Beiträge von Ente

    Ich würde den Unterschied lieber darin machen, WO man was diskutiert. Auf der Hoffenheim-Homepage, wo bestimmt auch einige Leute aus Familie und Freundeskreis mitlesen, sollte man sich lieber zurückhalten. Dort hat man momentan garantiert selbst für hundertprozentig feststehende Fakten keinen Nerv.


    Aber hier? Es sollte mich wundern, wenn hier jemand auftaucht, der mehr gemacht hat, als sich mal ein Autogramm von Vukcevic zu holen oder mit ganz viel Pech ihn als C-Jugend-Spieler gepfiffen hat. Da finde ich Spekulationen über die Unfallursache wesentlich weniger störend als z.B. die widerliche Nummer, die Sport1 da gerade abgezogen hat. Betroffenheit heucheln, Stanislawski zu dem Thema vor die Kamera zerren, und im Hintergrund schwingt mit "Hoffentlich kommt die Todesnachricht JETZT, dann haben wir es zuerst auf Sendung". :flop:


    Und selbst wenn der erste Anschein trügt, und da mehr passiert ist als dass der Beweis erbracht wurde, dass eine LKW-Karosserie immer noch härter ist als ein motorisierter Holzkopf - es gibt sicher allein heute an die 100 weitere unschuldig Schwerverletzte in Deutschland, die weniger gut abgesichert sind, als ein Bundesligaprofi...

    Neee, ohne Berührung ist das maximal gefährliches Spiel (also indirekter Freistoß), aber wenn du das in der Bundesliga unter "gefährliches Spiel" pfeifst, lachen sich die Spieler tot. Also mit Berührung Strafstoß, da der Einsatz mindestens fahrlässig ist, und ohne Berührung weiterspielen. Das Risiko trägt aber zurecht trotzdem der Verteidiger, da der Schiedsrichter bei dem Tempo und ohne Zeitlupe auch mal danebenliegen kann.


    Ich frage mich nur, wo der Herr Schiedsrichter die Begründung für die Rote Karte her hat? Auch wenn Stranzl die Beine so deutlich früher zurückzieht, dass der Stürmer weiterlaufen muss, ist der Ball soweit vorgelegt, dass sowohl der Torwart als auch der Innenverteidiger gute Chancen haben, den Ball zuerst zu erreichen und zu klären. Eine glasklare Torchance sieht für mich anders aus...

    Wer in Strafraum so hin geht, muss sich nicht wundern das Strafstoss gepfiffen wird...


    Ich ergänze mal: ...weil der Schiedsrichter keine Zeitlupe hat und deshalb glauben kann, er hätte eine Berührung gesehen.


    Ganz ehrlich: Mich nervt das ungemein, wenn bei einer Entscheidung, die sich nach Betrachten der Superzeitlupe (oder auch ganz groß: mit der Abseits-Hilfslinie im Standbild) als falsch herausstellt, von einem Schiedsrichterfehler gesprochen wird.

    also Gelb für Meckern, 5 Minuten wg Foulspiel und dann kommt er rein, zieht nen Gegner an der Mittellinie am Trikot und muss mit Rot runter?


    Kommt selten vor, aber ja. Wie Nummer 4 schon geschrieben hat, bekommt der Spieler die Zeitstrafe für ein Vergehen, für das er im Herrenbereich schon den "Abflug" gemacht hätte (2.Gelbe = Gelb-Rot oder Foul, für das Gelb nicht ausreicht).


    In 14 Jahren hatte ich bisher zweimal glatt :rote_karte: für Ballwegschlagen. Das erste Mal meinte jemand, den Ball, der vom Ballfangzaun zurückkam, in die Hand nehmen und über den Zaun schießen zu müssen, das zweite Mal kam jemand vor Ausführung eines Freistoßes aus der Mauer und schoss den Ball ins Publikum, bevor der Schütze an den Ball kam. Wenn jemand sowas macht, wenn er nach einer Zeitstrafe wieder auf das Feld darf*, dann muss er halt runter.


