Beiträge von A_Kappi

    Stand in der Regel selbst. Ich kann mich (aus meiner Zeit als Spieler) erinnern, dass der Ball beim Anstoß früher erst im Spiel war, wenn ein zweiter Spieler ihn berührt hat.


    Die Regeländerung selbst erfolgte aber definitiv in 1997, dürfte man auch bei der Fifa nachlesen können. Da ich mir aber sicher bin, suche ich jetzt nicht :)

    Hä? Ich bin seit fünf Jahren Schiedsrichter, die Torerzielung per Anstoß war schon immer erlaubt. Wurde die Regel wirklich kurz zuvor geändert? Gewiss nicht erst vor zwei Jahren, aber dennoch in den letzten Jahren? Mir ist so, als sei das direkte Tor aus dem Anstoß schon seit Ewigkeiten erlaubt?!


    Du hast vollkommen Recht, die entsprechende Regeländerung erfolgte 1997, dort wurde bei der Regel 8 erstmals der Satz: "Ein Tor kann aus einem Anstoß direkt erzielt werden" eingefügt.

    Ein Absatz weiter wird dies m.E. nach sogleich aufgelöst:


    Zitat


    Sämtliche Kleidungsstücke und Ausrüstungsteile, die nicht zur Grundausrüstung gehören, müssen vom Schiedsrichter geprüft und für ungefährlich befunden werden

    Ein Schweißband ist meiner Meinung nach ein Kleidungsstück und weder für den Träger, noch für den Gegner gefährlich.


    Wäre es dann aber nicht Aufgabe des DFB oder einzelner Landesverbände, diese Regeln in der Ausschreibung einzelner Wettbewerbe außer Kraft zu setzen? Warum wird das nicht gemacht? Stattdessen gibt es von einigen Lehrwarten (die sich ja ebenfalls in einer Zwangssituation befinden) die Anweisung, die Ausrüstung bis in alle Klassen hinunter entsprechend der Regeln zu kontrollieren.


    Dem DFB sind ja genauso die Hände gebunden, da das Regelwerk auch dort von BuLi bis Kreisklasse gilt. Wenn man einzelne Wettbewerbe ausschließt, bzw. bestimmte Regularien nur auf bestimmte Ligen begrenzt gibt man ja indirekt zu, dass eben nicht überall nach gleichen Regeln gespielt wird und kein Unterschied zwischen BuLi und Kreisklasse besteht - aber genau dies will man ja unbedingt vermeiden.


    Mir ist vollkommen bewusst, dass ich auch eine Verantwortung gegenüber unseren jungen SR-Kameraden habe, deshalb setze ich Anweisungen auch weitestgehend um, auch wenn ich sie für irrelevant halte. Da bin ich absolut bei Dir und auch keineswegs der Typ, der Anweisungen generell ignoriert. Allerdings nicht um jeden Preis, und das erwarte ich eben auch von jungen Kameraden. Bei 10-jährigen im Jugendbereich wird keiner eine qualifizierte Beobachtung erhalten, da kann man m.E. nach auch mal auf besondere Umstände (Ausweichtrikots nur mit kurzen Armen) auch großzügig reagieren (andersfarbige Unterziehhemden zulassen). Das hat m.E. nach nichts mit dem Alter oder der Erfahrung des SR zu tun, sondern eben mit Verstand und Verständnis. Und eben auch mit dem Rückgrat, diese (begründete) Entscheidung zu vertreten und zu verantworten. Es gibt Dinge, die sind wichtiger als gutes Aussehen der Spieler und Regelkonformität der SR. Das würde ich auch so gegenüber einem Beobachter kommunizieren und kann mir nicht vorstellen, dass ein vernünftiger Beo mir dies negativ auslegen würde, wenn die Spielleitung an sich in Ordnung war. In Bereichen wo regelmäßige Beobachtungen über Auf- und Abstieg entscheiden hat man die meisten Probleme dieser Art ja gar nicht, da die Vereine (oft) die Vorgaben ohnehin umsetzen.
    Mir geht es darum, dass man über den Sinn einer absoluten "Paragraphenreiterei" mal nachdenkt, und SR-Kollegen, die eben auch mal nach links und rechts abweichen nicht gleich verteufelt, sondern sich fragt, warum der Kamerad das macht. Ich persönlich habe viel von den sogenannten "alten Mittelkreisschiri`s" gelernt, die (auch hier im Forum) gerne spöttisch belächelt werden. Ich (und mit Sicherheit auch einige andere "alte Hasen", wobei mit alt nicht das Lebensalter sondern die Erfahrung an der Pfeife gemeint ist) würde auch sehr gerne einiges hier im Forum weitergeben, allerdings gestaltet sich dies schwierig, da dies eben manchmal anders in der Regel steht und dann (völlig zurecht) kritisiert würde. Man will ja auch nichts (regeltechnisch) falsches, hier schriftlich fixieren, selbst wenn es in bestimmten Situationen taktisch sinnvoll ist. Eben weil viele nicht das geschriebene für sich analysieren und dann entscheiden, ob es sinnvoll ist, das anzunehmen oder eben nicht, sondern sofort die "Regelkeule" rausholen - gegen die es dann auch keine Argumente gibt.
    Ebensoviel nehme ich aber auch von den jungen Kameraden mit, die mir immer wieder die Grundlagen ins Gedächtnis rufen (die im Laufe der Jahre gerne mal verschwinden :) ) und mich ständig animieren, mein eigenes Verhalten zu hinterfragen.
    Vielleicht würde es helfen, wenn wir alle alles grundsätzlich als "gut gemeint" voraussetzen und eine positive Grundhaltung einnehmen (nicht nur hier im Forum), es würden sich m.M. nach viele Missverständnisse vermeiden lassen.


