Beiträge von TimBalsiger

    Coachings habe ich sowieso regelmässig, da ich Teil der Talentgruppe bin. Persönlich nehme ich das Ganze auch auf keinen Fall. Für mich ist einfach wichtig, den Hintergrund zu kennen. Lag es an den jeweiligen Mannschaften/Trainern; ist es etwas, was jetzt generell zugenommen hat oder habe ich tatsächlich etwas falsch gemacht? In letzterem Fall könnte ich natürlich etwas tun, um dies künftig zu verhindern, wobei mir im direkten Gespräch mit SR-Kollegen, dem Austausch hier im Forum und natürlich dem Blick ins Regelwerk keinerlei Fehler während dem Spiel aufgefallen sind. Dass innerhalb einer Woche gleich zwei Mannschaften auf Grund meiner Entscheidungen Protest einlegen, scheint mir jedenfalls merkwürdig.

    Klingt für mich leider nach einem inzwischen durchaus öfter vorkommenden B-Junioren Spiel. Dass man einen Imbiss nach dem Spiel bekommt, habe ich inzwischen auch schon auf drei Sportanlagen des FVRZ erleben dürfen.


    Deinen Schilderungen nach, sehe ich hier keinen Fehler deinerseits. Einzig das mit dem Protest hättest du besser lösen können. So wurde uns doch beigebracht, dass jeder Trainer / Spielführer gegen Alles Protest einlegen kann. Dies muss er schriftlich nach dem Spiel tun und der Trainer / Spielführer der anderen Mannschaft muss dies per Unterschrift bestätigen. Rein spekulativ könnte der Protest ja durchaus soweit gehen, dass wegen Drittpersonen aufgrund fehlender Ordner die Sicherheit nicht mehr gewährleistet worden wäre, deshalb hätte könnte, würde, etc. Das muss dann der Verband entscheiden; ggf. gibt es gar ein Wiederholungsspiel.


    Zu Tatsachenentscheiden, Kosten und Erfolgsaussichten sage ich generell nichts. Meine Worte sind immer "Ich hab es so gesehen und ich pfeife was ich sehe."

    Gestern hatte ich ein Spiel, bei dem erneut Protest eingelegt wurde und da frage ich mich jetzt nun; Liegt das an mir? Haben die Trainer in dieser neuen Saison plötzlich kollektiv bei jedem "Schischi" protestieren zu müssen? Oder hatte ich da jetzt schlichtweg einfach Pech?

    Die Situation gestern war nämlich noch absurder: In einem völlig ruhigen Junioren A, Youth League Spiel stellte sich ein Spieler der Heimmannschaft bei einem Freistoss der Gäste vor den Ball, woraufhin ihn sein Gegner mit aller Kraft und für mich klar erkennbarer Absicht abschoss. Die rote Karte die ich daraufhin gezeigt habe, sorgte für Unruhe auf und neben dem Platz, was das Spiel ganz plötzlich enorm schwer zu leiten gemacht hat. Ein gewisses Unverständnis gegenüber diesem Verweis kann ich ja nachvollziehen, auch wenn man hier nüchtern betrachtet meiner Meinung nach zu keinem anderen Schluss kommen kann. Dass da dann nach dem Spiel aber Protest eingelegt wird, sah ich nicht kommen und ist für mich unverständlich. Wenigstens habe ich aus den Fehlern am Mittwoch gelernt und brachte das Verfahren nach dem Spiel deutlich "sauberer" über die Bühne...

    Vergangenen Abend kam ich in den Genuss eines B-Jugend Spiels, in dem es quasi an nichts gefehlt hat; Zwei Ampelkarten, eine direkt rote Karte nach einer Tätlichkeit, der Ausgleich per Kopf durch DEN TORWART und zu allem Überfluss noch eine Protestanmeldung durch die Gastmannschaft.

    Am besten fange ich aber von vorne an:
    Als ich auf dem Sportgelände ankam wurde ich zuerst sehr warm begrüsst; Unter anderem wurde mir nach dem Spiel etwas zu Essen und auch etwas zu Trinken angeboten (Ist bei uns in der Schweiz etwas unüblich).

    Das Spiel begann direkt ziemlich wild. In der zehnten Minute musste ich bereits die erste gelbe Karte für die Heimmannschaft zücken, da der Verteidiger direkt vor dem Strafraum den Ball wegspitzeln wollte, jedoch aber nur den gegnerischen Stürmer traf. Danach flachte das Spiel etwas ab, die Gastmannschaft war primär im Angriff, wobei auch die Gastgeber den ein oder anderen Abschluss verbuchen konnten. In der 41. bekamen dann auch die Gäste den gelben Karton nach einer klaren Schwalbe zu sehen, der Trainer folgte auch noch gleich wegen Protestierens.

