Beiträge von FC Santa Claus

    Hallo,
    ich musste in meinen letzten Spielen leider öfter auf Strafstoß entscheiden. Meistens waren es Dinger bei denen es für mich eine klare Sache war. Was hinterher immer kam war: „Hey Ich hab doch den Ball gespielt!“ oder „Das war nur Ball!!! Nur Ball!!!“ Der kullerte dann tatsächlich in eine andere Richtung als er vorher gespielt wurde. Was aber auch klar ist, wenn von der Seite jemand reinspringt. Ich tue mich sehr schwer damit, wenn zu 10 Prozent der Ball ja irgendwie „gespielt“ wird, aber zu 90 Prozent der Gegner. Also die Fälle, wo der Ball mit ein Fuß noch berührt wird und mit dem anderen Bein oder dem Körper nur noch der Gegner abgeräumt wird. Was mir auch hierbei schwerfäll, ist einzuschätzen, ob nur erst der Ball und dann der Gegner getroffen wurde, oder umgekehrt. Es kann doch nicht richtig sein, wenn der Verteidiger so in den Angereifer hinein rutscht, damit klar irgendwie noch den Ball trifft, aber auch so den Gegner abräumt, dass dieser auch keine Chance hat sich noch auf den Beinen zu halten. Ich hoffe ich konnte das einigermaßen beschreiben. Jetzt zu meiner Frage. Wieviel Ball oder wie wenig Gegner muss bei euch gespielt werden um nicht auf Strafstoß zu entscheiden? Mir ist schon klar, dass die Übergänge hier fließend sind und das es fast unmöglich ist eine klar Grenze zu ziehen. Aber vielleicht findet ja der ein oder andere erfahrene Sr - Kollege eine Beschreibung an der man sich entlang hangeln kann. Danke schon mal im Voraus.

    Habe leider nichts brauchbares an Videomaterial gefunden. Kann vielleicht noch zur Ergänzung anfügen, dass der Verteidiger versucht den Ball links am Tor vorbei zu klären. Das misslingt und der Ball mit dem ersten Kontakt landet so im Tor. Der Angreifer, der sich in der Abseitsposition befand, greift nicht weiter ins Spiel ein.
    Aber danke schon mal für die Antworten. Klingt sehr schlüssig.

    Angeregt durch eine Szene in einem Zweitligaspiel am Wochenende ergab sich eine Regeldiskussion. Ein Angreifer (in klarer Abseitsposition) und zwei Verteidiger laufen auf das Tor zu. Ein zweiter Angreifer bringt eine Flanke scharf und dicht vor das Tor. Durch den in der Abseitsposition befindlichen Angreifer wird dem Torwart und dem nachlaufenden Verteidiger die Sicht auf den geflankten Ball versperrt.
    Die Flanke kommt im Rücken des Angreifers. Der Angreifer ist etwas zu schnell, kann den Ball nicht mehr mitnehmen und berührt diesen auch nicht.
    Der nachlaufende Verteidiger konnte den geflankten Ball durch den Angreifer nicht sehen, läuft in die Flanke, will im letzten Moment den Ball klären und erzielt aber so ein Eigentor.
    Der Angreifer zog aus seiner Position einen eindeutigen Vorteil (Sichtbehinderung Torwart und Verteidiger). Also liegt eine strafbare Abseitsposition vor. Aber… Durch den Klärungsversuch, der sich ja bei einer Ballberührung des Verteidigers fast immer unterstellen lässt, liegt ein bewusstes Spielen des Balls vor und es entsteht eine neue Spielsituation.
    Der Schiedsrichter in dem angesprochenen Spiel hat das Eigentor nicht gegeben und auf idF. wegen der Abseitsposition entschieden.
    Wie seht Ihr die beschriebene Situation? Tor oder Abseits? Oder stehe ich mal wieder auf dem Schlauch?

    Wo die Vorteile des Anstoß gegenüber dem idF liegen ist schon klar. Aber sollte eine Vorteilsentscheidung nicht immer in einem engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Vergehen stehen? Ich meine mal gelesen und gehört zu haben, dass der Vorteil innerhalb weniger Sekunden geschehen soll.

    Ich dachte die Auswirkungen einer falschen Spielfortsetzung wären bereits ausführlich geklärt gewesen und die Diskussion wäre in eine andere Richtung weiter gelaufen. Vielleicht in eine Richtung die nicht beabsichtigt war. Aber OK...
    Das scheine ja nicht nur ich richtig verstanden zu haben.

