Beiträge von mrfcc

    Das wiederrum ist mir jetzt zu einseitig und das sind Allerweltsunterstellungen die (fast) jeder Schiedsrichter schonmal gehört hat: Zu lange Nachspielzeit, als Einziger das Foul gesehen, Freude am Platzverweis. Das ist mir zu einfach. Andererseits muss man ihm vorwerfen durch die Aktion vor 2 Wochen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben. Dadurch hat er sich selbst unnötig Angriffsfläche geschaffen. Der Ansetzer bestätigt den 1. Vorfall ja auch indirekt. Kaef, weißt du da mittlerweile mehr?


    Edit: Überlesen...da bin ich mal gespannt auf Sonntag.

    Verwarnen kannst du nur, wenn nach der urpsprünglichen Spielfortsetzung im laufenden Spiel wieder etwas passiert ist. Der Spieler muss dir also erneut einen Anlass geben. Wenn er clever ist dann wird er aber das ganze Spiel nicht mehr zu sehen sein. Außerdem bestrafst du dann die Mannschaft mit doppelter Unterzahl für das Fehlverhalten eines einzelnen Spielers. Von solchen Vorgehensweisen würde ich dringend abraten!

    Interessante Frage: Seit dem WM-Finale 2006 ist es ja möglich Tätlichkeiten auch zeitnah nach der Spielfortsetzung noch zu ahnden. Ich würde trotzdem behaupten, dass das hier nicht greift, da du die Aktion ja schon einmal abschließend (falsch) bewertet hast. Die rote Karte kannst du nicht mehr zurücknehmen, also kannst du auch nicht einen anderen (den eigentlich richtigen) Spieler für die gleiche Aktion bestrafen.

    Deswegen habe ich mir angewöhnt auch regelkonforme Zweikämpfe die kritisch sein könnten mit "Spielen!" oder "Weiter!" zu kommentieren. Dann ist Allen klar, dass ich die Situation gesehen und bewertet habe.

    Lange Zeit gab es auch (mMn zurecht) die rote Karte, wenn ein Ersatzspieler ein klares Tor mit dem Fuß verhindert hat. Die FIFA hat vor gar nicht allzu langer Zeit die Auslegung geändert mit der Begründung, dass das Spielen des Balls mit dem Fuß eine "fußballtypische Handlung" sei. Das Spielen mit der Hand jedoch nicht. Davon kann man sicherlich halten was man will, aber die Anweisung ist eindeutig.

    Vielleicht habe ich mich auch nicht klar genug ausgerückt:


    Nein, hängt er nicht!


    Beim ersten Fall ist der Zeitpunkt der Wahrnehmung völlig wumpe. Das Tor würde in jedem Fall zählen! So langsam verstehe ich dein Diskussionsbedürfnis nicht mehr. Du schreibst jetzt zum dritten mal, dass alle dich falsch verstehen und dass du Recht hast. Wenn du dir eine andere (im Übrigen korrekte) Betrachtungsweise nich aneignen willst, warum stellst du es dann überhaupt zur Debatte?

    Aber tatsächlich entscheidet nich der Zeitpunkt der Wahrnehmung über die Entscheidung wie von SixthSCTF mehrfach hercorgehoben, sondern die Art der Regelübertretung. Nehme ich den Regelbruch in Fall 1 im laufenden Spiel wahr kann ich auf Vorteil entscheiden. Das Tor ist also auch gültig, wenn ich es als Schiedsrichter schon vorher bemerke. Dass das in Fall 2 nicht funktioniert hat wie gesagt mit der Art der Regelübertretung (hier: Berühren des Balles durch "Dritte") zu tun.

    Zu wissen gibt es schon noch einiges.