    Die zweite Halbzeit fing ähnlich turbulent an, wie die erste, da direkt nach dem Anpfiff der Gäste viel zu spät in den Zweikampf kam und den Gegenspieler direkt vor den Trainerbänken umhaute, er durfte auch für 10 Minuten raus, wie das bei uns nach einer gelben Karte so üblich ist. In der 53. Minute wollte die Nummer 8 der Platzmannschaft auch eine kurze Pause und vereitelte seinem Gegner mittels Trikotzupfer einen aussichtsreichen Angriff. 20 Minuten später folgte dann endlich das erste Tor der Partie, die Heimmannschaft moniert zwar leise ein angebliches Abseits, wobei ich dieses so nicht feststellen konnte, weshalb es mit 0:1 weiterging. Keine 3 Minuten später durfte die Nummer 8 der Heimmannschaft erneut Gelb sehen, was bedeutet gelb-rot, ab unter die Dusche. In der 79. folgte eine weitere gelbe Karte für das Heimteam ehe sie in der 93. Minute zu einem Freistoss kamen, welcher der Torhüter souverän hineinköpfte. Der Jubel war gross, die ganze Bank und auch einige Zuschauer betraten das Feld (Darunter angeblich auch der bereits verwiesene Spieler). Der Trainer bekam dafür die gelbe Karte, den Rest der Bank ebenfalls zu bestrafen, empfand ich als nicht Zielführend. Was nun aber für ordentlich Gesprächsstoff sorgte war, dass die Gäste das Spiel schnell fortsetzen wollten, ich dies aber nicht zuliess, da alle Spieler der Heimmannschaft sich entweder noch in der gegnerischen Platzhälfte befanden oder sich dort neben dem Spielfeld befanden. Laut den Gästen müsste ich den Anstoss in diesem Fall nämlich zulassen, sofern sich mindestens ein Spieler auf dem Feld befände. Mal ganz abgesehen davon, dass sich dieser eben in der falschen Hälfte befindet und sich auch einige Drittpersonen auf dem Spielfeld befanden, fände ich doch, dass dies stark dem Sportsgeist widerspräche, hier auf Vorteil zu entscheiden und den 1:2 Führungstreffer so geschenkt zu bekommen. In der 96. liess sich die Nummer 13 der Platzherren zu einer Tätlichkeit verleiten, was zu Platzverweis Nummer 2 sorgte. Damit war dann aber auch vorerst Schluss.

    Wobei ganz fertig ist die Geschichte da noch nicht. Alle drei Trainer der Gäste wollten die Szene nach dem Ausgleich nochmals diskutieren, darauf liess ich mich jedoch nicht wirklich ein. Da meinte der Cheftrainer, der bereits gelb vorbelastet war, dass dies eine Katastrophenleistung von mir sei. Er bekam somit den dritten Feldverweis des Tages, was er aber nicht ganz nachvollziehen konnte, da er dies scheinbar zu seinem Assistenten sagte, der so wie er selbst einen Meter neben mir stand. Das ging ihm dann zu weit, weshalb er einen Protest anmeldete. Als Grund nannte er mir die Ampelkarte gegen ihn und die Szene nach dem Ausgleich (Wobei da plötzlich unerlaubterweise(?) die Nummer 13 auch auf dem Platz gestanden haben soll, obwohl der erst 3 Minuten später den Verweis bekam). Als ich ihn nach dem Prozedere darauf ansprach, ob ihm bewusst sei, dass dies sowieso erfolglos sein wird, da alles vom Tatsachenentscheid gedeckt ist und dies einfach ein Loch in die Vereinskasse fresse, meinte er nur. "500 Franken, ich weiss. Ich hoffe du bekommst dadurch wenigstens eine Busse und pfeiffst und nicht mehr."

    Wie seht ihr das ganze? War der Protest gerechtfertigt und habe ich falsch gehandelt oder hättet ihr auch so/ähnlich reagiert?

    In der Schweiz haben wir diese Regelung auch auf sämtlichrn Ebenen eingeführt. Für diejenigen, die die konkrete Umsetzung interessiert, hinterlege ich hier das Schreiben an uns. Die Weisung unterscheidet sich, aber kaum bis gar nicht von jener in Deutschland.


    Ich hatte am Samstag Abend mein erstes Spiel in dieser Saison als SR, wobei ich auch einige Einsätze als SRA zu verbuchen habe und ich muss sagen, dass mir die neue Regelung absolut gefällt. Für den Kontext: Es handelte sich bei dieser Partie um die erste Cuprunde zwischen zwei Drittligisten (zweit höchste regionale Stufe), man kann also sagen, dass es um etwas ging. Trotz einiger strittigen Szenen (u.A. eine rote Karte kurz vor der Halbzeit, ein potenzielles Foulspiel vor dem entscheidenden Tor der Gäste) hatte ich noch nie so viel Ruhe bei einem Herrenspiel. Die Regelung wurde voll und ganz respektiert und teilweise rief der Captain, schon bevor ich es für nötig hielt, das Zeichen zu geben, aus der hintersten Reihe zu, man solle den SR in Ruhe lassen.


    Ich denke, wenn die Regel von uns allen konsequent umgesetzt wird und wir den Effekt nicht abflachen lassen, ist das eine immense Verbesserung für unseren Sport.