    Jetzt bin ich ganz stark abgeschweift, wollte dies aber mal loswerden.


    Zurück zur Mütze: In den höheren Ligen (mit Beobachtungen ;) ) werden sich die Torhüter m.E. nach sehr schnell auf die neue Regel einstellen und entsprechende Ausrüstung zur Verfügung haben. Stellt Euch selbst die Frage, ob dies in den unteren Liegen irgendjemand interessiert. Insbesondere die Farbe. Meist haben die TW doch irgendeine Werbekappe auf (bei uns in der Gegend hatte die SPD mal solche Dinger verteilt, die habe ich jetzt schon mehrfach angetroffen :P ) Wenn ein TW mich tatsächlich vor dem Spiel fragt, sage ich ihm: "Wenn Du mich fragst, muss ich nein sagen. Willst Du mich was fragen?" Wenn er nochmal fragen sollte, spielt er ohne Kappe. Wenn ein Gegenspieler die Kappe moniert, frage ich ihn ob er ernsthaft so unsportlich sein will.

    Leute, lasst Euch uns doch lieber freuen, dass wir von tiefgreifenden Regeländerungen verschont werden.
    Ich Stufe diese Regeländerung (sofern man überhaupt von einer Regeländerung sprechen kann) als "formale Änderung" ein, um dem Gleichberechtigungsgrundsatz Rechnung zu tragen.
    Man sollte sich bei jeder Regel fragen, was bezweckt werden soll - dann erübrigt sich m.E. nach schon vieles.


    Für mich persönlich ändert sich gar nix. Wenn der Torwart bei tiefstehender Sonne ein Käppi tragen will, wird es mich auch zukünftig nicht interessieren, ob dies gelb, rot oder lilablasblau getupft ist. Die FIFA hat das Problem, allgemeingültige Regeln erlassen zu müssen, die Nationalmannschaften ebenso umfassen wie die F-Jugend von Hintertupfingen. Während bei den Profi`s auch rein optische Details ihre Daseinsberechtigung haben, ist dies für den Dorfverein in den untersten Kreisklassen differenziert zu sehen. Deshalb liest sich der Passus "Ausrüstung" im offiziellen Regelwerk mittlerweile wie eine Kleiderordnung bei der Bundeswehr. Ich werde weiterhin meinen gesunden Menschenverstand nutzen und im Einzelfall auch mal "Fünfe gerade" sein lassen, wenn es die Situation erfordert. Ich werde auch weiterhin dem TW ein Käppi in seiner Wunschfarbe gestatten, ich werde auch weiterhin im Jugendbereich bei Kurzarmtrikots andersfarbige Unterziehpulli`s oder Strumpfhosen gestatten, wenn es kalt ist. Ich bin dann wohl ab und an auch der im Forum oft gescholtene "alte Schiedsrichter", der bestehende Regeln nicht umsetzt und ab und an mal als "Schiedsrichter der letzten Woche" fungiert.