    Um auf Vorteil zu entscheiden sollte halt auch wirklich ein Vorteil da sein. Viele Schiedsrichter (auch ich) suchen in Spielen teils in unmöglichsten Situation den Vorteil. Bei verwarnungswürdigen Vergehen sollte man nur auf Vorteil entscheiden, wenn der Angriff wirklich aussichtsreich ist. Bei feldverweiswürdigen Vergehen nur, wenn trotzdem eine klare Torchance entsteht. Die Erfahrung die ich oft gemacht habe ist, dass das auf Vorteil spekulieren oft zu Unmut führt. Siehst du zum Beispiel eine Regelübertretung und wartest erst wo der Ball hingeht, dann riskierst du, dass der Gefoulte zwischenzeitlich sagt: "Ey Schiri, klares Foul." . Pfeifst du dann noch nach, dann hast du die andere Mannschaft vor der Nase die dir erzählt: "Du pfeifst doch nur auf Zuruf!" Das wirkt halt schlecht, auch wenn du de facto alles richtig gemacht hast. Deswegen anfangs eher weniger auf Vorteil entscheiden und nicht lange fackeln Freistöße auch zu geben. Bei den technischen Fähigkeiten der Spieler in den unteren Klassen ist sowieso der Freistoß oft der größere Vorteil als der Angriff im laufenden Spiel.

    Oder bei einem Abstoß der vom Stürmer im Strafraum erlaufen wird. Das Beispiel mit dem idF bei einem Auswechselspieler der den Ball Ball berüht würde ich so auch nicht unterschreiben. Ich würde hier auf Vorteil entscheiden. Gibt es irgendwo eine klare Anweisung, die das verbietet?

    Wieso nicht? Steht doch nirgendwo, das die Nummern auf dem Rücken sein müssen - oder doch?


    Nein, in den Regeln ist mW nichtmal verankert, dass die Trikots überhaupt Nummern haben müssen. Gibt natürlich unterschiedliche Wettbewerbsregelungen die da greifen können. Bei WMs ist zum Beispiel vorgegeben, dass die Nummer 1 nur an Torhüter vergeben werden darf. Da ist eine Regelung á la "Nummern nur auf dem Rücken" schon vorstellbar. Ob es einen solchen Passus in den Wettbewerbsbestimmungen der Ligue 1 gibt weiß ich allerdings nicht.

    SR-Ball ist schwierig, da man ggf. "wo Ball bei Unterbrechung" ausführen lassen müsste, aber welcher der beiden (korrekt ins Spiel gebrachten) Bälle würde da zählen? Zurückpfeifen kann man das auf jeden Fall immer. Wenn zwei Einwürfe ausgeführt werden, dann muss ja mindestens einer von der falschen Stelle kommen. Selbst wenn es in der eigenen Hälfte und noch im Toleranzbereich ist, dann ist man hier eben mal kleinlicher als sonst mit dem Ausführungsort.


    Zitat

    vor allem aber steht James mehr als deutlich im Spielfeld.


    Wenn du davon ausgehst, dass das hintere Bein noch den Boden berührt, dann ist der Einwurf korrekt. Der vordere Fuß steht mit der Ferse auf der Linie. Das reicht gemäß Regel 15.

    Da gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten:


    1. Der Spieler ist während des laufenden Spiels von sich aus zur Behandlung rausgegangen = unerlaubtes Verlassen des Spielfeldes
    2. Der Spieler verlässt das Spielfeld bei Verletzungspause nicht komplett = Der SR gibt das Spiel nicht frei, bis der Spieler ganz draußen ist.
    3. Der Spieler war ganz draußen und geht dann wieder mit einem Fuß/Bein aufs Spielfeld drauf = Unerlaubtes Betreten des Spielfeldes

    Würdest du dann auch davon ausgehen, dass ein Torwart der eine Trinkflasche aus dem Tor holt und sich erfrischt mit dieser Aktion (verwarnungswürdig) das Feld verlassen hat?

    Du bist dir aber schon im klaren, was ein Fehler und ein Regelverstoß ist?


    Situation gesehen, bewertet und die bestehenden Regeln (Ausnahme bei zwei Verletzten aus der gleichen Mannschaft) falsch darauf angewendet. Das ist kein Fehler im Sinne einer falschen Wahrnehmung (Tatsachenentscheidung) sondern im Sinne des falschen Anwendens der Regeln (Regelverstoß).


    Stell dir vor man schickt den Torwart runter nach Behandlung und setzt das Spiel fort. Selbes Prinzip, anderer Spieler. Ein eindeutiger Regelverstoß.