Beiträge von Dirk


    Aber manchmal unterlaufen uns auch Fehler, die wir wohl selber nicht erklären können. Ansonsten ist das hier tatsächlich ein schwebendes Verfahren und wir sollten einfach abwarten was da nun passiert, bevor wir teilweise haasträubende Vorverurteilungen treffen. Finde es auch lächerlich den Titel "Schiedsrichter des Jahres" hier in diesem Zusammenhang in Frage zu stellen. Hat doch absolut nichts mit dieser Sache zu tun.


    Um ehrlich zu sein, liest man im Titel und im ersten Beitrag beinahe schon Häme heraus.
    Schlimm genug, dass solche Dinge passieren. Kann für jeden hier nur eine Warnung sein, dass auch diese Kameraden nicht vor Fehlern und Regelverstößen gefeit sind.

    Hallo,


    Nun kennen wir leider die genauen Umstände nicht und waren auch nicht dabei.
    Aber eine Notbremse, wenn sie denn von dir so wahrgenommen wird, zieht eben einen FaD nach sich.
    Dabei ist es egal, in welcher Klasse, bei welchem Spielstand, bei welchem Wetter usw.


    Wenn sich diese Einstellung verfestigen würde und es nicht ständig Kameraden gibt, die ihre eigenen Regeln machen,
    dann hättest du die Diskussion wohl auch nicht gehabt.


    Zum Abseits:
    Alles richtig so. Ich habe selbst beim Winken immer die Muppet-Show hinter mir, die gerne ausrasten, wenn man den aktiv werdenden
    Spieler anzeigt und der Kamerad dann auf idF entscheidet. Leider ist es so, dass man als SR eben das Regelwerk weitaus besser kennt,
    als ein Zuschauer und so mancher Trainer. Gewöhne dich dran und dann auf Durchzug schalten.


    Laufwege:
    Jaaa, das kenne ich. Dann wird mal wieder geflippert. Und wie die Kameraden schon schrieben: Die Laufwege sind nicht in Stein
    gemeißelt. Und gerade bei solchen Spielen kommt man um einen 30, 40m Sprint nicht herum. Dann aber auch geradewegs in die Nähe des Balles.
    Gleiches Prozedere gibt es ja auch beim Eckball. Am Ende macht es dann irgendwann die Erfahrung :)

    Natürlich kann man das, wenn man mit einer Schwarz-Weiss- Brille betrachtet, so sehen. Aber ich denke, man muss hier differenzieren.
    Das "Einköpfen" in 30cm Höhe ist in meinen Augen eine ganz klare Provokation und ein Abwertung des Gegners. Fast genauso schlimm ist das Potential an Reaktionen,
    die so ein Verhalten provozieren können. Dann entgleisen ganz klare Spiele beim Stand von 8:0 und enden im Spielabbruch. Daher sollte jeder von uns, in eigenem Interesse,
    diesen Dingen keinen Vorschub leisten und das konsequent unterbinden.


    Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
    Mich würde ein eingewechselter, stark übergewichtiger Stürmer nicht provozieren. Wenn der allerdings meine Verteidiger überlaufen sollte, wären Gedanken über die eigene
    Leistung angebracht. :D

    Der ausrutschende Spieler ist ein hinkender Vergleich, der Vergleich ist eher der Spieler, der auf der Linie sich hinlegt und "reinköpft" - klar kein Tor, GK, idF.


    Nebenbei seh ich hier kein Potential für einen Regelverstoß - unsportliche Verhöhnung, GK und idF bzw. GK und Wiederholung auf der einen Seite und legale Ausführung, Tor, Anstoß auf der anderen Seite sind unumstößliche Tatsachenentscheidungen.


    Das sehe ich etwas anders. Denn genau das Beispiel des sich vor der Linie hinlegenden Spielers, der den Ball dann einköpft, ist ein gerne dargestelltes Beispiel für Unsportlichkeit.
    Das gibt es wohl in fast jedem Neulingskurs. Ja, hier geht es um eine unfaire Aktion (Verhöhnung des Gegners). Das ist meines Erachtens offensichtlich.
    Ich meine sogar, dass unser Lehrwart das mal u.a. mit Gefährlichem Spiel gleichsetzte.


    Aber wie schon erwähnt, gibt es keine Regel, die die Körperteile, mit der ein Strafstoß ausgeführt werden darf, umschreibt.
    Und wenn in der Kreisliga B ein Spieler meint, sich zum Obst machen zu wollen, dann soll er das tun.


    Bei der ganzen Diskussion hier sollten wir bedenken, wie schwer es ist, einen solchen Trickshot in einer flüssigen Bewegung so auszuführen, dass der Ball ins Netz geht.
    In den Ligen, in denen ich noch als SR unterwegs bin, kannst du dann für den Schützen den Krankenwagen anfordern.

