Beiträge von FC Santa Claus

    Also beim "Anbrüllen" ist Schluß mit lustig. Wer mich anschreit bekommt sofort ne gelbe Karte und fertig. Ich sage dann auch immer gleich dazu: "anschreien lassen muss ich mich nun wirklich nicht!" Das wird auch meistens sofort verstanden. Aber es scheint ja leider genug Schiedsrichter zu geben, die das mit sich machen lassen.

    Scheine da wohl echt was nicht zu verstehen. Auf Seite 35 Regel 5 steht unter Vorteil:

    das Spiel bei einem Verstoß oder Vergehen weiterlaufen zu lassen, sofern das regelkonforme Team dadurch einen Vorteil erhält, und eine Strafe für den Verstoß auszusprechen oder das Vergehen zu bestrafen, wenn der mutmaßliche Vorteil nicht sofort oder innerhalb weniger Sekunden Eintritt.

    Versteh die Diskussion mal wieder nicht. Also es geht um eine (fast) 100%ige Situation im Strafraum? Das Foul ist unstrittig und eine mögliche Vorteilssituation auch nicht? Dann lass doch die 2 - 3 Sekunden laufen. Wenn der Ball ins Tor geht... Alles gut. Tor, Anstoß. Wenn der Ball nicht ins Tor geht... Strafstoß und je nach Foul auch noch eine passende Karte. Natürlich mit dem Zusatz, dass man klar noch kurz gewartet hat, wie die Situation weiter entwickelt. Ich hatte damit noch nie Stress. Also jedes Foul immer gleich abpfeifen, ohne (bei einer aussichtsreichen Situation) abzuwarten wie es weitergeht halte ich für nicht richtig.

    @ FC Santa Claus: Deine Beispiele ziehen leider nicht- bei Deinen Beispielen handelt es sich um Vorgaben, für deren Umsetzung der Veranstalter/ die Heimmannschaft verantwortlich ist und was nichts mit dem Geschehen auf dem Platz während des Spiels zu tun hat. Nice try.

    Hmm? Aber wir sind doch in unseren Spielklassen dafür verantwortlich, dass da doch wenigstens ein oder zwei Leute mit Ordnerwesten rum stehen. Und dann soll man solche Dinge nicht ansprechen oder durchsetzten können? Besteht da nicht sogar eine gewisse Weisungsbefungnis gegenüber dem Heimverein und seinen Ordnern? Steht da nichts von Platzanlage? Na ok. Dann habe ich da wohl was falsch versanden.:flieh:

    Die Spielordnung des Niedersächsischen Fußballverbandes sieht hier einige Möglichkeiten vor. Klar kann man drüber diskutieren, ob der Schiedsrichter zur Überwachung dieser Spielorndnung nur die richtige Stelle ist, aber diese Spielordnung gibt uns in diesem Fall einige „Krücken“ an die Hand. So werden wir unseren „Problemfall“ wenigstens los und können uns auf ein Regelwerk berufen.


    5.1.6

    Der Sicherheitsbeauftragte und die Ordnungsdienstkräfte sind für die Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich. Der Ordnungsdienst hat im Wesentlichen folgende Aufgaben wahrzunehmen:

     Feststellung, dass alle im Zuge der Fluchtwege und der Spielfeldumzäunung liegenden Rettungstore entsperrt sind;

     Zugangs- und Anfahrtskontrollen an der äußeren und inneren Umfriedung des Stadions sowie an nicht allgemein zugänglichen Bereichen;


     Schutz sicherheitsempfindlicher Bereiche (z.B. Kassen, Kartenverkaufsstellen, Mannschafts- und Schiedsrichterräume, Räume und Plätze für gefährdete Personen und deren Fahrzeuge, Personal);

    Zurückweisen und Verweisen von Personen, die ihre Aufenthaltsberechtigung für das Stadion nicht nachweisen können, die aufgrund von Alkohol oder Drogenkonsum ein Sicherheitsrisiko darstellen oder gegen die ein Stadionverbot ausgesprochen worden ist;


    5.3.1

    An den Zu- und Abgängen, den Zu- und Abfahrten der äußeren und inneren Umfriedung der Platzanlage sowie an den sonstigen Zugängen nicht allgemein zugänglicher Bereiche sind bei gegebenem Anlass Kontrollen der Besucher durchzuführen.

    Die Kontrollen haben sich auf die Feststellung

     der Zutrittsberechtigung,

     von Waffen, pyrotechnischen Gegenständen, Laser-Pointern, Fahnen- oder Transparentstangen, die länger als einen Meter sind oder deren Durchmesser größer als drei Zentimeter ist und anderen gefährlichen Gegenständen, die nach den Bestimmungen der allgemeinen Gesetze und der jeweils geltenden Stadionordnung nicht mitgeführt werden dürfen,

     des Mitführens von alkoholischen Getränken und

    des Zustandes von Personen, die alkoholisiert sind oder dem Einfluss anderer Mittel unterliegen, so dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr vernunftgemäß ihren Willen betätigen können, zu erstrecken.