    Viel mehr stelle ich mir bei den neuen Regeln die Frage, wie man konkret ein absichtliches Handspiel definiert. Klar, wenn der Arm klar zum Ball geht, dann wird das wohl Absicht sein und gibt im Strafraum demzufolge keine Reduktion der disziplinarischen Strafe. Wie sieht es aber aus, wenn ein Verteidiger seine Arme bewusst fahrlässig auf der Torlinie spreizt, beim Schuss des Angreifers aber keine aktive Bewegung zum Ball macht, der Ball aber wegen dem Arm des Verteidigers nicht ins Tor geht. Der Verteidiger hat die Arme zwar da, vergrössert bewusst und absichtlich seine Körpergrösse (unnatürlich), aber er spielt aber nicht implizit mit Absicht den Ball. Wäre dies tatsächlich ein Feldverweis oder doch nur eine Verwarnung?

    Regel 3, Punkt 6 in den zusätzlichen Erläuterungen des DFB.

    "Ein Spieler jeder Mannschaft ist der Spielführer (Teamkapitän)."

    Die Stelle mit dem Torwart hast Du ja schon selbst zitiert. Und wenn da steht, dass jede Mannschaft einen Torhüter und einen Teamkapitän haben muss (was anderes lese ich da nicht heraus), kann ohne die beiden Spieler nicht gespielt werden.

    Naja, hier steht ja auch, dass eine Mannschaft aus 11 Spielern besteht. Trotzdem dar ein Spiel begonnen und auch fortgesetzt werden, wenn nur 7 Spieler einer Mannschaft sich auf dem Feld befinden. Es steht nichts davon, dass ein Spiel bei fehlendem Kapitän, anders als bei der Unterschreitung der Mindestanzahl an Spielern, abgebrochen werden müsse.

    Ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Abschnitt im Regelwerk gefunden, der besagt, dass überhaupt ein Kapitän zwingend vorhanden sein muss. Mal ganz davon abgesehen, ist die Abwesenheit eines Kapitäns doch kein Grund für einen Spielabbruch. Ich weiss jetzt nicht, wie es in DE aussieht, bei uns ist aber die Weisung, dass ein Wettspiel, wenn irgendwie möglich vom Schiedsrichter zu Ende geführt werden muss. Wenn eine Mannschaft keinen Kapitän hat / diesen während dem Spiel "verliert" und nicht mehr ersetzt, würde ich das im Spielbericht so rapportieren und die Sache ist gegessen. Ein Spielabbruch währe für mich in solch einem Szenario masslos übertrieben.

    Wo genau steht das in den Regeln?

    Ich lese da genau das Gegenteil heraus.

    JEDER Spieler (und nicht nur einer von ihnen), der protestiert, wird verwarnt.

    Ich verstehe das auch eher so. Dass man einfach den rauspickt, der am heftigsten protestiert, ist einfach eine praktische Handhabung, ähnlich wie die Regel, dass der Torhüter den Ball nur 6 Sekunden in der Hand halten darf, nicht wirklich geahndet wird.

    Die Spielfortsetzung geht grundsätzlich immer nach dem Vergehen, das zuerst begangen wurde. Bei zeitgleichen Vergehen geht es nach dem härtesten.

    Wenn du sagst, dass der Vorteil angezeigt wurde, verstehe ich das so, als wäre die Vorteilssituation eingetroffen, der Angreifer hat daraus aber nichts gemacht. Wenn dem so ist, dann darf auch nicht zurück auf das ursprüngliche Foulspiel gegriffen werden und es muss den Freistoss für #18 geben.

    Ist der Vorteil aber nicht eingetroffen und dieser wurde auch (noch) nicht angezeigt, so kann der Freistoss für #7 gegeben werden. Die Verwarnung gegen #7 kann trotzdem noch ausgesprochen werden.

    Die Mannschaften, die deswegen durchdrehen, werden früher oder später immer irgend einen Grund finden.

    Nur weil sie immer einen Grund finden, heisst das ja nicht, dass man gleich einen Grund auf dem Silbertablett servieren muss. Ich sehe es so, wie Manfred : Wenn der Spieler tatsächlich genug dumm ist und sich selbst dafür feiert, den Ball absichtlich weggeschossen zu haben um einen anderen Ball zu erzwingen, dann bekommt er halt die gelbe Karte rein gedrückt. Ansonsten schaue ich dann blöd gesagt einfach weg. Unser Job ist es schliesslich nicht in jeder Suppe ein Haar zu suchen.

    Was die Ähnlichleit der TW-Trikotfarben angeht, bin ich - wettbewerbsunabhängig - aber mal SOWAS von entspannt ;)

    Von mir aus können beide TW und der SR alle drei in exakt der gleichen Trikotfarbe auflaufen. Tut niemandem weh und wenn es tatsächlich zum Fall kommt, dass der TW in der 92' zum Eckball nach vorne kommt, sollte man anhand der Spielbewegung gut erkennen können, welcher TW zu welcher Mannschaft gehört. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es hier zu einer kniffligen Situation kommen würde.