wäre der Sturmspieler zum Zeitpunkt der Ballabgabe des weißen Spielers im Abseits gestanden, hätte ich auch strafbares Abseits gegeben, weil die Ballabgabe des Verteidigers nicht kontrolliert war. Der Ball wurde vom weißen Spieler aus kurzer Distanz scharf auf den Verteidiger gespielt, sodaß dieser den Ball nicht mehr kontrolliert spielen konnte.


    Das Team hat sich hier aber schlecht verkauft. Die Verfügen doch über Sprechfunk. Da muss das ganze schneller und klar gehen. Der Assistent hat wahrscheinlich auf seiner Entscheidung beharrt. Das sollte er nicht machen, wenn ihm der Schiri signalisiert, dass er weiterspielen möchte. Der Assistent hätte schneller reagieren müssen und sofort auf die Abseitslinie zurückrennen sollen.

    Ich hab die Szene gesehen und ich kann Markus Merk im Bezug auf die Vorschriften, die FIFA und UEFA diesbezüglich ausgibt, nur zustimmen!
    Dies wird durch aktuelle Lehrvideos auch so belegt. Wir haben hier in diesem Forum vor langer Zeit auch schon darüber diskutiert: Hier das damalige Video aus dem Jahr 2009:


    Beim Spiel in Hannover sehe ich Punkt 2) unten betreffend, somit hat sich Kinhöfer nicht Weisungsgemäß verhalten. Regeltechnisch sehe ich kein Problem und das Tor hat zu gelten, wenn er den Ball nicht gesperrt hat. Das wird aber trotzdem Abzugspunkte bringen.


    Der ÖFB hat nun aktuell vor der Saison 2011/2012 diese Weisung 1:1 übernommen!


    Die vorgeschriebene Vorgangsweise wird von der UEFA wird so beschrieben: Management von Freistößen


    Wenn die ausführende Mannschaft sich für keine rasche Freistoßausführung entschieden hat, so muss diese vom Schiedsrichter klar hingewiesen werden (Piff + Pfeife zum ausführenden Spieler zeigen), dass sie auf die Ballfreigabe durch den Schiedsrichter warten müssen.


    Ein verfrühtes Ausführen hätte dann eine Wiederholung + Gelbe Karte zur Folge.


    Ein „quick free kick“ kann unter folgenden Voraussetzungen ausgeführt werden:


    1) Keine Disziplinarmaßnahme + Austausch notwendig
    2) Freistoß muss innerhalb weniger Sekunden nach Abpfiff ausgeführt werden
    3) Der Ball muss ruhig am Ort des Vergehens liegen
    4) Freistoßdurchführung benötigt kein „Management“ durch den Schiedsrichter
    5) Der Schiedsrichter hat noch nicht mit der Einrichtung der Mauer begonnen, bzw. versucht die Verteidiger auf die richtige Distanz zurückzubeordern.



    Sollte ein Verteidiger die Ausführung eines „quick free kick“ verhindern zu versuchen, muss er wegen Unsportlichkeit verwarnt werden.

    Kann mir jemand in Kürze erzählen, wie Kassai das Finale gepfiffen hat? In welchen Spielminuten gab es strittige Entscheidungen, oder ging alles glatt? Über ihn gelesen habe ich nirgends etwas.


    Ich hatte am Samstag leider das Pech, das Spiel nicht sehen zu können, weil ich bei einer Visakontrolle lange festsaß. Wahrscheinlich hatten sich die Beamten gerade das Spiel angeschaut.

    Ich hätte Frank de Bleckere gerade nicht für die geeignete Wahl gehalten. Er hat regelmäßig Probleme mit der Handspielbewertung und richtigen Disziplinarkontrolle.


    Er ist ein guter Schiedsrichter, aber für mich kein sehr guter.


    Kassai hingegen, hat für mich alles was man braucht um so ein Spiel perfekt zu leiten.

    Ich denke das wichtige bei solchen Beispielen ist schon auch, dass wir genauso wie bei der Handspielbewertung den Kollegen Spielraum zur Interpretation zugestehen müssen. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidungen und wenn die FIFA in ihrem Regelwerk diese Punkte nicht auf den Punkt bringt, kann das genau der Grund dafür sein.


    Wenn nationale Verbände dies in ihrer Auslegung versuchen genauer zu definieren, bleiben dies trotzdem immer noch Grauphasen, solange das Board das nicht genauer definiert.

    Der Kamerad braucht keinen Schutz! ;) Er hat die Situation ganz bewußt und gut wahrgenommen und hielt sich streng an lokale Anweisungen.


