Beiträge von Nemata

    Das Regelbuch definiert es wie folgt:


    " 'Fahrlässig' bedeutet, dass ein Spieler unachtsam, unbesonnen oder unvorsichtig in einen Zweikampf geht."


    Ob ein Spieler, dessen Absicht es ist ein Foul zu begehen unachtsam oder unvorsichtig ist, ist meines Erachtens mehr als strittig.


    " 'Übermäßig hart' bedeutet, dass ein Spieler mehr Kraft einsetzt als nötig und/oder [...]"


    Diese Definition finde ich persönlich nicht gut, da ich überzeugt bin, dass man sogar einen regelkonformen Zweikampf mit "mehr Kraft als nötig" führen kann. Diese Passage würde ich mir überarbeitet wünschen.

    Ich denke, dass man nich auf Vorteil entscheiden kann, wenn Spieler beider Mannschaften gegen die Regeln verstoßen, sondern dass dann zwangsweise eines der beiden Vergehen geahndet werden muss (oder es mit SR-Ball weitergeht).

    Regel 12 legt fest, dass es einen Freistoß geben muss, spezifiziert aber nicht, ob es einen direkten oder indirekten Freistoß geben soll.


    Daher würde ich sagen, dass Regel 5 zur Anwendung kommt:


    "Der Schiedsrichter entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der

    Spielregeln und des Fußballs."


    Bis diese Regellücke geschlossen wird, halte ich beide Entscheidungen für korrekt.

    Eine Schwalbe zu bewerten erfordert immer die Intention des Spieler einzuschätzen, also zu interpretieren, ob der jetzt hingefallen ist, um mich zu täuschen, oder ob er einfach das Gleichgewicht verloren hat.

    Der Zeitpunkt des Abspiels ist wichtig, um festzustellen, ob ein Spieler überhaupt im Abseits steht. Der Eingriff kann durchaus später erfolgen. Als Beispiel:


    Der Torwart fängt den Ball und schlägt weit ab.Ein Stürmer steht in der gegnerischen Hälfte im Abseits. Zum Zeitpunkt der Ballabgabe hat dieser Spieler noch nicht ins Spiel eingegriffen und es ist nicht einmal klar, dass er es tun wird. Wenn nun 3-4 Sekunden später der Ball diesem Stürmer vor die Füße fällt, ist ein Abseitspfiff dennoch zwingend.

    Ich stelle mir gerade einen Stürmer vor, der aus rechter Position aufs lange Eck schießt. Während der Ball in der Luft ist, kreuzt ein im Abseits stehender Spieler von links die Flugbahn und nimmt dem Torwart die Sicht. Der Ball geht ins Tor.


    Ich würde da auf jeden Fall Abseits geben, obwohl die Behinderung nicht zum Zeitpunkt des Schusses vorlag.

    Ich finde das auch nicht so gut, ich bin eigentlich froh, wenn ich eine Mannschaft nicht mehrmals die Saison pfeifen muss. Das letzte Spiel ist eben immer in Erinnerung und ich befürchte, dass da das eine oder andere Mal so Dinge passieren, die der Threadtitel (sicherlich überspitzt) andeutet: "Ich will das Rückspiel haben [, um es den Mannschaften richtig zu zeigen]". Ich bin überzeugt, dass genug Kameraden ihre Neutralität zu Hause lassen, wenn sie eine Mannschaft pfeifen, die beim letzten Spiel gepöbelt, getreten oder was auch immer hat.

    Das mag auch die pragmatische Lösung sein (zumal niemand außer dem SR weiß, was selbiger wahrgenommen hat), aber es ist nicht die regeltechnisch richtige Lösung.

    Solange es keine Probleme gibt und alle weit genug weg vom Feld sind (3-5m vllt), würde ich das laufen lassen. Wenn gepöbelt wird, kannst du den Innenraum ja einfach festlegen, sodass er bspw. mangels Bande 20 Meter vom Spielfeld entfernt ist. Wer sich nicht benehmen kann, muss eben aus dem Gebüsch zugucken.

    Gerade das hat ja keiner der Spieloffiziellen wahrgenommen.😀😉


    Irgendeine Ballberührung wird man ja wahrgenommen haben, bevor der Ball ins aus geht. Schlimmstenfalls ist das eben die Spielfortsetzung davor, wenn man danach nichts sicheres mehr weiß. Wenn die Heimmannschaft einen Abstoß hat, diesen irgendwo hinspielt, wo 2 Spieler um den Ball kämpfen und der Schiedsrichter nicht sicher ist, wer von beiden den Ball ins Aus spielt, dann ist die letzte wahrgenommene Berührung eben die des Spielers, der den Abstoß ausgeführt hat und es gibt Einwurf für die Gastmannschaft.


    Zumindest in der Theorie. Ob das dann in der Praxis so gehandhabt wird, oder man "im Zweifel Richtung Mittellinie" macht, muss jeder für sich selbst sehen.

    Er hat aber das Trikot nicht nach einem Torerfolg ausgezogen, sondern vorher. Wenn man das Trikotausziehen nicht als selbstständige Unsportlichkeit sieht (was Manfred und auch ich tun würden), dann sehe ich das nicht als Pflichtverwarnung an.

    Es ist sicherlich möglich, diese Aktion als "sonstige Unsportlichkeit" zu ahnden. Wenn man das nicht tut, würde ich sagen, dass das Tor zählt und der Spieler nicht verwarnt wird, jedoch außerhalb des Feldes seine Ausrüstung in Ordnung bringen muss.