    5.3.4

    Werden bei den Kontrollen Personen festgestellt, die alkoholisiert sind oder dem Einfluss anderer Mittel unterliegen, so dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr vernunftgemäß ihren Willen betätigen können, so ist ihnen der Zutritt zur Platzanlage zu verwehren.

    Hallo zusammen,


    folgende Szene am Wochenende. Die Heimmannschaft ist zurzeit Erster in der Tabelle und die Gastmannschaft steht als Aufsteiger aus der letzten Saison, als letzter mit einem Punkt aus 7 Spielen als Letzter da. Das Spiel beginnt recht defensiv und für alle überraschend geht Gast in der 20. Minute in Führung. In der 26. Minute erarbeitete sich ein Spieler von Gast eine Verwarnung durch ein Foulspiel inkl. eines Haltens des Angreifers. Keine Proteste, kein Reklamieren war also völlig unstrittig.

    Heim konnte dann zwar ausgleichen, sogar noch vor der Pause auf 2:1 erhöhen, aber Gast spielte gut mit und kam auch zu zahlreichen Torchancen.

    In der 51. Minute kam es zu einem harmlosen Foulspiel an einem Spieler von Heim.

    Kurz möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass die Gelbe aus der 26. Minute bisher die einzige war und das Spiel zwar umkämpft aber echt fair war. Beide Mannschaften hatten wirklich Lust zum Fußballspielen und keineswegs auf Treten.

    Zurück zum Freistoß in der 51. Minute. Heim war auch um eine schnelle Ausführung des Freistoßes bemüht… Aber was war das? Ein Spieler von Gast stellte sich vor den Ball und als Heim den Freistoß trotzdem ausführen wollte, kickte der Spieler von Gast den Ball noch mit der Hacke weg. Ein Griff an die Brusttasche, die Gelbe schon mal in der Hand, zum Ort des Geschehens… Doch was war das? Es war der Spieler den ich bereits in der 26. Minute verwarnt hatte.

    Drei Sachen waren jetzt richtig doof für diesen Spieler. 1. Pflichtverwarnung (ob nun für das vor den Ball Stellen, oder für das Ballwegkicken konnte er sich noch aussuchen) 2. Ich hatte die Gelbe ja schon in der Hand (wegstecken und es bei einer strengen Ermahnung belassen ging also auch nicht mehr.) 3. Ich mag diese Unsportlichkeiten gar nicht und ahnde diese meistens recht streng.

    Als Folge blieb Gelb/Rot. Für diese Aktion gab es keine Akzeptanz, weder von Gast (was ja völlig normal gewesen wäre) noch von der Heimmannschaft. Ich weiß, Regeltechnisch war das sauber und nur die logische Konsequenz aus dem Verhalten des Spielers. Klar kam mir auch der Gedanke… Selber schuld, wenn ich schon Gelb habe, dann halte ich mich mit solchen Dingen zurück! Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass noch nie eine meiner Entscheidungen auf ein solches Unverständnis gestoßen ist, wie diese Ampelkarte.

    Als Folge brach Gast auch ein und verlor das Spiel sehr deutlich. Ob dieser Einbruch nicht auch zu 11t gekommen wäre bleibt nur Spekulation.

    In der Endphase musste ich noch einen Spieler von Heim wegen eines Foulspieles verwarnen. Also für einen Schiedsrichter ein sehr ruhiges Spiel. Was bleibt ist trotzdem der Gedanke… voll der Spielverderber!

    Als erstes Mal... ein herzliches Willkommen im Forum und im Kreise der Schiedsrichter (wenn es denn nächste Woche soweit ist).

    Jugendspiele sind super zum reinkommen ins Schiri-Handwerk und wie bereits öfter erwähnt, sind sie auch fußballerisch oft höherklassisch als manch ein Herrenspiel in der Betonliga. Also mach dir da mal bloß keinen Stress. Nimmt erstmal die ersten Juniorenspiele mit und seh dann weiter. So ab C Junioren macht das auch echt Spaß. Klar sind spiele im Herrenbereich nochmal was ganz anderes und stellen auch andere Anforderungen an einen Schiri.

