Beiträge von berni1

    Ich rege mich immer wieder auf, wie genau manche Schiedsrichter die Regeln im Amateurfussball auslegen. In unserer Schiedsrichtergruppe wurde das Thema Stutzentapes angesprochen. Aussage war, solange noch die eigentliche Stutzenfarbe klar zu erkennen ist, ist das zulässig. Und ich finde, dass diese Regelung vollkommen in Ordnung ist!


    Zudem rege ich mich immens darüber auf, wenn Schiedsrichter im Spiel die Jungs auffordern, bei bitterkalten Temperaturen, die Langarmshirts auszuziehen, weil diese nicht die gleiche Farbe wie das Trikot haben. Leider haben manche Vereine keine Langarmshirts und wenn 2 Mannschaften mit den selben Trikotfarben auflaufen wollen, bedeutet dies, dass dann ein Trikotsatz mit Langarmshirts nicht ausreicht. Man muss sich echt die Frage stellen, was wichtiger im Amateurfussball (inbesondere der Jungend) ist: Die penibelste Einhaltung der Fussballregeln oder die Gesundheit der Spieler, insbesondere der Kinder, die Montags wieder gesund in die Schule gehen sollten?

    So geschehen bei einem C-Jugend Freundschaftsspiel. Ball kommt von oben, ein Spieler möchte den Ball köpfen, der andere den Ball mit dem Fuss abwehren. Höhe ca. 1,40m. In dieser Aktion hat der eine Spieler dem anderen seine Nase getroffen, die dann auch sofort dick geworden ist. Aus meiner Sicht war da keine Böswilligkeit da, denn hitzig war das Spiel allemal nicht. Aber welche Karte ist da angemessen - gelb oder rot?

    Ganz ehrlich finde ich diese Regel total übertrieben, wenn wir Schiedsrichter darauf in den unteren Ligen, insbesondere bei den Junioren in der Kreisklasse achten. Viele Vereine haben nicht das Geld, für jede Mannschaft Langarmshirts anzuschaffen, und das auch noch in 2 Farben, sollte der Gegner mal in der gleichen Farbe auflaufen! Die Jungs dann der Kälte auszusetzen, nur weil wir diese Regel peinlichst genau auslegen, viele Schiedsrichter es aber nicht einmal schaffen, während dem ganzen Spiel den Mittelfeldkreis zu verlassen, finde ich nicht gut. Die Gesundheit der Kinder geht in meinen Augen dabei vor - ich achte da nicht auf die Unterziehshirts.


    Es kommt dann immer das Argument, man kann die Mannschaften dann nicht mehr so gut unterscheiden, vor allem dann, wenn jemand mit dem Ball zur Hand geht. Da muss ich sagen, dass man bei Kurzarmshirts auch nicht von der Farbe her sieht, wer mit der Hand am Ball war, denn alle haben nun mal hautfarbene Hände und Arme. Das Argument trägt für mich also nicht.


    Und das Argument, das aus meiner Sicht keines ist, es sieht dann halt besser aus: Aber Hallo, es geht nicht um eine Modeschau, sondern um Fussballspielen! Und viele Trikots sehen von Haus aus schon nicht schön aus.


    Warum müssen viele Landesverbände das bis zu den Junioren durchsetzen? Wir sollten da mit der Zeit gehen und in dieser Hinsicht auch mehr Toleranz walten lassen!

    Bei einem verwanungswürdigen Foul könnte man das Spiel, sollte es Aussicht auf Erfolg haben, erst weiterlaufen lassen und dann anschließend verwarnen, wenn das Spiel unterbrochen ist. Daher der Gedanke, dass das auch eine mögliche Variante gewesen wäre (sofern es nicht als Notbremse durchgegangen wäre). ...

    in den 2 bis 3 Sekunden habe ich keinen Vorteil angezeigt, sondern gewartet, was passiert. Bevor der Spieler an der Schulter gezogen wurde hatte er den Ball voll unter Kontrolle. Danach hat er mit dem Gleichgewicht kämpfen müssen, durch das Zurückziehen war der Ball weiter weg und durch die Rücklage hat er den Ball 5m am Tor vorbeigehauen. Dann hab ich sofort gepfiffen und auf dir.F. und rot entschieden. Übrigens meine erste rote Karte, bin in der Regel nicht so sehr spendabel mit den Karten....