    Mir gehts darum ob der Spieler ernsthaft diese Variante als (nicht unsportliche) Finte benutzt - oder dies nur macht um den Gegner zu verhöhnen.
    Viele Aspekte spielen bei der Beurteilung da mit, wie gut er es beherrscht ist einer davon. Jemand der tatsächlich damit Erfolg haben will wird den wahrscheinlich anders ausführen als jemand der denkt "wir führen so hoch, der Torwart ist so schlecht, den mach ich mit der Hacke rein".


    Dann interpretierst du Dinge. Da entfernen wir uns aber vom Prinzip der klaren Bewertung.
    Ich übertreibe jetzt mal ganz bewusst: Ein Tor, bei welchem der Schütze ausrutscht und den Treffer mit dem Hintern erzielt, muss ich doch eben so als Tor werten.
    Es mag zwar Slapstick sein, aber es ist ein regulär erzielter Treffer. Und nur darum geht es.


    Ich persönlich würde es mir nicht anmaßen, die Gedanken und Motive der Spieler lesen zu können und dann einem regulären Treffer die Anerkennung verweigern.
    Es gibt keine Regel, die die Strafstoß-Ausführung per Absatz untersagt bzw. eine Höhe des Spielergebnisses vorschreibt.

    Ich finde man muss die Frage in zwei Teile trennen:


    Stellt die Ausführung per Hacke eine legale Ausführung dar? Ja, solange keine unsportliche Finte dabei ausgeführt wird - und die unsportliche Finte ist es den Keeper erst in eine Ecke zu schicken und erst danach zu schießen. Solange es flüssig verläuft - nichts zu beanstanden. Daher Frage 2: Tor, Anstoß.


    Kann eine Ausführung per Hacke eine Unsportlichkeit sein - ja! Wenn der Schütze das als Trick beherrscht ist es eine Sache, wenn er das nur tut weil der Spielstand entsprechend ist und es gar nicht richtig kann, so wie der aus dem Video, verhält er sich dem Spiel gegenüber respektlos. Gelb + Wiederholung beim Tor, Gelb+ idF sonst.


    Öhm ... also dann liegt es an uns Stilnoten zu vergeben und die Qualität der Ausführung zu beurteilen ?
    Ich denke, man sollte das hier ganz konsequent bewerten. Flüssige Bewegung, keine Finte = Tor + Anstoss. Egal ob das technisch perfekt war oder ob sich der Stürmer beide Beine brach.
    Mich interessiert in diesem Zusammenhang dann auch kein Spielstand. Es ändert an der Ausführung nichts und die wurde als korrekt beschrieben.


    Natürlich empfinde ich das auch als unnötig und unsportlich. Aber das ist mein persönlicher Gusto und nicht das Regelwerk.


    Gott sei Dank, wird dieses Szenario vielen von uns erspart bleiben.

    Alles ok, kein Täuschen.
    Daher: Tor, Anstoss


    Ich finde es nicht unsportlich, da er ein hohes Risiko geht, dass der Torwart pariert.
    Das sieht beim Kopfball im knien anders aus. Hier reden wir auch nicht nur über eine Unsportlichkeit, sondern auch ggf. über gefährliches Spiel.

    Und ich muss mich selbst korrigieren.
    Die Frage liest sich so, als das der SR den Ball freigab und der Verteidiger davor den Abstand verkürzt. Deshalb kann man meine ersten beiden Sätze ignorieren.
    In der Bewertung der Szene orientiere ich mich dann am schwereren Vergehen, dass sicher das Handspiel im Strafraum ist. Daher auch Strafstoß als Spielfortsetzung.
    Da beide Vergehen (Abstand + Handspiel) zeitlich beieinander liegen, bestrafe ich auch hier nur einmal und mehr als eine Verwarnung war es in beiden Fällen nicht.


    offtopic:
    Gibt es für Beiträge keine Editierfunktion oder bin ich nur blind ?

    Die Frage ist, ob der SR den Ball freigeben MUSS ! Denn wenn hier keine vorherige Verwarnung, Mauer stellen, Auswechslung etc. stattfand, brauche ich den Ball nicht per Pfiff freigeben.
    Und da dies nicht in der Frage stand, klammere ich das aus und beschränke mich auf die Situation des Verteidigers der den Abstand verkürzt und in der selben Szene ein strafbares Handspiel
    im Strafraum begeht. Beides ist, für mich, zeitlich nicht zu trennen. Insofern gibt es hier für mich nur eine Wahl: VW + Strafstoß.
    Damit gewähre ich den Angreifern den größtmöglichen Vorteil und bestrafe das Verhalten des Spielers.

    Guten Morgen !