    * Den unangefochtenen Rekord für einen dämlichen Platzverweis hält ein Spieler, der im B-Jugend-Spiel vor meinem angesetzten A-Jugend-Spiel mit einer Zeitstrafe an der Seitenlinie stand, und nach geschätzten 3 Minuten rief "Zeitstrafe ist abgelaufen" und aufs Feld lief. Der wurde dann vom Kollegen prompt mit glatt Rot wieder zurückgeschickt...^^

    Ich würde den Spieler trotzdem im Bericht erwähnen. Selbst wenn das Sportgericht den Spieler nicht bestraft, wird so das Verhalten von Spielern und Zuschauern dokumentiert. Wenn die sich dann zukünftig nicht zusammenreißen, haben sie halt mal 3 oder 4 Heimspiele mit Gespann (und den entsprechenden Kosten), und der Ansetzer wird dort keine unerfahrenen SR mehr hinschicken.

    Meine (auch spärlichen) Erfahrungen aus dem Betriebssport decken sich eher mit dem, was Kanarien3 geschrieben hat. Ein ehemaliger NOFV-Oberligaspieler hat sich mit seinem Gegenspieler ein unschönes Wortgefecht geliefert, und als ich beide zu mir gebeten habe, begann er mit den Worten "Die blöde Schwuchtel hat mich beleidigt" und war völlig fassungslos, als ich dafür die Rote Karte für ihn selbst gezogen habe.


    Und einen ehemaligen Zweitligaspieler mussten mal 4 Leute aus der eigenen Mannschaft zurückhalten, als der einem Zuschauer, der ihn von draußen beleidigt hat, eins auf die Nase hauen wollte, und das auch mit wüsten Beschimpfungen unterstrichen hat. Als der Kollege (ich war SRA) ihn des Feldes verwiesen hat, wollte dieser Spieler dem SR erzählen, dass sein Verhalten "völlig normal" gewesen wäre und das "eigentlich nicht mal Gelb" sei. Komischerweise wollte der sich nach der Roten Karte gar nicht mehr mit dem Zuschauer prügeln...

    Sicherlich richtig, aber dann hätte ich in diesem Spiel mindestens 6 Rote Karten geben müssen..


    Wer spätestens nach der 2. Roten Karte nicht gemerkt hat, dass Beleidigungen konsequent bestraft werden, holt sich seinen Platzverweis völlig zu Recht ab. Das ist dieselbe blöde Argumentation wie "Dann haben wir 20 Elfmeter in jedem Spiel", wenn jemand einen Ringergriff mit Strafstoß ahndet. Also mach dir keinen Kopf und zieh die Rote Karte das nächste Mal gleich.

    Die Frage hatte ich richtig, weil wir uns in der Lehrgemeinschaft damals bei Vorstellung der Regeländerung kollektiv an den Kopf gefasst haben - siehe hier. :thumbup:


    Gerade wegen der Zusatzfrage - eigentlich ist ja jeder Trainer dumm, der in wichtigen Spielen seine Auswechselspieler nicht schon von Beginn an genau für diese Fälle hinter dem Tor warmlaufen lässt.

    Was hat denn der Ellenbogen auf der Schulter eines Gegenspielers verloren???


    Zum Beispiel könnte er den Spieler runterdrücken wollen. Also Freistoß ist richtig, Gelb kann man geben, wenn der Ball nicht in der Nähe war. Für Rot hätte er aber mit dem Ellenbogen zustoßen müssen.