    Am 31.05.1966 wurde im Rahmen des Eröffnungsspiels der WM (Mexiko gegen die Sowjetunion) dem russischenen Spieler Lowtschew die erste gelbe Karte der Fussballgeschichte gezeigt.


    Leiter des Spieles war der Deutsche SR Kurt Tschenscher.


    Eine rote Karte musste während des gesamten Turnieres nicht ausgesprochen werden.


    Herzlichen Glückwunsch, gelbe Karte, falls ich Dich heute zeigen muss, werde ich Dir dabei auch nochmal persönlich gratulieren :)

    Ich habe es mir in solchen Fällen angewöhnt, zuerst auf die Blickrichtung des Spielers zu schauen. In den Spielklassen, in denen ich unterwegs bin, wird niemand absichtlich einen Ball Richtung Torwart spielen, ohne vorher hingesehen zu haben. Umgekehrt schaut ein Spieler, der einen Ball einfach nur weghauen will, eher selten wo denn sein Torwart gerade ist. Erst in den Fällen, wo der Spieler tatsächlich zum Torwart schaut (vielleicht 10%, mehr nicht), muss ich dann noch bewerten, ob das denn wirklich ein kontrolliertes Zuspiel mit dem Fuß war.

    Das ist ein wirklich guter Tipp, den ich bisher bewusst noch nicht angewendet habe. Dankeschön! :top:

    Laut einem Bericht im Focus ist es nun aufgrund einer wissenschaftlichen Studie der Uni Münster fakt, dass der FC Bayern München von den SR bevorzugt wird.


    Das ganze ist unumstößlich mathematisch berechnet. Aus der Studie geht leider nicht hervor, wer festgelegt hat, welche Entscheidungen des SR Fehlentscheidungen waren und welche nicht.
    Vielleicht sollten wir eine Studie anstreben, in welchem Maße Mathematiker Entscheidungen der SR als Fehlentscheidungen einstufen, wenn der FCB betroffen ist :clown:


    zum Bericht



    Was sagt ihr: Hat so eine Studie irgendeine verwertbare Aussagekraft? Ist irgendetwas dran, hat Bayern einen Bonus?

    Bei uns ist es sogar noch einen Tick härter:


    Strafe für einen Kreisligaverein bei Unterschreitung des SR-Soll:


    im ersten Jahr 300,- €, im zweiten Jahr 600,- €, im dritten Jahr Zwangsabstieg aller Herrenmannschaften, im vierten Jahr Zwangsabstieg aller Herrenmannschaften + 1200,- €


    Regelung soll am Verbandstag allerdings etwas "aufgeweicht" werden und der Zwangsabstieg soll erst im vierten Jahr erfolgen.
    Dafür sollen auch Vereine (finanziell) belohnt werden, wenn das SR-Soll übererfüllt wird.



    Wenn man diese Regelung kennt, dann erscheint eine Zahlung von 2-300 € an den Vereins-SR in einem anderen Licht und die Ausstattung mit einem Trikot und einer gebrauchten Pfeife mutet fast schon lächerlich an.

    Erstens:
    lege Dein schlechtes Gewissen ab. Wenn Du Dich als Bittsteller fühlst, handelst Du auch so - ein Verein der 5,- € für eine neue Pfeife sparen will und Dir eine Gebrauchte anbietet respektiert Dich als SR nicht, ich hätte sie der entsprechenden Person vor die Füße geworfen.


    Zweitens:
    informiere Dich, welches SR-Soll Dein Verein erfüllen muss, wie die aktuelle Situation ist und welche Strafen der Verein zahlen muss, wenn Du wechselst. Dies sollte die Basis für Deine Verhandlungen sein. Die Hälfte der evtl fällig werdende Strafe sollte der Verein Dir mindestens jährlich zur Verfügung stellen. Ob dies in Form von Bargeld oder als Einkaufsgutschein/Kontingent im Sportgeschäft geschieht ist zweitrangig.