    Ich finde, wir sind in dieser (nicht hier im Forum) Diskussion bei den falschen Begrifflichkeiten. Die s.g. "Dreifachbestrafung" resultiert doch nur aus dem Umstand, dass das Foul sich im Strafraum ereignete. Kein Mensch diskutiert einen dF + FaD, wenn das im Mittelfeld passiert. Je nach Schwere des Vergehens, werden wohl sogar die Strafen(Sperren) nahezu identisch sein. Demzufolge sehe ich alleine schon hier, dass das Problem einfach nur ein Kommunikationsproblem ist.
    Für eine echte Notbremse, die den FaD zwingend nach sich zieht, müssen viele Faktoren übereinstimmen. Handelt es sich wirklich um eine klare Torchance ? Hat der Angreifer Ballkontrolle ? Befinden sich weitere Verteidiger in der Nähe, die Eingreifen könnten ? Ist der Angreifer auf direktem Weg zum Tor ?
    Erst nach Bewertung aller dieser Umstände, lässt sich entscheiden, ob es sich um eine Notbremse handelt, die dann dementsprechend zu sanktionieren ist. Mir ist bewusst, dass das alles viel Spielraum für Interpretationen und Bewertungen beinhaltet. Aber das haben wir doch auch in anderen Spielsituationen.
    Eine wirkliche Alternative ist für mich nicht in Sicht.

    Hallo !



    Wir hatten genau zu diesem Thema (Notbremse) vor ca. 1,5 Wochen einen Lehrabend. Dabei ging es auch explizit um das Torwart-Spiel.


    Da nahm der Lehrwart genau zu solchen Situationen Stellung. Es geht hier in der Beurteilung um Zweierlei. Einerseits ist das Foul an sich zu bewerten. Ist es grob oder fahrlässig ? Dann erfordert alleine das schon eine persönliche Strafe. Aber ich denke, dass wir darüber sicher nicht diskutieren müssen.


    Bei der Verhinderung einer klaren Torchance, ist der Torwart auch dann zu bestrafen, wenn er "in Torwartmanier" den Gegner zu Fall bringt bzw. entscheidend behindert. Geht der Ball trotzdem ins Tor, ist der Torwart zu verwarnen. Andernfalls erhält der Torwart einen FaD. Natürlich spielt der direkte Weg zum Tor, nahe stehende Verteidiger, Ballkontrolle usw. eine Rolle.


    Man kann zu dieser Regel stehen wie man möchte. Gerade als ehemaliger Torwart sehe ich das mit Besorgnis, da es dem Torwart quasi verboten ist, einen Zweikampf zu führen oder den Ball zu blockieren. Das ist ganz, ganz dünnes Eis. Es obliegt also wieder einmal dem SR, wie er die Situation beurteilt.



    Verglichen damit, finde ich das technische Foul (Rückpass-Regel), bei dem der TW ganz bewusst eine klare Torchance, verhindert, viel dramatischer. Da gibt es dann nur einen idF und nicht einmal eine persönliche Strafe. Hier stimmen die Verhältnismäßigkeiten mMn irgendwie nicht.



    VG,



    Dirk

    Hallo zusammen !



    Der Punkt ist doch vielmehr, welche Wirkung ich mit der persönlichen Strafe erziele.


    Meines Erachtens, verpufft die Wirkung einer gelben Karte in der Halle. Denn welche Konsequenzen hat sie ? Verwarnungen werden über das Turnier hinweg nicht kumuliert


    und sind nach dem Spiel Schall und Rauch.


    Was also tun bei kleinen Fouls, Nickeligkeiten und vielleicht auch einem Regelverstoß ? Natürlich kann man sich ganz strikt an das Regelwerk halten und Pflichtverwarnungen,


    bspw. bei wiederholten Nichteinhalten des Abstandes, aussprechen. Aber was ist stattdessen nachhaltiger und zweckmäßiger ? Ich setze hier von Anfang an auf den Dialog mit


    den Spielern. Giften sich zwei Spieler an, ermahne ich beide und sie dürfen sich die Hand geben. Bei Wiederholung gehen beide dann auf die Bank. Während des Spieles gibt es im


    Vorbeilaufen noch passende Worte.


    Ein FaZ spreche ich dann bei gröberen Vergehen/Fouls und bei wiederholten Regelverstößen aus. Und da gibt es auch nur ganz, ganz selten Proteste. Ich denke, dass es bei Grätschen,


    die eine klare Torchance verhindern, und bei Tätlichkeiten keine Diskussion gibt.


    In erster Linie dienen wir doch dem Spiel. Für dieses Spiel gibt es Regeln, denen wir Geltung zu verschaffen haben. Allerdings, das ist meine persönliche Meinung, sollte das auch immer


    praktikabel und den Umständen angemessen sein. Ein 10min Hallenkick mit 7 Verwarnungen zu zerpfeifen, finde ich eher unpassend und wäre für mich als SR und als Spieler frustrierend.



    VG,


    Dirk