    Also nach Zeitlupe muss man sagen, es hätte Gelb-Rot sein müssen. Aber man muss Felix Zwayer auch zugute halten, dass er mit Nürnberg eine unsägliche Ansammlung von Tretern, Schauspielern und Provokateuren auf dem Feld hatte. Das Spiel am Freitag habe ich nicht gesehen, aber letzte Saison 4 oder 5 Stück über 90 Minuten, und ich glaube nicht, dass Hecking von seinem "Erfolgsrezept" abweicht. Das Interview nach dem Spiel war jedenfalls wieder orginal Hecking-Wagenburg: Der Schiedsrichter macht selbstverständlich ausschließlich Fehler zu ungunsten von Nürnberg. Und wenn da ein Spieler meint, alle 3 Minuten mal nach einer leichten Berührung über den Platz kugeln zu müssen, um das Publikum aufzuhetzen, dann muss er sich nicht wundern, wenn da wirklich mal ein taktisches Foul nicht als solches erkannt wird.

    Ich bin jemand, der lieber vorher mit den Spielern kommuniziert als Karten hinterher verteilt. (Z.B. kommt, wenn irgendein Schlaukopf beim Freistoß ruft "Einer vor den Ball", sofort von mir als Antwort "Das würde ich lassen, wenn ich keine Karte riskieren will". Oder, wenn ich merke, dass Spieler gar keine Ahnung haben, sage ich denen auch schon mal "Moment, nach Auswechslung/Karte/Behandlungspause muss ich ohnehin anpfeifen.")


    Aber beim Freistoß, ohne dass der Ball blockiert ist, ist nun mal für mich Ansprechpartner Nr.1 der Ausführende. Wenn der nicht von selbst schnell ausführt und mich fragend anschaut, sage ich IHM "wenn Sie möchten, dürfen Sie schießen", und da ist es mir egal wo gegnerischer Torwart oder Verteidiger gerade rumstehen. Wenn er den Abstand von Gegenspielern korrigiert haben möchte, dann geht meine Pfeife hoch und ich sage laut "Moment, dann pfeife ich an". Und wenn zuerst jemand von den Verteidigern fragt, ob der Ball blockiert ist, gebe ich die Frage an die Angreifer weiter.

    Ich weiß nicht, wo "bei uns" ist, aber zwischen Amateur- und Profibereich sehe ich da einen Riesenunterschied. Wenn ein Profi so in den Zweikampf geht, wie der Spanier gegen Kroos, dann macht das jemand, der das tagtäglich übt, eine ganz andere Körperbeherrschung hat als du und ich, und wenn der wirklich mal jemand blöd trifft, dann ist der Getroffene abgesichert. Normalerweise hat schon sein Arbeitgeber im Eigeninteresse für eine entsprechende Versicherung gesorgt.


    Wenn im Amateur- oder gar Jugendbereich jemand so reinspringt, dann werfe ich den auch raus - da unterstelle ich dann einfach, dass der den Ball nur mit purem Glück getroffen hat und er im Wiederholungsfall spätestens im zweiten oder dritten Versuch die Knochen und/oder Bänder des Gegenspielers durchtritt.

    Man könnte die Gelbe Karte zeigen 1bis 2 Sek. Warten und dann folgt die Rote. Beides müsste sehr gut mit der Körpersprache deutlich gemacht werden.


    Also erst Gelb zeigen und dann warten geht gar nicht. Dann hast du nämlich nach dem Zeigen der Gelben und vor dem Zeigen der Roten Karte richtig High Life auf dem Platz. Also direkt Rot raus und die Gelbe weglassen.

    Das Zaunerklettern ist m.E. nicht nur wegen möglicher Fingerverletzungen verboten, sondern vor allem, um die Fans nicht übermäßig anzuheizen, sonst klettern die noch über den Zaun in den Innenraum, um den Torschützen zu umarmen.


    Auch nicht ganz richtig. Das Zaunklettern wurde vor allem deshalb verboten, weil die Fans auf der anderen Seite auch hochklettern. Dafür sind die Dinger aber nicht gebaut. Und dann passiert das hier.

    Also wenn ich das richtig gesehen habe, hat Huszti ohnehin glatt Rot für das Zaunklettern bekommen. :clown:


    Aytekin deutet das Trikot ausziehen an, zeigt Gelb, zeigt dann Richtung Kurve und zieht die Rote aus der Tasche...