    Drittens:
    Bestehe darauf, dass Du alleine entscheiden kannst, für was Du den (für die Pfeiferei Zweckgebundenen) Betrag unter zweitens verwendest. So kannst Du frei entscheiden, ob Du Dir ein paar neue Fussballschuhe gönnst, einen neuen Trikotsatz, Spielnotizkarten oder Assistentenfahnen. Oder eine neue Pfeife ...


    Viertens:
    Bestehe darauf, Sonderleistungen der Spieler ebenfalls zu erhalten. Bekommen die Spieler eine einheitliche Sporttasche, solltest Du auch eine bekommen. Gibt es neue Trainingsanzüge für die Spieler, sollte der Vereins-SR auch einen bekommen. Gibt es neue Trainings-Shirts, dann auch für Dich.



    Das wären meine Ratschläge.

    Solche Dinge handhabe ich wie von Thomas bereits angedeutet:
    Ich teile einem Spieler (muss nicht der Kapitän sein, kann auch ein anderer Führungsspieler sein) mit, dass sein TW den Ball zu lange hält und das ich das nächste Mal idF geben muss - idealerweise mindestens 20 Meter vom TW entfernt. In der Regel kommt dann so etwas wie "Kalli, spiel den Ball schneller, sonst gibt`s Freistoß!" quer über den Platz gerufen. In der Außenwirkung geht`s nicht besser, im Falle eines Falles ist der TW (auch bei den Zuschauern) der Depp. ^^

    Hier wird ständig argumentiert, dass ein "Simulieren" belohnt wird. Ich kann das nicht nachvollziehen. Welchen Vorteil habe ich denn davon, dass mein Gegenspieler vom Feld muss, wenn ich dann selbst draußen stehe? Das erschließt sich mir nicht wirklich.

    Den Sinn verstehe ich schon. Nach aktueller Regelauslegung wird die Mannschaft des foulenden Spielers belohnt, da sie für die Dauer der Behandlung in Überzahl spielen darf.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Schauspielerei dann zunimmt.


    Grundsätzlich finde ich die Idee nicht so schlecht, als das man sie direkt "abbügeln" sollte.

    Die Uefa hat einen Antrag zu einer Regeländerung beim Ifab (International Football Association Board) eingereicht.


    Demnach soll ein foulender Spieler ebenfalls das Feld verlassen, wenn der gefoulte Behandelt werden muss.


    Der Bericht



    Sinvoll? Vorteile, Nachteile, Gefahren? Was denkt Ihr?

    Zurück zur Ursprungsfrage:


    Ich bin der festen Überzeugung, dass schon so manche rote Karte durch das Verhalten des SR präventiv verhindert worden ist. Das Problem: man kann so etwas schlecht beweisen, weil das Ereignis (Feldverweis) ja dann nicht eintritt und auch niemand mit Gewissheit sagen kann, dass es eingetreten wäre. Ein "hätte, sollte, könnte" ist halt immer im Nachsatz von einem "vielleicht" begleitet.


    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich einige Feldverweise rückblickend betrachtet durch anderes agieren hätte verhindern können. Andererseits bin ich überzeugt, dass ich auch einige durch meine Art der Spielleitung verhindert habe.


    Man sollte nicht nur versuchen, das Spiel zu lesen, sondern auch die Spieler. Man bekommt dann ein Gefühl dafür wie die einzelnen Spieler ticken, wann es z.B. Sinn macht, durch die Verhinderung der Spielfortsetzung für einen kurzen Moment Besinnung einkehren zu lassen und ggfls auf einen Spieler beruhigend einzuwirken, dem man schon ansieht, dass er seinen Gegner gleich umtreten will.
    Großes Vorbild in diesem Bereich ist für mich Howard Webb.


    Wichtig ist, die Feldverweise (und die Entstehung) nach dem Spiel zu reflektieren und sich selbst und seine Spielleitung zu hinterfragen - die Grundvoraussetzung zur Verbesserung.

    Grundsätzlich geht es ja um die "dreifach-Bestrafung", sprich Strafstoß (Wiederherstellung der Torchance), Feldverweis (Bestrafung des fehlbaren Spielers) und die nachfolgende Sperre.
    Und da bin ich auch der Meinung: Feldverweis und Strafstoß sind Strafe genug, eine nachfolgende Sperre halte ich nur für angebracht, wenn das Foulspiel an sich einen Feldverweis nach sich gezogen hätte.