Beiträge von smirk_mirkin

    Wenn er sich schon bewegt und dann erst mit dem Fuß berührt wird gibts natürlich auch Wiederholung.
    Ansonsten versteh ich gar nicht, warum hier alle ein Vergehen sehen wollen. Die Wdh. ist doch für alle Beteiligten die beste Lösung: Keine Mannschaft hat nen Nachteil durch ein blödes Versehen und der SR hat Ruhe.

    Selbst wenn die beschriebene Szene auftritt, dann ist das einfach kein Abseits. Das einzige worüber man diskutieren könnte wäre die Sinnhaftigkeit der Regel, aber da Du ja selbst schreibst, dass man Fantasie dafür braucht, sehe ich hier keinen Bedarf.

    "Die stellen im Grunde den Rechtsstaat auf den Kopf."
    -> Das ist eine der dümmsten Aussagen, die ich in den letzten Tagen gelesen hab.


    Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass der Streik nur auf dem einen Vorfall / Urteil beruht.
    Und klar sollte man den Verein nicht für das Fehlverhalten seiner Zuschauer bestrafen, aber man kann ihn für SEIN Fehlverhalten belangen.
    Und wenn ein Zuschauer den SR wiederholt beleidigt oder sogar bedroht, dann muss der rausfliegen.

    Ich hab schon verstanden worauf Manfred hinaus wollte, aber ich finde die Situation liegt relativ eindeutig.
    Festzustellen ist, es liegt keine Ballkontrolle im Sinne der Regeln vor, weil keines der angegebenen Kriterien erfüllt ist.
    Klar ist auch, dass man in der beschriebenen Situation eher nicht gegen den TW pfeifen würde, wenn er den Ball "sicher hätte" eher für ihn.
    Klar ist auch, dass ein langes auf den Ball sitzen nicht zulässig wäre.
    Und das kann ich alles mit den Regeln begründen, auch ohne Ballkontrolle.

    Ich schließe mich Stefan an, das Handeln des Verteidigers ist unerheblich, da zeitlich nach dem potentiellen Eingriff des Abseitsstehenden. Ansonsten kommen mMn zwei Gründe für Abseits in Betracht:

    • er versperrt die Sicht
    • er versucht eindeutig, den Ball zu spielen und beeinflusst dadurch den Gegner

    Ob eines davon vorgelegen hat, kann man ohne Ansicht der Szene schwer beurteilen.

    Zitat

    Was wäre denn eine bessere Möglichkeit sowas zu ahnden?

    Zunächst ist deine Möglichkeit nicht so einfach umsetzbar, weil

    • Vergehen, die in den Fußballregeln mit Gelb bestraft werden, prinzipiell kein Ermittlungsverfahren nach sich ziehen,
    • Situationen, die der SR bewertet hat (was beim Simulieren i.d.R. vorliegt) Tatsachenentscheidungen sind.
    Zitat

    [...] im Regelfall kapieren die das selbst mit dieser dürftigen Aussage und Du
    als SR bist der König, weil sie Dir ein solches Regelwissen gar nicht
    zugetraut hätten [...]

    Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass solche Erklärungen nicht ankommen. Aber klar, man sollte einfach immer den Weg gehen, der situativ am meisten Akzeptanz finden wird. Interessanterweise ist die Entscheidung eigentlich total nebensächlich, aber im unterbewussten Bereich können derlei Situationen das Bild vom SR stark beeinflussen. Da kannst du schnell als sicher / unsicher / pragmatisch / opportunistisch / Regelpapst / pedantisch / professionell / ... wahrgenommen werden, ohne das die Beteiligten überhaupt darüber nachdenken.

    Also ich finde auch, dass die Frage nach Abstoß oder idF interessanter ist, als die Ausgangsfrage selbst. Dass die Trainer die Regeln nicht vollständig beherrschen, vor allem solche Feinheiten, ist echt nichts neues. Da kann man jetzt ne Diskussion über die Strukturen des Fußballs vom Zaun brechen oder einfach anerkennen, dass der Normal-Trainer nie alle Feinheiten kennen wird.