    Um auf deine Frage zu antworten: Klar wirst du auch schneller zu solchen Spielen kommen als die 15, 16, 17 jährigen. Da zählt nicht nur das man das gleiche Alter wie die Spieler hat, da zählen auch solche Dinge: wie kommt der Schiri zum Spiel zumindest in einem Flächenkreis mit schlechtem öffentlichen Verkehrsmitteln usw. Wenn du zeigst, dass du zuverlässig bist und auch lernwillig geht das schnell. Ich habe meinen Schein mit 37 gemacht und pfeife meine dritte Saison. Meine Ansetzungen beginnen bei C Junioren bis A Junioren bis BZL, von der 3. KK Herren bis 1. KK Herren und bei den Frauen bis zur KL. Also alles auf Kreisebene ohne Assistenten. Aber zum Reinkommen sind Juniorenspiele aber einfach besser. Man muss sich erstmal ausprobieren und seinen Stil finden. Strenger oder lockerer, mehr oder weniger mit Spielern kommunizieren, lernen ein Spiel zulegen, oder einfach gesagt: ein Spiel zu pfeifen ohne sich noch dabei auf Nebensächlichkeiten konzentrieren zu müssen. Dann fängt es an richtig Spaß zu machen und dann machen selbst schwierige Herrenspiele in der untersten Spielklasse Spaß. An besten noch wenn die Dörfer nur 5 km auseinander liegen. Die älteren werden wissen was ich meine.

    Auf dem Schiri – Lehrgang den ich besuchen durfte, war ein sehr erfahrener Referent. Dieser Referent war auch in den 80iger Jahren als Assistent in der BL unterwegs. Der Vortrag von ihm war echt gut. Als Schlussbemerkung und als Rat für die Zukunft gab er uns mit: Zitat- „Leute und wenn ihr auf dem Platz steht und es kommt zu einer Situation, in der ihr nur eine Sekunde überlegt: War das jetzt Gelb und war es Rot??? Dann ist es Rot!“ – Zitat Ende- Mit einigem Abstand zu diesem Vortrag, etwas Erfahrung durch einige Spiele und einigem Nachdenken über diese Aussage, muss ich sagen, dass er da wohl zu 99,9 % Recht hatte. Zumindest bei mir.

    Also ich pfeife das konsequent und habe die Erfahrung gemacht, dass es ca. 10 Minuten dauert bis die Mannschaften das kapiert haben. Meisterns kommt dann auch irgendwann auch ein Ruf: "Lass die Arme unten! Der pfeift das alles weg!" Und spätestens da haben es dann auch alle verstanden. Klar gibt es Situationen, in denen beide mit den Armen schieben und die entsprechend schwierig zu beurteilen sind. Aber verfahre ich dann auch so wie von udo1982 beschrieben.

    Bei Spast (Kurzform von Spastiker) ist definitiv Schluss und der Spieler hat sich die viel zitierte vorzeitige Dusche verdient.
    Ich finde aber schon, dass man als Schiedsrichter einen gewissen Ermessensspielraum hat. Es ist schon ein Unterschied, wenn ein Spieler einen anderen Spieler der gegnerischen Mannschaft mit einem Lächeln im Gesicht einen „Blödmann“ nennt. Und man merkt ja auch schnell, ob die Mannschaften sich auch untereinander kennen.
    Strenggenommen gilt Rot bei Beleidigungen ja auch für die eigene Mannschaft. Aber wenn z.B. der Torwart seine Abwehr, die sagen wir mal - zum zweiten Mal eine Tiefschlafphase hatte - mit entsprechenden Worten „motiviert“ und versucht sie so auf die neue Spielsituation „einzustellen“, dann kann man mal weghören oder ist gerade mit dem Schreiben beschäftigt. Es gibt natürlich auch hier ein Maß, wenn dieses überschritten ist, muss sich der Trainer dann auch leider über einen unplanmäßigen Torwart Gedanken machen.
    Ich hatte in dieser Spielzeit einen Platzverweis wegen einer Beleidigung. Das gab auch anschließend 3 Spiele Bedenkzeit für den Spieler.