    Vielleicht bin ich jetzt schon wieder aus der Diskussion raus, aber ging es im Ausgangsbetrag nicht darum, dass der Ball im Toraus gelandet ist. Also um die Entscheidung Abstoß oder idF? Und wenn der Ball im Toraus ist, der TW erst den Ball holen muss und hinlegen muss, dann kann es keinen Vorteil mehr geben. Also dann noch auf Vorteil zu entscheiden wäre etwas zu viel des Guten.
    In einem "weiter laufenden" Spiel kann es selbstverständlich Situationen geben, in dennen eine Vorteilentscheidung angebracht und sinnvoll sein kann. Die Frage ist doch dann nur, ob diese Vorteilsentscheidung verstandenen wird. Meist schreit doch schon einer von der Seitenlinie "Abseits!!!", wenn auch nur ein Spieler allein auf das Tor zuläuft. Und die Schreie kommen ja immer von der verteidigenden Mannschaft. Die warten dann ja schon immer auf einen Pfiff. Bis verstandenen wird, dass man in der nächsten Situation auf Vorteil entschieden hat, vergeht einige Zeit. Ich glaube eher, dass dann schnell der Eindruck entsteht... "Ey Schiri, dass vorhin war Absteits. Aber haste wohl nicht gesehen!"

    Also regeltechnisch genau wie im Jugendbereich. Das ist schon klar! Die Frage war doch (an die Erfahrenen), ob das im Herrenbereich genau die selben positiven Effekte hat wie in der Jugendbereich. Aber es scheint ja überwiegend gute Erinnerungen an diese pers. Strafen zu geben.

    Na die Fragen die sich mir nur stellen sind doch:


    Wird die erste Gelbe duch den FaZ (ob 5 oder 10 min) nicht entwertet?
    Setzt sich bei den Spielern dann nicht fest, dass dann erst nach dem dritten gelbwürdigen Foul Schluß ist?
    Gibt es bei Spielen mit FaZ nun mehr oder weniger Fouls?
    Hat man nicht nun noch zusätzliche Diskussionen, ob es nun Rot war oder ob man da nicht noch "Fingerspitzengefühl" hätte zeigen können/ müssen und ein FaZ noch ausreichend gewesen wäre?


    Das ein FaZ ein gutes zusätzliches Mittel sein kann erscheint logisch. Aber tut man dem Schiedsrichter nun ingesamt einen Gefallen oder nicht?

    Mir ist klar, dass das Thema Zeitstrafe im Herrenbereich hier im Forum schon öfter mal besprochen wurde. Aber angeregt von der (wieder) neu angeregten Debatte von Herrn Nagelsmann möchte ich dieses Thema nochmals aufwärmen.


    http://www.suedkurier.de/sport…er-Region;art2783,9083132


    Für mich hat die Einführung einer Zeitstrafe einige Punkte, die dafür sprechen. Genauso gibt es für mich aber auch Argumente die dagegen sprechen.


    Das "Dafür" ist im Großen und Ganzen, dass man als Schiedsrichter die Möglichkeit hat mal einen Spieler zum "runterkühlen" vom Feld zu schicken.


    Dagegen spricht aus meiner Sicht, dass es die Spielleitung doch etwas komplizierter macht und es wieder mehr Raum für Diskussionen gibt. Gelb Gelb/Rot das kennen die Spieler und egal in welcher Spielklasse sollte ein Spieler im Herrenbereich, so viel "Verstand" besitzen, dass wenn er schon Gelb gesehen hat, dass er weiß, dass er sich jetzt nicht mehr viel erlauben kann. Das Trainer die 5 Zeitstrafe positiv sehen ist nachvollziehbar. Bewahrt sie doch vielleicht öfter mal einen Spieler vor dem FaD. Ich habe mal gelesen, dass es da schon Testphasen gegeben hat. Und das Ergebnis soll durchweg positiv gewesen sein.
    Im Jugendbereich ist das schon noch etwas anders. Hier finde ich die 5 Min. "Abkühlzeit" schon sinnvoll.


    Wie seht ihr das so? Zeitstrafe im Herrenbereich. Eine sinnvolle Ergänzung oder eher "Schmuck am Nachthemd"?

    Ist mir schon klar, dass man sich als Schiedsrichter in einer solchen Situationen keine Gedanken um einen regelgerechten Spielabbruch machen muss. Da gerät auch so ein Spiel und dessen Wertung ganz weit in den Hintergrund. Mir geht es vielmehr darum, dass es mit Sicherheit eine aggressive Stimmung gegen alle am Spiel beteiligten Personen gegeben haben wird. Und da muss nun der Schiedsrichter nun auch so ein Spiel anpfeifen. In der Bezirksliga gibt es ja keine Zäune oder andere Absperrungen.
    Und dann kann die Polizei dem Heimverein auch nicht zu seinem Hausrecht verhelfen. Finde ich sehr bedenklich.