    So geschehen:


    Spieler A bekommt einen weiten Pass (steht nicht im Abseits) und läuft als einziger in Richtung Strafraum des gegnerischen Torspielers. Ein gegnerischer Spieler B versucht ihn vom Ball zu trennen, indem er ihn im Vorbeirennen von hinten noch kurz an der Schulter erwischt - das ganze ereignet sich kurz vor dem Strafraum im Viertelkreis des Sechzehners. Der ballbesitzende Spieler kommt kurz ins Straucheln, läuft dabei in den Sechzehner und trifft den Ball gerade noch, bevor der Torpspieler dran ist. Ball geht neben das Tor. Wie würdet ihr entscheiden:


    1.) Vorteil geben und nachdem der Ball ins Aus gegangen ist den Spieler B mit gelb verwarnen.


    2.) Vorteil geben und nachdem der Ball ins Aus gegangen den Vorteil zurücknehmen, auf dir.F. entscheiden und Spieler B wegen Notbremse die rote Karte geben.


    3.) Vorteil erst überhaupt nicht abwarten und sofort auf dir.F. und rot entscheiden.


    Ich hab mich für 2.) entschieden und natürlich den Ärger von Spieler B auf mich gezogen....

    Am vergangenen Wochenende fiel es mir als Jungschiedsrichter erneut sehr schwer zu unterscheiden, wann ein Foul vorliegt und wann nicht, da es in der Situation sehr schnell geht. Daher die Frage an die erfahreneren Schiedsrichter, wie ihr es macht, um die richtige Entscheidung zu treffen. Folgender Fall:


    Spieler A hat den Ball, dribbelt vor dem gegnerischen Strafraum um eine Lücke zu finden, und holt zum Schuß aus. Gegner B versucht ihn beim Schuß zu hindern und rutscht mit seinem den Fuß vor ihn in die Schußbahn. A schießt und B wehrt ab. Nun kann es sein, dass


    a) B trifft den Fuß statt den Ball.


    b) B trifft gleichzeitig wie A den Ball.


    c) B trifft unmittelbar den Ball, nachdem A geschossen hatte.


    d) bei b) und c) kann es aufgrund der Schußbewegung von A dazu kommen, dass B, obwohl er den Ball getroffen und abgewehrt hat, auch noch den Fuß von Spieler A erwischt.


    Und jetzt muss ich die Entscheidung treffen und hab keine Zeitlupe, wie ich jetzt erkennen kann, was in dieser Millisekunde denn wirklich passiert ist.


    Daher zunächst die Frage, wann ein Foul vorliegt und noch viel wichtiger, wie ihr das schafft, hierbei immer die richtige Entscheidung zu treffen? Spielt dabei auch eine Rolle, ob der Fuß von B gestreckt ist, oder angewinkelt, denn er rutscht ja nich seitlich rein, sondern befindet sich vor dem Spieler A?

    Als Jungschiri tue ich mich noch etwas schwer zu erkennen, wann ein Foul beim Kopfball vorliegt. In einem meiner letzten Spiele war es so, dass ein Spieler einfach aufrecht stehen geblieben ist (evtl. noch den Kopf eingezogen hat) und der Gegner zum Kopfball hochgestiegen ist. In der Regel hat man dann einen Schwung, und wenn der darunter nicht hochspringt, stürzt man zwangsläufig über ihn drüber. Soviel ich verstanden haben, redet man dann oft von Aufstützen oder Unterbauen. In meinem konkreten Fall hab ich nun keine Ahnung, was zu tun ist. Aufgestützt wurde nicht, und unterbauen weiss ich nicht - wann erkennt man das? Ich hoffe, ihr könnt mir hier einige Tipps geben!