    Viel interessanter finde ich, wie der SR letztlich entscheiden sollte in Anbetracht der "Brüllköppe". Folgende Punkte sehe ich hier:

    • Man kann in der Situation Abstoß geben, da die Vorteilsregelung greift. Manfred hat ja die zwei wesentlichen Vorteile aufgezählt. Bei uns wurde das auch schon so gelehrt. Die Frage mit dem Zeitrahmen ist ein berechtigter Einwurf, aber: Der Abstoß selbst gilt ja als Vorteil und der Ausball - und damit die Entscheidung - erfolgt ja innerhalb der üblichen kurzen Zeitspanne.
    • Man kann auch idF geben, da die Vorteilsauslegung eine Tatsachenentscheidung und der Vorteil hier marginal ist.
    • Ich halte den idF in den meisten Situationen auch für psychologisch besser. Beim Abstoß wird es immer Beteiligte geben, die es nicht verstehen, sei es aus Unkenntnis oder aus emotionaler Unfähigkeit heraus. Mit dem idF ist es für alle deutlich, dass man das Abseits gesehen hat.
    • Bei Situationen "idF oder Vorteil+Weiterspielen" greift obiger Punkt noch deutlicher, da man hier noch die Hektik aus dem Spiel nimmt. Ausgenommen sind natürlich wirklich deutliche Vorteile, sowas habe ich aber noch nicht erlebt.

    Weil das Vergehen "grob unsportliches Verhalten" in den Fußballregeln nicht vorkommt.
    Wenn der SR ein heftiges Stoßen abseits des Balls mit einem FaD bestraft, dann macht er das, weil es im Regelsinne eine Tätlichkeit darstellt.


    Die Spruchkammer gliedert das, was die Regeln als Tätlichkeit definieren, dann offensichtlich noch mal in "grob unsportliches Verhalten", "Tätlichkeit im minderschweren Fall" und "Tätlichkeit" oder in ähnlichen Abstufungen. Das Wort Tätlichkeit hat in dem Kontext also mehrere Bedeutungen. So hab ich es zumindest verstanden.

    Also ich hab es einmal erlebt, dass der Platz gar nicht abgekreidet war. Es gab nur ne Wiese mit zwei Toren. Nachkreiden sei (warum auch immer) nicht möglich. Ich habe dann meinen Ansetzer angerufen, ob ich tatsächlich spielen lassen soll. Die Antwort war "ja", lass Dir die Linien provisorisch markieren (was sich auch mit den Aussagen aus meinem Lehrgang deckt). Zum Glück kam dann die Gastmannschaft nicht mehr und das Spiel fiel aus ...

    Zitat


    Dann könnte ich statt das Loch zu flicken auch das Netz abnehmen.

    Aber ein geflicktes Netz ist doch auch für die Mannschaften besser als kein Netz, der reibungslose Ablauf kommt ja nicht nur dem SR zugute.
    Bei uns im Verband habe ich auch gerade keine Pflicht für Tornetze gefunden.


    Im übrigen gilt bei uns die Maßgabe, dass ein Spiel bei allen Mängeln des Aufbaus stattfinden soll, die niemanden gefährden und das Spiel zulassen. Also:

    • Keine Tornetze, Eckfahnen, Linien (!) -> Spiel durchführen
    • Keine Torsicherung -> Ausfall

    Mir ging es am Anfang genau so. Ich habe versucht das anzugehen, indem ich mich besonders am Anfang eines Spiels innerlich sehr darauf konzentriert habe, welche Mannschaft gerade angreift. Aber das hat letztlich eher was mit Nervosität und fehlender Erfahrung zu tun. Nach einem Jahr oder so hat man das drin. Wobei auch mir noch falsche Anzeigen passieren, besonders wenn ich mal ein "Konzentrations-Loch" habe.