    Meine Einschätzung, so von Neuling zu Neuling… Ich pfeife so ziemlich genau jetzt ein Jahr. Bin zwar gleich im Herrenbereich eingestiegen, aber das liegt wohl auch an einem fortgeschrittenen Alter. Ich habe mich in den ersten Spielen auch sehr schwer mit der Erkennung von Abseitsstellungen getan und behaupte auch jetzt noch nicht, dass es da nichts mehr zu verbessern gibt.
    Es gibt für einen Neuling so viele andere Sachen auf die er achten muss, da gerät die Sache mit dem Abseits auch manchmal in den Hintergrund. Mit zunehmender Spielpraxis gehen viele Dinge, auf die man vorher immer mühsam achten musste (z.B. Anzeige der Spielrichtung), viel leichter und so fällt die Bewertung Abseits oder nicht auch leichter. Man merkt, ist dass es von Spiel zu Spiel besser läuft und man lernt Spielzüge voraus zu ahnen.
    Irgendwann fängst du an zu erkennen, wann es zu einer Abseitsposition kommen kann. Dann geht dein Blick schon vorher mal vorher nach vorne und du schaust, ob nicht schon einer im Abseits oder an der Abseitslinie „rumschleicht“. Und was man als Neuling sich wirklich angewöhnen sollte, ist (wie weiter oben schon geschrieben!!!) vor dem Pfiff noch einmal ein Blick über den Platz, ob da nicht doch noch ein Verteidiger tiefer steht und so das Abseits aufhebt. So kommt der Pfiff ein bis zwei Sekunden später, aber im Zweifel wird dir sowieso unterstellt, dass du nur auf Zuruf Pfeifst.
    Für mich habe ich festgestellt, dass es Spiele gibt, in denen läuft es mit der Bewertung Abseits oder nicht richtig gut. Da macht es richtig Spaß! Und dann gibt es aber auch Spiele da läuft es wieder nicht so gut.
    Du kannst nicht immer auf Höhe der Abseitslinie sein. Das geht als Alleinpfeifer nicht. Es gilt immer einen Kompromiss zu finden, zwischen der Nähe zum Spielgeschehen, der Nähe zur Seitenlinie, zur Nähe der Torlinie und zur Nähe zur Abseitslinie. Du kannst nicht, selbst mit größtem Laufaufwand, überall richtig stehen. Das wirst du merken wenn die Spieler älter werden und auf Großfeld gespielt wird. Ein Pass von einem Verteidiger über 50 – 60 Meter nach vorne und das war es mit deiner Höhe der Verteidiger.
    Was die Rufe von außen an geht: Naja man muss das Gemecker bis zu einem gewissen Punkt ignorieren. Es gibt viele Trainer die echt in Ordnung sind. Aber es gibt eben auch die „Ausnahmen“ die negativ aus der Masse heraus stechen. Und noch eines: Wenn Mannschaften bei einem Alleinpfeifer meinen, dass sie mit einem halben Meter auf Abseitsspielen müssen, dann ist das aber auch ihr Problem, wenn man dann mal eine Abseitssituation anders einschätzt. Also lass dich nicht verrücktmachen. Zieh dein Spiel durch, lass dir die für dich strittigen Entscheidungen, noch mal nach dem Spiel durch den Kopf gehen, lerne daraus und auf zum nächsten Spiel.

    Bei uns, also in einem sehr ländlichen Raum, hat die Möglichkeit des „Spielerpass online“ Einzug gehalten. Seit dieser Saison ist der Umgang auch klar geregelt. Die „Pässe“ sind dem Schiedsrichter zusammen mit der Aufstellung 30 min vor dem Anstoß vorzulegen. Bei der Verwendung des „Pass online“ ist dem Schiedsrichter dieses auf einem Tablett, Laptop oder PC vorzulegen. Die Verwendung oder der Verweis auf die Nutzung eines Smartphones ist hier nicht gestattet. Dies bedeutet… Pass online ja, aber dann müssen die Vereine mindestens ein Tablett zur Verfügung stellen.

    Aber es scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein. Ich pfeife zu ca. 25% Frauenspiele. Gerade gestern erst wieder eines. Ich war auf dem Weg zur Passkontrolle, da meint der Trainer der Gastmannschaft "Du pfeifst wohl sonst nie Frauen?" Ich antwortet "Doch schon regelmäßig. Warum?" Er antwortete "Na weil du schon draußen bist. Die anderen Schiris kommen immer erst 10 min vor dem Anstoß raus und spielen dann noch die letzten Minuten mit ihrem Handy." Ich habe ihm dann in zwei dürren Sätzen erklärt, dass das nicht gut finde und es jede Mannschaft erstmal verdient hat, von gleich behandelt zu werden. Egal ob Frauen, Junioren oder Herren.
    Ich habe auch vorher schon öfter gehört, dass Schiedsrichter es bei Frauen, bei Junioren oder in der untersten Spielklasse bei den Herren nicht so genau nehmen. Z.B. mal die Passkontrollen ausfallen lassen. Obwohl die Ausschreibungen doch sehr eindeutig sind.

    Danke schon mal für eure Beträge. Es sind schon wieder einige Denkanstöße dabei, die man für seine eigene Spielleitung übernehmen kann. Und auch hier gibt es (wie bei fast allen Dingen) ein Für und Wieder. Was zeigt, dass es wohl keine Musterlösung gibt. Es muss wohl zum Stil einer Spielleitung passen. Aber was wohl am wichtigsten ist, ist dass man seine Linie beibehält.