    Er selbst war bei der Entscheidung aber selbst im Zweifel, ob dieses Abspiel kontrolliert war oder nicht. Maßgeblich war für ihn, dass der Verteidiger den Ball schon gezielt zur Seite spielte und nicht bloß irgendwo hin köpfte. Im Zweifel lies er dann weiter Laufen.


    Trotzdem würde ich meinen, dass es sich eher um eine Abwehrreaktion handelt und aus meiner Sicht deswegen auf Abseits zu entscheiden wäre.


    Der Punkt ist nur, dass wir im Regelwerk als schriftliche Quelle nur die Punkte "Ablenken" und "Abprallen" haben. Die Auslegung des DFB begründet sich nicht auf geschriebene Quellen des FIFA Regelwerkes. Um ein bloßes Ablenken handelt es sich bei dieser Situation aber nicht, der Spieler gab den Ball eine ganz bestimmte Richtung.


    Bei praktischen Schiedsrichter Seminaren der FIFA wird aber sehr wohl der Punkt des Ablenkens in der Auslegung des DFB so interpretiert. Hier wird immer der Vergleich gebracht, ob ein Schiedsrichter Aufgrund eines solchen Zuspiels auf einen Tormann indirekten Freistoß im Bezug auf die Zuspielregel entscheiden würde.


    Hier wurde ja letztes Jahr sogar präzisiert, das nur ein kontrolliertes Zuspiel mit dem Fuß als solches gilt!


    Eine schriftliche Erläuterung wäre zu diesem Punkt von der FIFA hilfreich. Dazu sollte man das Board einmal auffordern, weil es Weltweit unterschiedlich interpretiert wird.

    Hab neulich eine ziemlich schräge Aussage und Anwendung zum Tormannspiel bekommen.


    Die Schiedsrichter ließen einen Feldspieler mit Tormanntrickot einwechseln. Dieser Tormann durfte dann Spielen wie ein Feldspieler, den Ball also so lange halten wie er wollte und auch die Zuspielregel wäre hier aufgehoben ohne dass ein Gegenspieler den Ball berühren muss. Dafür dürfte dieser Spieler den Ball nicht mit der Hand spielen in seinem Strafraum.


    Diese Regelansicht ist natürlich absolut nicht in den Regeln enthalten. Ich frage mich nur, woher haben die Kollegen diese Ansicht?


    Gab es in früheren Jahren einmal ein spezielles Tormannspiel für Feldspieler, die sich an der Stelle des Tormanns ein gewechselt haben? Oder ist das nur eine Lokale Erfindung, die sich an das Eishockey anlehnt? Weiß jemand etwas aus der Geschichte des Futsals?

    Die Antwort lautet strafbares Abseits! Die Spielfortsetzung ist IDF am Ort wo der Angreifer stand, als der Ball gespielt wurde. Die Begründung wäre, dass der Angreifer aus seiner Position einen Vorteil zog, als der Ball gespielt wurde.

    Das mit dem verpflichtenden Pfiff hab ich mit unserem obersten Regelpapst abgeklärt. Der Pfiff ist beim Schiedsrichterball offensichtlich nur in Deutschland üblich.


    In Österreich wird die Ansicht der FIFA vertreten, wo der Ball im Spiel ist, wenn der Ball den Boden berührt. Pfiff ist hier nicht erlaubt! Das gibt es nur in Deutschland, vorübergehend denke ich, bis man eines Tages bei der FIFA anfragt.


    Im Regelbuch steht vom Pfiff ja auch nichts, sondern im Gegenteil steht im FIFA Futsalregelbuch, dass auch vom IFAB Board wie beim Fußball erstellt wird: Seite 116 "Kein Pfiff darf erfolgen zur
    • Fortsetzung der Partie durch einen Schiedsrichterball"

    Hier wurde oben einige Male kritisch bemerkt, dass es verbandsinterne Anweisungen und Regelungen gibt und nicht Insider Probleme im Zusammenhang mit dem Regelwerk haben.


    Dies hat das FIFA Regel Board bei der letzten Regeländerungsaussendung 2010 sogar im Schlußsatz auch so kritisch gesehen. Das Board ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat alle Lokalen Anweisungen als Ungültig erklärt, weil nur das Board selbst und als Stellvertreter die FIFA Erläuterungen zu den Regeln herausbringen darf.


    Ich konnte mir diesen Absatz in der Praxis trotzdem nicht realisierbar vorstellen.


    Es gibt aber zusätzlich zum Regelwerk die FIFA Fragen und Antworten aus dem Jahr 2006. Diese wurden im Jahr 2009 mit vielen zusätzlichen Fragen erneuert, aber leider noch nicht veröffentlicht. Aus diesen Fragen und Antworten ergaben sich einige Änderungen in unserer deutschsprachigen Auslegung, wie eben die Eingangsfrage.