Eines der großen Probleme bei der Bewertung von Foulspielen ist ja, dass eine Berührung immer wechselseitig erfolgt. Wenn ich meinem Gegner das Bein stelle ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er mich mit eben jenem Bein auch tritt. Nun gilt es zu bewerten, welche der beiden Aktionen möglicherweise zumindest "fahrlässig" war. Und da ist meiner Ansicht nach es in vielen Fällen durchaus legitim anzunehmen, dass der beinstellende Spieler nicht fahrlässig handelt, wenn er direkt vorher den Ball gespielt hat.
Die Szene aus dem Video verdeutlicht das meiner Anischt nach sehr gut. Der Verteidiger geht mit gestrecktem Bein zum Ball und spielt ihn. Der Stürmer versucht einen Schuss, tritt jedoch dem Verteidiger gegen den Fuß. Zur Bewertung, ob einer der Spieler mindestens fahrlässig handelt liegen nun verschiedene Indizien vor, z.B.:
- Der Verteidiger hat den Ball gespielt, der Stürmer nicht
- Der Verteidiger trifft den Stürmer mit der ungefähr hüfthoch gehaltenen Sohle
- Die Intensität des Kontaktes resultiert überwiegend aus der Bewegung des Stürmers
- Der Verteidiger kann den Ball nur mit dem gestreckten Bein spielen
und sicherlich fallen jedem Einzelnen noch weitere Punkte ein, die man berücksichtigen könnte.
Wie ging es in der Szene eigentlich weiter? Gab es SR-Ball oder Freistoß für die Verteidiger?